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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche
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detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Maria Lohmann
Naturmedizin für Frauen
Kompakt-Ratgeber
E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-517-2
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-515-8, 1. Auflage 2019)
Mankau Verlag GmbH
D-82418 Murnau a. Staffelsee
Im Netz: www.mankau-verlag.de
Internetforum: www.mankau-verlag.de/forum
Lektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg
Endkorrektorat: Susanne Langer-Joffroy M. A., Germering
Cover/Umschlag: Andrea Barth, Guter Punkt GmbH & Co. KG, München
Layout: X-Design, München
Satz und Gestaltung: Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich
Energ. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring
E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de
Bildnachweis:
© colourbox 4, 6–7: Phovoir; 4, 5, 28–29; 5, 98–99; 47; 66; 104: Vasily Pindyuirn (chesterf); 112
© Maria Lohmann 9, 73
© Can Stock Photo 68: TonoBalaguer; 83: megija; 119: Teamarbeit; 122: amylv
© Grafikstudio Heike Brückner, Regensburg 91
Hinweis für die Leser:
Die Autorin hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autorin können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung, und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.
Vorwort
Die weiblichen hormonellen Regelkreise sind ein sensibles System, das nicht unnötig durch Eingriffe irritiert werden sollte. Naturmedizin ist für Frauen ideal, denn sie kennt ihrem Wesen nach keine Grenzen zwischen Körper, Geist und Seele. Es handelt sich um eine Regulationstherapie, die Frauen unterstützt, ihre innere Kraft zu entfalten, Energien anzuregen und zu harmonisieren. Viele typische »Frauenleiden« veranlassen uns zu einer Auseinandersetzung mit unserer Weiblichkeit.
Eine gesundheitliche Störung kann daher Anlass und Chance sein, die innere Einstellung zu uns und unserer Umwelt zu überdenken – um am Ende gestärkt daraus hervorzugehen.
Dieses Buch möchte Sie in Ihrem natürlichen Rhythmus begleiten und dazu beitragen, Ihren eigenen Weg (wieder) zu finden. Dazu stehen viele Möglichkeiten offen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich wohlfühlen – in jeder Lebensphase. Bleiben Sie gesund, und genießen Sie Ihr Leben als Frau!
Maria Lohmann
Inhalt
Vorwort
Der weibliche Körper im Rhythmus der Natur
Der weibliche Zyklus
Sexualhormone in Balance
Das Gehirn übernimmt das Steuer
Die geheime Macht der Östrogene
Gestagene und Progesteron
Gern Frau sein: natürlich in allen Lebensphasen
Naturmedizin speziell für jeden Lebensabschnitt
Auf dem Weg zur Frau
Junge Frauen ab 20
Frauen ab 30
Frauen ab 40
Die häufigsten Frauenbeschwerden
Rund um den weiblichen Zyklus
Prämenstruelles Syndrom
Schmerzhafte Monatsblutung
Starke Monatsblutung
Zu häufige Monatsblutungen
Seltene oder unregelmäßige Periode
Zwischenblutungen
Verspätete Periode bei jungen Mädchen
Wenn die Monatsblutung aussetzt
Vagina und Gebärmutter
Scheideninfektionen/Ausfluss
Herpes genitalis
Myome
Endometriose
Die weibliche Brust
Schmerzende und gespannte Brüste
Zysten in der Brust
Brustentzündung
Blase und Niere
Blasenschwäche/Inkontinenz
(Akute) Blasenentzündung
Wenn die Hormone aus dem Takt geraten
Wechseljahrbeschwerden
Trockene Schleimhäute, trockene Vaginalschleimhaut
Schwitzen, Schweißausbrüche und Hitzewallungen
Schilddrüsenüberfunktion
Schilddrüsenunterfunktion
Osteoporose und ihre Vorbeugung
Das Wechselspiel von Nerven und Hormonen
Erschöpfung und Energiemangel
Depressive Verstimmungen und Depressionen
Schlafprobleme
Kopfschmerzen
Migräne
Eisenmangel und Blutarmut
Naturheilkundliche Therapien
Phytotherapie: Frauenkräuter von A bis Z
Beifuß
Frauenmantel
Gänsefingerkraut
Hirtentäschel
Hopfen
Johanniskraut
Mariendistel
Mönchspfeffer
Rotklee
Salbei
Schafgarbe
Taubnessel
Traubensilberkerze
Homöopathie
Die Ähnlichkeitsregel
Die Potenzierung
Zur Einnahme der homöopathischen Mittel
Große Frauenmittel in der Homöopathie
Bachblüten-Therapie
Beispiele für Bachblüten und ihre Wirkung auf die Seele
Aromatherapie
Ätherische Öle und ihre Wirkung
Praktische Anwendung
Literaturhinweise
Register
Der weibliche Körper im Rhythmus der Natur
Bei einer Frau geht jeder große Lebensabschnitt mit einer mehr oder weniger starken hormonellen Veränderung einher. Hormone, Nervensystem und Psyche sind in einem komplexen Wechselspiel eng miteinander verbunden.
