Anmerkungen

Die im Roman zitierten Gedichte wurden, soweit nicht anders vermerkt, von Andrea Ott übersetzt.

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Robert Green Ingersoll (1833–1899), amerik. Rechtsanwalt, Menschenrechtler und überzeugter Agnostiker, war einer der berühmtesten Redner seiner Zeit und profiliertester Vertreter der sogenannten Freidenker, die sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren und zu einem nichtreligiös geprägten Humanismus bekennen. – Voltaire (1694–1778; eigentlich François Marie Arouet), einer der einflussreichsten Autoren der frz. und europ. Aufklärung, vertrat die Auffassung, die Traditionen und Gebote der monotheistischen Religionen stünden zu den Idealen und Zielen der Aufklärung – Toleranz und Rationalismus – in vollständigem Gegensatz. In politisch-sozialer Hinsicht setzte sich Voltaire vehement für die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz ein, während Status und Besitz seiner Ansicht nach immer ungleich verteilt sein werden.

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James Whitcomb Riley (1849–1916), amerik. Schriftsteller und Lyriker; verfasste rund tausend vorwiegend humoristische oder sentimentale Gedichte, großteils im Dialekt Indianas, viele davon für Kinder. – Ella Wheeler Wilcox (1850–1919), amerik. Autorin und Lyrikerin; ihr bekanntestes Werk ist Poems of Passion. – Bliss Carman (1861–1929), kanad. Lyriker, verbrachte einen Großteil seines Lebens in den Vereinigten Staaten; seine Songs from Vagabondia (1894), More Songs from Vagabondia (1896) and Last Songs from Vagabondia (1900) zeichnen sich durch «Herzlichkeit, zigeunerhafte Fröhlichkeit, den Rausch der Ausgelassenheit» aus (so der amerik. Literaturkritiker Louis Untermeyer in seiner Anthologie Modern American Poetry, 1930). – John Greenleaf Whittier (1807–1892), Quäker, einflussreicher amerik. Lyriker und erbitterter Gegner der Sklavenhaltung in den USA. – Henry Wadsworth Longfellow (1807–1882), amerik. Schriftsteller, Lyriker, Übersetzer und Dramatiker, gestaltete in seinen Werken Themen wie Patriotismus, Liebe zu Landschaft, Natur und heimatliche Traditionen. – James Russell Lowell (1819–1891), amerik. Lyriker, Kritiker, Herausgeber, Hochschullehrer und Diplomat; sein Gedicht Commemoration Ode (1865) ist den Gefallenen des Amerik. Bürgerkriegs gewidmet. – Walter «Walt» Whitman (1819–1892), amerik. Lyriker, Essayist und Journalist; Pioneers (Teil des Gedichtbands Leaves of Grass, 1855) ist ein emphatischer Aufruf an die Jugend des Landes, ungeachtet aller Gefahren die Expansion der Vereinigten Staaten gen Westen voranzutreiben.

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David Friedrich Strauß (1808–1874), dt. Schriftsteller, Philosoph und Theologe; seine Schrift Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet (1835–1836), in der er das auf dem Gebiet der Altertumswissenschaften begründete Prinzip des Mythos auch auf den gesamten Inhalt der evangelischen Geschichte anwandte, erregte unerhörtes Aufsehen. – Ernest Renan (1823–1892), frz. Schriftsteller, Historiker, Archäologe, Religionswissenschaftler und Orientalist, Mitglied der Académie française. In seinem – zunächst scharf attackierten – siebenbändigen Hauptwerk Das Leben Jesu (1863–1883) versucht Renan eine Erklärung der Gestalt und Biografie Jesu aus den antiken Verhältnissen seiner Zeit heraus. Er stellt Jesus als Menschen dar, der nach seinem Tod von seiner Gemeinde zum «Gott» ausgerufen wurde.

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Die New York Public Library (NYPL) ist die drittgrößte öffentliche Bibliothek in Nordamerika und eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Bibliotheken der Vereinigten Staaten. Die in einem neoklassizistischen Bau untergebrachte Hauptbibliothek an der Fifth Avenue in Manhattan wurde 1911 eingeweiht. – Ebenfalls an der Fifth Avenue, weiter nordöstlich am Central Park, liegt das 1872 eröffnete Metropolitan Museum of Art. – Etwas südlich davon, zwischen Fifth Avenue und Madison Square, befindet sich die 1858–1878 in neogotischem Stil erbaute St. Patrick’s Cathedral, Sitz des Erzbischofs der römisch-katholischen Diözese New York. – The Palisades heißen die steilen, 107 bis 168 m hohen Klippen, die gegenüber der Insel Manhattan beginnen und sich am Westufer des Hudson River weiter gen Norden erstrecken.

