Spätlese

Mit 90 Jahren blickt Bischof Reinhold Stecher auf ein bewegtes Leben zuruck. In seinen neuen, bisher unveroffentlichten Erzahlungen erinnert sich an Not und Elend in der Zeit von Diktatur und Krieg, an Begegnungen und Fugungen, aber auch an Heiteres und Skurriles. Und er illustriert diese Begebenheiten selbst in seinen ausdrucksstarken Aquarellen. In gewohnt nachdenklichen wie auch humorvollen Art und Weise verbindet er seine personlichen Erlebnisse mit leisen, leicht verstandlichen und zu Herzen gehenden Worten der christlichen Verkundigung - und zuruck bleibt die Gewissheit: Das Leben ist ein Geschenk. Erstmals erzhlt Stecher in diesem Buch, wie er mehrmals nur knapp dem Tod entkommen ist: im Innsbrucker Polizeigefngnis, in der Kaserne von Werschowitz (Prag), in den Wldern am Ilmensee (Karelien) oder spter bei einem Lawinenabgang im Hochgebirge. Er denkt zurck an seine Studienzeit, an die Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen, bei denen er als Lehrer und spter als Bischof "e;in die Schule ging"e;. Es ist ein dankbarer Blick zurck auf ein Leben, in dem der Autor die Barmherzigkeit Gottes ausmacht, "e;eine Liebe, die strker ist als der Tod"e;. "e;Aber es gibt kein Licht ohne Schatten"e;, schreibt der Innsbrucker Altbischof mit sorgevollem Blick auf die heutige Situation der Seelsorge. Die Verantwortlichen in der Kirche, vor allem jene, die am Pflichtzlibat festhalten, ldt er ein, mit Christus ber den See zu fahren und sich auf die Stelle bei Markus zu besinnen, in der es heit: "e;Als er ausstieg, sah er die groe Menschenmenge und wurde von Mitleid ergriffen. Denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben ..."e;