Henri Faber im Interview – Unser Autor des Monats Mai

May 1, 2025|vonPocketbook
Henri Faber im Interview – Unser Autor des Monats Mai

Henri Faber steht für großartige Thriller voller Twists und fieser Überraschungen. Sein neuestes Werk, Locked In. erscheint am 15.05.2025, doch wir haben dem Bestsellerautor schon jetzt ein paar Fragen gestellt. Die Antworten lest ihr hier…

 

Über Henri Faber

Henri Faber wurde 1986 in Niederösterreich geboren. Er studierte unter anderem Publizistik und Kommunikationswissenschaft und lebt inzwischen als Autor und Texter in Hamburg.

Die Thriller, die er unter diesem Pseudonym veröffentlicht, erscheinen bei dtv und erobern stets die Bestsellerlisten.

Unter seinem Realnamen Rudolf Ruschel veröffentlichte er sein Debüt bei btb: Ruhet in Friedberg, ein unterhaltsamer Kriminalroman voller schwarzem Humor.

 

Henri Faber im Interview

Wieso schreibst du deine Thriller unter Pseudonym und wie kamst du auf den Namen Henri Faber?

Unter Rudolf Ruschel schreibe ich sehr schwarzhumorige Krimistoffe. Als Henri Faber schreibe ich klassische Thriller, in denen mein Sinn für schwarzen Humor nur dezent zum Einsatz kommt. Das Pseudonym dient dem Leser als Orientierung: Kaufe ich Rudolf Ruschel, bekomme ich etwas Spannendes zum Lachen. Kaufe ich Henri Faber, bekomme ich etwas Spannendes zum Gruseln. Der Name Henri Faber hat keine besondere Bedeutung. Ich bin einfach über den Friedhof spaziert (wo sonst sollten Thrillerautoren auch spazieren gehen) und habe mir Namensfavoriten zusammengesammelt.

 

Wenn du deinen neuen Thriller Locked In, der am 15.05.2025 erscheint, mit nur drei Wörtern beschreiben müsstest, welche wären das?

Twists, Twists, Twists

 

Welche sind – neben deinen eigenen natürlich – deine All-Time-Favorites im Bereich Krimi und Thriller? Bitte reiß dich zusammen und nenne nicht mehr als fünf.

Besondere Thriller, die ich uneingeschränkt empfehlen kann, sind Liebes Kind von Romy Hausmann, Still von Zoran Drvenkar und zufälligerweise ein Buch mit dem gleichen Titel: Still von Thomas Raab. The Woman In The Window von A.J. Finn ist auch ein Juwel und mit den Büchern von Riley Sager liegt man eigentlich nie verkehrt.

 

Hast du dich beim Schreiben schon mal selbst ausgetrickst? Haben dich deine Perspektivwechsel und Twists schon mal durcheinander gebracht?

Ja, besonders bei Änderungen. Meine Bücher sind in der Regel so gestrickt, dass die Handlungsstränge perfekt ineinandergreifen (zumindest hoffe ich das). Ändert man ein Detail, hat das manchmal Auswirkungen auf Dutzende andere Details. Da muss man höllisch aufpassen.

 

Welcher Moment beim Schreiben eines Buches ist dein liebster und warum?

Wenn ich alles um mich herum vergesse und nur noch in der Szene existiere, die ich gerade schreibe. Diese Momente sind magisch. Sie sind aber auch ziemlich beängstigend – kommt drauf an, was man gerade schreibt.

 

Was war bisher die größte Überraschung, die dir dein Dasein als Buchautor beschert hat?

Dass ich Lesungen liebe. Hätte ich vorher nie von mir selbst gedacht. Bevor ich Autor wurde, dachte ich eigentlich, dass Lesungen abhalten mein Kryptonit sein würde, weil Reden vor Menschen = Angst. Aber das hat sich total gewandelt.   

 

Neben deinen Twists und der Spannung wird immer wieder auch dein Humor gelobt – doch worüber oder über wen lachst du privat eigentlich am meisten?

Ich bin ein großer Freund des schwarzen Humors und deshalb sehr angetan von britischen Komödien. Schuld daran ist mein Elternhaus. Wer mit Monty Python‘s aufwächst und Das Leben des Brian noch vor dem Religionsunterricht zu sehen bekommt, entwickelt bereits früh eine hohe Toleranzschwelle für absoluten Quatsch und grenzwertige Satire.

 

Dein Debüt wurde kürzlich für die Bühne adaptiert. Wie fühlst du dich damit und für uns mindestens ebenso spannend: Hattest du Mitspracherecht?

Das Buch Ruhet in Friedberg spielt in der tiefsten österreichischen Provinz und wird jetzt in Bremen auf die Bühne gebracht – damit hätte ich nie gerechnet. Aber Ralf Knapp, der Intendant des Bremer Kriminaltheaters, ist ein ebenso großer Fan des schwarzen Humors, und hat allen Widerständen und Hindernissen zum Trotz eine grandiose Bühnenfassung entwickelt und die Rollen quer durch die Bank mit Idealbesetzungen besetzt. Ich hatte Mitsprachrecht, das ich aber zu großen Teilen nicht genutzt habe, weil ich erstens von Theater keine Ahnung habe, und zweitens, sehr früh gemerkt habe, dass der Stoff in Ralfs Händen sehr gut aufgehoben ist.

 

Wie stehst du zum digitalen Lesen? Besitzt du selbst einen E-Reader?

Ich bin ein großer Freund des digitalen Lesens geworden, hauptsächlich wegen der Praktikabilität. Regalmeter sind begrenzt und meine Notizzettel-Organisation in den Büchern war katastrophal: Beide Probleme lassen sich digital sehr gut lösen. Allerdings besitze ich keinen E-Reader. Ich bin tatsächlich einer der Banausen, der auf Tablet und Smartphone liest.

 

Henri Faber - Bücher

 

Als Rudolf Ruschel veröffentlicht