Es ist natürlich selbstverständlich, dass bei ernsthaften Erkrankungen ärztliche Hilfe unumgänglich ist. In einem solchen Fall kann eine Selbstbehandlung sogar lebensgefährlich werden.
Was hier gesagt und geraten wird, soll also keinesfalls den Arzt oder Heilpraktiker ersetzen, sondern es will vielmehr das Allgemeinwissen und den Wert natürlicher Heilkräfte erweitern, damit man sich bei Bedarf mit einfachen, natürlichen Mitteln selbst helfen kann.
Die Autorin und der Verlag können jedoch keine Haftung für Folgen aus dem richtigen oder unrichtigen Gebrauch der hier dargestellten Methoden und Rezepte übernehmen.
Das Einnehmen von ätherischen Ölen ist in der Europäischen Union verboten.
1. Auflage 2020
© Crotona Verlag GmbH & Co.KG | Kammer 11 | D-83123 Amerang | www.crotona.de
© der Fotos: shutterstock.com | ISBN: 978-3-86191-128-9
Ich widme dieses Buch mit Liebe
allen meinen Leserinnen und Lesern,
die Hilfen in der Apotheke der Natur suchen.
1 Wenn ätherische Öle sprechen könnten | Mein Weg zu den ätherischen Ölen | Wie ätherische Öle unsere Beschwerden lindern
2 Ätherische Öle und die Emotionen | Wie ätherische Öle nahezu augenblicklich Erleichterung schaffen | Was die Wissenschaft sagt
3 Ätherische Öle, die uns in Notfällen zur Verfügung stehen | Wie man bei Allergien Abhilfe schaffen kann | Wie ätherische Öle bei Allergien helfen können | Rezepte, die Erleichterung bringen | Hilfreiche Öle zur Steigerung der Abwehrkräfte | Allergie, eine Zivilisationskrankheit | Selbsthilfe bei Allergien: Erleichterung ohne Medikamente | Liegt die Ursache vielleicht noch tiefer? | Schlaganfall: Wie man ein Leben retten kann | Die tägliche Duft-Routine: Für den Notfall gerüstet | Große Lebensretter in einer kleinen Hausapotheke | Das gehört in die Duftmedizin-Hausapotheke | Die beliebtesten Einzelöle | Die wirkungsvollsten Ölmischungen | Warum gibt es Ölmischungen? | Die Hausapotheke auf einen Blick | Die resistenten Superkeime | Die Angst vor Superbakterien | Das natürliche Desinfektionsmittel | Die natürlichen Helfer gegen resistente Keime | Natürliche Antibiotika | Ein Wettlauf mit der Zeit | Basilikum, Thymian und Rosmarin gegen resistente Bakterien | Ein Albtraum für die Medizin und jeden Betroffenen | Die Wissenschaft steht unter Zugzwang | Eine weltweite Gesundheitskrise – ein führerloses Schiff | Wie man sein Heim in eine Wellness Oase verwandelt | Wenn fette Öle in die Lunge gelangen | Ätherische Öle im Einsatz gegen resistente Bakterien | Rezepte für ein natürliches Antibiotikum
4 Ätherische Öle: Die Schwingungsmedizin | Wie ätherische Öle Gleichklang und Balance in unser Leben bringen | Wie es ätherische Öle schaffen, unsere Schwingungen in Balance zu bringen | Wie unsere Organe uns den Spiegel vor Augen halten
5 Die Natur hütet das Geheimnis des Lebens | Ätherisch, feinstofflich, flüchtig | Ätherische Öle – die Apotheke der Natur | Ätherische Öle sind lebensnotwendig | Wie unsere Hormone unsere Stimmung regulieren | Wie ätherische Öle die Verdauung unterstützen: Enzyme, die Biokatalysatoren der Natur | Die Öle im Überblick
6 Biochemie – Wunder der Natur | Der Dreifacheingriff auf kranke Zellen: Reinigung – Korrektur – Neuprogrammierung | Die Natur unterstützt unsere Zellerneuerung | Ölmischungen zum Verwöhnen | Die Öle im Überblick | Hunderte chemische Bestandteile in einem Tropfen Öl
7 Therapeutische Öle auf dem Prüfstand gegen Duftöle | Achtung vor diesem Duftöl! | Das aufwendige Verfahren, reine therapeutische Öle herzustellen | Tausend Jahre in die Zukunft | Düfte aus dem Labor: Was geschieht, wenn wir die Natur klonen? | Duftöle, die unsere Gesundheit schädigen | Gibt es allergische Reaktionen auf ein ätherisches Öl? | Die Herstellung ätherischer Öle von therapeutischer Qualität | Anbau – Ernte – Lagerung – Destillation | Wie man hochwertige therapeutische Öle herstellt | Das heilige Salböl aus der Bibel | Die Gaben der Weisen aus dem Morgenland: Gold, Weihrauch und Myrrhe
8 Ätherische Öle von A bis Z
9 Praktische Anwendung der ätherischen Öle | Richtlinien zur sicheren Anwendung der ätherischen Öle | Anwendungsmöglichkeiten für zu Hause und unterwegs | Direkte Anwendung auf der Haut – ein Dufterlebnis der besonderen Art | Zahnpflege mit ätherischen Ölen für nachhaltige Frische | Nahrungsergänzung – Vitalstoffe direkt zur Zelle | Die Aromaküche – duftend wie zu Omas Zeiten | Von der Hand in den Mund | Hausputz macht Freude | Unsere Haustiere werden es uns danken | Geschichten zur täglichen Anwendung von Ölen | Die Therapeutische Anwendungen ätherischer Öle | Ätherische Öle und ihre Wirkung über die Haut | Rücken- und Wirbelsäulentherapie | Behandlung von viralen Infekten | Ätherische Öle als Nahrungsergänzungsmittel | Der Heiler in dir
10 Geschichten aus der Praxis | Wie man offene Wunden mit Lavendelöl reinigen kann | Pfefferminze, Salbei und die Wechseljahre | Salbei und Blasenschwäche | Salbei, Libido und Osteoporose | Die Ölmischung gegen Rückenschmerzen | Autounfall und Balsamtanne | Immortelle, das Öl, das die Nereven wieder regeneriert | Wasser, Wasser, Wasser – der Quell des Lebens | Grippe gestern und heute | Der Zahn muss raus | Wintergrün und der hexenschuss | Wintergrün und chronische Rückenbeschwerden | Das Schreibaby, das nach seinem Öl verlangte | Palo Santo… | Warum Grapfruitöl bei Orangenhaut Wunder wirkt | Kleine Geschichten und die Erlebnisse eines Heilpraktikers
