3500 Originale mit Übersetzungen und Belegstellen
Mit einer Erweiterung um griechische Originalstellen,
zusammengestellt von Agnes Luk,
übersetzt von Bernhard Zimmermann
C.H.Beck
Mit großer Selbstverständlichkeit verwenden wir heute noch in unserer Alltagssprache lateinische Begriffe und Sprichwörter, die Eingang in unser kulturelles Gedächtnis gefunden haben. Doch abseits von geläufigen Redewendungen wie „Irren ist menschlich“ (errare humanum est) oder bekannten Rechtsformeln wie „Im Zweifel für den Angeklagten“ (in dubio pro reo) – die selbstverständlich in dem vorliegenden Buch nicht fehlen – haben sich Tausende eindrucksvoller Gedanken erhalten, die ursprünglich einmal in lateinischer oder gar in griechischer Sprache formuliert worden sind. Sie bilden in ihrer Pointiertheit einen wahren Schatz an Witz, Menschenkenntnis und Lebensklugheit, wodurch dieses Werk nicht nur zu einem wichtigen Bestandteil jeder Handbibliothek, sondern auch zu einem echten Lesevergnügen wird.
Um Leserinnen und Lesern eine leichte Orientierung in dem umfangreichen Band zu ermöglichen, stehen zuoberst auf jeder Doppelseite das erste und das letzte Leitwort (z.B. „Arbeit“ oder „Liebe“) in deutscher Sprache; dem einzelnen Leitwort folgen die zugehörigen lateinischen Begriffe, Sentenzen, Sprichwörter und Zitate mit Übersetzung, Beleg- und Vergleichsstellen, auch aus dem Griechischen. Am Ende des Buches bietet ein umfassendes Register stets die ersten lateinischen Wörter – etwa eines gesuchten Zitats – mit dem Verweis auf die entsprechende Nummer, die dem betreffenden Eintrag im Text zugewiesen wurde.
Hubertus Kudla (1932–2018) lehrte als Studiendirektor Latein und Deutsch an einem Münchener Gymnasium und war verantwortlich in der Lehrerfortbildung tätig. Er sammelte und erforschte über viele Jahre lateinische Begriffe, Sentenzen, Sprichwörter und Zitate.
Zur Einführung
Abkürzungen
Zitatenverzeichnis A bis Z
Lateinische Autoren
Griechische Originalstellen
Abkürzungen für ausgewählte Sammlungen griechischer Texte
Griechische Autoren
Literatur
Quellen
Zweisprachige Ausgaben und Übersetzungen griechischer Autoren
Alphabetisches Verzeichnis der Zitatanfänge
Das vorliegende Lexikon lateinischer Begriffe, Sentenzen Sprichwörter und Zitate soll allen interessierten Lesern helfen, den Wortlaut bekannter und unbekannter lateinischer Zitate rasch zu finden, die Quelle festzustellen und in der beigegebenen Übersetzung den Sinn des lateinischen Textes adäquat zu verstehen. Die angegebenen Parallelstellen bei anderen lateinischen Autoren weisen die Aufnahme oder das Weiterwirken des literarischen Bildes oder des Gedankens nach und lassen wiederholt das Gewicht der erstgenannten Aussage wohl leichter erkennen als ein aufwendiger philologischer Kommentar.
Die Begriffe, Sentenzen, Sprichwörter und Zitate wurden nach Stichwörtern angeordnet. Jeweils der Hauptbegriff, das dominierende Wort einer lateinischen Sentenz bzw. seine deutsche Übersetzung führt zu der Stelle, an der die Sentenz aufgeführt wird. Zum Beispiel kann Errare humanum est unter dem Stichwort irren/Irrtum, ad multos annos unter dem Stichwort Jahr, Ars longa, vita brevis unter dem Stichwort Kunst oder über den Verweispfeil unter dem Stichwort leben/Leben gefunden werden. Unter einem Stichwort/Suchwort werden die Zitate in der Regel in der Reihenfolge ihrer zeitlichen Entstehung angegeben.
Die Zusammenstellung der Zitate nach dem in ihnen enthaltenen Reizwort, dem Hauptbegriff, um den es bei der Aussage eigentlich geht, führt in vielen Fällen zu Aussagen von Autoren anderer Zeitepochen zum gleichen Stichwort, die sich aber auf Grund des verschiedenartigen Zusammenhangs, aus dem sie herausgelöst sind, in Nuancen, im gewählten Bild, in der ganzen Aussageintention und in der sprachlichen Form unterscheiden. Das Zitat erhält gleichsam Konkurrenz. Das Gewicht einzelner Formulierungen kann so verstärkt oder abgeschwächt werden. Indem der Leser Vergleichsmöglichkeiten findet, gewinnt er größere Distanz zum einzelnen Zitat und kann seine Bedeutung, Tragweite und Gültigkeit kritischer beurteilen und richtiger einschätzen. Der Bedeutungsumfang und die Inhaltstiefe der Begriffe im einzelnen Zitat, z.B. amor, caro, lex, natura, werden wiederholt erst durch andere Zitate, die dieselben Begriffe aufweisen, erkennbar.
Das Weiterwirken der von Philosophen und Historikern prägnant ausgedrückten Menschheitserfahrungen und nicht weniger Dichterworte von unvergänglicher Schönheit über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg wird sichtbar. In vielen Formulierungen aus Komödie, Tragödie, Epos und aus der Lyrik findet der moderne Leser die Situationen des persönlichen Lebens in Familie, Gesellschaft, Politik, im Staat und in der Geschichte gleichsam zeitunabhängig beschrieben, charakterisiert oder bewertet. Jugend und Alter, Glück und Leid, Schmerz, Liebe und Haß, Leben und Tod usw. waren stets wiederkehrende Themen der philosophischen Literatur und der Dichtung.
Neben den Stichwörtern des persönlichen Lebens wurden wichtige anthropologische, philosophische, juristische, historische und sonstige im modernen Kulturleben relevante Begriffe, auch Fachbegriffe, sowie Sentenzen und Redensarten in diese Sammlung aufgenommen. Einige Zitate, die sich mit den Namen historischer Persönlichkeiten verbinden, z.B. Caesar, Augustus, Vergil u.a., sind unter diesen Namen zusammengestellt.
