YOGA-RITUALE

Diana Schöpplein

embrace life
YOGA-RITUALE

... für innere Erfüllung und Hingabe ans Leben

Knaur eBooks

Inhaltsübersicht

Über Diana Schöpplein

Diana Schöpplein ist eine international bekannte Dozentin und Coach für Yoga, Meditation, Self-Care und Lifestyle. Ihre Forschung über Transformation, Ritual und Yoga als Lebenskunst begann vor 35 Jahren und führte sie tief in die Welt der Kunst und der fernöstlichen Philosophie. Seit Ende der 80er-Jahre taucht sie in Asien ins Hatha- und ins tantrische Yoga ein, studierte u. a. in Indien an der University of Yoga and Yogatherapy und schloss ein Kunststudium mit Staatsexamen an der Universität der Künste in Berlin ab. Sie lebt in Zürich, Berlin und Indien.

www.dianaschoepplein.com

Fußnoten

  1. Konsultiere ggf. eine/n Arzt/Ärztin, insbesondere bei Bluthochdruck oder auch sehr niedrigem Blutdruck, Herzschrittmachern oder sonstigen Herz- und Gefäß­erkrankungen, bei bekannter Epilepsie, Asthma, Hyperventilation, Psychosen und Bipolar- oder Borderline-Syndrom sowie in der Schwangerschaft.

  2. dieses Ritual nicht im öffentlichen Verkehr oder bei der Arbeit praktizieren!

  3. Mit dem Wort »Svaha« besiegelst du den heiligen Akt und signalisierst gleichzeitig deine Bereitschaft, dein Anliegen der höheren Intelligenz anzuvertrauen.

Anmerkungen

  1. Quelle: https://wiki.zum.de/wiki/Talmud (abgerufen am 24. August 2021)

  2. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Motivation (abgerufen am 25. August 2021)

  3. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gayatri_Mantra#Einzelnachweise (abgerufen am 25. August 2021)

  4. Bitte beachte: Diese Meditation ist nicht für schwerwiegende Angstsymptome geeignet und ersetzt keine psychotherapeutische Behandlung. Sprich mit dem Arzt deines Vertrauens und lass dich, insbesondere bei bekannten traumatischen Erlebnissen, professionell begleiten und unterstützen.

  5. Meine persönlichen Favoriten und Mixturen findest du auf meiner Homepage www.dianaschoepplein.com.

  6. Malas für Japa Meditation und weitere Inspirationen findest du unter www.dianaschoepplein.com

  7. Handle selbstverantwortlich. Die Verfasserin und der Verlag übernehmen keinerlei Haftung.

»The Seeker of Love is Love.«

Sri Mansoor

Dieses Buch ist allen Suchenden gewidmet. 

 

Allen, die Liebe und Freiheit in sich selbst entdecken wollen.

 

Möge es dich inspirieren, deine Flügel wachsen zu lassen.

 

Möge es Wegweiser sein und dir Mut und Kraft schenken, deine Flügel

 

auszubreiten und mit ihnen durch dieses wunderbar verrückte Leben zu

 

segeln.

 

 

 

In Liebe

Vorwort

Im Yoga geht es nicht darum,
wie du deinen Körper formst,
sondern wie du dich und
dein Leben gestaltest.

Die embrace life-Yoga-Rituale möchten dich inspirieren und auf der faszinierenden wie wagemutigen Reise zur Wurzel deines Selbst begleiten. Sie laden dich ein, dich jenseits der limitierenden Konditionierungen in deiner wahren Natur und Größe zu erfahren. Elegant führen dich die auserwählten Asanas (Körperhaltungen), Pranayamas (Atemübungen), Mantren (Klangformeln), Mudras (Fingeryoga) und Meditationen zum Herzen des Yoga und zu dir. Gerne darfst du daraus deine eigenen täglichen Rituale zusammenstellen. Beginne mit einem Moment der Sammlung: dem OM-Chanten, dem Anjali-Mudra (Gebetshaltung) vor dem Herzen, deinem Sankalpa (Intention). Sei kreativ und lass dich ein. Räume dir deine heiligen Zeiten ein, am besten gleich morgens. Erschaffe dir einen Raum für deine Praxis.