11 Ätherische Öle – die Urmedizin der Menschheit | Über die Jahrtausende … | René-Maurice Gattefossé – Der Vater der Aromatherapie | Duftmedizin – Ätherische Öle und ihre therapeutische Anwendung
12 Ätherische Öle und ihre therapeutische Anwendung | Ölmischungen und deren Anwendungen | Ätherische Öle zur Unterstützung unserer Körpersysteme | Ätherische Öle zur Unterstützung unserer Emotionen | Therapeutische Anwendung ätherischer Öle von A bis Z
Bezugsquellen | Über die Autorin | Literaturhinweise | Anhang
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Wenn ätherische Öle sprechen könnten
Eines Tages, ich lebte damals in Amerika, flatterte mir ein Brief ins Haus. Ein Freund lud mich mit einigen lieben Zeilen ein, die beigelegte Broschüre zu lesen, die von allerhand Blütenessenzen und von ätherischen Ölen sprach, die man auf vielfache Weise anwenden könne. Hier fand ich Natur pur. Ich war begeistert! In dem Büchlein las ich von Ölen, die ein trauriges Gemüt auf ganz natürliche Art und Weise wieder aufmuntern, die lebenswichtigen Organe unterstützen, den Arbeitsplatz harmonisieren und sogar Zigarettengeruch kurzerhand neutralisieren können. Ich war berührt von der Wirkkraft dieser Pflanzen, die so viel Erleichterung und Freude in ein Menschenleben bringen können. Kann es sein, dass das ätherische Öl wirklich die heilende Essenz der Pflanze ist, die seit jeher dazu ausersehen war, der leidenden Menschheit zu helfen?
Aber es war nicht die faszinierende Information über die aufbauende, reinigende, erneuernde Kraft ätherischer Öle, die mich interessierte. Es war etwas ganz anderes, das mich jeden Abend vor dem Schlafengehen das Büchlein zur Hand nehmen und daran schnuppern ließ. Es war der Duft! Der Freund, der mir das Büchlein geschickt hatte, musste es vor dem Versand wohl mit Duft gesegnet haben. Dieser war so verführerisch, so fremdartig und doch so vertraut.
Zeit meines Lebens kann ich mich nur daran erinnern, dass ich an einem Blumenladen nicht vorbeigehen konnte, ohne mir Blumen mitzunehmen. Mit meinem Mann hatte ich sogar Diskussionen, wo er sagte: „Mädchen, du kannst nicht an jedem Blumentopf vorbeigehen und sagen, den können wir doch mit nach Hause nehmen.“ Ich bin ein Mensch, der die Natur liebt und ohne Blumen und Düfte nicht leben kann.
Als ich damals, vor vielen Jahren, der Welt der ätherischen Öle begegnete, wusste ich nicht, und ich hielt es auch nicht für möglich, dass duftende Öle mir einmal die Geheimnisse der Welt der Duftmedizin eröffnen würden. Damals hatte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erahnt, was ätherische Öle alles bewirken können. Inzwischen habe ich erlebt, wie sie Schmerzen aller Art beseitigen. Leidgeplagte Menschen atmen nach dem Einatmen eines duftenden Öls wieder auf und schöpfen neuen Mut. Ich habe erlebt, wie Schreibabies mit Hilfe von ätherischen Ölen im Nu die Nacht durchschliefen, und wie ätherische Öle die Bürde alter Menschen erleichterten, die ihr Zuhause verlassen und ins Altersheim ziehen mussten. Ich habe an mir selbst und an meinen Klientinnen und Klienten erfahren, wie ätherische Öle die verloren gegangene Harmonie im Leben auf einfache, natürliche Art und Weise wiederherstellen können.
In den letzten zwanzig Jahren habe ich alles, was ich nur in die Hände bekommen konnte, über ätherische Öle gelesen und gelernt. Ich habe unzählige Seminare und Fortbildungskurse besucht und wissenschaftliche Studien und Berichte von Anwendern ätherischer Öle analysiert. Ich verfasste zahlreiche Therapeuteninformationen und trainierte ein Team von Gleichgesinnten. Meine Liebe zu den ätherischen Ölen und meine tiefen Einsichten in die Natur der Öle verdanke ich meinem Mentor, dem unermüdlichen Forscher und führenden Aromaexperten unserer Zeit, Dr. Gary Young. Ich bin ärztlich geprüfte Aromapraktikerin und leite die Firma Secrets of Nature. Mein ganzes Leben war dem Studium der Natur gewidmet, und so ist es sicherlich nicht verwunderlich, dass ich unermüdlich von den Vorzügen der Natur berichte.
Heute kann ich unzählige Geschichten von den Erfahrungen der Menschen erzählen, mit denen ich in Berührung gekommen bin, und von den ätherischen Ölen, ihren Wirkungen und Veränderungen, welche diejenigen erfahren haben, die sich dafür entschieden haben, sie auszuprobieren. Die meisten von ihnen wollen diese Wirkung und Veränderung in ihrem Leben nie mehr missen und haben den Einsatz von ätherischen Ölen zu einem festen Bestandteil in ihrem Leben gemacht.
Auf den folgenden Seiten möchte ich dich in eine faszinierende und zugleich unsichtbare Welt entführen, die in der Lage ist, dein Leben vollkommen zu verändern.
Ich werde dir gleich einige Geschichten erzählen. Doch bevor ich zu den Geschichten komme, möchte ich dir berichten, was diese unsichtbare Welt der Düfte und der ätherischen Öle in deinem Leben bewirken kann.
Du, ich und alle anderen Menschen, wir leben in einer Welt voll von Problemen und Herausforderungen, die physischer, emotionaler oder mentaler Natur sind. Also müssen wir aufstehen und der Welt begegnen.
Unser Leben könnte so schön sein, doch oft ist es von den Auswirkungen anscheinend unüberwindbarer Konflikte überschattet.
