Jan Assmann, *1938 in Langelsheim, lehrte von 1976-2003 Ägyptologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. In seiner Schulzeit beschäftigte sich Assmann mit Musik, hielt sich aber für eine musikalische Laufbahn ungeeignet und studierte daher Archäologie und Gräzistik. Von 1978 an leitete er ein Forschungsprojekt in Luxor (Oberägypten) und lehrte als Gastprofessor unter anderem in Paris, Yale und Jerusalem. Er übt eine Honorarprofessur für allgemeine Kulturwissenschaft an der Universität Konstanz aus. Jan Assmann ist mit der Literaturwissenschaftlerin Aleida Assmann verheiratet, mit der zusammen er im Oktober 2018 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhält. Mit Aleida Assmann hat er eine Theorie des kulturellen Gedächtnisses ausgearbeitet, eines kollektiven Fundus von Texten, Bildern und Riten, die über Jahrtausende hinweg unser Weltbild prägen. Teil dieses Kollektivgedächtnisses ist u.a. der Monotheismus, dessen Entstehung Assmann auf den Exodus der Israeliten aus Ägypten datiert. Den Konflikt zwischen Pluralismus und Monotheismus spürt er vor allem in der biblischen Überlieferung des Alten Testaments auf.