Das grundlegende Denken der Römer und überwiegend durch die Vermittlung in lateinischer Sprache auch der alten Griechen hat sich in allen Kulturbereichen der Staaten Europas und der von Europa aus gegründeten und maßgeblich geprägten Staaten der Welt in vielen Formen erhalten. Moderne Philosophie, Theologie, Geschichtswissenschaft, Psychologie, Anthropologie, das Studium der Rechte, der Germanistik, der romanischen Sprachen, der Theaterwissenschaften, der Zeitungswissenschaft und manch anderes sind ohne eine gewisse Kenntnis lateinischer Begriffe, Definitionen, Sentenzen und Zitate ebensowenig vorstellbar wie die Lektüre der Feuilletons der deutschen und der internationalen Presse oder das adäquate Verstehen anspruchsvoller Beiträge in anderen Medien.
Lateinische Zitate finden sich in der geisteswissenschaftlichen Literatur allenthalben sowie in den meisten Werken der erzählenden deutschen und europäischen Literatur aller Jahrhunderte. Einige Beispiele hierfür (Fundstellen) wurden bei den aufgeführten Zitaten angegeben; sie gewähren einen kleinen Einblick in die Rezeption einzelner Zitate und Autoren. In einzelnen Fällen scheinen sie manchmal neues Leben oder eine Bedeutungserhöhung durch den literarischen Rang des Autors zu erhalten, der sie in sein Werk aufnahm.
Wie entstanden die zahlreichen Dicta, Sententiae, Proverbia und anderen prägnanten, zugespitzten Formulierungen, deren Urheber oft überhaupt nicht feststellbar zu sein scheint? Allgemein gültige Aussagen, geistreiche philosophische Gedanken, eine Lebensweisheit, eine Rechtsregel, eine verblüffende, umwerfend eindrucksvolle – meist kurze – Feststellung, die im Zusammenhang mit einem bedeutsamen historischen Ereignis steht, entstammen zumeist einem literarischen Werk, aus dem sie im Laufe der Jahrhunderte herausgelöst wurden.
Die geglückte Formulierung im jeweils spezifischen Einzelfall (Komödie, Tragödie, Brief, Gedicht, philosophische Abhandlung, historische Darstellung, juristischer Text) wurde als gültig und anwendbar auch für andere Fälle erkannt und als Zitat gebraucht. Das Zitat machte sich selbständig, wurde bekannter als die Quelle, der Zusammenhang mit ihr wurde vielfach vergessen. Lateinische Zitate leben in der Literatur und im mündlichen Gebrauch weiter und üben Einfluß auf das Denken der Menschen aus, insbesondere soweit die europäischen Sprachen gebraucht werden. Lateinische Zitate, Sprichwörter und Aussprüche gehören zum Bildungs- und Kulturgut Deutschlands und Europas und werden in fast allen Ländern der Erde verwendet. Ihr Gebrauch erweist ihre ungebrochene Lebenskraft und ihre Aktualität. Lateinische Zitate dienen über ihre substantielle, geschliffene, oft bildhafte Aussage hinaus auch gleichsam als eine Art von Katalysator unter den „Gebildeten“.
Begriffe sind eine Aussage im Wort; sie bilden die Bestandteile der Aussagen bzw. der Aussagesätze und kommen hier zur Geltung. Inhalt und Umfang großer lateinischer Begriffe, z.B. honos, ius, natura, virtus und andere mehr, werden hier dem Leser in Aussagen bedeutender Autoren verschiedener Zeitepochen nahegebracht.
Lateinische Sentenzen (von lat. sententia Satz, Meinung, Urteil, Gedanke; griechisch: gnôme) sind Aussprüche, die in knapper Form einen Sachverhalt oder eine Erkenntnis besonders treffend ausdrücken. Sie sind sinnreiche, oft ein Urteil abgebende, durch eine Pointe auffallende und durch ihre geschliffene Ausdrucksweise überzeugende Denksprüche. Sie stehen dem Sprichwort nahe und wollen wie dieses eine Belehrung vermitteln. Nach Appius Claudius Caecus, Cato dem Älteren und Sallust erwiesen sich besonders Publilius Syrus, Seneca, Martial und Juvenal als Meister der Sentenz.
Sprichwörter enthalten in bildhafter Sprache leicht verständlich ausgedrückte, vielfach bestätigte Lebenserfahrungen und Lebensweisheiten und wollen enthüllen, warnen und belehren. Ein Sprichwort wird zunächst bildhaft-vordergründig aufgefaßt, danach metaphorisch verstanden. Sprichwörter schienen schon in der griechisch-römischen Antike eine Schöpfung des Volkes, nicht eine von bestimmten Verfassern zu sein. Jedenfalls sind Verfasser von Sprichwörtern namentlich nicht bekannt. Die These, daß ein Sprichwort nicht auf einen einzelnen Menschen zurückgeht, ist aber unwahrscheinlich. Auch Sprichwörter wurden einmal von einzelnen Persönlichkeiten geprägt, deren Namen jedoch nicht mehr bekannt sind. Durch häufigen Gebrauch wurden die Formulierungen im Laufe der Zeit abgeschliffen, vereinfacht, verkürzt.
Ein Sprichwort enthält eine vollständige Aussage. Zitierte Sprichwörter werden in der römischen Literatur meist durch einen erklärenden Zusatz, z.B. durch die Worte ut in proverbio est, Cicero, Orator 235, wie es im Sprichwort heißt oder ut aiunt, Cicero, Academici libri 1,18; De officiis 3,117, wie das Sprichwort sagt bzw. ut dicitur wie man sagt, gekennzeichnet. Der Einfluß griechischer Sprichwörter auf den lateinischen Bereich ist groß; er tritt vor allem in der römischen Komödie und Satire hervor. Die mittelalterlichen lateinischen Sentenzen und Sprichwörter sind sprachlich ungenierter, enthalten neue Wörter und fallen durch ihre Drastik auf. Im Hintergrund werden oft die verschiedenen Lebensformen der Katholischen Kirche sichtbar. Die zahlreichen biblischen Sprichwörter in der lateinischen Sprache der Vulgata erweisen sich vielfach als Parallelen zu Sprichwörtern der heidnischen Antike.
