„Als das Böse kam“ von Ivar Leon Menger



„Als das Böse kam“ von Ivar Leon Menger

Kurzweilig, psychologisch spannend und atmosphärisch - das ist das Thriller-Debüt von Ivar Leon Menger. Lest hier, warum wir von Als das Böse kam so begeistert sind.

Als das Böse kam – Worum geht es in Mengers erstem Thriller?

Juno ist 16 Jahre alt und versteckt sich schon seit 156 Monaten auf der Insel. Sie und ihre Familie werden auf der ganzen Welt von den bösen Finstermännern Südlands gesucht, daher leben sie ein so außergewöhnliches Leben. Wenn der Alarm losgeht, verstecken sich alle im Bunker und niemand, absolut niemand, darf Juno und ihren Bruder jemals auf dieser Insel sehen.

 

„Bis zum Abendessen steht uns freie Zeit zur Verfügung. Dann dürfen wir malen, Wildblumen pflücken, die Bücher aus der Wohnstube lesen, Schallplatten hören oder am großen Felsen unten am Seeufer spielen. Außer am Montag. Da ist es uns strengstens verboten.“

 

Ein normales Leben oder andere Menschen kennen Juno und ihr Bruder Boy nicht. Sie haben nur einander, ihre Eltern und feste Strukturen und Regeln. Juno erzählt uns aus ihrer Sicht, was auf der Insel passiert und warum sie langsam aber sicher an ihren Eltern zu zweifeln beginnt.

 

Die sieben Gebote

Diese Gebote gilt es für die Geschwister stets einzuhalten, ohne Diskussionen:

  1. Juno und Boy müssen sich verstecken, wenn Onkel Ole montags kommt, um die Post zu bringen.
  2. Sie dürfen niemals, aber auch wirklich niemals lügen.
  3. Niemand darf Vaters Bibliothek betreten, denn das ist schon einmal schiefgegangen.
  4. Wenn die Sirene ertönt, müssen alle sofort in den Schutzraum, egal was sie gerade tun.
  5. Sie dürfen keine fremden Beeren essen, denn das kann gefährlich sein.
  6. Getötet wird immer kurz und schmerzlos.
  7. Die wichtigste Regel: Niemand verlässt die Insel ohne Erlaubnis von Mutter oder Vater.

 

Auch ansonsten halten sich alle auf der Insel an einen festgelegten Ablauf. Montags wird das Haus wegen des Besuchs von Ole beispielsweise nie verlassen, sonntags werden Gesellschaftsspiele gespielt. Vormittags gibt es immer Unterricht in den verschiedensten Fächern, dafür ist der Nachmittag dann immer frei.

Was vielleicht für kleinere Kinder noch angehen mag, ist für die Entwicklung zweier Heranwachsender sicherlich nicht gerade förderlich. Was hat es nur mit der Gefahr auf sich, von der ihre Eltern immer erzählen?

 

Wie uns Als das Böse kam gefallen hat

Dieses Buch ist anders als wir es erwartet haben, hat uns aber trotzdem voll und ganz aus den Socken gehauen!

Zunächst starten wir eher ruhig, lernen das Leben von Juno, Boy und ihren Eltern kennen. Natürlich wirkt alles etwas verwunderlich, dennoch scheinen sie auf ihrer Insel ein recht gutes Leben zu haben. Doch schnell wird uns klar, dass in Als das Böse kam noch mehr dahinterstecken muss als ein schlichtes Zeugenschutzprogramm und etwas verschrobene Eltern.

 Wie der Autor die Geschichte aus Sicht der unbedarften Teenagerin Juno schildert, ist enorm gut gelungen. Dass das Mädchen so handelt und reagiert, wie es das hier tut, mag manchen vielleicht abwegig erscheinen, führt man sich aber vor Augen, wie abgeschottet sie hier aufgewachsen ist, ergibt alles Sinn. Wir konnten uns beim Lesen stets gut in sie hineinversetzen und finden sie als Charakter enorm gut gezeichnet.

Der Thriller nimmt schnell an Fahrt auf, liest sich flüssig und unterhält auf seinen doch vergleichsweise wenig Seiten wirklich gut. Die psychologischen Aspekte sind hochspannend und hätten für uns sogar gern noch etwas mehr ausgebaut werden dürfen.

 


Über Ivar Leon Menger

Ivar Leon Menger wurde 1973 in Darmstadt geboren. Manche von euch kennen ihn vielleicht schon als Autor und Regisseur einiger Hörspielserien. Monster 1983 und Ghostbox sind bei den Hörer*innen sehr beliebt.

Auch in seinem Romandebüt Als das Böse kam merkt man dem Autor seine Liebe zum Film an. Es gibt keine überflüssigen Sätze oder Szenen und die Handlung wird rasant vorangetrieben. Dies ist eindeutig sein Wiedererkennungswert und wir freuen uns schon sehr auf mehr aus seiner Feder.