Kathrin Hanke – Heidekrimis, True Crime und mehr



Kathrin Hanke – Heidekrimis, True Crime und mehr

Krimi-Queen Kathrin Hanke im Interview mit PocketBook! Lest hier, wie ihre Schreibroutine aussieht, wie sie zu ihrem Beruf kam und warum der neueste Band der Heidekrimis aktuell ihr liebster ist.

 

Kathrin Hanke im Interview

 

War Schreiben schon immer dein Traumberuf?

Nein. Ich habe zwar schon als Grundschülerin Geschichten verfasst und auch gelesen, was mir in die Finger kam, doch hatte ich mir nie darüber Gedanken gemacht, dass Schreiben ein Beruf sein könnte. Tatsächlich wollte ich von klein auf Ärztin werden. Erst zum Ende meiner Schulzeit und durch den Hinweis meiner Deutschlehrerin, ich solle doch mal überlegen, mir einen schreibenden Beruf zu suchen, machte es Klick und mir wurde bewusst, dass man aus seiner Leidenschaft auch einen Beruf machen kann und das habe ich dann auch getan. Und meiner Lehrerin bin ich auf ewig zu Dank verpflichtet.

 

Was sind für dich die Vorteile vom beruflichen Schreiben, wie gestaltest du deinen Alltag? 

Da ich auch schreiben würde, wenn ich es nicht beruflich täte, bin ich immer wieder selbst überrascht, dass ich vom Schreiben tatsächlich mein Leben bestreiten kann. Das ist aber noch kein Vorteil. Der Vorteil ist vielleicht, dass mich das überaus glücklich macht und meine Umgebung dies hoffentlich immer wieder zu spüren bekommt. Mein Alltag sieht hingegen aus, wie der anderer Berufstätiger, und ist klar durchstrukturiert. Ich setze mich gegen 9 Uhr an den Schreibtisch, mache eine Mittagspause und schreibe bis zum Abend. Ich weiß, es gibt einige Autor:innen, die in Cafés schreiben, doch das kann ich nicht. Ich brauche meine vier Wände. Oh, da fällt mir ein weiterer Vorteil ein, den das Home-Office – sicherlich nicht nur für mich – mit sich bringt: Ich kann da auch im Schlafanzug sitzen! 

 

Bücher oder journalistische Texte schreiben – welche Vor- und Nachteile siehst du hier?

Ich würde hier gar nicht von Vor- oder Nachteilen sprechen. Ich denke, das kommt ganz darauf an, was man lieber mag – längere oder kürzere Texte schreiben. Journalistische Texte erfordern zudem – je nach Art – das Einhalten bestimmter Regeln. Das ist bei einem Buch anders. Natürlich folgt man meist schon intuitiv einem gewissen Spannungsaufbau, ist aber sehr viel freier in der Ausgestaltung. Doch auch hier ist es wieder eine persönliche Entscheidung, was man lieber schreiben mag. Ich mag beides, da beides immer wieder herausfordert.

 

Welche Szenen fallen dir am leichtesten, welche am schwersten?

Ich fang mal mit den schwersten an: Erotische Szenen empfinde ich als schwierig und wenn ich sie bei anderen lese stelle ich auch immer mal fest, wie schnell eine sinnliche Szene ins Vulgäre kippen kann. Darum lasse ich das selbst und deute gewisse Momente nur an, wobei ich dabei auf die Fantasie meiner Leser:innen setze ... Alle anderen denkbaren Szenen gehen mir relativ leicht von der Hand. Generell habe ich Szenen erst im Kopf und spule sie dann wie einen Film in Zeitlupe noch einmal ab, um sie aufzuschreiben und dann rippeln sie sich von selbst auf und ich „sehe“, wie sie weitergehen. 

 

Hand aufs Herz: Hamburg oder Lüneburg, was gefällt dir besser? 