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Der engl. Schriftsteller Edward FitzGerald (1809–1883) war der Erste, der die rubaiyats (Vierzeiler) des pers. Mathematikers, Astronomen, Philosophen und Dichters Omar Khayyām (um 1048–1123) ins Engl. übertrug. Seine ab 1859 unter dem Titel The Rubaiyat of Omar Khayyam in fünf Ausgaben veröffentlichten Übersetzungen beeinflussten die spätviktorianische und edwardianische Dichtung in hohem Maß. Der hier zitierte rubaiyat trägt die Nr. 63 (Erste Ausgabe) und lautet vollständig: «Ah Love! could thou and I with Fate conspire / To grasp this sorry Scheme of Things entire,/Would we not shatter it to bits and then/Re-mould it nearer to the Heart’s Desire!»( «Könnt ich walten wie Gott im Himmelszelt/Ich hätt es schon längst auf den Kopf gestellt, /Um ein andres zu bauen, wie ich es verstehe,/Welches ganz nach den Wünschen der Menschen sich drehe.»Übersetzung von F. Rosen.)

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Die in dem 1859 veröffentlichten Buch On the Origin of Species by Means of Natural Selection des brit. Naturforschers Charles Darwin (1809–1882) dargelegte Evolutionstheorie besagt, dass die Entstehung der Arten (Evolution) ein langsamer, langfristiger Prozess der Änderung von Organismen ist. Zu Darwins grundlegenden Beobachtungen und Folgerungen zählt, dass alle heutigen Arten von gemeinsamen Vorfahren abstammen, dass die Evolution langsam und graduell vonstatten geht, dass die natürliche Selektion den Hauptfaktor bei der Evolution darstellt und dass die jeweils Bestangepassten überleben und sich fortpflanzen. Daraus zieht der Sprecher hier den Umkehrschluss, «Mutter Natur» habe ihre eigene Entwicklung von Anfang an so «geplant», wie Darwin und die nachfolgende Forschung sie vorfanden und zurückverfolgten.

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Nach Gen 14,18–20: «Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein hervor. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten. Und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abraham, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat; und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand beschlossen hat. Und demselben gab Abraham den Zehnten von allem.» Und Psalm 110,4: «Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: ‹Du bist ein Priester ewiglich nach der Ordnung Melchisedeks.›» Melchisedek ist der erste in der Bibel erwähnte Priester; er opfert keine Tiere, sondern Brot und Wein. Man kann diese Gestalt daher als Vorausgriff auf den neutestamentlichen Jesus Christus und die «Ordnung Melchisedeks» als die von Jesus gestiftete Eucharistie als Opfermahl verstehen.

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The Golden Bough (dt. Der goldene Zweig) gilt als das Hauptwerk des schott. Ethnologen und Klassischen Philologen James George Frazer (1854–1941), das die griech. und röm. Religionsgeschichte durch eine vergleichende Methode mit von der Ethnologie erbrachten Forschungen verbindet. Frazer postuliert eine Evolution des menschlichen Geistes, die auf der Reihenfolge Magie – Religion – Wissenschaft beruhe (eine heute von der Wissenschaft nicht mehr vertretene Auffassung). Der Titel des Buches entstammt dem gleichnamigen Gemälde des engl. Malers der Romantik Joseph Mallord William Turner (1775–1851), auf dem die Sibylle, eine Prophetin, den goldenen Zweig hält, der dem trojanischen Helden Aeneas den Zutritt zur Unterwelt und die Begegnung mit dem Geist seines Vaters ermöglichen soll.

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Paradise Lost ist ein episches Gedicht in Blankversen des engl. Dichters John Milton (1608–1674) mit über 10 000 Verszeilen in zwölf Büchern, das zu den großartigsten literarischen Werken in engl. Sprache zählt. Gegenstand der Dichtung sind die Geschichte des Höllensturzes der gefallenen Engel, die Versuchung von Adam und Eva durch Satan, der Sündenfall und die Vertreibung aus dem Garten Eden. – Gentlemen Prefer Blondes: The Intimate Diary of a Professional Lady (1925) ist ein humoristischer Roman der amerik. Dramatikerin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin Anita Loos (1888–1981), zu dem sie die kopflose Affäre des einflussreichen Intellektuellen H.L. Mencken (1880–1956) mit einer aufreizenden Blondine inspiriert hatte. Loos adaptierte 1949 zusammen mit dem Bühnen- und Drehbuchautor Joseph Fields den Stoff zu einem Musical, aus dem 1953 der berühmte Film mit Marilyn Monroe und Jane Russell wurde.