Von den eigentlichen Sprichwörtern lassen sich die sprichwörtlichen Redensarten abgrenzen, die einen nicht vollständig ausgeführten Gedanken enthalten und früheren Kulturschichten entstammen, z.B. non ovum tam simile ovo, vgl. Quintilian, De institutione oratoria 5,11,30, oder die ,Geflügelten Worte‘, deren Quelle bekannt ist, z.B. in medias res, Horaz, De arte poetica 148, unmittelbar zur Sache. Der homerische Ausdruck ,Geflügelte Worte‘, vgl. Homer, Ilias 1,201: épea pteroénta, ist seit Georg Büchmanns Zitatenlexikon mit dem Titel „Geflügelte Worte“, 1. Auflage 1864, für sprichwörtliche Aussprüche, häufig erwähnte Zitate und ähnliches üblich, deren Ursprung nachweisbar ist.
Zitate sind wörtlich, gegebenenfalls gekürzt wiedergegebene Stellen aus gedruckten oder auch aus mündlichen Äußerungen eines anderen. Zitate dienen im allgemeinen dazu, die eigene vertretene Meinung, Äußerung, These, Lehre usw. durch Beiziehen der Äußerung eines kompetenten Dritten zu untermauern bzw. als richtig zu belegen. Die Zitate dieser Sammlung stammen in der Regel aus literarischen Werken. Ihr Verfasser wird namentlich genannt, der Titel des Werks und die Fundstelle, zum Teil auch Parallelstellen, sind jeweils genau angegeben, darauf folgt die deutsche Übersetzung. Die gewählte Form der Darbietung soll zu einem sicheren Verständnis des jeweiligen Zitats verhelfen und die aktive Verwendung erleichtern. Deshalb ist hier und da der Wortlaut gegenüber dem antiken oder mittelalterlichen Original leicht variiert – ohne daß dadurch freilich in irgendeiner Weise der Sinn verändert wäre; das gleiche gilt für kleinere Auslassungen, die nicht immer kenntlich gemacht worden sind.
Das Bücherzeichen gibt optisch zu erkennen, daß nach den Zitaten aus Antike, Mittelalter und Neuzeit nun im Wortlaut der Vulgata bekannte Zitate aus dem Alten und Neuen Testament folgen. Die Bibel wirkte ja am längsten und nachhaltigsten in der lateinischen Sprache der Vulgata in der Kirche, da zu wenige Theologen der hebräischen und der griechischen Sprache so mächtig waren, daß die Kirche die in hebräischer Sprache verfaßte Bibel, das Alte Testament, oder ihre Übersetzung in die griechische Sprache, die Septuaginta, auf Dauer zur Grundlage ihres praktischen Wirkens hätte machen können. Latein ist die Sprache der Katholischen Kirche. Die Herauslösung einzelner Bibelstellen und ihre Aufnahme in dieses Zitatenlexikon läßt sich durch die Erfahrung rechtfertigen, daß einzelne Aussagen der Bibel, zumal in lateinischer Sprache, vielen Christen nur verwaschen, verkürzt oder entstellt im Gedächtnis sind und beim Nachdenken über relevante philosophische und andere Begriffe und Themen nicht so ohne weiteres assoziiert werden können.
Neben die Welt der vielfach durch die altgriechische Literatur beeinflußten genuin römischen Zitate tritt in den Stellen des Alten und des Neuen Testaments so die in lateinischer Sprache seit ca. zwei Jahrtausenden vermittelte christliche Lehre und Tradition.
Der Inhalt des Buches gewährt punktuelle, aber oft tiefe, klärende Einblicke in viele wesentliche Bereiche des menschlichen Lebens und in die großen Themen und Werke der römischen und der späteren lateinisch geschriebenen Literatur. Dem Leser wird aber nicht nur ein handliches Hilfsmittel zur Verifizierung wichtiger Zitate bereitgestellt. Die vorliegende Zusammenschau, die Fülle großer Namen und unvergänglicher Gedanken dienen auch der Vergegenwärtigung des Lateins, das im politischen Zusammenwachsen der europäischen Staaten neue Aktualität gewinnt. Ungezählte lateinische Textstellen und Zitate, die einmal gemeinsamer Besitz waren, sind teils mehr, teils weniger lebendiges Gemeingut der europäischen Länder geblieben. Sie können, richtig verstanden, auch in Zukunft Wertvorstellungen und Bewußtseinsinhalte der Menschen prägen und so verbindend wirken.
Für das Korrekturlesen und für wertvolle Hinweise danke ich Frau Hildegard Propach.
a.E. |
am Ende |
AT |
Altes Testament |
NT |
Neues Testament |
CIC |
Codex Iuris Canonici |
CIC/1983 |
Codex Iuris Canonici in der ab dem 27.11.1983 gültigen Fassung |
MA |
Mittelalter |
ma. |
mittelalterlich |
Kursivdruck innerhalb eines Zitats bedeutet: Das Wort ist im Original nicht enthalten.