Du findest in diesem Buch zahlreiche Rituale, die du zwischendurch in deinem Alltag einfließen lassen kannst: beim Kaffeekochen, auf der Couch, ja sogar am Bürotisch – egal, wie das Setting ist, verbinde dich stets mit deinem inneren Raum, deinem inneren Ritus. Dein Atem bringt dich ins Hier und Jetzt, ins Spüren und in den Austausch von innen und außen, dir und der Schöpfungskraft. Jederzeit! Die Kraft liegt in dir und der zeitlosen Schlichtheit der Rituale. Fühl dich frei, sie auf dich und deinen Alltag abzustimmen. Sie leben durch dich allein. Du lebst durch dich allein. Mögen sie nicht nur Glanz in deinen Alltag bringen, sondern das Feuer des Erwachens in dir entfachen. Mögen sie dich animieren, dich selbst und dein Leben als das größte Potenzial anzuerkennen und zu entfalten. Yoga will gelebt werden. Dein Leben will gelebt werden. Du willst gelebt werden. Namasté!

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embrace‑lifeYoga‑Rituale

embrace life – Erfüllung und Hingabe

Yoga ist die immerwährende Meditation über das Leben.

Wir haben ein Grundrecht auf ein erfülltes Leben, nicht nur ein Recht auf Überleben. Yoga als eine spirituelle Erfahrungswissenschaft bietet uns zahlreiche Möglichkeiten, diese Erfüllung zu finden. Und zwar in uns, nicht im Außen, nicht in den Dingen, die wir besitzen, nicht in den Rollen, über die wir uns definieren. In der Yoga-Tradition gehen wir weit über Persönlichkeitsstrukturen hinaus.

Persönlichkeiten gehen immer mit einer Konditionierung einher. Das bedeutet, dass wir uns selbst und das gesamte Leben durch eine bestimmte Brille betrachten. Wir mögen vielleicht ein paar Brillen zur Auswahl haben und diese bis zu einem gewissen Punkt austauschen können, wir werden aber weiterhin alles nur in einem bestimmten Rahmen und in einer entsprechenden Tönung wahrnehmen. Und jeder hat seine persönlichen Brillen und wird deswegen die gleiche Situation entsprechend anders empfinden. Das heißt, dass jeder seine eigene Realität erschafft. Diese Realität wird durch tonnenweise Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens oder vielmehr unzähliger Leben angesammelt haben, untermauert. Denn alles, was wir über die Sinne aufnehmen, hinterlässt einen Abdruck in unserem Wesen.

Im Minuten-, nein Sekunden- oder noch besser Nanosekundentakt prasseln täglich neue Eindrücke auf uns ein und festigen bestehende Programme, die äußerst wenig mit unserer eigentlichen Natur zu tun haben. Man könnte sagen, dass sich die erlernten Denk- und Verhaltensmuster wie Staubschleier über unser innerstes Licht legen. Yoga ist eine sehr effektive Methode, sich dieser Schleier bewusst zu werden und ihrer allmählich zu entledigen. So wie wir Kleider ablegen, aus denen wir herausgewachsen sind, ermächtigt uns der Yoga, Gedankenstrukturen, Glaubenssätze und irrtümliche Identifikationen ausfindig zu machen und Schritt für Schritt abzuwerfen. Nicht indem wir uns neue »Persönlichkeitskleider« zulegen, sondern indem wir uns von abgetragenen verabschieden, finden wir zu unserer nackten Wahrheit und ursprünglichen Wesenhaftigkeit zurück. In letzter Konsequenz möchte uns Yoga zu Moksha, zur Befreiung aus dem engen Korsett des konditionierten Selbst, führen. Das ist das wohl größte Unterfangen, dem sich der Mensch widmen kann. Es ist eine Lebensaufgabe. Aus yogischer Sicht ist es der bedeutendste Prozess überhaupt und für ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben unumgänglich.