Unser Körper hat ein bestimmtes Programm auf seiner Festplatte – wie ein Computer – und führt dieses Programm, das wir darauf geschrieben haben, immer wieder perfekt aus. Jetzt stelle dir vor, wir schreiben ein falsches Programm auf eine Festplatte. Diese führt unsere Programme und unsere Befehle aus. Was ist jetzt falsch? Die Festplatte und der menschliche Körper, der das Programm ordnungsgemäß ausführt? Oder sind es nur unsere Gedankenimpulse, die für die Fehlprogrammierung verantwortlich sind?
Wie wäre es, wenn ich dir einen Weg zeigen könnte, diese Fehlprogramme zu beseitigen, die Festplatte zu reinigen und neue, gewünschte Programme zu installieren? Diese faszinierende Möglichkeit will ich dir hier vorstellen.
Beispielsweise anhand der Geschichte von Helena, der Marketing-Direktorin, die unter Migräne-Anfällen litt, und von ihrer wundersamen Begegnung mit Pfefferminzöl.
Helena ist die Marketing-Direktorin einer bekannten Werbeagentur. Sie ist sehr erfolgreich, doch sie hat ein Problem. Jeden Morgen hat sie beim Aufstehen starke Kopfschmerzen, und der Weg zur Arbeit ist eine richtige Qual für sie.
Als Repräsentantin ihrer Werbebranche muss sie als Hauptverantwortliche kreative Werbespots gestalten und mitreißende Präsentationen abhalten. Doch wie soll das gehen, wenn sie sich nicht konzentrieren kann. Diese Kopfschmerzen befallen sie überfallartig, dauern eine Stunde an, bevor sie dann plötzlich wieder nachlassen. Doch Helena fühlt sich nach so einer Attacke die nächsten drei Stunden lang außer Gefecht gesetzt. Sie ist energielos und nicht imstande, ihre Arbeit effektiv vorzubereiten oder gar angeregte Kundengespräche zu führen.
Als Helena einmal in das Büro ihrer Kollegin kam, bemerkte sie einen unglaublich erfrischenden Duft, der sie so erstaunte, dass sie zuerst einmal ihre Frage, weshalb sie hierher gekommen war, vollkommen vergaß. Sie fragte: „Sag mal, ist das Pfefferminze, das hier so gut duftet?” „Ja, gefällt es dir?”, erwiderte die Kollegin lächelnd. „Ich habe seit Wochen Kopfschmerzattacken. Langsam weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Bei dir lässt es sich aber gut aushalten. Wie machst du das, dass es hier so gut duftet?”
„Ich verwende einen Diffuser mit Pfefferminzöl“, erklärte die Kollegin und deutete auf ein rundes Gerät, das vor sich hin summte und wohlriechenden Duft in den Raum blies. „Der Diffuser vernebelt das Öl in die Luft, und man spürt den Unterschied sofort. Meine Kopfschmerzattacken, unter denen ich monatelang gelitten habe, sind jetzt vollkommen verschwunden.“ Sie zog das Pfefferminz-Ölfläschchen, das ihr Heilpraktiker ihr gegeben hatte, aus ihrer Westentasche und hielt es Helena zum Riechen hin. „Immer, wenn ich das nehme, sind meine Kopfschmerzen im Nu weg. Gehe unbedingt auch zu meinem Heilpraktiker. In der Zwischenzeit probiere das Pfefferminzöl einmal aus“, empfahl die Kollegin. Nachdem sich Helena einen Tropfen Pfefferminzöl auf die Stirn gerieben hatte, rief sie erstaunt aus: „Diese kühle Brise macht den Kopf im Nu klar! Das ist ja unglaublich!“
Sofort rief Helena diesen Heilpraktiker an. Das Gespräch am Telefon klang sehr vielversprechend. „Solange wir die Ursachen noch nicht gefunden haben“, sagte der Heilpraktiker zu Helena, „tragen Sie einen Tropfen Pfefferminzöl auf Stirn, Schläfen und Nacken auf. Das wird Ihnen guttun.“ Helena probierte es gleich aus. Sofort spürte sie wieder die kühle Brise, die den Kopf entlastete und die Gedanken klärte. Das erinnerte sie an dasselbe Gefühl, das sie überfiel, als sie im Büro ihrer Kollegin war.
Plötzlich brach sie in Tränen aus.
Die Sorgen um ihre alte Mutter kamen ihr wieder in den Sinn, die sie ständig zu verdrängen versucht hatte. Die Mutter war neunzig und konnte immer weniger für sich selbst sorgen, aber sie weigerte sich strikt, fremde Hilfe anzunehmen oder gar ins Altersheim zu gehen. Sie erwartete, dass Helena, ihre einzige Tochter, pflichtbewusst ihre Betreuung übernahm, was ihr bei ihrem anspruchsvollen Beruf aber nicht möglich war. Waren diese Sorgen also die Ursache für ihre Kopfschmerzen?
Als Helena hoffnungsvoll und mit neuem Mut vom Heilpraktiker heimging, machte sie Pläne, wie sie ihrer Mutter am besten helfen und trotzdem ihren Job ungehindert ausführen könnte. Sie organisierte eine persönliche Pflegerin, so dass ihre Mutter zu Hause gut versorgt war, und plante regelmäßige Besuchstermine bei ihrer Mutter ein. Der Druck in ihrem Kopf ließ immer mehr nach, und nach einer Weile war er ganz verschwunden. Aber ihr Pfefferminz-Ölfläschchen wollte sie nie mehr missen. Sie hatte es von diesem Zeitpunkt an immer dabei.
Sie verwendete Pfefferminzöl vorbeugend, etwa vor einer großen Präsentation, um einen klaren Kopf zu haben. Sie rieb sich einen kühlenden Tropfen in den Nacken, wenn sie spät abends von der Arbeit heimfuhr, um wach zu bleiben. Auf ihrem Schreibtisch hatte sie jetzt einen Diffuser stehen, der das Pfefferminzöl in ihre Arbeitsräume duftete. Ihre Kollegen äußerten sich lobend über die angenehm erfrischende Raumluft. Eine Kollegin schmunzelte, denn sie kannte die Vorzüge des Pfefferminzöls. Und wenn es einmal richtig heiß war, kühlte sich Helena damit die Stirn. „Ich könnte nie mehr ohne mein Pfefferminzöl sein!“, war ihre Überzeugung.