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Aas |
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Ubicumque fuerit corpus, ibi congregabuntur et aquilae. |
1 |
NT Matthaeus 24,28 Vgl. Seneca, Epistulae morales 95,43: Vultur est, cadaver exspectat. Er ist ein Geier und wartet auf das Aas. |
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Überall wo ein Aas ist, da sammeln sich die Geier. |
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Wort Jesu Christi |
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Abend |
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Nondum omnium dierum sol occidit. |
2 |
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Titus Livius, Ab urbe condita 39,26,9 |
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Es ist noch nicht aller Tage Abend. |
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Quid vesper ferat, incertum est. |
3 |
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Livius, Ab urbe condita 45,8,6. Vgl. Gellius, Noctes Atticae 1,22,4: M.Varro in satura, quae inscripta est nescis quid vesper ferat … M.Varro, in seiner Satire mit dem Titel Du weißt nicht, was der Abend mit sich bringt … 13,11,1: … nescis, quid vesper serus vehat … Man kann nicht wissen, was die späte Stunde mit sich führt … (Titel einer Satire Varros) |
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Was der Abend bringt, ist ungewiß. |
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Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. |
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Denique quid vesper serus vehat … sol tibi signa dabit. |
4 |
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Vergil, Georgica 1,461ff. |
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Schließlich, was der späte Abend noch bringt … die Sonne zeigt es dir an. |
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Et coegerunt illum dicentes: Mane nobiscum, quoniam advesperascit, et inclinata est iam dies. |
5 |
NT Lukas 24,29 |
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Und sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns, denn es wird bald Abend, und der Tag hat sich schon geneigt. |
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Abwechslung |
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Varietas delectat. Variante: Variatio delectat. |
6 |
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Phaedrus, Fabulae 2, Prologus 10 Cicero, De natura deorum 1,22 Rhetorica ad Herennium 3,12,22 Euripides, Orestes 234 |
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Abwechslung erfreut. |
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Plerumque gratae divitibus vices. |
7 |
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Horaz, Carmina 3,29,13 |
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Meist sind den Reichen Abwechslungen willkommen. |
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Adler |
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Aquila non captat muscas. |
8 |
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Erasmus von Rotterdam, Adagia 2 165, zu diesem Sprichwort: Animus excelsus res humiles despicit. Ein erhabener Geist verachtet niedrige Dinge. |
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Ein Adler fängt keine Fliegen. |
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Agamemnon |
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Vixere fortes ante Agamemnona/multi. |
9 |
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Horaz, Carmina 4,9,25 |
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Helden lebten schon vor Agamemnon1 in großer Zahl. |
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1 König von Mykene, Feldherr der Griechen vor Troja |
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Akten |
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Quod non est in actis, non est in mundo. |
10 |
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Nach Cicero, Epistulae ad familiares 2,15,5: … in actis non erat … es stand nicht in den amtlichen Nachrichten. |
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Was nicht in den Akten steht, ist nicht auf der Welt. |
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… ist für den Richter nicht vorhanden. |
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ad acta |
11 |
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zu den Akten (legen) |
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eine Sache als erledigt betrachten |
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allein |
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Sola scriptura, sola gratia, sola fide. |
12 |
Vgl. NT Römer 3,28ff. Galater 2,16 |
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Allein durch die Schrift, allein durch die Gnade (Gottes), allein durch den Glauben. |
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Prinzipien der Rechtfertigungslehre Martin Luthers. – Der Streit darum war eine der Ursachen der Kirchenspaltung durch die Reformation, Thesenanschlag am 31. 10. 1517. Heute sind sich die evangelische und katholische Kirche einig, daß der Mensch Erlösung und Heil allein durch den Glauben und durch Gottes Gnade, nicht durch gute Taten erlangen kann. |
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alles |
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Omnia praeclara rara. |
13 |
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Cicero, De amicitia 79 |
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Alles Vortreffliche ist selten. |
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Omnia habet, qui nihil concupiscit. |
14 |
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Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 4,4 |
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Alles hat, wer nichts begehrt. |
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ante omnia |
15 |
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Cicero, De lege agraria oratio 2,20 Vergil, Bucolica 2,62 Seneca, Epistulae morales 16,2 |
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vor allem |
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omnia in omnibus |
16 |
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Tertullian, Adversus Praxean 4 NT 1 Korinther 15,28 |
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alles in allem |
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Aut omnia aut nihil. |
17 |
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Alles oder nichts. |
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Qui totum vult, totum perdit. |
18 |
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Wer alles (haben) will, verliert alles. |
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alt |
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Vetera quae nunc sunt, fuerunt olim nova. |
19 |
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Was jetzt alt ist, war einst neu. |
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Alter |
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Senectutem ut adipiscantur omnes optant, eandem accusant adepti. |
20 |
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Cicero, De senectute 4 |
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Alle wünschen sich, ein hohes Alter zu erreichen, haben sie es aber erreicht, so klagen sie darüber. |
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Senectus est natura loquacior. |
21 |
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Cicero, De senectute 55 |
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Das Alter ist von Natur geschwätziger. |
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Apex est autem senectutis auctoritas. |
22 |
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Cicero, De senectute 60 |
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Die Krone des Alters aber ist das Ansehen. |
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Honeste acta superior aetas fructus capit auctoritatis extremos. Cicero, De senectute 62 |
23 |
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Das ehrenhaft geführte frühere Leben erntet als letzte Früchte die des Ansehens. |
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Mens et ratio et consilium in senibus est. |
24 |
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Cicero, De senectute 67 |
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Alte Menschen verfügen über Verstand, Vernunft und klugen Rat. |
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Mors omni aetati est communis. |
25 |
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Cicero, De senectute 68 |
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Der Tod bedroht in gleicher Weise jedes Lebensalter. |
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Fructus autem senectutis est, ut saepe dixi, ante partorum bonorum memoria et copia. |
26 |
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Cicero, De senectute 71 |
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Die Frucht des Alters ist, wie ich oft gesagt habe, die Erinnerung an früher erworbene Güter und ihre Fülle. |
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Immodicis brevis est aetas et rara senectus. |
27 |
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Martial, Epigrammata 6,29,7 |
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Alles Besondere lebt nur kurz und altert nur selten. R. Helm |
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Dum vires annique sinunt, tolerate labores; |
