Haruki Murakami – Autor des Monats Februar



Haruki Murakami – Autor des Monats Februar

Haruki Murakami zählt zu den populärsten japanischen Autoren seiner Generation. Er veröffentlicht bereits seit den 70er Jahren und seine Werke wurden in rund 50 Sprachen übersetzt.

  

Haruki Murakami – Sein Leben

Neben seiner Arbeit als Autor übersetzte er selbst lange Zeit die Veröffentlichungen amerikanischer Schriftsteller ins Japanische. Darunter finden sich Autoren wie John Irving oder Raymond Chandler.

Murakamis Vorliebe zu westlicher Literatur wollte er durch die Übersetzungen auch weiteren Japanern vermitteln und geriet somit im konservativen Japan stark in die Kritik. Auch in seinen eigenen Büchern sind die westlichen Einflüsse und häufige popkulturelle Anspielungen erkennbar.

 

Was Haruki Murakamis Bücher auszeichnet

Murakamis Geschichten zeichnen sich meist durch surrealistische und mythische Elemente aus. Auch die Musik findet oft einen Weg in das Leben seiner Figuren.

Sein eher kühler, klarer und direkter Stil täuscht nicht darüber hinweg, dass er in seinen Werken vielschichtige Welten eröffnet, die die Leser zum Nach- und Weiterdenken anregen. Themen wie Verlust, Einsamkeit oder Identitätssuche kehren hierbei immer wieder.

Seine meisten Romane sind Einzelwerke und können komplett unabhängig voneinander gelesen werden.

 

" Menschen haben so viele Gefühle. Traurigkeit, Schüchternheit, Eifersucht, Angst, Trauer, Verzweiflung, Zweifel, Hass, Verwirrung, Kummer, Misstrauen, Selbstmitleid … Träume und Liebe.“

(Aus „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“)

 

Haruki Murakami – eine Auswahl seiner älteren Werke

In diesem Band mit acht Kurzgeschichten stellt sich den Lesenden vor Allem eine Frage: Wie viel von Haruki Murakami selbst steckt eigentlich in seinen Ich-Erzählern? Die Erzählperspektive (Erste Person Singular natürlich) zieht uns hier direkt in ihren Bann, stimmt nachdenklich, bringt zum Lachen und lässt uns rätseln.

Wer bereits etwas von Haruki Murakami gelesen hat, weiß, dass dieser Autor wirklich ein Meister im Erzählen von Geschichten ist.

Ob es sich nun um einen umfangreichen Roman oder wie in diesem Buch um kürzere Episoden handelt, Murakami überrascht kontinuierlich und fordert seine Fans stets auch heraus.

 

Toru Okada ist 30 Jahre alt, hat Jura studiert und arbeitet als Gehilfe in einer Anwaltskanzlei. Als er seinen Job aufgibt und sich aus der bekannten Alltagswelt verabschiedet, stellt ihn dieser Neuanfang vor nie geahnte Hürden. Auf seinem Weg begegnen ihm die unterschiedlichsten Personen und alle scheinen in ihm etwas zu sehen, was er selbst niemals vermutet hätte.

Haruki Murakami liefert hier ein Verwirrspiel der Extraklasse, das zeitweise an der Realität des Geschehens zweifeln lässt und den Lesenden eindeutig auch Raum zur Eigeninterpretation einräumt. Poetisch, abwechslungsreich und anspruchsvoll.

 

Tsukuru Tazaki ist in seiner Jugend das einzige Mitglied seiner Clique, das keine Farbe in seinem Namen trägt, doch nicht nur das lässt ihn farblos erscheinen.

Als seine Freunde ihn nach der Schulzeit plötzlich alle brutal schneiden und rein gar nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, bricht für unseren Protagonisten eine Welt zusammen. Er erleidet ein tiefes Trauma und lebt jahrelang am Rande des Suizids.

Angeblich sollte er wissen, warum seine Freunde so handeln, er hat aber nicht die geringste Ahnung.

Mit Mitte 30 begibt er sich nun endlich auf die Spuren der Vergangenheit und bringt ans Licht, warum seine Freunde ihm so etwas angetan haben – denn eigentlich ist er derjenige, der angeblich etwas Erschütterndes verbrochen haben soll.

Eine spannende, aber zeitgleich ruhige Geschichte, die den Fokus auf die Entwicklung des Hauptcharakters legt. Wie man es von Haruki Murakami kennt, wird man auch hier nicht auf alle Fragen eine Antwort finden. Dennoch – oder gerade deshalb – wieder mal ein äußerst gelungenes Werk.

 

Die Ermordung des Commendatore:

Wir begleiten einen jungen Maler auf seinem ziellosen Weg durchs Land, der ihn nicht nur seinen eigenen Stil finden lässt. Als er auf dem Dachboden seiner neuen Behausung auf das meisterhafte Gemälde „Die Ermordung des Commendatore“ stößt, eröffnet sich ihm eine ganz neue Welt.

Haruki Murakami verwebt auf gekonnte Weise Magie und Realität miteinander, führt uns ins Surreale und lässt uns wie immer sprachlos zurück.

Im Deutschen ist das Werk in zwei Teilen erschienen, es handelt sich aber um eine einzige große Geschichte.

Imposante Erzählkunst von einem Meister der Sprache – außerdem grandios aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt von Ursula Gräfe.

 

1Q84:

Aomame bestraft Männer, die ihre Frauen sexuell missbraucht haben – sie ist eine Auftragskillerin.

Tengo ist Lehrer und angehender Schriftsteller, der einen Roman der exzentrischen 17-jährigen Fukaeri überarbeitet, um ihr zu einem Literaturpreis zu verhelfen.

Wie diese beiden Handlungsstränge miteinander verwoben sind, was es mit der „Puppe aus Luft“ und den „Little People“ auf sich hat und wie grandios das Buch ins Buch eingebaut wurde, lest ihr am besten selbst.

Spannende Ideen, magische Elemente und das Grundkonzept von 1Q84 als Parallelwelt zum „normalen“ 1984 machen diese Werke Haruki Murakamis zu Bestsellern.

Nicht umsonst wird diese Trilogie als DIE Geschichte Murakamis bezeichnet.

   

In unserem Blog findest du eine ausführliche Beschreibung zu seinem neuesten Buch "Die Stadt und ihre ungewisse Mauern".