Diese Geschichte zeigt dir zwei Dinge: Erstens gewann Helena durch den Einsatz von ätherischen Ölen Erleichterung und zweitens brachte sie diese Erleichterung zur Ursache ihres Problems. Ätherische Öle können auf vielen Ebenen aktiv werden, was mit bloßem Auge nicht gleich erkennbar ist.
Pfefferminzöl kann auf vielen Gebieten unterschiedlich wirken. Ich will dir hier nur einen kurzen Einblick geben. Im Kapitel Ätherische Öle von A bis Z wirst du viel ausführlicher über Pfefferminzöl, seine Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten lesen. Hier findest du nur einen kurzen Überblick, was dieses Öl unter anderem für dich leisten kann.
Willst du dich bei der Arbeit besser konzentrieren, dann reibe Pfefferminzöl auf Stirn, Schläfen und Nacken. Fühlst du dich fiebrig heiß an, reibe Pfefferminzöl auch auf deine Fußsohlen; es wirkt wie ein Temperaturregler. Zur Unterstützung von Magen und Verdauung, massiere einen Tropfen davon auf die Magengegend.
In vielen Studien kann man nachlesen, wie ätherische Öle auf der Zellebene unsere Lebensvorgänge beeinflussen. Ich bin davon überzeugt, dass uns Krankheiten keinesfalls zufällig treffen. Wenn Menschen, von Stress und Sorgen geplagt, ihr Leben noch chaotischer machen; wenn sie nicht die Arbeit verrichten, die sie lieben, sondern in Arbeitsverhältnissen gefangen sind, vor denen sie am liebsten flüchten würden; oder wenn sie in ihren Beziehungen nicht glücklich sind. In solchen Fällen können ätherische Öle wie eine Inspiration im Leben wirken, um wieder in die richtige Spur zu finden.
In all unseren Lebensbereichen gibt es etwas Unsichtbares, das auf der Zellebene arbeitet, das inspiriert und Kraft gibt, um die Welt wieder in Ordnung zu bringen.
Die Wissenschaft ist heute in der Lage, in eine Zelle hineinzuschauen und davon zu berichten. Wenn wir unsere Gedanken und unsere Gefühle ändern, sind wir in der Lage, sogar Lebensvorgänge auf zellulärer Ebene zu verändern und zu steuern, denn ätherische Öle wirken auf diese Ebene ein und können damit unsere Lebensprozesse beeinflussen, um unsere Erwartungen wie Glück, Gesundheit und Erfolg zu manifestieren.
Wir leben in einer Zeit, von der wir wissen, dass wir Menschen unsere Welt immer mehr verschmutzen und mit Umweltgiften verpesten. Was können wir dagegen tun? Umweltbewusster und ethischer handeln! Aber wie bekommen wir die Gifte, die schon in unserem Körper sind, wieder hinaus? Auch dabei können uns ätherische Öle helfen.
Sicherlich kennst du das: Aus heiterem Himmel kommt irgendeine Krankheit und trifft ausgerechnet uns. Warum? Was haben wir falsch gemacht? Haben wir das angezogen? Was wäre, wenn ich dir sage: „Wir haben alle diese Krankheiten und Probleme, unter denen wir leiden, selbst angezogen.“ Sie treffen uns nicht zufällig. Wir haben sie selbst verursacht. Wie können wir das ändern? Wie können wir Gesundheit anziehen? Wie können wir Freude anziehen?
Ich will dir zeigen, dass es ein Leben voller Hilfen und Potenziale für dich gibt, die nur darauf warten, von dir entdeckt zu werden. Sie bringen dir in deinem Leben Erleichterungen und – wenn ich dieses Versprechen an dieser Stelle machen darf – Vitalität und Lebensfreude. Sie werden dir auch dabei helfen, deine Ziele besser erreichen zu können.
Es war ein wunderschöner Nachmittag. Die Sonne stand hoch, und die Sicht war gut. Don war zu einem Vortragsabend unterwegs, um über die Heilkraft der ätherischen Öle zu referieren. Er fuhr vergnügt dahin. Seine Stimmung war so gut, dass er seine Lieblingsmelodie pfiff.
Doch als er um die Kurve bog, bot sich ihm ein Bild des Grauens, und er ahnte nicht, dass er an diesem Tag zum Lebensretter werden sollte.
Ein Autounfall hatte sich auf einer eigentlich übersichtlichen Straße ereignet. „Wie konnte so etwas passieren?”, dachte Don, und sprang blitzschnell aus seinem Wagen, um zu schauen, wie er Erste Hilfe leisten konnte. Er schaute in das Unfallauto und sah einen jungen Mann, der blutüberströmt in seinem Gurt hing. Er blutete aus der Halsschlagader.
Don war Therapeut. Er wusste sofort, was zu tun war.
Er musste die Blutung stoppen. So presste er seinen Finger auf die Wunde und überlegte, wie er gleichzeitig die Rettung anrufen und weitere Hilfe leisten konnte, ohne den Finger von der Wunde zu nehmen? Also nahm er die Hand und den Finger des Betroffenen und sagte zu ihm: „Halte den Finger auf diesen Punkt. Lasse diesen Punkt nicht los. Das Blut darf jetzt nicht weiter rinnen. Ich hole etwas und bin gleich wieder zurück.”
Don rannte zu seinem Auto und wollte zwei Dinge holen. Zuerst zückte er sein Handy und rief die Rettung an. Währenddessen öffnete er seinen Therapeutenkoffer und holte eines seiner ätherischen Öle heraus, denn damit kannte er sich perfekt aus. Er griff zu einer Flasche, auf der Immortelle stand, und rannte zum Unfallopfer zurück.
Don schüttete die Hälfte des Fläschchens auf die blutende Wunde: Und die Blutung aus der Halsschlagader stoppte! Er blieb, bis der Krankenwagen kam und die weiteren lebensrettenden Maßnahmen eingeleitet werden konnten.
Wäre er an diesem einsamen Ort, wo selten ein Auto vorbeikommt, nicht zur Stelle gewesen, wäre dieser Mann verblutet. Und hätte er nicht dieses Öl dabei gehabt, hätte er diese Blutung nie stoppen können. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann verblutet wäre, war groß.
Es war eine schicksalhafte Fügung, dass Don an jenem Tag zur richtigen Zeit mit dem richtigen ätherischen Öl zur Stelle war.
