Emotional, intensiv und ehrlich – Das ist das neue Werk von Bestsellerautorin Tahareh Mafi!
Ihr werdet Wie ein leuchtender Stern sicherlich genau so sehr lieben wie wir.
Die 17-Jährige Muslima Shadi hat es nicht leicht. Sie ist Amerikanerin, die ein Kopftuch trägt – und das stößt bei vielen nach 9/11 auf großes Unverständnis.
Aus dem Nichts wird sie in der Schule oder auf der Straße kritisch beäugt, angefeindet oder sogar bedroht. Viele Mitglieder ihrer Gemeinde beginnen, ihren Glauben zu verstecken – Männer arbeiten unter falschem Namen und Frauen legen ihre Kopftücher ab.
Doch Shadi möchte einfach nur sie selbst sein und dafür nimmt sie es in Kauf, verachtet zu werden. Sie wehrt sich nicht, ist einfach nur still und erträgt es.
Auch das sich zuspitzende grenzwertige Verhalten ihrer besten Freundin Zahra hat Shadi lange Zeit einfach weggelacht und ertragen. Als diese sie dann von einem Tag auf den nächsten komplett aus ihrem Leben streicht, hat Shadi niemanden mehr, mit dem sie wirklich reden kann. Zahras Bruder Ali hat sie wiederum selbst vor einer Weile aus ihrem eigenen Leben verbannt - dabei wünscht sie sich doch eigentlich etwas ganz anderes.
Innerhalb ihrer Familie war es ebenfalls noch nie leicht. Ihre Eltern erwarten viel von den Kindern und das Glück, das die Familie nach außen hin ausstrahlt, ist vor allem eins: Fassade. Nach dem plötzlichen Tod von Shadis großem Bruder bricht für alle eine Welt zusammen und niemand weiß so wirklich, wie man das wieder reparieren kann.
„Es schien mir eine schreckliche Ungerechtigkeit zu sein, dass man im Tod so bloßgestellt wurde.
Als erwartungsgemäß menschlich und zerbrechlich wie jeder andere auch.“
Mit Shadi bietet uns Tahareh Mafi eine Protagonistin, mit der wir von der ersten Seite an mitfühlen. Egal, ob man als Leser*in selbst schon einmal solche Ungerechtigkeiten und Anfeindungen erlebt oder mitbekommen hat oder glücklicherweise noch nicht: Es können sich sicherlich alle vorstellen, dass diese in der Gesellschaft keine Seltenheit sind.
Es ist bewundernswert, welches Durchhaltevermögen und welche enorme Stärke die junge Frau immer wieder beweist. Sie bleibt sich selbst treu, auch wenn die Welt es ihr nicht leicht macht. Sie hält sich an ihre Prinzipien und verteidigt sogar ihre (ehemals) beste Freundin, obwohl diese es scheinbar so gar nicht verdient hat.
Doch auch Shadi kann nicht immer stark sein. Sie lernt es, Hilfe anzunehmen und ihr eigenes Glück nicht immer zu Gunsten aller anderen hintanzustellen. Eine tolle Entwicklung, die wir gerne mitverfolgt haben.
„Mein Verhältnis zu Zahra war schon eine Weile belastet gewesen, doch letzten September erreichten die Spannungen zwischen uns ihren Höhepunkt, obwohl es keinen offensichtlichen Anlass dafür gab.“
Wie ein leuchtender Stern ist eine unfassbar intensive Geschichte. Auch wenn es ein relativ kurzes Buch ist, das im Jugendbuchprogramm von Fischer erscheint, können wir als Lesende so viel daraus mitnehmen. Man spürt, dass die Autorin ihre eigenen Erfahrungen und Emotionen in diese Geschichte legt und leidet dadurch noch umso mehr mit der Protagonistin Shadi.
Die Schicksalsschläge und Krankheitsbilder in Shadis Familie sind erschütternd und aufwühlend. Es hat uns sehr berührt, die Sicht der 17-Jährigen auf ihre eigene kleine Welt, aber auch die Gesellschaft im Allgemeinen, mitzuverfolgen.
Das Verhalten ihrer (ehemals) besten Freundin Zahra wird äußerst präzise geschildert. Shadi versteht ein Stück weit, warum diese sich so verhält, und nimmt viel zu viel hin. Es hat uns gut gefallen, dass die Autorin diese Probleme hier so ungeschönt aufzeigt.
Über Tahereh Mafi
Die amerikanische Bestsellerautorin Tahereh Mafi wurde 1988 in Connecticut geboren und ist iranischer Abstammung.
2011 erschien mit Shatter Me (deutsch: Ich fürchte mich nicht) ihr Debütroman, an den sich noch einige Folgebände und Erzählungen anschlossen. Die ersten drei Bände – also die ursprüngliche Trilogie – wurde auch ins Deutsche übersetzt.
Tahereh Mafi schreibt für Jugendliche und deckt dabei sowohl das Genre Fantasy als auch das realistische Jugendbuch ab.
Sie ist verheiratet mit dem Filmemacher und Schriftsteller Ransom Riggs, der für seine Reihe um die Besonderen Kinder bekannt ist.