28 |
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iam veniet tacito curva senecta pede. |
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Ovid, Ars amatoria 2,669f. |
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Solange Kräfte und Jahre es noch zulassen, ertragt Strapazen; schweigenden Schrittes, gekrümmt nähert das Alter sich bald. |
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Venturae memores iam nunc estote senectae: |
29 |
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sic nullum vobis tempus abibit iners. |
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Ovid, Ars amatoria 3,59f. |
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An das nahende Alter sollt ihr schon jetzt denken, Mädchen; so wird euch die Zeit nicht ungenützt verstreichen. |
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Tempora labuntur tacitisque senescimus annis. |
30 |
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Ovid, Fasti 6,771 |
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Eilig entschwindet die Zeit, und langsam beschleicht uns das Alter. |
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Ubi peccat aetas maior, male discit minor. |
31 |
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Publilius Syrus, Sententiae U 5 |
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Wo das Alter sündigt, lernt die Jugend Schlechtes. |
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Hoc, quod senectus vocatur, paucissimorum est circuitus annorum. |
32 |
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Seneca, Ad Marciam de consolatione 11,5 |
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Das, was man Alter nennt, ist der Ablauf sehr weniger Jahre. |
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Senectus … plena est voluptatis, si illa scias uti. |
33 |
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Seneca, Epistulae morales 12,4 |
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Das Alter … ist erfüllt von Genuß, wenn man es zu nützen weiß. |
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Dum bibimus, dum serta, unguenta, puellas |
34 |
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poscimus, obrepit non intellecta senectus. |
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Juvenal, Saturae 9,128f. |
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Während wir trinken, während wir Kränze, Salben und Mädchen verlangen, überrascht uns unbemerkt das Alter. |
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Optamus senium; cum venerit, est male ventum. |
35 |
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MA Werner/Flury o 76 |
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Wir wünschen uns ein hohes Alter; ist es dann gekommen, ist es unwillkommen. |
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Analogie |
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analogia entis creati et increati |
36 |
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Thomas von Aquin, Summa theologica I 13,5 c und 1 sent.19.5,2 ad 1. Vgl. Augustinus, Confessiones 11,9; 12,28 |
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Analogie (Ähnlichkeit/Entsprechung) des Seins |
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Der Begriff ist in der katholischen Philosophie Ausdruck für das Verhältnis von Gottes Sein zu dem der Schöpfung. Das göttliche und das endliche Sein sind nicht von gleicher Art, sondern haben nur Analogie. Es gibt Stufen und Ordnungen des Seins. Alles Geschaffene hat Sein durch Gott; Gott selbst hat nicht Sein, sondern ist. Gott wird in Beziehung zur Welt gesehen, aber nicht mit der Welt identifiziert. |
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Anfang |
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Omnium rerum principia parva sunt. |
37 |
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Cicero, De finibus 5,58 |
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Die Anfänge aller Dinge sind klein. |
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Dimidium facti, qui bene coepit, habet. |
38 |
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Horaz, Epistulae 1,2,40. Vgl. Seneca, Epistulae morales 34,3: … non sic quomodo principia totius operis dimidium occupare dicuntur. … nicht so wie die Anfänge angeblich die Hälfte des ganzen Werkes ausmachen. |
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Die Hälfte hat schon geschafft, wer die Arbeit frisch beginnt. |
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Frisch gewagt ist halb gewonnen. |
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Ab Iove principium musae: Iovis omnia plena. |
39 |
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Vergil, Bucolica 3,60 Aeneis 7,219. Vgl. Ovid, Fasti 5,111: ab Iove surgat opus. Von Jupiter hebe mein Werk an. Vgl. Plato, Timaios 27 c |
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Mit Jupiter fang ich an zu singen. Von Jupiter ist alles erfüllt. |
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F. Klingner |
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Die ersten drei Worte werden auch übersetzt mit: Der Anfang mit Gott! |
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Principiis obsta: Sero medicina paratur. |
40 |
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Ovid, Remedia amoris 91. Vgl. Seneca, Epistulae morales 72,11: Principiis illarum obstemus. Schon den Anfängen davon müssen wir Widerstand leisten. |
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Widerstehe den Anfängen, zu spät wird ein Heilmittel bereitet. |
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Hüte dich vor dem ersten Schritt ! … |
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Initia in potestate nostra sunt: de eventu fortuna iudicat. |
41 |
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Seneca, Epistulae morales 14,16 |
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Die Anfänge stehen in unserer Macht: über den Ausgang entscheidet das Schicksal. |
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Ab Iove incipiendum. |
42 |
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Quintilian, De institutione oratoria 10,1,46 |
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Aller Anfang mit Jupiter! |
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Necesse est minima maximorum esse initia! |
43 |
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Publilius Syrus, Sententiae N 14 |
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Selbst die größten Dinge müssen sich aus sehr kleinen Anfängen entwickeln. |
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Omne initium difficile. |
44 |
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Aller Anfang ist schwer. |
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Ab initio nullum semper nullum. |
45 |
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Liebs A 4 N 119 |
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Was von Anfang an nichtig war, bleibt immer nichtig. |
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In principio creavit Deus caelum et terram. |
46 |
AT Genesis 1,1 |
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Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. |
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Der erste Satz des Alten Testaments. |
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Anfänger |
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Semper homo bonus tiro est. |
47 |
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Martial, Epigrammata 12,51,2. → Mensch Nr. 1809 |
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Ein guter Mensch bleibt immer ein Anfänger. |
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D. h., er wird oft betrogen bzw. er lernt nie aus. |
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Angeklagter |
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In dubio pro reo iudicandum est. |
48 |
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Nach Digesta 42,1,38; 48,19,5; 50,17,56: Semper in dubiis benigniora praeferenda sunt. In Zweifelsfällen ist immer die wohlwollendere Entscheidung vorzuziehen. 50,17,192: In re dubia benigniorem interpretationem sequi non minus iustius quam tutius. Im Zweifelsfall ist es ebenso gerechter wie sicherer, sich nach der milderen Auslegung zu richten. |
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Im Zweifelsfalle (werde) zugunsten des Angeklagten (entschieden). |
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D. h., … werde das mildere Urteil gewählt. – Übliche Kurzübersetzung: Im Zweifel für den Angeklagten. |
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Angst |
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Philosophia pellit timores. |
49 |
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Cicero, Tusculanae disputationes 2,11 |
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Die Philosophie vertreibt die Ängste. |
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In quem cadit aegritudo, in eundem timor. |
50 |
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Cicero, Tusculanae disputationes 3,14 |
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Wen der Kummer befällt, den befällt auch die Angst. O. Gigon |
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Inter spem curamque, timores inter et iras |
51 |
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omnem crede diem tibi diluxisse supremum. |
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Horaz, Epistulae 1,4,12f. |