Natürlich erwartet uns auf diesem Weg auch das ein oder andere Hindernis. Daher möchte ich dich einladen, diesen Prozess als eine aufregende Berg-und-Tal-Fahrt in exotische, vielleicht sogar verborgene Gefilde zu begreifen: Mal wird es leicht, dann wieder holprig sein, mal werden wir Freudensprünge machen, mal uns die Haare raufen, mal auf Befremdliches, dann wieder auf altbekannte Freunde und Gedankenschleifen treffen. Wir erfahren Umwege und Irrwege, Trampelpfade und Autobahnen, Tunnel und Panoramastrecken. Die Schleier tragen viele Kleider und werden ihrer Verkleidungskünste auf der Bühne des Lebens, dieses fabelhaften Schauspiels, scheinbar nicht müde. Geh das Ganze spielerisch an. Mit Offenheit, Leidenschaft und einer gehörigen Prise Humor bist du bestens gefeit. Also enjoy the ride, genieß die Fahrt, denn der Weg ist zugleich das Ziel.

Yoga-Rituale – Ich verbinde mich

Yoga ist ein getanztes Gebet.

In einer Zeit vor der Zeit, als das dunkle Kali Yuga (Zeitalter) bevorstand, sorgte sich Parvati, Shivas geliebte Gemahlin, um das Wohl der Menschen. Wusste sie doch, dass die Dunkelheit den Geist der Menschen zerstreut und verwirrt und dieser von materiellen Begierden und Krankheiten befallen wird. Parvati befürchtete, dass die Menschen verlernen zu meditieren und von Wünschen getrieben ihren Enthusiasmus und Fokus für ihr körperliches und geistiges Heil verlieren. So fragte sie Shiva, was sie bloß tun könnten, damit die Menschen Gesundheit und Energie für ihre spirituelle Verwirklichung haben. Da sagte Shiva: »Liebste, mach dir keine Sorgen, wir bringen ihnen Hatha-Yoga, der wird ihren Körper und Geist stark machen. Im Zeitalter des Materialismus ist er das perfekte Werkzeug. Glaub mir, die Arbeit mit dem grobstofflichen Körper in den Asanas wird ihre Energiezentren öffnen, sodass die Lebensenergie Prana wieder aufsteigen und sich der Geist der Menschen beruhigen und auf das Wesentliche richten kann.«

Parvati war begeistert und bat ihren Gatten, ihr den Hatha-Yoga zu zeigen. So begann Shiva – der Adi-Yogi, der erste ursprüngliche Yogi –, Parvati in den Asanas zu unterweisen, bis diese nach 8 400 000 Stellungen müde wurde. Glücklicherweise hatte Parvati einen Fisch entdeckt, der die allererste und wahrhaft himmlische Yogalektion beobachtet hatte. Noch bevor sie einschlief, hatte sie die zündende Idee, diesen in eine menschliche Gestalt zu verwandeln. Sie gab ihm den Namen Matsyendranath, Herr der Fische, und den göttlichen Auftrag, die Menschen Yoga zu lehren.

Und so kommen wir noch heute in den Genuss, uns an unseren Seelenauftrag zu erinnern und diesem in unserer Yogapraxis Atemzug für Atemzug näher zu kommen.

 

Rituale existieren seit Menschengedenken. Innerhalb des jeweiligen Kulturkreises, des Stammes und der Familie schaffen sie Beziehungen, stellen Zugehörigkeiten und damit Überleben sicher und erleichtern das zwischenmenschliche Miteinander. Im spirituell-religiösen Kontext ermöglichen sie eine vertikale Kommunikation zwischen dem Menschen und geistigen Wesen oder höheren Mächten. Dieser Austausch zwischen den Sphären, zwischen Himmel und Erde scheint ein intrinsisches wie existenzielles Bedürfnis des Menschen zu sein. Seit jeher scheinen wir intuitiv die Präsenz einer höheren Intelligenz zu spüren, deren Wohlwollen wir erbeten. Wie Kinder möchten wir uns »himmlischen Eltern« anvertrauen. Unsere Sehnsucht nach Schutz und Geleit, nach Anerkennung und Unterstützung, aber auch nach Freiheit und Erfüllung drückt sich im Ritus und im Gebet aus. 

