Warum Tom Hillenbrands Bücher so beliebt sind, zeigt sich in seinem Werk Die Erfindung des Lächelns wieder aufs Neue. Dieser historische Roman vermischt Spannung, Zeitgeist und Humor auf eine einzigartige Weise und überzeugt damit auf ganzer Linie.
Tom Hillenbrand widmet sich in seinem neuen Roman einem faszinierenden Thema des frühen 20. Jahrhunderts: dem Raub von Leonardo da Vincis Mona Lisa. Wie konnte das Gemälde so einfach aus dem Louvre verschwinden und warum gelingt es dem gesamten Polizeiapparat von Paris nicht, den Täter dingfest zu machen?
Die Erfindung des Lächelns ist, wie der Verlag schreibt, tatsächlich „ein historischer Roman voller Intrigen, Kunst und Kultur“ – und zwar in unseren Augen ein sehr gelungener.
„Wenn du freundlich bist, vergessen sie dich. Wenn du rüde bist, brennt sich das hingegen ein.“
Der Autor entführt uns ins schillernde Paris der 1910er Jahre und punktet neben dem engagierten Ermittler Juhel Lenoir, welcher mit viel Ehrgeiz nach und nach doch einen scheinbar guten Überblick über den Raub und die Verwicklungen der Kunstszene erhält, auch mit vielen bekannten Charakteren und einem umfassenden Einblick in die damalige Zeit.
Mit dabei sind unter anderem der Maler Pablo Picasso, der Schriftsteller Guillaume Apollinaire, die Tänzerin Isadora Duncan und der Satanist Aleister Crowley. Wir versprechen euch: Es wird spannend, es wird informativ und es wird ab und an sogar urkomisch.
„Solange es hier hing, war das Gemälde bestenfalls mittel berühmt. Einer wie Pablo kannte es, natürlich. Aber der Großteil der Menschheit hatte noch nie von dem Bild gehört. Erst als die Joconde verschwand, wurde sie zu dem, was sie jetzt ist.“
Tom Hillenbrand kann zwei Dinge besonders gut: Schreiben und Recherchieren. Wie viel Input man in diesem großartigen Roman erhält, ist schlichtweg beeindruckend. Dennoch juckte es uns in den Fingern, nach beinahe jedem Kapitel noch weiter zu recherchieren und uns tiefer ins Thema einzulesen.
Doch wie der Autor auch in seinem Nachwort erklärt: Nicht alle Verstrickungen lassen sich komplett rekonstruieren und beweisen. Aber wir Buchfreunde mögen die Freiheit der Fantasie doch ohnehin besonders gern, oder?
„Dieser Fantômas ist real, behauptet jedoch, eine Romanfigur zu sein. Er versteckt sich vor der Welt, indem er sich ihr offenbart und dabei behauptet, ein Hirngespinst zu sein.“
Was wir an Die Erfindung des Lächelns besonders fordernd fanden, waren die Zeitsprünge. Bei den verschiedenen Perspektiven, zwischen denen Tom Hillenbrand immer wieder wechselt, weiß man nie genau, wie viel Zeit nun vergangen ist. Waren es Stunden, Tage oder gar Wochen? Wenn man sich jedoch darauf einlässt, kommt man in unseren Augen gut klar. Außerdem hat es den Vorteil, dass allen Erzählsträngen genügend Raum innerhalb des Romans eingeräumt werden konnte, sodass es hier um weitaus mehr geht als den Raub der Mona Lisa.
Welche Themen die Pariser Anfang des 20. Jahrhunderts bewegten, wie es in der Kunstszene ausgesehen hat und auch die Einblicke in die Ermittlungsarbeit haben uns gleichermaßen gut unterhalten und begeistert.
„Pablo ist ein manischer Sammler, allerdings sammelt er nicht nach System. Er mag es einfach, Objekte um sich zu haben, so wie er es mag, Menschen um sich zu haben.“
Ihr mögt anspruchsvolle Romane, die dennoch kurzweilig daherkommen? Dann ist Die Erfindung des Lächelns genau das Richtige für euch!
Tom Hillenbrand punktet neben den gut recherchierten historischen Fakten auch mit jeder Menge Spannung und gut eingesetztem Humor. Dass es ein historischer Roman zum Thema Kunst schaffen kann, auf so vielen verschiedenen Ebenen zu begeistern, war eine positive Überraschung für uns.
Wer Tom Hillenbrands Schreibstil schon aus seinen anderen Büchern kennt, wird aber wahrscheinlich – wie auch wir – ohnehin schon von diesem begeistert sein.
„Nichts ist schlimmer als ein ambitionierter Idiot.“
Die Atmosphäre, die hier geschaffen wurde, ist großartig. Nicht nur konnten wir uns beim Lesen das Paris der damaligen Zeit bestens vorstellen, auch den Charakteren hat der Autor mit viel Fingerspitzengefühl Leben eingehaucht.
Wenn man bekannten Personen wie Pablo Picasso oder Aleister Crowley auf einmal als Buchcharakter begegnet, könnte man mit einer gewissen Distanz rechnen – aber genau das Gegenteil ist in Die Erfindung des Lächelns der Fall. Sämtliche Charaktere wirken greifbar und menschlich, ein absolutes Highlight für uns!
„Von einem reichen Mann zu stehlen, galt schon immer als ein größeres Verbrechen, als einen armen Mann zu töten.“
Über Tom Hillenbrand
Tom Hillenbrand machte sich nicht nur als talentierter Buchautor einen Namen, nach seinem Studium der Europapolitik und dem Volontariat an der Holtzbrinck-Journalistenschule war er unter anderem Ressortleiter bei SPIEGEL ONLINE.
Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, in mehrere Sprachen übersetzt und bisher bereits hunderttausende Male verkauft. Der Bestsellerrang ist ihm bei seinen Neuveröffentlichungen in der Regel schon sicher.
Tom Hillenbrands Themenspektrum ist breit gefächert, so kommen unter anderem Wirtschaft und Politik, aber auch naturwissenschaftliche und psychologische Aspekte in seinen Romanen vor. Tom Hillenbrand lebt und arbeitet in München.
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