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In all dem Getriebe von Hoffnung und Sorge, von Angst und Ärgernissen nimm jeden Tag, der dir heraufdämmert, als letzten. |
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Kayser/Nordenflycht/Burger |
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Timor Domini principium sapientiae. |
52 |
AT Proverbia 1,7. Vgl. 9,10: Principium sapientiae timor Domini. Psalmus 110,10: Initium sapientiae timor Domini. |
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Die Furcht vor dem Herrn ist der Weisheit Anfang. |
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anrühren |
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Noli me tangere! |
53 |
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NT Johannes 20,17. Zur Deutung vgl. Hieronymus, Epistulae 59,4 |
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Faß mich nicht an! (Rühr mich nicht an!) |
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Jesus Christus zu Maria aus Magdala nach der Auferstehung vor dem leeren Grab. – Eine eindringliche Warnung, dem Geschehen durch Materialisierung in eine ganz bestimmte Richtung eine noch höhere Realitätsgewißheit geben zu wollen, als sie die Wirklichkeit der inneren Erfahrung schon gewährt. E. Rettelbach |
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Apfel |
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Omne malum ex malo. |
54 |
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Sinngemäß nach AT Genesis 3 |
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Alles Übel kommt von dem Apfel. |
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… den Eva dem Adam im Paradies gab. |
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Apoll |
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Neque semper arcum tendit Apollo. |
55 |
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Horaz, Carmina 2,10,19f. |
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Nicht immer spannt den Bogen Apoll. |
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… zum tödlichen Schuß. |
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Sic me servavit Apollo. |
56 |
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Horaz, Sermones 1,9,78. Vgl. Lucilius, Saturae fr. 231 und Homer, Ilias 20,443 |
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So rettete mich Apoll. |
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Schlußsatz der berühmten Schwätzersatire. Mit diesen Worten drückt Horaz seine Erleichterung über die unerwartete Erlösung von einem aufdringlichen Schwätzer aus, der sich bei einem Spaziergang auf der Via Sacra in Rom an ihn gehängt hatte. Apoll wurde als der Schutzgott der Dichter verehrt. |
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Arbeit |
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Iucundi acti labores. |
57 |
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Cicero, De finibus 2,105. Nach Aischylos, Agamemnon 807f. |
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Nach getaner Arbeit ist gut ruh’n. |
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Perfugium videtur omnium laborum et sollicitudinum esse somnus. |
58 |
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Cicero, De divinatione 2,150 |
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Zuflucht vor allen Mühseligkeiten und Kümmernissen scheint der Schlaf zu sein. |
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Labor omnia vincit improbus. |
59 |
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Vergil, Georgica 1,145f. |
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Harte Arbeit überwindet alles. |
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Adspirat primo Fortuna labori. |
60 |
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Vergil, Aeneis 2,385 |
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Fortuna ist hold dem ersten Bemühen. J. u. M. Götte |
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Laborum dulce lenimen. |
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Horaz, Carmina 1,32,14f. |
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Der Mühen süße Linderung. |
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So nennt Horaz seine Laute. |
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Nil sine magno vita labore dedit mortalibus. |
62 |
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Horaz, Sermones 1,9,59f. Zitiert von Hieronymus, Epistulae 58,7 (Migne 22,584). Vgl. Seneca, Epistulae morales 50,6: … nihil est, quod non expugnet pertinax opera et intenta ac diligens cura … es gibt nichts, was nicht beharrliche und angespannte Mühe und gewissenhafte Sorgfalt überwinden könnte. |
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Nichts gab ohne große Anstrengung das Leben den Sterblichen. |
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Iuvat ipse labor. |
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Martial, Epigrammata 1,107,8 |
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Die Arbeit selbst macht Freude. |
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Generosos animos labor nutrit. |
64 |
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Seneca, Epistulae morales 31,4 |
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Edle Menschen ernährt anstrengende Arbeit. |
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Laboribus vendunt dii nobis omnia bona. |
65 |
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Anthologia Latina |
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Nur gegen Anstrengungen verkaufen uns die Götter alle Güter. |
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Durum non facilem facit assuetudo laborem. |
66 |
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MA Werner/Flury d 195 |
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Hart, nicht leicht macht Gewöhnung die Arbeit. |
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Nihil valet ille labor, quem praemia nulla sequuntur. |
67 |
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MA Werner/Flury n 75 |
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Nichts taugt eine Arbeit, für die kein Lohn folgt. |
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Labor est etiam ipsa voluptas. |
68 |
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Manilius, Astronomica 4,155 |
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Selbst die Arbeit ist da ein Vergnügen. |
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Cur quaeris quietem, cum natus sis ad laborem? |
69 |
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Thomas von Kempen, De imitatione Christi 2,10,1 |
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Warum suchst du die Ruhe, da du zur Arbeit geboren bist? |
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Homo nascitur ad laborem et avis ad volatum. |
70 |
AT Iob 5,7. Vgl. Genesis 2,15; 3,17–19 |
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Der Mensch ist zur Arbeit geboren und der Vogel zum Fliegen. |
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Die menschliche Natur drängt zur Arbeit. Gott hat dem Menschen die Arbeit zur Pflicht gemacht. Den Christen motiviert ein religiöses Arbeitsgewissen. |
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Si quis non vult operari, nec manducet. |
71 |
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NT 2 Thessalonicher 3,10 |
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Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. |
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Zurechtweisung der Müßiggänger |
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Arkadien |
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Ambo florentibus aetatibus, Arcades ambo |
72 |
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Vergil, Bucolica 7,4 nach Theokrit, Idyllia 8,3 |
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Beide1 blühend an Jahren, Arkader beide. F. Klingner |
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1 Die Hirten Corydon und Thyrsis. – Berühmter Vers. |
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Et in Arcadia ego. |
73 |
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Aufschrift unter einem auf dem Boden liegenden Totenkopf auf einem Gemälde von Bartolomeo Schedoni, 1578–1615, das im Palazzo Sciarra-Colonna in Rom hängt. Helfer 53 „Auch ich in Arkadien“ ist das Motto von Goethes Werk Italienische Reise, erschienen 1816/17. Vgl. in Schillers Gedicht Resignation, 1784, die Anfangszeile Auch ich war in Arkadien geboren. W. Raabe, Abu Telfan, Roman 1867, 28. Kapitel: Ja, auch ich war in Arkadien und ganz dafür geschaffen, ein Weib glücklich zu machen. |
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Auch ich in Arkadien1. |
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1 Landschaft im Innern der Peloponnes, in Antike und Neuzeit durch die bukolische Poesie Inbegriff der heiteren Gebirgslandschaft – eines Wunschlandes –, in der ein der Liebe und Poesie geweihtes Hirtenleben möglich war. Sinn: Auch in Arkadien bin ich, der Tod, zugegen. Bartels 73 Andere Deutung: Auch ich war einmal im Land des Glücks und der Liebe. |
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arm/Armut |
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Paupertatem malum non esse … |
74 |
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Cicero, Tusculanae disputationes 4,59 |
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Die Armut sei kein Übel … |