Auch Yoga entstand ursprünglich in Form eines rituellen Gebets. Yoga von yuga, Joch und yuj für jochen, zusammenbinden, anschirren bedeutet Verbindung. Im rituell geprägten antiken Yoga der Veden, dem vorklassischen Yoga der Upanishaden und Bhagavad Gita, dem Raja-Yoga von Patanjali sowie in den postklassischen tantrischen Strömungen ging es in erster Linie um die Rückkopplung an die göttliche Quelle. Yoga bezeichnet den Zustand dieser Vereinigung und weist uns mit wissenschaftlicher Methodik den Weg dorthin. Er verknüpft Lebensphilosophie mit Erfahrungswissenschaft und offenbart sich im direkten Erleben allein. Nur indem wir Yoga tatsächlich praktizieren, erfahren wir seine Tiefe und wahre Dimension; finden in der Praxis die Ebenen von Körper, Emotion, Geist und Seele zum Einklang; empfinden wir dieses phänomenale Gefühl von Ganzheit, innerer Sammlung, Weite und Frieden. Diese Harmonie ist Yoga. Sich immer wieder auf diesen Einklang einzuschwingen das Ritual. 

Yoga ist keine Routine.
Yoga ist ein heiliger Akt.
Du allein machst ihn heilig.

Begreifen wir Yoga nicht als Routine, sondern als inneren Ritus, um mit uns und der eigenen Wesensessenz in Kontakt zu treten, so zelebrieren wir uns und das Leben in all seiner Fülle. Bedeutsame Rituale bereichern unser Dasein, schenken nicht nur Tiefe und Bedeutung, sondern auch Freude und Genuss. Sie reichen weit über die rein funktionalen Aspekte bestimmter Routinen hinaus. Die meisten Routinen basieren auf unbewussten Abläufen und Disziplin.

»Keine Anstrengung auf dem Yoga-Weg ist vergebens!«

Bhagavad Gita, Kapitel 2, Auszug Vers 40

Ein erlebtes Ritual hingegen bringt uns ins Hier und Jetzt. Es macht uns lebendig.

Brillant! Mit jedem bewussten Atemzug, mit jedem Moment deiner ungeteilten Präsenz kommst du dir und deinem Kern ein Stück näher. Jede Praxis wird ein heiliger Akt, indem du sie heilig machst.

Yoga lebt durch dich allein.

Rituale werden durch deine Achtsamkeit und Hingabe lebendig, ihre Wirkung wächst mit deiner absichtsvollen Aufmerksamkeit. Je mehr du mit dir und deinem Herzen verbunden bist, desto mehr verbindet es dich. Gestalte die Rituale für dich, erwecke sie zum Leben und sie erwecken dich.

Selbst-Pflege – Ich umarme mich

Yoga ist eine Praxis fürs Leben, nicht für körperliche Fitness. Es ist weder Sport noch Wellness-Trend – und auch mehr als Lifestyle. Es ist eine innere Haltung dir und dem Leben gegenüber, die sich in deinem Umgang mit deinem Körper, deiner emotional-geistigen Landschaft, deinen Mitmenschen und der gesamten Umwelt ausdrückt. Die Art und Weise, wie du mit dir selbst umgehst, hat Einfluss auf alles andere, auch auf die Entscheidungen, die du tagtäglich in deinem Leben triffst. Yoga ist ein Weg, mit dir in Kontakt zu treten, intim zu werden und deine eigene Wahrheit zu erkennen. Es ist ein Vertrautwerden mit allen Schichten deines Erlebens, ein offenherziges Erkunden deiner Strukturen.

