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Björn Migge

Sinnorientiertes Coaching

Dr. Björn Migge ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Studium der Medizin, sozialen Verhaltenswissenschaft und Philosophie. Oberarzt sowie Universitätsdozent am UniSpital Zürich und Mitinhaber einer Praxisklinik bis 2001. Mit seiner Frau leitet er ein Weiterbildungsinstitut. Senior Coach im Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC). Mitglied in der Internationalen Gesellschaft für Philosophische Praxis (IGPP). Migge ist Autor grundlegender Coaching-Fach- und Lehrbücher im Beltz Verlag.

Homepage: www.drmigge.de

Meinen Schwiegereltern
Harald und Elke Sieker,
die mit Herzlichkeit
für uns alle da sind.

Und meinen Freundinnen
und Freunden im

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

01
Sinn oder Nichts

Menschen fragen nach Sinn

Zuhören und erzählen

Glauben als Sinnstiftung

Toleranz in Glaubensfragen

Geist oder Materie

Eine kosmische Perspektive

Worauf zielt das Sein?

Das Böse in der Welt

Personaler Sinn

Gemeinwohl als Sinn

Wenn alles beliebig wird

Lebensfrohe Sinnbotschaft

Humanismus

Neuer Humanismus Erich Fromms

Ethik ohne Religion

Esoterik

Spiritualität

02
Freier Wille und Würde

Die Verantwortung zur Wahl

Idealismus, Dualismus, Naturalismus

Willentlich anders werden

Denken und Reden reichen nicht

Wahrheit und Wirklichkeit

Sind wir vorherbestimmt?

Worte machen Wirklichkeit

Trotzmacht des Geistes

Würde als Anrecht auf Achtung

03
Existenzielle Beratung

Was uns im Herzen betrifft

Was ist existenzielle Beratung?

Europäische Existenzphilosophen

Offenheit und Haltung

Unser Sein – unser Wesen

Zugänge zur Existenz

Mehrdeutigkeit und Unsicherheit

Tempel der Existenz

Mind, Körper und Gefühle

Ontological Coaching Südamerikas

Dialog erhellt die Existenz

Die Beratungsperson

Resilienz  

Salutogenese 

Das Lebendige

Liebe des Lebendigen

Lebensgenuss bis zum Tod

Entwicklung des Bewusstseins

Individuation und Symbol

Schuld und Verantwortung

04
Logotherapie und Existenzanalyse

Entfaltung zum Sinn

Wer war Viktor Frankl?

Der holistische Mensch

Unser Wesen als geistige Person

Selbsttranszendenz und Intentionalität

Der Mensch als Sinnsuchender

Gewissen als Sinnorgan

Sinnkompass: Das Frankl-Kreuz

Der Mensch ist Möglichkeit

Selbstdistanzierung und Träumerei

Existenzielle Wende

Hyperreflexion und Dereflexion

Noch schlimmer mit Humor!

Frankls Wertelehre

Tragische Trias

Der Reichtum unseres Lebens

Sinn in der Arbeitswelt

Verbreitung und Ausbildung

Philosophische Praxis

05
Anhang

Lebewohl

Literaturverzeichnis

Audio-Vorlesungen (Auswahl)

Denk- und Sinn-Zeitschriften (Auswahl)

Stichwortverzeichnis

Personenverzeichnis

Vorwort

»Grundbedingung für das Leben jedes Einzelnen ist und bleibt, dass er selber versuche, sich zu wandeln. Dass er lerne, die Knüppel, welche man ihm vor die Füße wirft, nicht als Hindernisse, sondern als Sprungbretter zu benützen.«

Jean Gebser (1905–1973), deutsch-schweizerischer Philosoph, Kultur- und Bewusstseinsforscher

Jeder möchte sinnhaft, glücklich und erfüllt leben. Und niemand möchte ein wertloses und leeres Leben führen. Darin sind wir uns alle einig.

Dieses Buch wendet sich an Menschen, die über den Sinn ihres alltäglichen Lebens oder Seins nachdenken und auch andere dabei unterstützen möchten. Vielleicht sind Sie Coach oder Profi in einem helfenden, beratenden oder heilenden Beruf und möchten Ihre Haltung zu existenziellen Themen reflektieren? Ob Sie als Privatmensch oder Profi auf die Suche gehen: Sie finden hier keine Antworten und nur wenige sogenannte »Tools«. Stattdessen erwarten Sie Denkimpulse, die zur Reflexion im Hinblick auf Weltsicht und Menschenbild anregen sollen.

