Drei Wochen im August punktet mit subtiler Spannung, psychologischer Raffinesse und literarischem Anspruch. Die preisgekrönte Autorin Nina Bußmann macht ihrem guten Ruf auch mit ihrem neuen Roman wieder alle Ehre!
Drei Wochen im August – Worum es geht
Drei Wochen im August ist ein intensives Kammerspiel in der Hitze des Sommers. Alles scheint harmonisch, aber die Abgründe lauern im Idyll. Eine unbedachte Bemerkung, eine falsche Verdächtigung, und das komplexe Beziehungsgeflecht droht zu zerreißen. Davon erzählt Nina Bußmann mit großer psychologischer Klugheit und einem feinen Gespür für Spannung.
- So beschreibt der Verlag diesen Roman auf seiner Seite. Da waren wir natürlich neugierig und haben es uns nicht nehmen lassen, das Buch für euch zu lesen!
Elena verreist mit ihren beiden Kindern, einer Freundin der Tochter und ihrer Babysitterin Eve für drei Wochen an die französische Atlantikküste. Ihr Mann wiederum bleibt zuhause, berufliche Verpflichtungen heißt es, aber er kommt sicherlich noch nach.
Bereits auf den ersten Seiten von Drei Wochen im August wird klar, dass offenbar nicht nur die Ehe bröckelt, auch die Beziehung zwischen Elena und Eve hat eine ganz eigene Dynamik, die nicht unbedingt immer auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint.
Gepaart mit den Herausforderungen der Kindererziehung, der abwesenden besten Freundin, die den Urlaub überhaupt erst möglich gemacht hat, und dem stets anwesenden Hausverwalter brodelt es hier an vielen Stellen unter der Oberfläche.
„Er würde es nicht schaffen, sich der Hitze geschlagen zu geben, Eis an den Schläfen schmelzen zu lassen und auf das Sinken der Sonne zu warten.“
Das Besondere an Drei Wochen im August
Nina Bußmanns Charaktere sind einerseits sehr gut und detailreich geschildert, andererseits wahrt man beim Lesen auch jederzeit eine gewisse Distanz, kann sich wenig bis gar nicht in sie einfühlen.
Immer wenn wir gerade eine Handlungsweise verstehen konnten, kam eine neue Wendung, die alles in ein anderes Licht gerückt hat – und genau davon lebt Drei Wochen im August in unseren Augen!
In diesem Roman steht gefühlt viel mehr zwischen den Zeilen als wirklich ausgeführt wird, was die Lektüre enorm spannend macht. Nina Bußmann fordert so stets eine gewisse Aufmerksamkeit und bietet ein besonderes Leseerlebnis, das über den lockeren Schreibstil noch an Dynamik gewinnt.
Ängste, Eifersucht, Unverständnis und Misstrauen waren in unseren Augen die vorherrschenden Gefühle in Drei Wochen im August – und immer, wenn sich ein Konflikt aufzulösen scheint, stehen mindestens drei weitere Schlange.
„In diesem Haus ist man nie allein, so viel habe ich inzwischen verstanden.“
Wem wir Drei Wochen im August empfehlen
Wenn ihr auf subtile Spannung, ein atmosphärisches Setting und manchmal sehr verzwickte zwischenmenschliche Beziehungen steht, ist unser Buch der Woche Drei Wochen im August genau das Richtige für euch.
Der Roman ist auf der einen Seite leicht zu lesen und gut verständlich, punktet auf der anderen Seite aber dennoch mit seinem literarischen Anspruch. Dass scheinbar an den unterschiedlichsten Ecken und Enden Bedrohungen - manchmal kleine, manchmal große – zu lauern scheinen, sorgt die gesamte Lektüre über für Gänsehaut.
Drei Wochen im August lebt von unrealistischen Erwartungshaltungen, besonderen Charakteren und psychologischer Raffinesse.
„Medienberichte machen mir normalerweise keine Angst. Ob ich Angst haben soll, sagen mir meine Sinne.“
Über Nina Bußmann
Die gebürtige Frankfurterin Nina Bußmann erhielt für ihre Romane bereits zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, darunter den 3sat-Preis 2011, den Robert Gernhardt Preis 2019 und das Alfred-Döblin-Stipendium 2022.
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