Selbst-Pflege im yogischen Sinn ist bedeutend mehr, als sich gesünder zu ernähren und ab und an zu verwöhnen. Natürlich ist das richtig und wichtig. Bitte sorge für dein Wohlbefinden, aber halte dich nicht mit dem Polieren deiner »Persönlichkeitsbrillen« auf. Nimm hingegen alles an, was dich in diesem Moment ausmacht. Vieles davon ist flüchtig. Lass dich nicht zu sehr von den flatterhaften Gedanken und unbeständigen Emotionen beeindrucken und lass dich vor allem nicht von ihnen definieren. Halte vielmehr Ausschau nach dem, was darunter liegt. Kläre deinen Blick über die Grenzen deiner aktuellen Brillen-Version hinaus. Kannst du sie absetzen und die Weite und Großzügigkeit in dir erahnen? Zumindest für einen Moment? Koste ihn aus, bis früher oder später wieder Gedanken oder Gefühlsregungen angeflogen kommen und deine Aufmerksamkeit in Beschlag nehmen. Horche! Was verkünden sie über dein Leben? Welche Labels verhängen sie über dich? Beobachte präzise, was sie in dir bewegen. Höre aufmerksam hin, aber nimm nicht alles für bare Münze. Insbesondere nicht die Labels, denn jedes – ich betone, jedes – Label grenzt dich ein.

Wir schenken Gedanken und
Etiketten zu viel Glauben.
Sie färben derart auf uns
ab, dass wir meinen, diese
zu sein.

Kommen dir Aussagen wie »So bin ich nun mal«, »Das ist halt so«, »Das kann ich nicht«, »Das ist nichts für mich«, »Dafür fehlt mir dies oder jenes«, »Das schaff ich nie« bekannt vor? Dass dich solche Signets eingrenzen, liegt auf der Hand. Aber selbst Aussagen wie: Ich bin »groß oder klein«, »lustig oder schwerfällig«, »adrett oder kokett«, »schüchtern oder mutig« pressen dich in ein Korsett.

Echte Selbst-Pflege ist radikal.
Sie übertüncht nicht.
Sie setzt an der Wurzel an
und klärt sanftmütig den Weg
zur inneren Schönheit und
Freiheit.

Wenn du einen Gedanken über dich lange genug kultivierst, vergisst du irgendwann, dass du dieses Kennzeichen nicht zwangsläufig bist und schon gar nicht bleiben musst. Du vergisst, dass du die Wahl hast und dich umentscheiden kannst. Dir ist die Chance gegeben, jeden Gedanken aufs Mark zu prüfen: Was löst er in dir aus? Engt er dich ein oder lässt er dich weit werden? Lohnt es sich, ihn zu hegen und zu pflegen? Du hast die Wahl, du darfst entscheiden. Diese Freiheit ist dir geschenkt. Das ist Selbst-Pflege.

Wellness macht dich schön,
Erwachen noch viel schöner.

Die embrace life-Yoga-Rituale sensibilisieren dich für die Mechanismen deines Geistes und erlauben dir, Energieflüsse gezielt zu lenken und damit die verschiedenen Facetten deines Seins und deines emotionalen Erlebens in Einklang zu bringen. Sie geben dir erlesene Werkzeuge an die Hand, die dich anmutig und stark machen und das Licht deiner Seele zum Vorschein bringen. Selbst-Pflege ist die Basis für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben. Du wirst spüren, wie sich dein Leben stimmiger und leichter anfühlt und du dich selbst mehr schätzen und lieben lernst.

Yoga ist der Weg aus
begrenzenden Labels zu
größtmöglicher Freiheit.
SELBSTLIEBE
SELBST-LIEBE ist eine Wahl!

SELBST-LIEBE heißt, JA zu sagen,
voll und ganz du selbst zu sein.
SELBST-LIEBE ist, dich mit dem, was ist,
und dem, was nicht ist, anzunehmen:
den Zweifeln und Kämpfen, Flecken und Falten,
Träumen und Wünschen, mit deinem Lachen,
deinen Tränen, deiner Wut, Zartheit und Verletzlichkeit.
SELBSTLIEBE ist, deine Angst, deine Stärke und
deine Liebe zu spüren und nicht davor zu flüchten;
dich mit radikaler Ehrlichkeit zu betrachten und
in der Tiefe deines Herzens zu verstehen;
voller Mitgefühl alles zu durchleben, anzuerkennen,
in die Arme zu schließen: die Schöne und das Biest.
All das macht dich zum Menschen
All das mag zu dir gehören oder nicht.
Am Ende bist du Atman, eine göttliche Seele,
die eine menschliche Erfahrung macht.
Unendlichkeit in kontrahierter Form.
Individueller Ausdruck göttlicher Natur.
Sei du selbst, lebe dich, liebe dich.
Du bist einzigartig!
Du bist! 
Hier und jetzt!

