Ausgeklügelt und spannend! Die Schule am wilden Drachenwald überzeugt mit Komplexität und tollen Charakteren – das ist ein wahres Muss für alle Fantasyfans ab 10 Jahren.
Die Schule am wilden Drachenwald – Worum es geht
Autumn stammt aus einer Familie von Monsterhütern. Damit zählt sie zu den Dienstboten, die von den Zauberschülern im Schloss Ingelnook meist ignoriert oder nur belächelt werden. Vielleicht ist genau das auch der Grund, weshalb Autumns Zwillingsbruder Winter nach seinem Verschwinden vor einem Jahr nicht wirklich intensiv gesucht wurde. Alle sind sich sicher, dass Winter tot ist, verschlungen von dem furchteinflößenden Schattendrachen, der im nahen Wald sein Unwesen treibt.
Doch Autumn hatte schon immer eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Zwilling. Sie würde es spüren, wenn er tatsächlich tot wäre – und auch die Hinweise deuten darauf hin, dass etwas anderes mit ihm geschehen ist. Seit einem Jahr sucht Autumn nun schon nach ihrem Bruder, ignoriert die abwertenden Kommentare ihrer anderen Geschwister und gibt nicht auf. Wenn jemand Winter retten kann, dann sie!
Als der berühmte Zauberschüler Cai auf sie zukommt und um Hilfe bittet, verhandelt Autumn knallhart. Wenn sie ihm im Umgang mit den Monstern hilft, muss er ihr dafür dabei helfen, Winter zu finden. Aus einer Zweckgemeinschaft wird schnell eine tolle Freundschaft und die beiden kommen bei der Suche nach Winter weiter als alle anderen vor ihnen. Können sie herausfinden, was mit ihm passiert ist?
„Dieses Schloss ist ein riesiges magisches Durcheinander, wie ich gesagt habe – Zauber über Zauber, und die Hälfte davon ist vergessen oder total verheddert.“
Autumn und Cai
Die 12-Jährige Autumn ist eine Protagonistin mit Identifikationspotenzial. Sie ist stark, durchsetzungsfähig und lässt sich nicht unterkriegen. Eine mutige Heldin durch und durch. Aber ihre Außenseiterrolle und die fehlende Bindung zu ihren älteren Brüdern machen es ihr immer wieder schwer, vor allem seit mit Winter nun ihr engster Vertrauter verschwunden ist.
Ihr bester Freund ist ein Monster namens Boggart – ein sehr starkes magisches Wesen, was schon seit ihrer frühesten Kindheit zu ihr hält. Bereits seit Generationen sucht sich der Boggart immer einen Liebling in der Familie aus und hält trotz seiner ruppigen Art treu zu ihm.
„Ich glaube nicht, dass das Wort nur in irgendeiner Weise auf dich zutrifft, Autumn.“
Cai ist nicht nur ein begabter Schüler der Sternenmagie, er ist auch ein Auserwählter. Eine Prophezeiung besagt, dass er es sein wird, der noch vor seinem 13. Geburtstag den grausamen Schattendrachen töten wird.
Doch hat er nicht nur Angst vor Drachen – was außer seinem besten Freund und später Autumn natürlich niemand weiß – er hütet auch noch ein anderes düsteres Geheimnis. Das müsst ihr aber schon selbst herausfinden, indem ihr Die Schule am wilden Drachenwald lest!
Was uns an Die Schule am wilden Drachenwald am besten gefallen hat
Die Fantasywelt in Die Schule am wilden Drachenwald ist unfassbar kreativ angelegt und enorm gut ausgearbeitet. Das macht dieses Kinderbuch durchaus auch für Erwachsene spannend und wird sicherlich noch viele Fantasyfreunde begeistern können.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und an manchen Stellen fast ein wenig poetisch – da haben wir uns mehr als nur eine Stelle im Buch markiert. Die düstere Grundatmosphäre, einzelne Kapitel aus Winters Sicht und die abwechslungsreichen Fabelwesen runden dieses tolle Buch perfekt ab.
Autumn hat uns als Hauptfigur von vorne bis hinten überzeugen können. Das Mädchen ist mutig, eigensinnig und lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Dass sowohl ihre Geschwisterbeziehungen als auch die Freundschaft zu Magier Cai eine so große Rolle im Buch spielen, hat uns sehr gut gefallen.
Wir haben mitgefiebert, mitgelitten und auch mitgerätselt – einfach nur ganz große Klasse!
Die Schule am wilden Drachenwald ist durchaus komplex und erfordert sicherlich schon etwas geübtere Lesende. Eine tolle Herausforderung für alle Kinder ab 10, die schon Fantasyfans sind oder es noch werden wollen.
„Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, dass Prophezeiungen nur deshalb wahr werden, weil die Leute dran glauben. Sie sind wie Wege. Wenn du auf dem Weg bleibst, dann kommst du dahin, wo er dich haben will. Aber du musst es nicht tun. Du kannst jeden Weg nehmen, den du willst.“
Über Heather Fawcett
Heather Fawcett hat nicht nur schon mehrere Kinder- und Jugendbücher geschrieben, sie arbeitete auch bereits als Archäologin, technische Redakteurin für Luft- und Raumfahrt und als Backstage-Assistentin bei einem Shakespeare-Festival.
Die Kanadierin hat neben Archäologie auch Englische Literatur studiert. Ihre Bücher wurden bislang in mehr als zehn Sprachen übersetzt.
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