Betrachten Sie bitte das Eingangszitat von Jean Gebser: Auf die Frage, wie wir mit den erschreckenden (Knüppel) oder alltäglichen (Stöckchen) Herausforderungen der Existenz sinnvoll umgehen können, hat bereits Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse Antworten gesucht. Er hat ein lebensfrohes und sinnhaftes Menschenbild und eine Grundhaltung gegenüber dem Leben entworfen, die uns dabei hilfreich sein können, einen erfüllenden, wertvollen und sinnhaften Weg einzuschlagen.

Frankl ist nicht der einzige Denker, der sich mit dem Sinn des Lebens und der Existenz befasst hat. Diese Frage im ganz Großen und im Alltäglichen hat unzählige Menschen bewegt. In diesem Buch lernen Sie neben Frankls Ideen auch die Grundzüge der sogenannten existenziellen Beratung kennen, die sich aus dem Gedankengut der Existenzphilosophie entwickelt hat.

Dieses Buch ist als Anregung für Sinnsuchende gedacht, ebenso für die Menschen, die Sinnsuchende begleiten. Bei Profis setzte ich Kenntnisse der Rahmenbedingungen, Verfahren, Methoden und professionelle Dialogfähigkeit voraus, weshalb nicht die Grundlagen hierzu aus anderen einführenden Lehrbüchern wiederholt werden. Wir konzentrieren uns stattdessen auf das Ringen um Sinn: Warum gibt es uns überhaupt? Wofür ist unser Leben gut, macht es Sinn – obwohl wir sterben und vergehen? Was mache ich bei Herausforderungen des Schicksals? Gibt es ein erfülltes Leben? Wie gehe ich mit der Angst vor dem Tod um?

Das Lesen des Buches allein kann unterhaltsam oder bildend sein, je nach Geschmack und Vorwissen. Manchmal werden Sie zustimmen, manchmal ablehnend den Kopf schütteln, je nach Vorannahmen oder Glauben. Aber nach dem Lesen werden Sie vermutlich trotzdem ähnlich denken und handeln wie zuvor. Das ist die Macht der Gewohnheit. Es sei denn …

Wenn Sie die im Buch verstreuten Angebote »Jetzt sind Sie gefragt« aufgreifen und ehrlich über sich nachdenken oder die Fragen mit anderen offen diskutieren, dann werden Sie danach ein bisschen besser verstehen, wer oder wie Sie geworden sind und wohin Sie Ihr mutiges Denken noch führen könnte, auf der Suche nach einem sinnerfüllten Leben.

Björn Migge

01

Sinn oder Nichts

Menschen fragen nach Sinn 12

Zuhören und erzählen 

Glauben als Sinnstiftung 

Toleranz in Glaubensfragen 

Geist oder Materie 

Eine kosmische Perspektive 

Worauf zielt das Sein? 

Das Böse in der Welt 

Personaler Sinn 

Gemeinwohl als Sinn 

Wenn alles beliebig wird 

Lebensfrohe Sinnbotschaft 

Humanismus 

Neuer Humanismus Erich Fromms 

Ethik ohne Religion 

Esoterik 

Spiritualität 

Menschen fragen nach Sinn

Beispiel

Begegnungen mit der Sinnfrage

Dem Dachdecker erkrankt die Frau an Krebs. Schnell wird klar, dass sie bald sterben wird. Welchen Sinn macht jetzt noch die Arbeit in dem Betrieb, den beide aufgebaut haben? Wozu nun das Ganze?

Nach dem gemeinsamen Besuch in Brüssel, zur Taufe eines neuen Familienmitglieds, fährt der Rest der achtköpfigen Familie – die für den Ausflug einen Kleinbus gemietet hatte – kurz vor der Ankunft am Heimatort gegen einen Sattelschlepper auf der Gegenspur. Nur ein kleines Mädchen und ein 25-Jähriger überleben. Der junge Mann ist seit einigen Wochen Klient in einem Führungscoaching, da er eine Leitungsfunktion in einem Handelsunternehmen begonnen hatte. Wofür soll das jetzt noch gut sein?