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Magnas inter opes inops. |
75 |
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Horaz, Carmina 3,16,28 |
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Inmitten des Reichtums arm. |
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Lateinisches Wortspiel – Paronomasie |
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At nunc barbaria est grandis habere nihil. |
76 |
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Ovid, Amores 3,8,4 |
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Aber jetzt gilt es als eine gewaltige Schande, nichts zu besitzen. |
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Armut ist die größte Sünde. |
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Pauper ubique iacet. |
77 |
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Ovid, Fasti 1,218 |
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Der Arme liegt überall am Boden. |
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Pauperis est numerare pecus. |
78 |
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Ovid, Metamorphoses 13,824, zitiert von Seneca, Epistulae morales 33,4 |
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Nur der Arme zählt seine Schafe. |
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Hominem experiri multa paupertas iubet. |
79 |
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Publilius Syrus, Sententiae H 8 |
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Not macht erfinderisch. |
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Paupertas inpulit audax,/ut versus facerem. |
80 |
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Horaz, Epistulae 2,2,51f. |
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Die Armut machte mich kühn und gab mir den Trieb zum Dichten. |
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Causa ei paupertatis sicut plerisque probitas erat. |
81 |
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Curtius Rufus, Historiae Alexandri Magni Macedonis 4,3,20 |
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Der Grund seiner Armut war, wie so häufig, seine Rechtschaffenheit. |
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Bene paupertas humili tecto contenta latet. |
82 |
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Seneca, Octavia 895f. |
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Sicher geborgen bleibt Armut zufrieden unter niedrigem Dach. |
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Fortuna erschüttert die hohen Häuser. |
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Honesta res est laeta paupertas. |
83 |
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Aussage Epikurs, fr. 475, zitiert von Seneca, Epistulae morales 2,5 |
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Eine ehrenhafte Sache ist fröhliche Armut. |
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Nihil habet infelix paupertas durius in se quam quod ridiculos homines facit. |
84 |
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Juvenal, Saturae 3,152f. |
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Das grausamste an solch unseliger Armut ist, daß sie den Menschen lächerlich macht. H. C. Schnur |
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Haud facile emergunt, quorum virtutibus obstat res angusta domi. |
85 |
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Iuvenal, Saturae 3,164f. |
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Nicht leicht kommt einer empor, dessen Tüchtigkeit häusliche Not sich hemmend entgegenstellt. |
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Paupertas artis omnis perdocet. |
86 |
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Plautus, Stichus 177f. |
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Wen die Armut erwischt, dem bringt sie alle Künste bei. |
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Pauper mutatur, si dives efficiatur. |
87 |
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MA Werner/Flury p 24 |
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Der Arme ändert sich, wenn er reich wird. |
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Pauperis in causa non auris sit tibi clausa. |
88 |
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MA Werner/Flury p 29 |
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Wenn es um die Sache eines Armen geht, sollst du dein Ohr nicht verschließen. |
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Biblia pauperum |
89 |
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Ende des 13. Jahrhunderts entstanden, in zahlreichen Handschriften belegt. |
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Armenbibel |
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Bilderbuch, 34 Bilder, zum Neuen und Alten Testament zur Auslegung des Lebens Christi mit kurzen, vereinfachten lateinisch-deutschen Texten. Zielgruppe war das einfache Volk, das sich eine teuere Bibelhandschrift nicht leisten konnte. Die künstlerische Gestaltung wirkte weiter in der christlichen Ikonographie späterer Jahrhunderte. Mit der Erfindung des Buchdrucks wurde die ‚Armenbibel‘ durch Bilderbibeln mit Holzschnitten verdrängt. |
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Qui dat pauperi, non indigebit. |
90 |
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AT Proverbia 28,27 |
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Wer dem Armen gibt, dem wird nichts mangeln. |
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Paupertas et honestas a Deo sunt. |
91 |
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AT Ecclesiasticus 11,14 |
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Armut und Reichtum kommen von Gott. |
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Beati pauperes spiritu, quoniam ipsorum est regnum caelorum. |
92 |
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NT Matthaeus 5,3 |
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Selig, die arm sind im Geist, denn ihnen gehört das Himmelreich. |
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Jesus Christus. Bergpredigt. Erste der Seligpreisungen. – Gemeint sind Menschen, die nichts wollen, weil sie wissen, daß vor Gott alles Menschliche Torheit ist und die daher alles von Gott erwarten. |
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Art |
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sui generis |
93 |
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Plinius Maior, Naturalis historia 23,134 |
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von seiner eigenen Art, einzig, besonders |
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modus procedendi |
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Art und Weise des Vorgehens |
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Arzt |
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Si valeant homines, ars tua, Phoebe, iacet. |
95 |
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Ovid, Tristia 4,3,78 |
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Wenn die Menschen gesund sind, Phoebus1, so ruht deine Kunst. |
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1 Phoebus Apollo: griechischer Gott der Heilkunst. – Übel ergeht es dem Arzt, wenn es niemand übel ergeht. |
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Non est in medico semper, relevetur ut aeger: |
96 |
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interdum docta plus valet arte malum. |
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Ovid, Epistulae ex Ponto 1,3,17f. |
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Es liegt nicht immer am Arzt, daß der Kranke sich erholt: manchmal vermag die Krankheit mehr als gelehrte Kunst. |
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Stultorum incurata pudor malus ulcera celat. Horaz, Epistulae 1,16,24 |
97 |
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Ein Tor, wer aus falscher Scham (dem Arzt) ungeheilte Gebrechen verheimlicht. |
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Crudelem medicum intemperans aeger facit. |
98 |
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Publilius Syrus, Sententiae C 5 |
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Der zügellose Kranke läßt den Arzt grausam werden. |
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Male secum agit aeger, medicum qui heredem facit. |
99 |
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Publilius Syrus, Sententiae M 24. Vgl. Heredem medicum facere est mortem arcessere. Den Arzt zum Erben einsetzen heißt, den Tod herbeirufen. |
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Gott helfe dem Kranken, der seinen Arzt als Erben einsetzt. |
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Medicus curat, natura sanat. |
100 |
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Nach Hippokrates. MA H. Walther 14 564 e; 15 929 |
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Der Arzt behandelt, die Natur heilt. |
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Grundlegende These. – Die Natur findet den Weg selbst. – Die Natur ist ihr eigener Arzt. |
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Non curatur, qui curat. |
101 |
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Inschrift der Antoninischen Bäder in Rom. |
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Nimm deine Sorgen nicht mit ins Bad. |
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Wer sich sorgt, kann nicht geheilt werden. |
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Medico imputari eventus mortalitatis non debet. |