Immortelle
Die Immortelle (Helichrysum italicum) wird auch Helichrysum oder Strohblume genannt. Strohblumen verblühen nicht, sie halten lange. Diesem Umstand verdankt die Immortelle, „die Unsterbliche”, ihren Namen. Die chemischen Bestandteile dieser Pflanze verleihen ihr sowohl eine beruhigende, ausgleichende Wirkung, als auch schmerzlindernde und wundheilende Eigenschaften, die das Gewebe und die Nerven regenerieren. Folglich leistet Immortelle bei Blutergüssen, Blutungen, Thrombosen und Hautproblemen „Erste Hilfe”.
Rosmarie war in London unterwegs. Sie hatte seit Monaten mit einer Londoner Firma Verhandlungen geführt und schon fast die Zusage für einen großen Auftrag in Millionenhöhe bekommen. Es ging nur noch darum, die Einzelheiten zu klären und den Vertrag zu unterschreiben. Sie war so glücklich darüber, denn sie war sich sicher, dass morgen der Vertrag unterschrieben werden würde. Heute wollte sie schon vorfeiern und ging in die Stadt zum Shopping.
Ausgelassen lief sie durch London, und obwohl das Wetter miserabel war, konnte es Rosmaries innerer Freude nichts anhaben. Sogar der Regen hielt sie nicht davon ab. Es regnete und regnete, und Rosmarie merkte nicht einmal, wie ihre Schuhe den Regen aufzusaugen begannen. Nach einer Weile spürte sie, wie die Kälte durch ihre Füße in ihre Knochen kroch. Sie bekam es mit der Angst zu tun, denn sie dachte: „Oh Gott, ich darf mich nicht erkälten! Morgen sind die Verhandlungen. Ganz gleich, was geschieht, ich muss fit sein!”
Sie winkte ein Taxi herbei, fuhr ins Hotel und ließ sich ein heißes Bad ein. Ihre Heilpraktikerin hatte ihr eine kleine Apotheke ätherischer Öle zusammengestellt, weil Rosmarie dafür prädestiniert war, kalte Füße zu bekommen. Sie wusste um ihre Anfälligkeit für Kälte.
Die Therapeutin hatte ihr gesagt: „Nimm öfters heiße Bäder mit Wintergrün, und du wirst sehen, welch ein Wunder geschieht. Das Öl wirkt, als würdest du einen kleinen Ofen mit dir herumtragen.” Rosmarie nahm also ein heißes Bad mit Wintergrün und legte sich dann ins Bett. Als sie am nächsten Morgen aufstand, war es so, als wäre nichts geschehen. Sie war munter und freute sich auf ihre Begegnung mit der Firma und den Abschluss ihres Vertrages.
Ihr großer Tag war gerettet – dank Wintergrün.
Wintergrün: „Das Schmerzöl”
Wintergrün (Gaultheria procumbens) ist ein feuriges, immergrünes Heidekraut mit feuerroten Beeren. Der medizinisch süßliche Duft erinnert sowohl an Minze als auch an Kampfer und riecht wie eine Rheumasalbe. Die Pflanze enthält bis zu 99% Methylsalicylat, eine chemische Verbindung, die stark antiseptisch, bakterizid, fungizid und krampflösend wirkt, Schmerzen lindert, den Blutdruck senkt und das Immunsystem unterstützt. Es wird gerne bei Arthritis, Rheumatismus, Entzündungen, Muskelschmerzen und Krämpfen genommen sowie zum Austreiben von Kälte aus dem Körper.
Rezept: Wärmendes Ingwerfußbad und Wintergrünöl
• Ingwerpulver, einige Scheiben Ingwer oder drei Tropfen Ingweröl
• Wintergrünöl
Man gibt Ingwerpulver in das warme Fußbad oder kocht Ingwerscheiben zehn Minuten lang, seiht ab und fügt den Sud hinzu. Natürlich kann man auch Ingweröl verwenden. Nach dem Fußbad werden die Fußsohlen mit Wintergrünöl eingerieben.
Die meisten Frauen mit chronisch kalten Füßen leiden immer auch unter Beschwerden des Unterleibs. Da empfehle ich gerne, ein Fußbad mit wärmendem Ingwerpulver zu nehmen. Es ist wichtig, nach dem Ingwerfußbad die Fußsohlen noch zusätzlich mit Wintergrünöl einzureiben. Das hält die Füße warm.
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Ätherische Öle und die Emotionen
Ätherische Öle können in unserem Körper die unterschiedlichsten Hilfestellungen leisten. Sie heben oder senken den Blutdruck, genauso wie unser Körper es braucht, und schenken uns dadurch Harmonie, die uns zufrieden macht. Sie steigern oder hemmen den Appetit und unterstützen die Verdauung – und verschaffen uns damit Wohlbefinden. Sie heben unsere Stimmung, wenn wir traurig sind, und unterstützen all die vielen und lebensnotwendigen Aufgaben in unserem Körper.
Die Frage lautet: Wie machen ätherische Öle das? Sie können doch nicht überall im Körper zugleich sein. Die Antwort liegt im Geheimnis ihrer lebensspendenden Kraft, welche ihr Duft ist, der eine bestimmte chemische Zusammensetzung hat. Wir atmen ein ätherisches Öl ein. Die Duftmoleküle senden Nachrichten zum Gehirn, das sofort schaltet, nahezu augenblicklich die notwendige Hilfestellung anordnet und die geeigneten Botenstoffe in den Körper entsendet.
Wie eine Akupunkturnadel den elektrischen Reiz auslöst und das Signal augenblicklich ans Gehirn leitet, genauso arbeiten auch ätherische Öle durch ihre elektrisierenden Dufteigenschaften, die das Gehirn anweisen, Hormone und Peptide auszuschütten, Sauerstoff in die Zellen zu bringen, die Nerven zu entlasten oder Blutstillung und Wundheilung zu veranlassen, um nur einige wenige Aufgabenbereiche ätherischer Öle anzusprechen.