Eine Geschäftsfrau telefoniert während der Fahrt zur Arbeit. Versehentlich rempelt sie mit dem Auto ein Schulmädchen an, das mit dem Fahrrad unterwegs ist. Das Mädchen stürzt unglücklich und verletzt sich das Gehirn so stark, dass es zeitlebens in einem Pflegeheim verbringen wird.

Auf der Intensivstation ringt die Mutter ums Überleben. Wirkliche Hoffnung auf ein Leben Zuhause gibt es nicht mehr. Das Ärzteteam und die klinische Ethikkonferenz beraten einfühlsam. Doch die Kinder stehen weiterhin vor einem Dilemma: Sie können sich nicht einigen, da der frühere Wille der Mutter unklar ist und da die Kinder unterschiedlich über das Leben und den Tod denken.

Mit 54 Jahren wird der erfolgreiche Geschäftsführer eines großen Mittelstandsunternehmens entlassen. Das kam völlig unvorbereitet und seit vielen Jahren blickt er nun erstmals ungewiss in die Zukunft. Er meint, dass vor ihm nur noch eine schwarze Wand stehe und er nicht wisse, wofür er nun überhaupt noch gut sei.

Der 60-jährige Inhaber einer Möbelfabrik wird bald sterben. Die zerstrittenen Söhne seien von ihrer Einstellung noch nicht so weit, das Unternehmen zu übernehmen. Die Frau sei vor zwei Jahren verstorben. Er sucht Rat in der Klärung der Unternehmensnachfolge. Es belastet ihn unerträglich, dass vermutlich sein ganzes Lebenswerk sinnlos war.

Die 26-jährige Betriebswirtin übernimmt eine herausfordernde Führungsposition in einem international tätigen Unternehmen. Sie möchte Karriere machen, möchte aber auch so führen, dass ihre Mitarbeiter sich wohlfühlen und ein glückliches Leben gestalten können. Sie möchte aufmerksam dafür sein, dass in ihrem Verantwortungsbereich sinnvoll und ethisch gehandelt wird. Was ist der richtige Weg, diese Werte zu verwirklichen?

Die 18-jährige Gymnasiastin hängt nur noch ab. Plötzlich, so meinen die engagierten Eltern, habe sie die Motivation verloren, gebe sich mit falschen Freunden ab und nehme Aufputschdrogen. Die Tochter meint, dass sowieso alles egal sei und sie wisse nicht, wofür sie sich im Leben noch einsetzen und wofür sie überhaupt noch leben solle. Alles sei so egal und leer. Auch Suizid sei eine Option.

Der sehr demente Mann wird wiederholt von der Tochter an das Sterbebett seiner geliebten Frau begleitet. Sein Verstand versteht die Situation nicht in ihrer Tragweite. So scheint es. Aber seine Emotionen und sein Körper drückten eine andere Form des Begreifens aus. Das Ehepaar weint viel zusammen und hält sich in den Armen zum Abschied. Dann wird der Mann wieder zurückbegleitet, während bereits die wenigen Schritte auf dem Stationsflur alles vergessen lassen. Er ist wieder nur im Hier und Jetzt.

Dem Inhaber eines Unternehmens gehen mit 51 Jahren – nach einem Herzinfarkt – ungewohnte Gedanken durch den Kopf: War das bisherige Leben richtig ausgerichtet? Er will kürzer treten, mehr auf sich achten. Waren die bisherigen Ziele und die Art zu leben wirklich passend und wertvoll? Bisher führte er sein Unternehmen autoritär und straff, oft auch ohne Liebe zu den Mitarbeitern. War das der Grund für das verengte Herz?

Diese Beispiele zeigen Situationen des Lebens, die ganz normalen Menschen begegnen: Krankheit, Tod, Schuld, plötzliche Veränderung der Rolle, Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit, eine neue Nachdenklichkeit nach einem Not-Stopp, neue Gedanken, Rückblick und Vorausblick mit der Frage nach einem Sinn. – Solche Situationen oder Gemütszustände sind mit Fragen verknüpft:

Viele treffen in solchen wirklich schwierigen Situationen auf hilfreiche Menschen, die Trost, Wärme und Halt spenden und hierdurch Hoffnung oder Klarsicht ausstrahlen: Hausärzte, Nachbarn, Freunde, Seelsorger, Coaches, Psychotherapeuten, Hospizmitarbeiter, Palliativspezialisten und andere. Viele treffen auch auf gut gemeinte Ratschläge von Menschen, die ihre eigenen Patentrezepte loswerden möchten. Die meisten Betroffenen jedoch machen die Verstörung mit sich selbst aus oder betäuben Verwirrung und Schmerz in Alkohol, schaffen sich Ablenkung durch Fernsehkonsum und Ähnlichem. Und manche, die Hilfe in existenziellen Fragen suchen, erhalten zwar professionelle Hilfe, die aber ihr grundlegendes Sinnbedürfnis gar nicht berücksichtigt.

