Zadie Smith – Unsere Autorin des Monats November



Zadie Smith – Unsere Autorin des Monats November

Zadie Smith ist nicht nur Autorin, sondern auch Dozentin und Mutter. Sie engagiert sich vielfältig und ist wirklich eine bewundernswerte Frau, die zurecht als Literaturikone gefeiert wird. Lest hier mehr!

 

Zadie Smith – Werdegang und Durchbruch

Die britische Schriftstellerin Zadie Smith wurde 1975 im Arbeiter-Stadtteil Willesden im Londoner Norden geboren. Sie studierte Englische Literatur am King’s College und veröffentlichte schon damals ihre Kurzgeschichten in einer Studentenzeitschrift. Dadurch wurde ein Verleger auf sie aufmerksam und so brachte sie schon kurze Zeit später ihr Debüt „White Teeth“ (deutsch: „Zähne zeigen“) heraus.

Innerhalb kürzester Zeit wurde ihr Buch in 20 Sprachen übersetzt und somit zum internationalen Bestseller.

 

Was Zadie Smith alles kann

Smith lebt mit ihrer Familie die meiste Zeit in New York, aber im Sommer auch weiterhin in London. Sie unterrichtet seit 2010 Kreatives Schreiben an der New York University. Neben ihren erfolgreichen Romanen veröffentlicht sie außerdem zahlreiche Essays und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Sie publiziert auch Artikel und Buchrezensionen unter anderem für Harper’s Magazine.

Die Autorin wurde 2017 als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen.

 

Zadie Smith – Beliebte Bücher der Autorin

  • Betrug erschien erst kürzlich am 02.11.2023

 

In ihrem ersten Band mit gesammelten Erzählungen bietet Zadie Smith uns neunzehn verschiedene Geschichten, die zeigen, warum sie als Autorin so beliebt ist. Politische und gesellschaftliche Themen wie beispielsweise Rassismus, Klassizismus oder Sexismus und auch das Älterwerden werden hier aufgegriffen.

Zadie Smith bewegt sich dabei in den verschiedensten Genres. Von der historischen Erzählung bis hin zur Dystopie ist für alle etwas dabei.

 

Auf nur 80 Seiten schafft Zadie Smith es, eine enorme Bandbreite an Gedankengängen zur Corona-Krise abzudecken. Keinesfalls stellt sie nur ihre eigene Sicht dar, im Gegenteil: Ihre Worte geben dem Leser Raum, selbst zu hinterfragen und zu reflektieren.

Was ist in dieser Zeit alles passiert, was mag die Zukunft bringen und was sagt das Ganze über unsere Vergangenheit aus? Wie werden unsere zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst? Ist nicht alles, was wir im Lockdown tun, lediglich eine Art Beschäftigungstherapie?

Bildet euch selbst eine Meinung mit diesen exklusiv als E-Book erhältlichen Essays.

 

Dieses Debüt ist mittlerweile ein Klassiker der englischsprachigen Gegenwartsliteratur! Archie Jones und Samad Iqbal dienten gemeinsam im Zweiten Weltkrieg – und verpassten ihre Chance auf eine Heldentat, indem sie den einzigen Nazi, dem sie begegneten, laufen ließen. Dreißig Jahre später leben die beiden nun mit ihren Familien im multikulturellen London und führen ein konfliktreiches Leben voller Probleme. Vergangenheitsbewältigung, Werteverlust und Anpassung sind hierbei nur einige wichtige Themen, mit denen sich der Roman auseinandersetzt.

Zadie Smith bietet einen Generationenroman mit viel Tiefgang, der mit genau der richtigen Prise Heiterkeit gewürzt ist. Ein faszinierender Einblick in das kontrastreiche Leben Londons, der zeigt, wie verschiedene Ansichten, Wünsche und Träume aufeinanderprallen.

 

Unsere namenlose Ich-Erzählerin lernt beim Tanzunterricht die junge Tracy kennen. Beide teilen ihre Leidenschaft, haben ein ähnliches Umfeld und werden schließlich beste Freundinnen. Doch Tracy hat viel mehr Talent und wird später sogar zur professionellen Tänzerin. Die Ich-Erzählerin schafft es nach ihrem Studium hingegen nur durch Zufall, die Assistentin einer weltberühmten Popsängerin zu werden. Sie gibt für diesen Job ihr eigenes Leben beinahe komplett auf und widmet sich jahrelang nur ihrer Assistententätigkeit.

Zadie Smith präsentiert hier eine bewusst neutral dargestellte und wenig greifbare Protagonistin. „Swing Time“ ist dennoch ein vielschichtiges Buch voller starker, weiblicher Charaktere, die das Leben unserer Hauptfigur prägen. Es regt in vielen Punkten zum Nachdenken an; Chancengleichheit und subtiler Rassismus seien als Beispiele genannt.

Schon der grandiose Prolog sorgt dafür, dass man dieses Buch bis zum Ende kaum aus der Hand legen möchte!

 

Dieser Familienroman lebt von seiner Vielfalt: verschiedenen Denkweisen, politischen Ansichten, Problemen und dem Umgang mit Konflikten. Im Zentrum steht das Konkurrenzdenken zweier Männer, die schon immer gegensätzlicher Ansicht waren und nun im gleichen Fachgebiet an der gleichen Universität angestellt sind.

Freundschaften, Liebe und Affären zwischen den unterschiedlichen Charakteren sorgen dafür, dass die Brisanz nie abnimmt und der Roman an keiner Stelle an Spannung verliert. Die Autorin besticht mal wieder mit amüsantem Erzählstil und trotzdem kluger Sicht auf gesellschaftliche Schwierigkeiten und Missstände.

Aus dem Leben gegriffene Handlung kombiniert mit Stoff, der wirklich zum Nachdenken anregt und die amerikanische Gesellschaft hier und da kritisiert – typisch Zadie Smith.

 

Die Freundinnen Leah und Natalie kommen beide aus Londons Nordwesten, sind dort in einer unspektakulären Hochhaussiedlung aufgewachsen. Beide scheinen aus ihrem alten Trott herausgekommen zu sein: Leah arbeitet in der Verwaltung, hat eine gepflegte Wohnung und einen Ehemann. Natalie ist sogar eine erfolgreiche Anwältin geworden. Auch sie hat einen Mann, Kinder und eine traumhafte Wohnung.

Doch ist wirklich alles immer so, wie es nach außen hin scheint? Spielt nicht jeder in gewissem Maß eine Rolle? Zadie Smith zeigt, dass ein scheinbar perfektes Leben nur selten auch wirklich so ist. Wie gehen unsere Hauptcharaktere mit ihren eigenen Erwartungen und denen, die ihr Umfeld an sie hat, um?

Keins ihrer Bücher ist wie das andere und trotzdem erkennt man ihren Stil in gewissen Punkten immer wieder. Eine tolle Autorin und wirklich eine große Leseempfehlung von uns.