Der weibliche Zyklus
Die monatliche Menstruation begleitet eine Frau beinahe ein halbes Leben lang. Die Regelblutung ist jeden Monat aufs Neue eine Erinnerung an ihre Weiblichkeit und Ausdruck von Vitalität und Fruchtbarkeit. Nicht umsonst gilt auch die erste Monatsblutung (Menarche) als der Übertritt vom Mädchen zur Frau. Viel stärker als der Mann bleibt die Frau mit diesen physiologischen Abläufen den Rhythmen der Natur auf ganz selbstverständliche Weise verbunden. Der Zyklus korreliert mit den Mondphasen. In früheren Zeiten hatten die Frauen um den Vollmond herum den Eisprung und während des Neumonds ihre Menstruation. Durch einen unregelmäßigen Lebensstil und künstliches Licht ist dieser Rhythmus vielfach verloren gegangen.
Sexualhormone in Balance
Hinter dem monatlichen Zyklus mit Eireifung, Eisprung und Regelblutung steht ein komplexes hormonelles System. Hormone sind chemische Botenstoffe, die in verschiedenen Drüsen gebildet werden und über den Blutweg lebenswichtige Signale an andere Organe weitergeben. Sie wirken nicht isoliert, sondern sind wie ein Orchester, dessen Zusammenspiel aufs Feinste abgestimmt ist. Vier Hormone bzw. Hormongruppen spielen beim weiblichen Zyklus eine Rolle: FSH, LH, Östrogene und Progesteron.
Prinzip der negativen Rückkopplung. Nimmt die Hormonproduktion (Östrogen, Progesteron) ab, nehmen die Botenstoffe zur Stimulierung der Eierstöcke zu.
Das Gehirn übernimmt das Steuer
Die übergeordnete Regulation des Zyklus wird von zwei Regionen des Gehirns gesteuert: Hypothalamus (Zwischenhirn) und Hypophyse (Hirnanhangsdrüse, die Schaltzentrale im Gehirn). Das nur etwa bohnengroße Zwischenhirn wirkt während des gesamten Zyklus wie eine Schaltzentrale und gibt den Takt an. Hier laufen alle Informationen zusammen, über ein Feedbacksystem veranlasst das Zwischenhirn zu Beginn des Zyklus, zwei Steuerhormone/Botenstoffe zu bilden, die wiederum auf die Eierstöcke wirken:
Das follikelstimulierende Hormon (FSH) regt die Eibläschen in den Eierstöcken zum Wachsen an, was ebenfalls die Östrogenproduktion stimuliert.
Das luteinisierende Hormon (LH) ist zuständig für die Bildung des Gelbkörpers. Der Anstieg von LH (durch Östrogeneinfluss) etwa in der Mitte des Zyklus löst den Eisprung aus.
In den Eierstöcken werden Östrogene und Gestagene gebildet. Östrogene sind für den Transport des Eis und die Einnistung zuständig und regen das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut an. Zu der Gruppe der Gestagene gehört das Progesteron. Es wird vom Gelbkörper gebildet, der nach dem Eisprung aus der leeren Eiblase entstanden ist. Unter Progesteroneinfluss verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut, damit sich ein befruchtetes Ei einnisten kann. Die fruchtbare Zeit einer Frau ist 72 Stunden vor bis etwa zwölf Stunden nach dem Eisprung. Kommt es zu keiner Befruchtung, fallen Östrogen- und Progesteronspiegel stark ab, was viele Frauen intensiv spüren. Kurz danach setzt die Regel ein. Die hormonellen Regelkreise der Frau reagieren sensibel auf Störungen. Seelische und körperliche Belastungen können den Zyklus durcheinanderbringen. Insbesondere Dauerstress ist in der Lage, das Gleichgewicht empfindlich aus dem Lot zu bringen.
Die geheime Macht der Östrogene
Wenn man es genau nimmt, handelt es sich bei Östrogen nicht nur um eine Substanz, sondern um eine Gruppe von rund 30 Hormonen (am wichtigsten sind das Östradiol sowie Östriol und Östron). Östrogene werden in den Eierstöcken, in den Nebennieren und im Fettgewebe gebildet. Östrogene steuern nicht nur Sexualität und Fruchtbarkeit, sondern auch Wohlbefinden und Nervensystem.
ORGANFUNKTION |
SO WIRKEN ÖSTROGENE |
Körper |
Sorgen für weibliche Rundungen |
Gehirn und Nervensystem |
Beeinflussen das zentrale Nervensystem, wirken stimmungsaufhellend |
Brust |
Sorgen für eine Vergrößerung der weiblichen Brust, regen in der Schwangerschaft das Wachstum der Milchdrüsen an |
Herz und Kreislauf |
Halten die Gefäße elastisch und erweitern sie, schützen während der fruchtbaren Jahre vor einem Herzinfarkt |
Gebärmutter |
Zuständig für Eitransport und dessen Einnistung, regen das Wachstum der Schleimhaut an |
Vagina |
Fördern die Durchblutung, halten die Schleimhaut feucht und geschmeidig |
Haut |
Sorgen für glatte, gut durchblutete Haut |
Fettstoffwechsel |
Beeinflussen den Cholesterinspiegel positiv und senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten |
Knochen |
Sorgen für stabile Knochen, stimulieren die Neubildung kollagener Fasern |
Gestagene und Progesteron
Die Hauptrolle bei den Gestagenen spielt Progesteron, das vor allem in den Eierstöcken vom Gelbkörper gebildet wird und daher auch Gelbkörperhormon genannt wird. Seine höchste Konzentration hat es in der zweiten Zyklushälfte.
Wie Progesteron auf den weiblichen Körper wirkt
Die Hauptaufgabe von Progesteron ist es, eine Schwangerschaft vorzubereiten. In gewissem Sinne wirkt das Hormon wie Balsam für die Psyche und bestimmt neben Östrogen darüber, wie wohl wir uns in unserer Haut fühlen. Progesteron dient Östrogen sozusagen als Partnerhormon.
ORGANFUNKTION |
SO WIRKT PROGESTERON |
Nervensystem |
Beruhigende und ausgleichende Wirkung, sorgt für Wohlbefinden, Balsam für die Psyche |
Herz und Kreislauf |
Verengt die Blutgefäße, hat eine blutdrucksteigernde Wirkung, Durchblutung im Gewebe nimmt ab |
Brust |
Fördert die Entwicklung und Ausreifung der Milchgänge |
Gebärmutter |
Baut die Schleimhaut auf, damit sich ein Ei einnisten kann |
Wasserhaushalt |
Vermehrte Wassereinlagerung im Gewebe |
Darm |
Arbeitet langsamer |
Fettstoffwechsel |
Erhöht LDL-Cholesterin, regt die Fettverbrennung an |
Körpertemperatur |
Erhöhung um 0,2 bis 0,5 °C in der zweiten Zyklushälfte (nach dem Eisprung) |