Wenn, liebe Leserin oder lieber Leser, ein solcher Mensch zu Ihnen kommt und offensichtlich nicht »krank« ist, sondern nur an einer Sinnfrage »krankt«, dann könnten Sie ein Mensch sein, der Trost, Wärme, Halt, Hoffnung, Klarsicht stiften kann und sich als Begleiter anbietet.

Es gibt kaum einen Klienten, der explizit nach dem Sinn des Lebens fragt. Die meisten Klienten umschreiben eher ihre Sinnsuche oder das Erleben von Sinnlosigkeit mit folgenden Worten: Ich muss mich jetzt ganz neu sortieren. Ich weiß nicht mehr, was richtig ist. Das raubt mir jeden Mut, wie konnte das nur passieren? Wie kann ich jetzt normal weiter funktionieren? Was ist denn jetzt meine Aufgabe? Für welche Werte kann ich jetzt stehen? Was will ich aus meinem Leben machen? Was gibt mir überhaupt noch Halt?

Wir müssen uns also nicht zu großen metaphysischen, religiösen oder humanistisch-säkularen Vorträgen aufschwingen. Wir müssen auch keine Philosophie des Sinns vor unseren Klienten ausbreiten. Es hilft uns aber, wenn wir zum Themenkomplex »Sinn und Existenz« einige Grundgedanken kennen und in die eine und andere Richtung hineingespürt haben, damit wir nicht erschrocken zusammenzucken, wenn ein anderer Mensch in seiner Existenz verunsichert ist und sich an uns wendet: Denn kein »Tool« wird einem Profi beistehen, diesem Menschen zu helfen. Das Werkzeug in der Sinn- und Existenzberatung sind die helfenden Menschen selbst, als annehmendes und fragendes Gegenüber. Die Haltung als Profi ist dabei entscheidend, damit Klienten in verunsichernden Situationen Halt und Klarheit erfahren können.

Es gibt auch Situationen, in denen Klienten zunächst nur Schutz und Trost brauchen. Dann ist die Aufgabe, anfangs fürsorglich für einen Klienten da zu sein und erst im nächsten Schritt die Verantwortung für weitere Schritte zum Klienten zurückzugeben.

An dieser Stelle weise ich Sie schon daraufhin, dass wir uns einer Reihe philosophischer Fragen stellen werden. Wir wenden uns der existenziellen Beratung zu, die sich als praktische Fortentwicklung der Existenzphilosophie versteht. Wir lernen als ein bedeutsames Beispiel für diese Beratungsrichtung die Existenzanalyse und Logotherapie Viktor Frankls kennen. Sie wird auch als Therapieform genutzt, doch sie wurzelt wie alle Formen der Existenzberatung in der phänomenologischen und existenziellen Philosophie.

Von Anfang an war die Logotherapie Frankls als existenzielle Ergänzung zu anderen Therapieformen gedacht, ebenso als Ergänzung zur Beratung, zur Pädagogik, zum allgemeinen Umgang mit Menschen, zur ärztlichen Seelsorge sowie für andere Begegnungen zwischen Menschen, in denen die grundlegenden Fragen zum Sinn des Alltags oder des ganzen Lebensentwurfs auftauchen. Es geht um einen speziellen Blick auf das Sein und das Wesen des Menschen, das eigentlich Humane.

Ein bisschen praktische Philosophie

Die Logotherapie und Existenzanalyse sowie andere Formen der Existenzberatung sind zu einem großen Teil Formen angewandter Philosophie oder philosophischer Praxis in unterschiedlichen Beratungs- und Bildungskontexten.

Wenn Sie Profi sind und einige Ideen des Buches in Ihre Arbeit einfließen lassen möchten, setze ich Ihr Einverständnis voraus, dass ich nicht nochmals erkläre, was überhaupt Coaching ist, was Psychotherapie, Supervision, was Seelsorge, was Hospiz- oder Trauerarbeit, was Palliativarbeit, wo die Unterschiede und Grenzen liegen, wie und wo man diese Formate erlernen kann und dergleichen. Das steht in vielen anderen Büchern. Wir fangen also gleich mitten im Sinnthema an.