Selbst-Liebe – Ich schätze mich

Sei du selbst,
lebe dich, liebe dich.
Du bist einzigartig!
Du bist!
Hier und jetzt!

Du bist einzigartig!

Versuche nicht, jemand anders zu sein, denn diese Rollen sind bereits vergeben. Stelle dich und dein Leben weder in den Vergleich mit anderen noch mit deinen eigenen Ambitionen. Ziele zu haben ist gut, sie geben uns Richtung, mitunter das Gefühl von Sinnhaftigkeit. Wenn wir jedoch ständig damit beschäftigt sind, einem Ziel nachzujagen – sei es das neueste Gadget, das schönere Haus, Anerkennung im Beruf, die Wunschfigur, der/die Traumpartner*in –, wie sollten wir dann den Moment leben können? Wie uns genießen?

Vielleicht denkst du jetzt, dass das eh nicht auf dich zutrifft. Aber mal ehrlich, wie zufrieden bist du wirklich mit dir? Schätzt du dich wert, auch mit deinen Unzulänglichkeiten, Makeln und scheinbaren Fehltritten? Nimmst du dich bedingungslos an? Wenn du jetzt aus vollem Hals »JA« jubilierst, dann herzlichen Glückwunsch, ich gratuliere dir von ganzem Herzen. Feiere dich und dein Leben! Sollten sich allerdings Zweifel in dir regen, dann lies bitte weiter. Vielleicht kommt dir die ein oder andere innere Souffleuse mehr als bekannt vor: Wie wär’s mit dem/der inneren Kritiker*in, der/die dir so manches madig macht, weil du hier und da nicht so gut, nicht so begabt, nicht so gebildet oder sonst was bist? Oder ist dir der/die innere Antreiber*in vertraut, der/die dich von einem Projekt zum anderen jagt und dir noch ein paar To-dos auf deinen ohnehin schon überquellenden Aufgabenteller packt, anstatt dir eine Verschnaufpause zu gönnen? Oder dein inneres Kind, das sich auf der Suche nach Sicherheit und Liebe auf eine akzeptable Version von »lieb und nett«, »cool und schlau«, »stark und rau« zurechtstutzt und so selbst verleugnet?

Du wirst geliebt.

Unsere kreativen Strategien sind uns so intim, dass wir sie nicht mal mehr als solche erkennen. Wir sind derart mit ihnen identifiziert, dass wir glauben, diese Stimmen zu sein. Sie sind so prominent und laut, dass ein leiser Hilferuf aus den Tiefen unserer Seele schier untergeht. Erst wenn wir innehalten, atmen, spüren, authentischen Kontakt aufnehmen, kann sich Santosha, Zufriedenheit und echte Liebe, einstellen. Achtsamkeit und Demut, Erkenntnis und Dankbarkeit sind die Schlüssel.

Dankbarkeit dafür, dass es dich gibt, dass du lebendig bist und alles in dir trägst, was du brauchst. Es mangelt dir an nichts, an gar nichts. Schau hin, spüre hinein, nimm an. Alles ist da. Du kannst dich vertrauensvoll dem Leben überlassen, mit Leib und Seele, mit Haut und Haar, mit jeder Zelle, jeder Faser deines Seins. 

»Wenn dich das gesamte Universum liebt,
wie anmaßend ist es, dich abzulehnen,
dich nicht zu lieben?«

Diana Schöpplein

Das Leben liebt dich,
denn du bist Leben.

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Rituale zur Begrüßung des Tages