Polarisierend und viel gelesen - Thomas Mann gehört zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Ihm werden zu Lebzeiten so einige Berufungen zugeschrieben: Romancier, Kurzgeschichtenschreiber, Sozialkritiker, Philanthrop, Essayist und Nobelpreisträger. Geboren als Sohn einer Lübecker Kaufmannsfamilie im Jahr 1875, begann er schon früh seine Schriftstellerkarriere. Als engagierter NS-Gegner floh Mann 1933 in die Schweiz und emigrierte 1938 weiter in die USA. Damit ist er einer der bekanntesten Vertreter der sogenannten Exilliteratur.
Seine Werke sind hochsymbolisch und teilweise ironisch und erlauben Einblicke in die Psychologie des Künstlers.
Manns Werke behandeln Themen wie Familiengeschichten, menschliche Abgründe, politische Umbrüche und die Suche nach dem Sinn und der eigenen Identität. Viel von seinem Geschriebenen ist bedeutend und gehört zu Meisterwerken der deutschen Literatur. Für all jene, die nicht wissen, wo sie anfangen sollen, haben wir euch eine kleine Thomas-Mann-Bücherliste zusammengestellt.
Buddenbrooks (1901) ist Thomas Manns erster Roman und ein Leser*innen-Liebling. Figuren sind präzise gezeichnet, lösen ambivalente Gefühle aus und das mit einer mitreißenden Sprache. Buddenbrooks ist eine Erzählung über eine Familie, für die Manns eigene Geschichte Vorlage bot. Es beleuchtet den Verfall von Traditionen und den Einfluss sozialer und wirtschaftlicher Veränderungen. Mit diesem Werk gewann Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur.
Mario und der Zauberer (1930) gilt als politische Parabel für die Verführbarkeit der Massen. Anhand des Zauberers Cipolla, der in einer italienischen Kleinstadt die Menschen in seinen Bann zieht, wird die manipulative Macht von Diktatoren geschildert. Das Buch wurde zur Zeit des aufkommenden Faschismus geschrieben und bleibt ein bedeutendes Werk zur Warnung totalitärer Macht.
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1954) erzählt mit Witz und Leichtigkeit die Faszination der Gesellschaft für äußeren Schein anhand des charmanten Hochstaplers Felix Krull. Indem er soziale Konventionen gekonnt unterläuft, arbeitet er sich durch Täuschung und Charme nach oben. Die humorvolle Satire wirft mit sprachlicher Eleganz tiefgründige Fragen zu Identität und Täuschung auf.
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Mit Thomas Mann wurde der Anschluss des modernen deutschen Romans an die Weltliteratur ermöglicht. Seine Bücher bieten eine Vielfalt an Themen und Perspektiven, die heute noch immer wieder aufs Neueste herausfordern und inspirieren. Wer nach Literatur sucht, die gleichermaßen anspruchsvoll wie bereichernd ist, wird in Büchern von Thomas Manns fündig.