Fabian Lenk im Interview – Unser Autor des Monats März

Fabian Lenk schreibt spannende und informative Krimis für Kinder und Jugendliche, kann aber ebenso mit seinen hochmodernen Thrillern für Erwachsene punkten. Seine Bücher verkaufen sich millionenfach und werden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.

Fabian Lenk im Interview

Fabian Lenk beantwortet uns heute ein paar Fragen.

Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit für uns nimmst.

Als großer Kinderbuchfan sind mir (Sanni) schon zahlreiche Bücher von dir in die Hände gefallen. Die 1000 Gefahren Reihe ist einfach ein Klassiker und auch die Zeitdetektive sind ein Muss für die junge Generation der Spannungsfans.

Spätestens seit App to die wissen wir aber nun auch, dass du uns Erwachsene problemlos in deinen Bann ziehen kannst. Nun ist mit Social Kill bereits dein zweiter Thriller bei Gmeiner erschienen und auch früher hast du schon für Erwachsene geschrieben.

Was geht dir leichter von der Hand: Ein Buch für Kinder oder eines für Erwachsene?

Ich mag beides sehr. Grundsätzlich geht mir nie ein Buch leicht von der Hand - und ich bin auch sehr froh darüber. Denn alles, was leicht von der Hand geht, langweilt mich eher, weil es keine Herausforderung darstellt. Jeden Titel betrachte ich also als eine Herausforderung und diese zu meistern, ist für mich ein Glücksgefühl.

Hilft dir dein journalistischer Background oder steht er dir auch manchmal im Weg?

Dieser Background ist absolut hilfreich. Ich kann gut Quellen anzapfen und verstehe mich auf Interviewtechniken – öfter befrage ich Fachleute zu bestimmten Themen, die für meine Bücher wichtig sind. Auch beim Einschätzen von Quellen – zum Beispiel seriös oder nicht – sind mein Diplom-Journalistik-Studium an der Deutschen Journalistenschule München sowie die 25jährige Erfahrung als Reporter wichtig.

Bevor du dich für Journalistik entschieden hast, wolltest du Archäologie studieren. Hast du diese Entscheidung je bereut oder kannst du diese Leidenschaft beim Recherchieren und Schreiben noch genug einbringen?

Ich habe rechtzeitig erkannt, dass es nach einem Archäologie-Studium schwierig ist, einen tollen Job zu bekommen. Man träumt natürlich davon, ein Pharaonengrab zu finden oder etwas anderes Spektakuläres in der Art. Aber das ist unrealistisch. Daher bin ich sehr froh, mich für die Journalistik entschieden zu haben. Das Thema Archäologie fließt ja immer noch in viele Titel von mir ein.

Für deine Krimis benötigst du jede Menge Hintergrundinformationen. Wie läuft die Recherchearbeit bei dir ab?

Ich werte gute Fachzeitschriften wie Geo Epoche aus, spreche gerne mit Fachleuten (Stadtarchivare z.B.), zapfe Unis an und stöbere in anerkannter Fachliteratur. Natürlich nutze ich auch das Internet, aber passe da sehr genau auf die Autoren auf.

Du bist viel auf Lesereise unterwegs. Was gefällt dir daran am besten und was am wenigsten?

Bei den Kinder- und Jugendbüchern ist der Kontakt zum jungen Publikum extrem wichtig. Nur so bekomme ich mit, wie die Zielgruppe tickt und wie diese sich verändert. Durch Social Media sind diese Veränderungen rasant. Lesungen sind auch wie ein Spiegel: Passt die Ansprache, sitzt der Gag, erzeuge ich wirklich Spannung? Mir gefällt also diese Reflektion. Ich mag es auch, wenn es mir gelingt, die Kids zu begeistern für Themen wie Geschichte, Musik, Geographie und Lesen.

Am wenigsten gefallen mir Reisen mit der völlig unprofessionellen Bahn! Deswegen fahre ich fast nur noch mit dem Auto.

In deinem neuen Buch Social Kill schreibst du nicht nur aus Sicht eines Journalisten, dieser spielt auch die Handpan – so wie du selbst. Da stellt sich uns natürlich die typische Frage: Wie viel von dir selbst steckt in deinen Figuren?

Grundsätzlich schreibe ich nur über Dinge, von denen ich etwas verstehe. Sonst wird’s peinlich und unglaubwürdig. Daher ist mein Protagonist Handpanspieler und Redakteur.