Ehrlich? Ich weiß es nicht. Beide Städte haben ihre Vorteile und beide bedeuten für mich Heimat. Glücklicherweise muss ich mich ja auch gar nicht entscheiden, denn wenn ich in Hamburg bin, ist Lüneburg und seine Umgebung gefühlt ein wunderschöner, grüner Stadtteil von Hamburg, und umgekehrt ist Hamburg für mich ein riesengroßer Vorort von Lüneburg, wenn ich dort bin. Darum sind für mich beide Städte untrennbar miteinander verbunden, vor allem, weil ich häufig mal hier und mal da bin.

 

Wie würdest du deine Protagonistin Katharina von Hagemann in drei Schlagworten beschreiben?

Freiheitsliebend, geradlinig, manchmal etwas stur. 

 

Im neusten Band deiner Heidekrimis geht es um das Thema Stalking. Wie schwer war es für dich, darüber zu schreiben?

Oh, es fiel mir nicht schwer, über Stalking zu schreiben. Ganz im Gegenteil und das hat mehrere Gründe. Zum einen hatte ich mich schon zuvor längere Zeit intensiv mit Stalking auseinandergesetzt und erst daraus ist dann die Idee entstanden, dies in „Heideangst“ zum Thema zu machen. Daraufhin bin ich noch einmal tiefer in die Recherche eingestiegen, habe Gespräche mit Betroffenen geführt, mit der Polizei und Opferstellen. Mein daraus resultierendes Wissen hat nicht nur das Schreiben erleichtert, sondern vor allem auch mein Gefühl, dass ich mit dem Thema in einem Buch vielleicht helfen kann, Opfern Mut zu machen, gegen ihre:n Stalker:in etwas zu tun und aus der oft lähmenden Angst herauszutreten, denn die Gesetze sind inzwischen da und es wird weiter an ihnen gearbeitet.

 

Hast du einen Lieblingsband unter den zehn bereits erschienenen Heidekrimis?

Bisher war mein Lieblingsband der dritte, „Eisheide“. Der ist jetzt allerdings von dem aktuellen Titel „Heideangst“ abgelöst worden. Nicht, weil er neu ist, sondern weil das Thema Stalking jeden treffen kann (laut Schätzungen wird jeder sechste Mensch mindestens einmal im Leben gestalkt) und der Fall deswegen so „echt“ ist ...

 

Du hast uns neulich verraten, dass du mal mit im Sektionssaal warst. Wie war das für dich und welche außergewöhnlichen Erfahrungen hast du bei deinen Recherchen noch gemacht?

Ich fand es wahnsinnig spannend. Leider musste ich abbrechen und den Sektionssaal verlassen, als es an die Leichenöffnung ging. Ich hatte bislang gedacht, ich wäre hartgesotten, da habe ich mich aber wohl getäuscht. Meine schönste und auch irgendwie außergewöhnlichste Erfahrung habe ich bei meiner Recherche zu meinem True Crime „Die Giftmörderin Grete Beier“ gemacht. Für das Buch war ich in Dresden im Staatsarchiv. Hier lagern nicht nur die Gerichtsprotokolle zum Fall der Bürgermeistertochter, sondern ebenso Briefe, die Grete an ihren Geliebten und dieser an sie geschrieben hat. Um alle zu lesen musste ich einen weiteren Tag in Dresden anhängen, aber das habe ich gern getan. Die Briefe waren so schön, dass ich fast vergessen habe, weswegen ich im Staatsarchiv war. Später, bei meiner Arbeit am Manuskript hat mir der private Einblick in Grete Beiers Gefühlswelt enorm geholfen, ihre Person für das Buch zu „zeichnen“. 

 

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Über Kathrin Hanke 

Kathrin Hanke wurde in Hamburg geboren und studierte in Lüneburg Kulturwissenschaften. Ihr Schwerpunkt lag dabei auf Sprache, Kommunikation und Musik. Sie arbeitete als Redakteurin beim Radio, schrieb für Zeitungen, als Ghostwriterin und war als Werbetexterin tätig. Seit 2014 ist Kathrin Hanke nun schon freie Autorin und hat sich mit ihren Heidekrimis deutschlandweit einen Namen gemacht.

 

Kathrin Hanke – Die Heidekrimis

 

Weitere Bücher von Kathrin Hanke zur Auswahl

 

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