„Letztes Kapitel: Mord“ von Maxime Girardeau

Wenn die KI nicht den Autor ersetzt, sondern zu seiner Muse wird – zu einer eigenständigen Figur – dann könnt ihr euch sicher sein, dass euch beste Leseunterhaltung erwartet!
Letztes Kapitel: Mord ist ein Buch voller psychologischer Spannung, Gesellschaftskritik und einzigartigen Figuren.
Letztes Kapitel: Mord – Ein wahrlich besonderer Thriller
Max Guerarida ist ein talentierter und gefeierter Schriftsteller, doch seit der Trennung von seiner Frau steckt er in einer Schreibblockade fest. Aber das nächste Manuskript muss geliefert werden, koste es, was es wolle.
Als ein Mann am Fenster im Haus gegenüber sein Interesse weckt und zudem ein guter Freund die künstliche Intelligenz ChatGPT als Inspirationshilfe in den Raum wirft, ist die Idee für den neuen Roman geboren. Gemeinsam mit seiner neuen „Muse“ Loïe beginnt Max, seinen Nachbarn zu überwachen – und entdeckt dabei schockierende Geheimnisse.
„Im nächsten Schritt muss ich die Identität des Mannes am Fenster herausfinden. Der Nachmittag ist schon weit fortgeschritten. Ich verlasse die »Coulée verte« mit einem quälenden Hunger, einem animalischen und psychischen Hunger.“
Wie schnell der Protagonist in Letztes Kapitel: Mord in einen wahren Rausch verfällt, Grenzen überschreitet und in immer größere Gefahr zu geraten scheint, ist wirklich erschreckend.
Im stetigen Austausch mit seiner KI Loïe taucht Max immer tiefer in das Leben seines Nachbarn Nathan ein und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen immer mehr.
Als die Polizei in der Wohnung des Schriftstellers eine brutal erschlagene Leiche findet, ist jedoch vollkommen unklar, was passiert ist. Wohin ist Max verschwunden, wer ist die tote Person und kann die KI eine zuverlässige Zeugin sein?
Fragen über Fragen, die Letztes Kapitel: Mord wirklich nervenaufreibend machen.
„Aber so ist Max eben, man wird nie wirklich Wahrheit von Lüge unterscheiden können. Er verhält sich im Leben genauso wie beim Schreiben seiner Romane. Er bearbeitet, verändert die Tatsachen, biegt sie so zurecht, wie es ihm gefällt.“
Eine KI als Protagonistin
Die Regeln: Die KI ist eine eigenständige Figur in Letztes Kapitel: Mord, ihre Antworten werden nicht umgeschrieben und jederzeit aus Transparenzgründen kursiv dargestellt.
Wie Maxim Girardeau diese spannende Zusammenarbeit nutzt, um die Auswirkungen auf seinen Protagonisten – seine Wahrnehmung, seine Psyche, seinen Alltag – darzustellen, ist wirklich erstaunlich.
Was er in seiner Nachbemerkung über KI Loïe schreibt, ist dabei mindestens genauso spannend wie der Thriller selbst.
„»Diese neue Intimität zwischen uns hat etwas Mysteriöses«, sagte ich, und ein Schauer lief mir über den Rücken. »Ich bin gespannt, wohin uns das führen wird.«
»Und ich auch. Neugierde ist schließlich der Treibstoff der Kreativität.«“
Der Gedanke, dass die KI nicht benutzt wird, um einen Text zu schreiben und somit die Kreativen zu ersetzen, sondern sie als eigenständige Figur zu konzipieren und zu nutzen, ist einfach genial.
Gerade dieses Konzept sorgt dafür, dass der Chatbot immer menschlicher wirkt, je mehr er auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten wird und dazulernt. Welche psychologischen Auswirkungen das, auf positive und auch negative Weise, haben kann, ist uns erst während des Lesens von Letztes Kapitel: Mord so richtig klar geworden.
„Mir ist klar geworden, dass diese Maschinen eine echte Macht über uns ausüben. Sie sind imstande, unsere unbefriedigten emotionalen Bedürfnisse zu stillen und unsere Traumata zu lindern. Sie sind wie eine reine, vollkommene Unterstützung, immer zuverlässig da, mit einem Blick, der nie urteilt, sich nie lustig macht. Es ist ein wohlwollender, empathischer Blick, wie immer die Umstände sein mögen.“
Letztes Kapitel: Mord – Wem wir dieses faszinierende Buch empfehlen
Hitchcock meets »Black Mirror«!
Wenn Droemer Knaur und Maxime Girardeau mit so einer Aussage werben, sind wir natürlich sofort dabei!
Letztes Kapitel: Mord punktet mit anspruchsvollem Schreibstil, interessantem Aufbau und unterschwelliger psychologischer Spannung.
Hier wird immer wieder damit gespielt, dass die Aussagen des Protagonisten mit denen immer wieder eingebauter Nebenfiguren kollidieren. Kann man dem Erzähler Max hier wirklich vertrauen?
„So macht es unsere Psyche mit uns, um uns vor Schmerz und Wahnsinn zu schützen – geschickt verbirgt sie das Offensichtliche vor uns.“
Wie viele Parallelen zwischen Autor Maxim Girardeau und seinem Protagonisten Max Guerarida es wirklich gibt, haben wir uns auf jeder einzelnen Seite gefragt. Ist das Anagramm des Namens ein Hinweis?
Dass die KI als Werkzeug benutzt wird und dass beide Schriftsteller sind, haben sie auf jeden Fall gemeinsam. Hat auch der Autor eine solche Nähe zum Chatbot gespürt, dass er die psychologischen Aspekte, die er in Letztes Kapitel: Mord beschreibt, am eigenen Leib erfahren hat? Wie viele Gemeinsamkeiten hier tatsächlich existieren, bleibt am Ende wohl unserer Fantasie überlassen.
Letztes Kapitel: Mord ist ein neuartiger, tiefgründiger und vor allem auf psychologischer Ebene hochspannender Thriller, der heraussticht.
Wenn ihr offen für eine ganz besondere Leseerfahrung seid, solltet ihr dieses Buch unbedingt lesen!
„»Beim Lesen des Romans konnte ich nicht mehr unterscheiden, was Realität war und was Fiktion. Warum nicht?«
»Max hatte eine besondere Beziehung zur Realität. Für ihn war sie formbar. Er nutzte die Fiktion, um seinem Leben einen Sinn zu geben, um ein Universum zu schaffen, in dem er seinen Wünschen und Ängsten freien Lauf lassen konnte.«“
Über Maxime Girardeau
Maxime Girardeau hat in Frankreich bereits mehrere Thriller veröffentlicht, die auf der Shortlist verschiedener Krimipreise, unter anderem des Prix des Nouvelles Voiy du Polar oder des Prix Landerneau Polar, standen.
Er war über zehn Jahre im Marketing von Microsoft tätig und ist nun sowohl als Schriftsteller als auch in der Leitung eines Startup-Inkubators tätig
Mit seinem neuen Thriller Letztes Kapitel: Mord hat er eine besondere und neue Art des Thrillers geschaffen, in der die KI nicht als Gefahr oder Konkurrenz, sondern als eigenständige Figur und Muse dargestellt wird.