Die sechsundfünfzig kleinen Koans des kleinen Meisters vom kleinen Berg

Was hat Zen mit Fahrradfahren zu tun? Nichts? Alles? Nichts. Alles. Die einzigartige Sammlung der sechsundfunfzig Koans eines unbekannten, verschollenen westeuropaischen Meisters ist fur Freunde fernostlicher Weisheit eine wahre und schier unerschopfliche Schatztruhe und die grote ZENsation seit dem beruhmten Byan Lu, der "e;Niederschrift von der smaragdenen Felswand"e;. Diese auf den ersten Blick eher rustikal-monastisch anmutenden fernostlichen "e;Denksportaufgaben"e;, bzw. "e;Ratsel"e; wissen sowohl den Anfanger in ihren Bann zu ziehen als auch den langjahrig Praktizierenden ob ihrer Brillanz und Tiefgrundigkeit auf seinem personlichen Weg zu begleiten. Es fing alles mit einem Fahrrad an. Genauer gesagt fing es mit keinem Fahrrad an. Ich besa kein Fahrrad. Aber ich brauchte eines. Fr einen Fahrradurlaub. Meinen ersten Fahrradur-laub. Meine damalige Freundin war eine begeisterte Fahrradfahrerin und hatte mit ihrem letz-ten Freund schon so einige Fahrradurlaube gemacht. Nun war ich ihr neuer Freund, und un-ser erster gemeinsamer Urlaub stand bevor. Dass es ein Fahrradurlaub werden wrde, daran lie sie keinen Zweifel. Diesmal wollte sie nach Frankreich. Die Bretagne bereisen. Es war klar, dass ich nicht drumrum kam, mir ein tchtiges und fr derlei Abzweckungen taugliches Fahrrad zu besorgen. Ich begann, mich nach einem anstndigen Reiserad umzuschauen. Irgendwann erwhnte sie, dass der Bekannte einer Freundin in einem Fahrradladen arbeitet, sehr viel von Fahrrdern verstnde und auch Fahrrder nach Wunsch und Bedrfnis zu-sammenbauen wrde. So lernte ich den Kleinen Meister kennen. (Textauszug:3. ZEN zur Nacht:Schler: Meister, wann ffnet sich die Tr, durch die wir alle hindurchmssen?Meister: Dafr msste sie erst mal von jemandem geschlossen werden. 20. ZEN am Morgen:Der Meister sitzt auf seinem Stuhl vor seinen Schlern. Meister: Wer eine Frage hat, trete hervor. Aber nehmt euch in Acht. Wenn mir die Frage nicht gefllt, erhlt der Fragende einen Stockhieb von meinem Gehilfen. Nach einer halben Stunde steht ein Schler auf und tritt vor. Der Meister gibt dem Gehilfen ein Zeichen. Dieser stellt sich mit einem Stock neben den Schler. Schler: Meister, wenn Ihr nicht selbst schlagt, wie knnt Ihr dann selbst lehren?Meister: Nimm den Stock und gib mir meinen Hieb. 30. ZEN am Morgen:Schler: Meister, auf dem Weg von hier nach Leshan kommt man entlang des Flusses an drei Buddha-Statuen vorbei. Eine ist aus Gold, eine aus Stein und eine ist aus Holz. Welcher ist fr die Meditation whrend einer Reise der Vorzug zu geben?Meister: Verkaufte man den Goldenen, so knnte man davon Bedrftige speisen. Verbrennte man den Hlzernen, so knnten sich im Winter Frierende daran wrmen. Am nutzlosesten scheint mir der Steinerne, es sei denn, er hat irgendwo ein Loch, dann knnte man seinen Esel daran festbinden.