102 |
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Digesta 1,18,6 § 7 |
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Dem Arzt darf das Ergebnis der Sterblichkeit des Menschen nicht als Schuld angerechnet werden. |
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Modicus cibi, medicus sibi. |
103 |
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Wer beim Essen maßvoll ist, der ist sein eigener Arzt. |
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Qui medice vivit, misere vivit. |
104 |
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MA H. Walther 24 238 |
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Elend lebt, wer nach ärztlicher Vorschrift lebt. |
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Medicus in sanatione est minister naturae, quae principaliter operatur, confortando naturam et apponendo medicinas, quibus velut instrumentis natura utitur ad sanationem. |
105 |
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Thomas von Aquin, De veritate Qu. XI Art. 1 Responsio De magistro |
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Der Arzt ist bei der Heilung nur der Diener der Natur, die ursprünglich wirkt, indem er die Natur kräftigt und Heilmittel verabreicht, welche die Natur wie Werkzeuge zur Heilung benützt. |
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Sicut igitur medicus dicitur causare sanitatem in infirmo natura operante … |
106 |
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Thomas von Aquin, De veritate Qu. XI De magistro |
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Wie also vom Arzt gesagt wird, daß er die Gesundheit im Kranken dadurch hervorruft, daß die Natur wirksam ist … |
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Praesente medico nihil nocet. |
107 |
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In Anwesenheit des Arztes schadet nichts (tut nichts weh). |
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Medice, cura te ipsum! |
108 |
NT Lukas 4,23. Das Sprichwort hat in der jüdischen und römischen Literatur Parallelen. Vgl. Cicero, Epistulae ad familiares 4,5,5: … neque imitare malos medicos, qui in alienis morbis profitentur tenere se medicinae scientiam, ipsi se curare non possunt … mache es nicht wie die schlechten Ärzte, die bei Krankheiten anderer behaupten, sie wüßten ein Heilmittel, die sich selbst aber nicht heilen können … |
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Arzt, heile dich selbst! |
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Jesus legt das Sprichwort den Mitbürgern von Nazareth in den Mund. |
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Athen |
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doctae Athenae |
109 |
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Properz, Elegiae 4,21,1 |
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das gelehrte Athen |
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Nunc totus Graias nostrasque habet orbis Athenas. |
110 |
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Juvenal, Saturae 15,110 |
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Die ganze Welt besitzt jetzt unser griechisches Athen. |
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Die ganze Welt hat Zugang zur griechischen Kultur, z.B. auch zur griechischen Philosophie. |
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Auferstehung |
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Seminatur corpus animale, surget corpus spirituale. |
111 |
NT 1 Korinther 15,44 |
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Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. |
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Canet enim tuba, et mortui resurgent incorrupti: et nos immutabimur. Oportet enim corruptibile hoc induere incorruptionem: et mortale hoc induere immortalitatem. |
112 |
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NT 1 Korinther 15,52–53 |
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Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muß sich mit Unvergänglichkeit bekleiden: und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. |
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aufschieben |
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Quod differtur, non aufertur. |
113 |
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Arnobius Iunior, Commentarium in psalmum 36 (Migne PL 53,375). Vgl. Properz, Elegiae 2,3,8: Differtur, numquam tollitur ullus amor. Aufgeschoben, niemals aufgehoben wird eine Liebe. |
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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. |
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Lateinisches Wortspiel – Paronomasie |
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Auge |
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Fallunt nos oculi, vagique sensus |
114 |
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Petron fr. 29,1f. |
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Die Augen täuschen uns und die unsteten Sinne trügen, wenn der Verstand befangen ist. |
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Homines amplius oculis quam auribus credunt. |
115 |
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Seneca, Epistulae morales 6,5 |
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Die Menschen trauen mehr ihren Augen als ihren Ohren. |
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Beati monoculi in terra caecorum. |
116 |
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Vgl. MA H. Walther 15 030 b: Monoculus inter cecos rex. 2 213; 12 101 a |
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Glücklich die Einäugigen im Land der Blinden. |
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Augustus |
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Moriendum est. |
117 |
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Sueton, Divus Augustus 15 |
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Man muß sterben. (Jetzt wird gestorben.) |
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Oktavian (Augustus) zu den zum Tode verurteilten Bürgern von Perusia, als sie ihn um Verzeihung baten. |
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Ausgang |
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Eventus quoque videndus erit, hoc est, quid ex quaque re soleat evenire. |
118 |
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Cicero, De inventione 2,41 |
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Auch auf den Erfolg wird zu sehen sein, d.h. was sich aus jedem Umstand zu ergeben pflegt. |
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Extrema semper de ante factis indicant. |
119 |
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Publilius Syrus, Sententiae E 17 |
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Dein jetzig Tun enthüllt dein längst vergangnes. H. Beckby |
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aushalten |
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Durate, et vosmet rebus servate secundis. |
120 |
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Vergil, Aeneis 1,207 |
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Haltet drum aus und bewahrt euch selbst für bessere Zeiten! |
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Perfer et obdura, multo graviora tulisti. |
121 |
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Ovid, Tristia 5,11,7. Vgl. Ars amatoria 2,178: Perfer et obdura. |
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Ertrage und harre aus! Viel Schwereres hast du schon ertragen. |
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Sustine et abstine! |
122 |
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Lateinische Übersetzung eines griechisch zitierten Ausspruchs des Philosophen Epiktet, bei Gellius, Noctes Atticae 17,19,6 |
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|
Halte durch und halte dich fern! |
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Ausnahme |
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… consuesse eos, qui leges scribant, exceptionibus uti. Cicero, De inventione 2,130 |
123 |
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Wer Gesetze niederschreibe, pflege die Ausnahmen anzugeben. |
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Exceptio firmat regulam. |
124 |
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Nicolaus Everardi, Loci argumentorum legales 9,1f. u. 79,53 Liebs E 39. Zitiert von A. Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung II Kap. 26, 1819/44 |
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Die Ausnahme festigt (bestätigt) die Regel. |
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Ave |
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Ave, Caesar, morituri te salutant! |
125 |
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Sueton, Divus Claudius 21,6: Have, imperator, … |
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Heil dir, Kaiser! Die dem Tod Geweihten grüßen dich. |
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Gruß der Gladiatoren beim Einzug in die Arena. |
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Ave Maria gratia plena; Dominus tecum. |
126 |
NT Lukas 1,28 |
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Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. |
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Worte des Engels zu Maria bei der Verheißung der Geburt Jesu. |
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