»Was ist der Sinn des Lebens oder deines Lebens

Einige Menschen aus meinem Umfeld habe ich gefragt: »Was ist für dich der Sinn deines Lebens? Und wenn es einmal ganz schwierig wird: Was trägt dein Leben dann?«

Die Antworten einiger lebender Menschen finden Sie zu Beginn vieler Kapitel. Ich bedanke mich sehr für die Hilfe. Da die Zitate zu Beginn bestimmter Kapitel stehen, könnte der Eindruck auftauchen, die Zitate sollen die Kapitel einstimmen oder der nachfolgende Text soll das Zitat bestätigen oder widerlegen. Das ist in keinem Fall beabsichtigt! Die Zitate sind zufällig verteilt und würden auch vor jedem anderen Kapitel zu einer solchen nicht beabsichtigten Interpretation einladen.

Sie werden in diesem Buch auch etwas über den freien Willen und die Verantwortung für das eigene Leben, über Selbststeuerung und dergleichen erfahren. Natürlich sind solche Begriffe in Momenten größter Krise und Sinndunkelheit Zumutungen für betroffene Menschen. In solchen Momenten braucht es Trost, Hoffnung, oft nur ein stilles Dabeisein. Der Aufruf zu Verantwortung und Freiheit in der Lebensgestaltung soll also Betroffene nicht zusätzlich kränken, denn sie würden das als Zynismus wahrnehmen! Doch irgendwann gibt es wieder Licht oder Momente der Selbstbestimmung (auch durch Trost und weise Unterstützung). Nur das sind die Augenblicke und Zeiträume, in denen wir die Wahl haben.

Bevor wir beginnen, lassen Sie uns noch einige Eindrücke zu den möglichen Bedeutungen sammeln, die mit dem Begriff des Sinns verbunden sind. Andere Begriffe, wie Existenz, lernen wir später auch noch näher kennen.

Info

Der Wortsinn des Sinns: Sinn weist die Richtung und gibt Bedeutung

In diesem Buch werde ich Sie nicht davon überzeugen, dass eine bestimmte Religion die beste ist oder dass Religiosität nur eine Illusion ist. Ich werde weder behaupten, dass nur der Naturalismus die Welt vernünftig erklären kann, noch dass es einen Weltgeist gibt oder nicht.

Stattdessen werde ich viele Blickwinkel vorstellen, die verschiedenen Menschen als letztendliche Welterklärung dienen oder als Denkgrundlage ihres Lebens. Nach und nach werden wir im Laufe des Buches sehen, dass wir Menschen wohl alles in jede Richtung denkerisch annehmen oder verwerfen können – und das jeweils mit gutem Grund. Was für den einen tröstlich und wahr ist, ist für den anderen nur ein illusionäres Hirngespinst. Das Ziel dieses Buches soll es nicht sein, der einen oder anderen Seite dazu zu verhelfen, dass sie Recht bekommt. Es soll eher um die Frage gehen: Was hilft uns oder was hilft anderen, wenn es um die großen Fragen des Lebens (oder des Sterbens und des Leids) geht oder darum, ein glückliches Leben zu leben? Vielen hilft eine gewisse Offenheit. Dieses Buch soll dazu einladen.

Ich möchte Sie noch darauf hinweisen, dass ich um die Begrenzung meines Wissens weiß. Besonders wenn es um die dargestellten Philosophen und ihr Denken oder um spezielle Aussagen der Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften geht, sind meine Kenntnisse lückenhaft. Ich versuche Ihnen darzustellen, was ich als wesentlich verstanden habe und das meist in einfachen Worten. Mir fehlen aber Tiefe und Weite in der Vernetzung der einzelnen Spezialdisziplinen, weshalb wohl einige Fehlinterpretationen hier und da enthalten sein können. Nehmen Sie bitte die Informationen oder Schlussfolgerungen als Impuls für Ihr Nachdenken und Diskutieren in einer Gruppe – und nicht als meinen Versuch, die Welt umfassend zu erklären.

Am Ende der Kapitel habe ich jeweils Bücher aufgeführt, von denen ich denke, dass sie einzelne Themen mit mehr Weitblick und Hintergrund erfassen oder ganz unterschiedliche Sichtweisen hervorheben (die ich manchmal aber nicht teile). So können Sie bei Interesse Ihre Fragen von verschiedener Seite her vertiefen. Zudem sollen die Kapitel in erster Linie einen Impuls zu einer kritischen Diskussion in Gruppen liefern.

