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INHALT

Was erwartet Sie
in diesem Buch?

Wellensittiche sind die wohl beliebteste Vogelart, um sich einen gefiederten Freund ins Haus zu holen. Doch was müssen Sie beachten? Wie lange können Ihnen Ihre Vögel treue Begleiter sein? Was brauchen sie, um ein möglichst friedliches und artgerechtes Leben zu führen? Es gibt auch bei den Wellensittichen einiges zu beachten. Wie bei uns Menschen, gibt es auch bei den Wellensittichen unterschiedliche Charaktere, dennoch können Sie beruhigt sein. Diese kleine Papageienart, die ursprünglich aus Australien stammt, gehört zu den sehr sozialen Tieren, die gerne die Gesellschaft suchen. Sind Sie der richtige Geselle für die kleinen Piepmätze? Sagt die Farbe etwas über den Charakter aus? Womit können Sie Ihre Wellis glücklich machen? Mögen Ihre Lieben die Ofen- und Heizungswärme oder sind sie am besten draußen in einer Voliere aufgehoben?

Wenn Sie sich diese Fragen oder auch nur einige davon stellen, dann ist dieses Buch genau richtig für Sie. Denn auch wenn Wellensittiche zu den kleineren Haustieren gehören, so bedeutet es nicht, dass sie nicht ausreichend Beachtung und Pflege brauchen. Ich hatte damals zu Jugendzeiten zwei Wellensittiche. Flippi und Chicca - Flippi, der Name war Programm. Er war ein ausgeflippter kleiner Vogel, der mir stets bei den Hausaufgaben auf der Schulter saß und zugeguckt hat. Und wenn er das nicht gemacht hat, saß er an den Posterkanten und hat die Backstreet Boys angeknabbert oder anderen Unfug getrieben. Dennoch war er mir ein treuer Freund. Chicca war ein sehr zurückhaltendes Geschöpf und hat sich den Quatsch ihres Kumpanen lieber aus sicherer Entfernung angeguckt.

Ich möchte Ihnen gern dabei helfen, Ihren Wellensittichen ein schönes Zuhause zu bieten und ihnen ein schönes Leben zu bescheren, wenn sie denn bei Ihnen einziehen dürfen.

Ursprüngliches
Leben der Wellis

HERKUNFT

Wie bereits erwähnt, gehören die Wellensittiche zur Art der Papageien. Sie stammen ursprünglich aus Australien und leben dort in teils riesigen Schwärmen. Zusammen fliegen sie auf der Suche nach Futter und Wasser zu Tausenden durch das Land. Hier lässt sich schon erahnen, dass diese Papageienart einer sehr sozialen und geselligen Bande angehört.

Von Natur aus haben die Vögel ein grün-gelbes Gefieder. Sie haben einen gelben Kopf mit sechs dunklen Tupfen, einen violetten Wangenfleck auf jeder Seite und auf dem Hinterkopf und oberen Rücken dunkle Wellen. Der Rumpf und Rücken werden von grünen Federn geziert. Die Schwung- und Schwanzfedern sind dunkelblau bis schwarz. Das ist die beste Farbe, um sich in der australischen Natur in den Eukalyptusbäumen zu verstecken und vor Feinden in Sicherheit zu bringen.

Die kleinen Papageien wurden um 1840 zu Tausenden eingefangen und nach Europa verschifft. Dort sollten die fröhlich zwitschernden Gesellen mit dem leuchtenden Gefieder die Bevölkerung ebenfalls erheitern. Diese anstrengende und stressige Reise hat kaum ein Tier überlebt. Leider hielt das viele Händler nicht davon ab, es weiter zu versuchen. So wurde der Export 1884 verboten und unter Strafe gestellt.

Anderweitige Farbschläge sind erstmals 1878 in Belgien gezüchtet worden. Die ersten blauen Wellensittiche sind geschlüpft. Damals eine Sensation, heute völlig normal. Die verschiedenen Farbpigmente wurden in ihrer Stärke verändert, wodurch die andersfarbigen Wellis entstanden sind. Heutzutage gibt es reinweiße, gelbe, blaue, grüne oder auch gescheckte Wellensittiche. Rote Wellensittiche bleiben den Züchtern trotz vieler Versuche jedoch verwehrt. Die kleinen Papageien verfügen nicht über die genetischen Anlagen, ein rotes Gefieder auszubilden.

NATÜRLICHER LEBENSRAUM

Die Wellensittiche halten sich gerne in der Nähe von Wasserläufen auf. Offene Busch- oder Savannengegenden sind ein bevorzugter Aufenthaltsort, während Waldgebiete gemieden werden. Die Vögel können zwar ohne zusätzliche Wasserzufuhr überleben, doch schätzen sie die Nähe zum Wasser. Vor dem Abflug am Morgen trinken sie gerne Tauwasser von Pflanzen oder baden im nassen Gras.

Da Wellensittiche in freier Wildbahn nicht die Möglichkeit haben, große Fettdepots anzulegen, legen sie keine riesigen Entfernungen am Tag zurück. Würde der Lebensraum es hergeben, blieben die Wellis in einem Gebiet. In Australien sind die Niederschläge jedoch sehr unterschiedlich, sodass das Nahrungsangebot nicht immer ausreichend ist an einem Platz. Das zwingt die Vögel dazu, weiterzuziehen und ihr Nomadenleben zu leben.

Zu den natürlichen Feinden gehören Greifvögel. Um einen Welli zu fangen, muss sich der Greifvogel jedoch auf genau ein Tier fixieren. Das fällt im Schwarm sehr schwer, da die Wellis durch ihre natürliche Farbgebung vor allem im Flug nicht einzeln auszumachen sind.