Brutal, komplex und psychologisch hochspannend – dafür steht Chris Meyer mit ihrer Reihe rund um Ermittler Tom Bachmann. Jedes einzelne Buch hat es in sich und konnte uns begeistern, so auch das neueste Werk Der Schlachter. Überzeugt euch selbst!
Tom Bachmann hat wahrscheinlich die ungewöhnlichste Vergangenheit, die es bei einem Ermittler je gegeben hat – und das ist keinesfalls eine schöne.
Sein Vater leitete ein Kinderheim, in dem Tom nach dem Tod seiner Mutter mit vielen anderen Kindern gemeinsam aufgezogen wurde. Dass die Polizei, die das Kinderheim in der Zwischenzeit aufgelöst und Toms Vater eingesperrt hat, nicht im Geringsten weiß, wie schlimm es dort wirklich zuging, bietet eine Komplexität und Spannung, die es in sich hat.
Als Tom schließlich selbst zum Ermittler wurde, wechselte er genau genommen die Seiten.
Was die übrigen seiner Freunde von damals heutzutage treiben, steht auf einem ganz anderen Blatt – und das solltet ihr euch in keinem Fall entgehen lassen!
„Der erste Mord war wie das erste Mal verliebt sein - unvergesslich. Noch heute spürte er ein wohliges Kribbeln, wenn er daran dachte."
(aus Der Blutkünstler)
Der Schlachter ist nicht Toms erster Serienmörder, ganz im Gegenteil. Doch mit so einem Fall hat selbst der erfahrene Fallanalytiker in all den Jahren noch nicht zu tun gehabt.
Nicht nur wurden alle Ermordeten übel zugerichtet, auch die Leichenfundorte haben es in sich. Die Toten tauchen immer in nächster Nähe von Metzgereien auf. Inhaltlich ist das leider viel zu passend, denn allen Leichen fehlt jeweils ein Stück Fleisch, professionell entfernt.
Egal ob Bauchspeck, Filet oder Haxe, es steht schnell fest, dass die Opfer zum Zeitpunkt der Entnahme noch am Leben waren. Viel schlimmer sogar, sie haben scheinbar noch ein Stück ihres eigenen Fleisches gegessen – ob freiwillig oder unter Zwang und was mit dem restlichen Fleisch passiert ist, weiß niemand.
Haben Tom und sein Team es hier mit echtem Kannibalismus zu tun?
Moralisch graue Charaktere, grauenerregende Taten, tiefe Einblicke in die menschliche Psyche und immer wieder perfekt eingeflochtene fachliche Informationen ergeben ein Ganzes, das uns auch im vierten Band der Tom Bachmann Reihe Der Schlachter noch immer maßlos begeistert.
Die Einblicke in Toms Vergangenheit und die immer wieder eingestreuten wechselnden Perspektiven erzeugen in dieser Buchreihe einen ganz besonderen Sogfaktor. Für alle von euch, die Tom schon aus den vorhergehenden Bänden kennen, sei gesagt: Unser Eisklotz scheint hier beinahe ein wenig aufzutauen, was uns erstaunlicherweise sehr gut gefallen hat.
Wenn ihr besonders fiese Thriller liebt, bei denen es nicht nur extrem blutig sondern auch psychologisch und komplex wird, liegt ihr mit Der Schlachter und den anderen Bänden der Reihe genau richtig!
Über Chris Meyer
Die Autorin Chris Meyer hat sich mit ihrer Tom Bachmann Reihe einen Namen gemacht und begeistert vor allem Fans von psychologischen Thrillern, die es in sich haben. Wenn ihr ihre Bücher lesen wollt, braucht ihr starke Nerven und manches Mal auch einen starken Magen.
Dass der Protagonist ihrer beliebten Reihe selbst eine schockierende Vergangenheit – und auch Gegenwart – hat, macht die Reihe erst so richtig spannend.