Noch eine Anmerkung, bevor es losgeht

In diesem Buch taucht fast immer die männliche Schreibweise auf. Das hat nur etwas mit der Leserlichkeit zu tun. Wussten Sie, dass einer der ersten Männer, der sich für die Rechte der Frauen einsetzte, John Stuart Mill war, in seiner Kampfschrift »Die Hörigkeit der Frau« (1869)? Ich übersetze das englische Original mit »Die Unterdrückung der Frau«. Auch der nordamerikanische Indianer und Medizinmann John Fire Lame Deer war scharfer Kritiker der Unterdrückung der Frauen bei den Weißen. Und Simone de Beauvoir gehört ebenfalls dazu. Alle drei werden uns an unterschiedlichen Stellen in diesem Buch begegnen.

Zuhören und erzählen

»Zwei Menschen erleben Ähnliches. Der eine bleibt, was er ist. Der andere wächst dadurch am inwendigen Menschen, weil er ihm eine Bedeutung abgewinnt.«

Albert Schweitzer (1875–1965), deutsch-französischer Arzt, Christ, Philosoph, evangelischer Theologe, Organist und Pazifist

Im Coaching, der Supervision, der Psychotherapie und in den anderen Beratungsformen und Verfahren, in denen Menschen gefördert, unterstützt und begleitet werden, reden wir viel über Ethik und Menschenbilder – zunehmend auch über die Sinnfrage. Neben all den Tools und speziellen Kompetenzen, die Profis benötigen, ist es sicher wichtig, sich in aller Ruhe zunächst zu überlegen, was man als Profi selbst denkt oder fühlt: über das Menschsein, über den Sinn des eigenen Lebens, über andere Formen der Lebensgestaltung. Besonders lehrreich hierzu finde ich das Fachgebiet der Sozialpsychologie, zu dem Sie in den Lesehinweisen am Kapitelende Buchempfehlungen finden (s. S. 23 f.). Aber auch die Verhaltenswissenschaft, die Humanbiologie, die evolutionäre Erkenntnislehre, Weisheitstraditionen und Religionen machen Aussagen zum Menschsein. Wollten wir alle Aspekte berücksichtigen, würden wir uns verzetteln.

Das vorliegende Buch nimmt hingegen einige Aspekte der angewandten Philosophie in Kombination mit psychologischem und psychotherapeutischem Wissen so in den Blick, dass dieses Wissen für Coaches und Berater nützlich ist, um ihr Selbst- und Menschenbild zu reflektieren. Es ist also nur ein Blick auf den Menschen, unter vielen möglichen.

Wenn es um philosophische Themen geht, dann kommt es zuallererst darauf an, dass man sein eigenes Denken kennenlernt und in dieser Disziplin mutiger und flexibler wird. Es kommt nicht so sehr darauf an, dass man die Meinungen berühmter Philosophen aufsagen kann oder Theorien lernt. Philosophie heißt übersetzt so viel wie die Liebe zur Weisheit. Das Wort bedeutet aber nicht Wissen von der Weisheit.

Viele meinen, dass man nur philosophiert, wenn man Theorien aus der akademischen Philosophie und Zitate berühmter Philosophen auf beeindruckende Weise vernetzt. Doch auch einfache Fragen, einfache Worte und unkomplizierte Gedanken können »philosophisch« sein!

Denken übt man am beispielsweise, wenn man sich mit anderen austauscht. Sonst drehen sich die Gedanken immer nur im eigenen Spielfeld im Kreis. Wir brauchen jemanden, der uns zuhört, uns fragt, uns irritiert. Erst dann traut sich unser sprachliches Denken manchmal über die Begrenzung des Spielfelds hinaus.

Dieses Buch soll zum gemeinsamen Denken anregen

Coaches, Supervisoren, Trainer, Psychotherapeuten, Berater, Begleiter jeder Art sollten ihr Selbst-, Welt- und Menschenbild (Vorannahmen, Werte und Denkbegrenzungen) kennenlernen, bevor oder während sie sich um Tools und Handwerk bemühen. Einen Blick auf unsere »Bilder« ermöglichen beispielsweise Fragen aus der angewandten Philosophie mit ihrem Bezug zu Psychologie, Ethik und Ähnlichem.

