„Gangster müssen clever sein“ von Kirsten Boie



„Gangster müssen clever sein“ von Kirsten Boie

Gangster müssen clever sein – und wer fiese Einbrecher überführen will, natürlich erst recht! Valentin und Mesut haben zum Glück schon Erfahrung im Aufklären von Verbrechen, denn was würde die Polizei nur ohne die beiden tun?

 

Der Einbruch in der Milliardärsvilla

„Auch wenn die Wissenschaft bestimmt sagt, dass echte Kinder im echten Leben garantiert nicht zweimal hintereinander ein Verbrechen aufklären, ist es bei mir so gewesen. Bei mir und Mesut.“

Für Mesut ist klar, dass er den spannenden neuen Fall, den sein Bruder bei der Polizei auf den Tisch bekommen hat, lösen möchte. Ein Einbruch bei der Familie eines Milliardärs, das ist doch mal etwas richtig Großes! Gut, dass sein Kumpel Valentin und er bereits echte Profis im Ermitteln sind.

Noh während Mesut dabei ist, Valentin zu überreden, spielt ihm glatt das Schicksal in die Karten: Im Dromarkt treffen die Jungs auf Jamie-Lee und Fee. Ja genau, Fee Ranzmeier, in deren Haus der Einbruch stattgefunden hat.

Dass Valentin so viele Krimis liest und Mesuts großer Bruder bei der Polizei arbeitet, hilft den beiden Jungs natürlich ungemein. Auch Jamie-Lee ist gern mit von der Partie, soll sie doch für die Schule als Hausaufgabe ein Buch über sich erstellen. Da kommt so ein hochspannendes Ferienerlebnis genau richtig. Auch ihre Freundin Fee bekommt sie bald überredet, ein wenig mitzuhelfen – schließlich will sie ja auch, dass der Einbruch aufgeklärt wird und ihre Familie die wertvollen Sachen wiederbekommt.

Dass es für die Freunde bei diesen Ermittlungen aber auch ganz schon brenzlich werden kann, ist natürlich klar! Mögen die Ermittlungen beginnen!

 

Gangster müssen clever sein – doch sind sie clever genug für diese Kinder?

Dies ist ein toller Kriminalroman, den alle lesen können! Kirsten Boie führt hier zwar die Hauptfiguren aus zwei ihrer Romanen zusammen (Der Junge, der Gedanken lesen konnte – Ein Friedhofskrimi und Entführung mit Jagdleopard), aber auch wenn man die noch nicht kennt, kann man ohne Probleme voll und ganz in diesen Krimi eintauchen.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Valentins und Jamie-Lees Sicht geschrieben, was für viel Abwechslung und unterschiedliche Blickwinkel sorgt. Der starke Kontrast zwischen Fees reicher Familie und den Hochhauswohnungen der anderen könnte größer kaum sein, aber das hält hier niemanden davon ab, die Wahrheit herausfinden zu wollen.

„Die Zusammenarbeit mit detektivischen Laien kann bei Ermittlungen in den Abgrund führen.“

 

Was uns an Gangster müssen clever sein so gut gefallen hat

Kirsten Boie schildert sehr authentisch aus Sicht der Kinder. Die Sprache ist dem jeweiligen Hauptcharakter angepasst und auch das soziale Umfeld sowie die familiären Herausforderungen werden immer wieder thematisiert.

Im Vordergrund steht jedoch natürlich der spannende Kriminalfall, den es zu lösen gilt. Mit viel Einfallsreichtum, ungewöhnlicher Herangehensweise und auch einer Portion Glück (Oder ist es doch Schicksal?) gelingt es unserer Bande, den Raub in Fees Haus ganz anders zu untersuchen als die Polizei.

Valentin ist als Ermittler ein echter Glücksgriff, da soll noch mal einer sagen, dass das Lesen vieler Bücher – vorrangig Kriminalromane – im Leben nicht weiterhelfen kann.

Eine gelungene Mischung aus spannendem Detektivroman und nachdenklichem, aber dennoch witzigem Kinderbuch.

Toll für alle ab 10 Jahren!

 


Über Kirsten Boie

Kirsten Boie ist nicht nur ausgebildete Lehrerin und promovierte Literaturwissenschaftlerin, sie schreibt auch seit mehreren Jahrzehnten wundervolle Bücher. Bereits 1985 erschien ihr erstes Buch Paule ist ein Glücksgriff und viele weitere folgte. Zu ihren wohl bekanntesten Kinderbuchreihen gehören unter anderem Wir Kinder aus dem Möwenweg und Der kleine Ritter Trenk.

Nicht nur erhielt Boie 2007 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Gesamtwerk, sie erhielt 2011 auch das Verdienstkreuz 1. Klasse vom Bundespräsidenten. Sie ist sehr aktiv in der Leseförderung, ist als Botschafterin für das Goethe-Institut im Ausland unterwegs und hält Vorträge zum Thema Kinder- und Jugendliteratur.

 

Weite Bücher über Valentin, Jamie-Lee und die anderen: