Ein Buch, das euch Gänsehaut bescheren wird! Hier findet ihr den atmosphärischen Roman "Wo die Dunkelheit beginnt" mit erstaunlichen Naturschauspielen, vielen Einblicken in die Beweggründe der Menschen vor Ort und auch einer guten Prise Spannung.

Wo die Dunkelheit beginnt – Worum geht es in diesem spannenden Buch?

Der deutsche Mikrobiologe Martin van der Zaar reist beruflich zu einer abgeschiedenen Forschungsstation auf Spitzbergen. Das passt ihm gerade ganz gut, denn privat läuft es bei ihm alles andere als rosig.

Als ein Dozent an der Uni ausfällt, erklärt Martin sich bereit, einzuspringen. In der eingeschworenen Gemeinschaft lernt er bald die schöne Rebecca kennen und wagt sich sogar ein wenig aus seinem Schneckenhaus. Doch schnell bemerkt er, dass die Frau wenig von sich erzählt und scheinbar in der Vergangenheit einiges durchgemacht haben muss. Ist das Päckchen, das sie trägt, etwa noch größer als sein eigenes?

Was versucht Rebecca hinter sich zu lassen, warum hat sie in Deutschland so plötzlich alle Zelte abgebrochen, um als Mitarbeiterin einer abgeschiedenen Schlittenhund-Station ein ganz neues Leben zu beginnen?  Ob ihr die Auflösung hierzu vorausahnen könnt, wagen wir sehr stark zu bezweifeln – wir waren nämlich selbst enorm überrascht.

Der Ort und die Menschen

Spitzbergen (was in allen Ländern außer Deutschland übrigens Svalbard – Kalte Küste – genannt wird) ist ein wirklich atmosphärischer Schauplatz. Die Abgeschiedenheit, die Kälte, die Naturschauspiele – all das wurde hier wunderbar in den Roman integriert.

Der Titel Wo die Dunkelheit beginnt passt perfekt, denn im Winter ist es in Longyearbyen tatsächlich auch tagsüber dauerhaft dunkel. Doch auch ein wenig negative Kritik schwingt mit, denn dass an diesem Ort überhaupt Menschen leben, sorgt dafür, dass diese einen riesigen CO2-Fußabdruck verursachen. Auch der Tourismus ist bei dieser traumhaften Landschaft zwar verständlich, diesbezüglich aber ebenfalls bedenklich.

Neben Martin und Rebecca kommen noch einige weitere Charaktere zu Wort. Gerade durch diese unterschiedlichen Blickwinkel erhält man häppchenweise immer neue Informationen und beginnt mitzurätseln. Der Roman wirkt dabei trotz oder gerade wegen seines stimmungsvollen und ruhigen Charakters äußerst spannend.

Dieses Buch lebt davon, dass die einzelnen Charaktere gut ausgearbeitet sind und sich uns Stück für Stück immer weiter erschließen. Die Figuren wachsen einem ans Herz und man fühl sich schnell wie ein Teil dieser kleinen, abgeschotteten Gemeinschaft.

Unsere Meinung

Was zunächst ruhig und mit vielen zwischenmenschlichen Verstrickungen beginnt, entwickelt sich im letzten Drittel sogar noch ein wenig in Richtung Spannungsroman. Beim Lesen waren wir permanent sehr aufmerksam und haben jede kleine Information bewusst aufgenommen, um auf den schon im Klappentext angekündigten Todesfall vorbereitet zu sein.

Wo die Dunkelheit beginnt hat es uns mit seinen vielschichtigen Charakteren sofort angetan, denn schon von Beginn an ist klar: Alle, die an diesen abgelegenen Ort ziehen, haben einen bestimmten Grund dafür. Diese Beweggründe sind sehr unterschiedlich und machen die einzelnen Figuren greifbar und authentisch.

Obwohl gleich so viele verschiedene Personen zu Wort kommen, verliert man zu keiner Zeit den Überblick und wird durch den stetigen Perspektivwechsel nur noch mehr angetrieben, dieses Buch immer weiter zu lesen. Der Schreibstil und die Kapitellänge sind angenehm und dem Autorenduo gelingt es sehr gut, jeder Figur durch Wortwahl und Aufbau etwas Eigenes zu verleihen.

Wie die Auswirkungen der Klimakatastrophe in die Geschichte eingewebt wurden, unterstreicht den nachdenklichen Touch des gesamten Buches. Dies ist zwar definitiv kein Kernthema des Romans, aber der Punkt, der bei uns am meisten nachklingen wird.

Über Ava Sandström

Hinter dem Pseudonym Ava Sandström verbergen sich eine bekannte deutsche Autorin und ihr Ehemann. Sie haben sich schon selbst in einem Forum zu erkennen gegeben, dennoch werden wir die Namen hier nicht nennen und es bei dem Pseudonym belassen. Inspiration holen die beiden sich auf ihren Reisen, die sie sowohl beruflich als auch privat ganz schön rumkommen lassen.

Das Autorenduo war natürlich auch für die Recherche zu Wo die Dunkelheit beginnt selbst vor Ort, das merkt man beim Lesen dieses Romans sofort. Die Schlittenhund-Tour, die Gletscher und auch andere Handlungsorte wie das Krankenhaus oder die Universität haben die beiden selbst besucht. Ob dies, gerade im Bezug auf die selbst angebrachte Kritik zum CO2-Fußabdruck, wirklich nötig gewesen ist, muss wohl jeder selbst beurteilen.