Beim Einatmen eines ätherischen Öls wandern die Ölmoleküle über die Blut-Hirn-Schranke direkt zur Amygdala, der zentralen Schaltstelle unseres limbischen Systems, das alle unsere emotionalen Erfahrungen speichert. Dieser Teil des Gehirns versteht keine Worte, er reagiert jedoch auf Geruch. Daher bieten ätherische Öle eine großartige Möglichkeit, wortlos mit unseren Gefühlen Kontakt aufzunehmen und dabei das Denken zu umgeben. Selbst Skeptiker können sich Düften nicht entziehen. Ihr Verstand würde wohl nie zugeben, dass zum Beispiel das Einatmen von Pfefferminzöl bei der Gewichtskontrolle helfen könnte. Doch wenn der Skeptiker erst einmal merkt, dass es nach Pfefferminze duftet, dann haben die Düfte im Gehirn schon ihre Arbeit aufgenommen. Man riecht also zuerst unbewusst, bevor man merkt, dass es duftet.
Unser Körper hat 100 Billionen Zellen. Jede einzelne dieser Zellen ist mit einem Strang von DNS ausgestattet, der fähig ist, bis zu sechs Gigabyte an Erinnerungen zu speichern. Das sind viele Erinnerungen, die der Mensch mit sich herumträgt und die von Zeit zu Zeit in uns wach werden. Sie können uns Ärger verursachen, wenn wir an die Vergangenheit denken; oder sie machen uns Angst und bereiten uns Sorgen, wenn wir an die Zukunft denken. Erinnerungen können den Menschen bedrücken und ihn darin hindern, sein höchstes Potenzial auszuleben.
Jedes unterdrückte emotionale Trauma wird in der Zellerinnerung gespeichert. Es kann jederzeit abgerufen werden, was auch tatsächlich laufend geschieht. Wir müssen nur einen bestimmten Geruch wahrnehmen, der uns an etwas Schlimmes erinnert, und schon ist die Angst, Unsicherheit oder Verwirrung wieder da.
So lässt der übermäßige Geruch von Bier und das dumpfe Zuprosten mit den Bierflaschen Emma immer wieder ihren schrecklichen Autounfall durchleben. Dieser Unfall hat sich zwar schon vor fünf Jahren ereignet, aber sie zuckt immer noch zusammen, es schüttelt sie, sie bekommt nasse Hände und möchte am liebsten davonlaufen, wenn sie diese Gerüche und Geräusche wahrnimmt. Sie waren damals ausgelassen mit dem Auto unterwegs gewesen, und die Freunde am Hintersitz des Wagens ließen die Bierflaschen zusammenknallen. „Prost”, grölten sie, und der bittersaure Geruch von Bier hing in der Luft, als das Auto auf der nass-glatten Fahrbahn ins Schleudern geriet. Der Wagen schlitterte gegen die Leitplanke, überschlug sich und Emma kam mit zwei gebrochenen Rippen und dem Schrecken davon. Aber der Schock hat sich in Emmas Gefühlskörper festgekrallt und wird immer wieder die Erinnerung wachgerufen, wenn der Geruch von damals in der Luft liegt. Emma bekommt heute noch diese Symptome, obwohl der Autounfall lange zurückliegt.
Die gute Nachricht ist: Ätherische Öle sind geradezu auf diese Arbeit, Traumata zu löschen, spezialisiert. Sie gehen in das Erinnerungszentrum des Gehirns und beginnen dort aufzuräumen! Sorgen, Ängste, Kummer und Leid werden nach und nach abgebaut, und der Mensch fühlt sich letztendlich befreit – frei! Es ist unglaublich, dass ätherische Öle, auch wenn sie nur im Hintergrund vernebelt werden und eine gute Raumluft machen sollen, den Kern des Problems eines jeden Menschen direkt angehen. Dabei sind wir alle verschieden und mit den unterschiedlichsten Lebenserfahrungen ausgestattet.
Durch das Einatmen eines hochwirksamen Öls beginnt sich etwas in unseren Emotionen zu lösen. Wir merken es, indem wir beispielsweise plötzlich und unvermittelt tief zu seufzen beginnen. Wir könnten diese Seufzer weder unterdrücken noch selbst hervorbringen. Das Herz ist der Sitz der Gefühle. Es sind die tiefen Enttäuschungen, Kränkungen und seelischen Schmerzen, die – obwohl wir im Augenblick gar nicht daran denken – vom ätherischen Öl aus unserer Zellerinnerung geholt und letztendlich gelöscht werden.
Mit jedem tiefen Seufzer scheint eine Last von unseren Schultern genommen zu werden, und wir fühlen uns freier und leichter. Die Lasten, die wir in unseren Zellerinnerungen mit uns herumgetragen haben, sind von uns genommen. Wir bemerken die Befreiung, indem wir über dieses oder jenes Erlebnis, das uns früher einmal zu schaffen machte, nun lachen können und uns davon nicht mehr negativ berührt fühlen.
Es war mein 50. Geburtstag. Ich saß mit meiner Familie gemütlich plaudernd beim Festtagsbraten, den meine Mutter mir zu Ehren bereitet hatte. Ich weiß nicht, wie das Thema plötzlich auf Geburt und Kinderkriegen gekommen war, als meine Mutter wie aus heiterem Himmel spitz in meine Richtung die Mitteilung schleuderte: „Du warst ja nie gewollt.“ Sicherlich hatte sie sich bei diesen Worten nichts Böses gedacht. Sie war ja immer schon ein „gerader Michl“. Vielleicht dachte sie, dass dieser Umstand ja sowieso allgemein bekannt war. Doch ich hatte keine Ahnung. Ehrlich gesagt, auf so eine Idee wäre ich in meinem Leben nicht gekommen. Ich fiel aus allen Wolken, dachte ich doch allen Ernstes, dass Leben Liebe wäre und meine Familie auch so dachte wie ich.
Diese unerwartete Nachricht ließ meine Muskeln im ganzen Körper verkrampfen. Der Blutfluss war zugeschnürt; jede Zelle in höchster Alarmbereitschaft. Hundert Billionen Zellen hatten das harte Urteil gehört. Ich war in einer Schockstarre. Mir blieb der Brocken, den ich gerade genüsslich zu mir nahm, im Hals stecken. Ich würgte und befahl mir innerlich: „Jetzt nicht weinen, jetzt nicht! Nur nicht weinen!“ Ich versteinerte mein Gesicht, doch ich hatte Mühe, das Zucken um meinen Mund zu verbergen. Als ich aufblickte, sah mich meine gutmütige Schwester mit entsetzten Augen voll Mitgefühl an. Ich senkte den Blick schnell wieder und würgte immer noch an dem Bissen. Dann war der Spuk vorüber. Meine Schwester lenkte das Gespräch in seichtere Gewässer, und man unterhielt sich wieder über normale Dinge, so dass die Aufmerksamkeit der betretenen Runde nicht mehr auf mir ruhte.
In einem unbemerkten Augenblick kramte ich in meiner Tasche und holte ein besonderes Ölfläschchen heraus. Es war eine Ölmischung aus Weihrauch, Baldrian, Sandelholz und Rosmarin, von der ich wusste, dass es mir in Trauma-Situationen schon immer wunderbar geholfen hatte. Ich drückte es an mein Herz und bat es um Hilfe, mich wieder in Balance zu bringen. Eigentlich bat ich das Göttliche in mir, mich wieder in Balance zu bringen. Ich wusste, mein Ölfläschchen mit seinem wunderbaren Duft war meine Brücke oder das offene Tor zum Universum, das mich zu meiner inneren Quelle führte. Ich nahm einen tiefen Atemzug aus dem Fläschchen und fühlte mich wieder im Zentrum meiner Kraft, so als wäre nichts geschehen.
Als ich abends die Geschehnisse des Tages an meinem inneren Auge vorüberziehen ließ, entspannten sich meine verkrampften Muskeln schließlich, und mein Herz öffnete sich – wie eine Raupe, die zum Schmetterling wird. Erst dankte ich meiner Mutter, dass sie mich trotz aller Umstände zur Welt gebracht und großgezogen hatte. Schließlich ist das Leben etwas ganz Kostbares. Jeder Mensch kommt doch mit einer Aufgabe zur Welt, die er erfüllen möchte. Wäre ich nicht auf der Welt, könnte ich dir heute nicht von den Wundern der ätherischen Öle erzählen.
Erst vor ein paar Jahren haben Wissenschaftler eine aufsehenerregende Entdeckung gemacht, dass nämlich die Zelle bis zu 95% von der Umwelt und den äußeren Einflüssen gesteuert wird, und nicht, wie fälschlich angenommen, von den Genen. Das heißt, die Zellen erschaffen unsere Realität. Sie machen, was wir ihnen sagen. Sie führen aus, was unsere Umwelt ihnen suggeriert. Wir sind nicht dem Schicksal unserer Gene blind ausgeliefert.
Wenn nun jemand ein gebrochenes Herz hat und sich in Depressionen windet, dann wurde diese Lebenssituation nicht von der Großmutter, deren liebendes Mutterherz auch gebrochen wurde, als sie ein Kind begraben musste, vererbt, sondern höchst wahrscheinlich von äußeren Umwelteinflüssen herbeigeführt. Wenn ein Mensch sich zeit seines Lebens plagt und doch keinen durchschlagenden Erfolg erleben kann, sich immer zurückgesetzt fühlt und kein Selbstwertgefühl hat, dann könnte die Ursache in den 100 Billionen Zellen seines Körpers festgeschrieben sein, den Zellen, die einst als Embryo im Mutterleib den Ärger, den Kampf und die Frustration der Mutter eingeimpft bekamen, unerwünscht und eine Belastung zu sein.
Diese negative Programmierung sitzt seither tief verwurzelt in den Zellen fest und wird unbewusst als Lebensrealität gelebt. Doch es gibt Hoffnung! Die Wissenschaft hat nämlich auch den revolutionären Beweis angetreten, dass wir unsere Zellen jederzeit „umprogrammieren“ können. Das Prinzip der Zellen funktioniert intelligent.
Zellen sind lern- und reaktionsfähig. Sie nehmen Informationen auf; aber nur jene, mit denen wir sie füttern. Darauf reagieren sie. Zellen sind intelligent, sie sind jedoch auf unsere Information angewiesen. Man kann sie mit einem Schwamm vergleichen. Wenn ich einen trockenen Schwamm in einen Eimer mit trübem, schmutzigem Wasser werfe, so nimmt er dieses komplett auf. Gebe ich ihn hingegen in klares Wasser, so saugt er sich vollkommen mit klarem Wasser voll. So verhalten sich auch unsere Zellen. Sie sind intelligent und fähig, alles aufzunehmen, was wir ihnen geben. Das sind die äußeren Einflüsse, aber auch unsere Gedanken, Gefühle und Interpretationen, mit denen wir unsere Umwelt bewerten.
Obliegt es nicht unserer Verantwortung, sie mit dem zu versorgen, was sie brauchen? Sie arbeiten für uns. Wir sind also in der Lage, unseren Zellen Informationen zu liefern und ihre Programmierung zu steuern. Welche Informationen geben wir ihnen? Sollten wir diese nicht besser selektieren und gestalten?
Das Prinzip, wie unsere Zellen funktionieren und für uns arbeiten, vor allem wie intelligent sie sind, könnte wohl auch erklären, wie wir unsere Erfahrungen im Leben machen. Vielleicht sogar, warum wir im Leben immer wieder dieselben unliebsamen Erfahrungen machen oder in eine Opferrolle schlüpfen, die wir selbst nicht verstehen, etwa immer dieselbe Art Partner anzuziehen, der uns nicht schätzt, sondern ausnützt; einen Job zugewiesen zu bekommen, der uns nicht wachsen lässt; im Leben übergangen zu werden, obwohl wir Qualifikationen besitzen. Ist das nicht unbewusste Selbstsabotage?
Wir sind also in der Lage, JEDERZEIT unsere Zellen umzuprogramieren! Wir können JETZT ein Leben voll Liebe, Glück, Freude und Erfolg gestalten! Das ist möglich!
Ich saß an jenem Abend in meinem Lehnstuhl mit einem süß duftenden Ölfläschchen aus einer Mischung aus Orange, Jasmin, Fichte und Mandarine, das ich mein „Inneres Kind“ nannte, und atmete den lieblichen und erfrischenden Duft dankbar ein. Man muss unweigerlich lächeln, wenn man ätherische Öle einatmet, denn sie sind tröstend und machen glücklich. Das ist unter anderem eine ihrer Aufgaben in dieser Welt. Ich erinnerte mich jetzt daran, wie ich immer zu meinen Klientinnen und Klienten sagte: „Die Öle gehen in das Erinnerungszentrum des Gehirns und räumen dort auf.“ Ich sprach aus Erfahrung, denn ich hatte im Laufe meiner therapeutischen Tätigkeit hundertfach den Beweis erlebt, dass der Duft ätherischer Öle dunkle Gedanken aufräumen, Angst lösen, Freude bringen und neue Erkenntnisse schenken kann.
Doch an jenem Abend erkannte ich, und es fiel mir wie Schuppen von den Augen, dass ich „aktiv“ als Schöpfer meiner Wirklichkeit, gemeinsam mit den ätherischen Ölen, veraltete, längst überholte Fehlprogrammierungen aus Jugendtagen loslassen, löschen und – ganz wichtig – an deren Stelle neue Erfahrungen für meine Gesundheit, Liebe und Erfolg in meine Zellen einprogrammieren konnte.
Immer wenn man in einem Märchen ein Ziel erreichen will und ein schier unlösbarer Konflikt auftaucht, ist plötzlich eine Fee mit einem glitzernden Zauberstab in der Hand zur Stelle. Sie hat einen wirksamen Zauberspruch parat. Diese magischen Zauberkräfte verhelfen dazu, sicher das Ziel zu erreichen. Die ätherischen Öle sind solche magischen Werkzeuge.
Es ist mit der Chemiestunde in der Schule vergleichbar. Wenn sich zwei Elemente miteinander vereinigen sollen und ein Katalysator dazukommt, dann entsteht viel schneller und viel intensiver eine Reaktion. Genauso wie ein Katalysator wirken auch die ätherischen Öle. Sie können wie ein Schlüssel das Membran-Schloss der Zelle für dich aufsperren, so dass du eintreten und diesen Raum neu gestalten kannst. Du entfernst den alten Kram, der dich belastet, damit du dich darin wohlfühlst.
Genauso ist auch jede Zelle unseres Körpers beschaffen. Ein ätherisches Öl, ein Duft hilft uns wie ein Schlüssel dabei, in die Zelle hineinzugelangen. Dort wirkt es dann wie ein Code, der die Selbstheilungskräfte in unserem Körper entfaltet und sie bei ihrer Arbeit – dem Umprogrammieren – unterstützt. Das ist die Aufgabe, welche ätherische Öle für uns leisten.
Doch es ist wichtig, die unliebsame gelöschte Zellinformation sofort mit einer positiven und neuen Programmierung zu ersetzen, um so unserem Leben eine neue Richtung zu geben, denn das Universum kennt kein Vakuum. Wenn wir den leer gewordenen Raum nicht mit positiven Gedanken und glücklichen Gefühlen aktiv füllen und den Billionen Zellen in unserem Körper unsere freudigen Erwartungen signalisieren, dann ziehen die Zellen Information aus unserer Umwelt heran, die wir unter Umständen nicht haben wollen.
Die Zellen ziehen zahllose Informationen aus unserer Außenwelt an. Zum Beispiel erinnern wir uns an die tadelnden Worte des Vaters: „Du bist dumm! Das wirst du nie lernen!“ Die Zellen nehmen sich diese Information unserer Umgebung zu Herzen und bescheren uns zeit unseres Lebens das Minderwertigkeitsgefühl: Das Gefühl, ein Ziel wäre zu groß für uns und unerreichbar. Oder wie es bei mir war: Das zelluläre Wissen, ich wäre ein „unerwünschtes Kind“, machte mich zum bravsten Kind der Welt, das niemals Schwierigkeiten machte, immer half, sich klein machte, um nur nicht aufzufallen oder jemanden zu verärgern. „Aber damit ist jetzt Schluss!“, machte sich meine geballte Faust auf dem Schreibtisch mit einem Knall Luft.
Die Wissenschaft hat das Geheimnis eines erfüllten Lebens entdeckt: „Programmiere deine Zellen mit Dingen um, die du liebst und haben möchtest.“ Also war ich fest dazu entschlossen und griff sofort nach meinem ätherischen Öl. Ich wusste, mein Ziel ist eine Transformation, eine Neuprogrammierung meiner Zellen nach meinen Erwartungen und Zielen. Ich wusste auch, wie mir ätherische Öle dabei helfen würden. Sind sie nicht wie ein „Ankerpunkt”? Man sagt doch, Erinnerungen, Düfte, Bilder, Gefühle, mit denen wir früher so vertraut waren, können uns als Ankerpunkt helfen, um neue Verhaltensweisen zu programmieren. Ätherische Öle helfen mir also bei der Transformation, indem sie meine Neuprogrammierung, meine Erwartungen und Ziele, direkt in das Gedächtnis der Zellen tragen und dort verankern.
Das kannst du auch! Probiere es einmal aus und schaue, was geschieht. Du fragst dich vielleicht immer noch, was eine mentale Programmierung mit ätherischen Ölen zu tun haben sollte? „Alles!“ – kann ich dir nur begeistert zurufen. Die ätherischen Öle sind geradezu darauf spezialisiert, die Blockaden, seien sie physischer, emotionaler oder mentaler Natur, zu lösen und Harmonie und Freude fließen zu lassen. Wie sie das bewerkstelligen? Sie führen unseren 100 Billionen Zellen ihre ureigenen positiven Impulse und Schwingungen zu, in einer Licht- und Tonfrequenz, die für uns unsichtbar und unhörbar sind. Diese Schwingungen werden zu neuen Anti-Virus-Programmen auf unserer Festplatte, die jeden Virus – das sind unsere negativen Programmierungen – unschädlich machen, die alten Sabotageprogramme knacken und auflösen.
Aber wir müssen uns an diesem Transformationsprozess aktiv beteiligen. Wir müssen das Fläschchen zumindest zur Nase nehmen und daran riechen.
Ich höre dich schon fragen: „Und welches Öl soll ich dafür nehmen?“ Nimm dein Lieblingsöl! Jedes reine, hochwirksame ätherische Öl geht direkt durch die Zellmembran. Diese ist das „Gehirn“ der Zelle und arbeitet für dich. Du kannst dir Ölmischungen zusammenstellen, die deine Lebenssituation besonders unterstützen. Bei Schocksituationen wende ich zum Beispiel immer meine „Erste Hilfe“ Ölmischung gegen Traumata an. Ich verwende auch gerne eine Ölmischung, die ich mir aus Zitrone, Pfefferminze, Muskatellersalbei und Sandelholz zusammengestellt habe, und die ich „Meine Transformation“ nenne.