Dieses Kapitel ist für diejenigen gedacht, die die Inhalte des Buches mit anderen diskutieren möchten. Wenn Sie das nicht planen, dann können Sie zum nächsten Kapitel weiterblättern und dieses hier überspringen. Es ist eine kleine Vorschule zum Diskutieren und dem aktiven Zuhören.

Wenn Sie belesen oder gebildet sind, dann werden Sie viele Themen in diesem Buch bereits kennen, neu sind aber vielleicht manche Vernetzung oder Interpretation. Wenn Sie sich mit den Themen des Buches bisher noch nicht befasst haben, dann wird vieles neu sein.

Die einzelnen Haupt- und Unterkapitel sind kein Kanon zum Auswendiglernen. Allein das Thema des folgenden Kapitels »Glauben als Sinnstiftung« (s. S. 25 ff.) ist so umfassend, das es hunderte dicke Bücher füllt. Ich werde lediglich einige Denkimpulse dazu aufführen, damit Sie in einer Denk- und Diskussionsgruppe kleine Assoziationspunkte haben, mit denen Sie starten können.

Ich schlage Ihnen vor, dass Sie das Buch mit einem Textmarker und einem Bleistift lesen. Wenn Ihnen ein Satz wichtig, komisch, lehrreich, verwerflich, schön, plump oder auf andere Weise bemerkenswert erscheint, dann markieren Sie ihn bitte. In einer Diskussionsgruppe könnte man so starten, dass alle kommentarlos einige solcher markierten Stellen in die Mitte »werfen«, als würde dort ein ideeller Korb für Themen stehen, die später von Bedeutung sein können. Dieses Teilen der bemerkten Buchstellen zeigt uns, dass wir auf ganz unterschiedliche Sätze reagieren (oder auf die gleichen und diese anders werten).

In einem nächsten Schritt könnten die Teilnehmer, einer nach dem anderen, zu ein oder zwei Sätzen etwas sagen. Zunächst lesen Sie bitte den Satz noch einmal für die anderen laut vor. (Es kann passieren, dass auch andere diesen Satz später nochmals vorlesen.) Bitte erklären Sie den anderen ganz kurz: Wie hat mich dieser Satz berührt? Was hat dieser Satz mit meinem konkreten Leben zu tun: Mit Entscheidungen, die ich täglich treffe? Oder hat der Satz in meiner Biografie eine Bedeutung? Zieht er mich an oder stößt er mich ab? Beruhigt er mich (warum) oder beunruhigt er mich (warum)? …

Vielleicht schaffen Sie es bis zu diesem Moment noch, sich als Zuhörer mit Kommentaren zurückzuhalten, wenn andere von ihren Sätzen erzählen. Nachdem jeder einige Sätze vorgestellt hat und Sie in der Gruppe einen gewissen Überblick an Sätzen und Stimmungen haben, könnte eine Person vermehrt in den Fokus rücken, wenn sie das mag. Sie erhält dann mehr Raum zum Erzählen und die anderen mehr Raum zum Zuhören. Wenn Sie Profi sind, dann wissen Sie, was aktives Zuhören ist: Dabei nutzt man nicht die Gesprächsfetzen des Gegenübers, um eigene Assoziationen zu knüpfen, die man dann als Antwort sendet, sondern konzentriert sich auf den Erzähler und hilft ihm mit durch Fragen, seine Erzählung tiefer zu verstehen. Dazu zeigen die Reaktionen im folgenden Beispiel, wie aktives Zuhören nicht funktioniert:

Beispiel

Diskussion als Machtprobe – nicht als aktives Zuhören

Vielleicht hat eine Teilnehmerin Ihrer Diskussionsgruppe einen Satz notiert, der kirchenkritisch wahrgenommen wurde, zu dem sie kommentierend sagt: »Mich regen die ständigen Kirchenkritiker auf, immerhin tut die Kirche viel Gutes und die Zeiten des Kreuzzugs sind vorbei.«

In vielen Diskussionsgruppen oder Talkshows kommt dann eine Zustimmung oder Entgegnung als Reaktion. So könnte ein Ja zum Gesprächsimpuls aussehen: »Ja, das regt mich auch auf, besonders, als würde niemand die Armenküchen, Diakonie und so weiter sehen …« Oder jemand kontert mit einem Nein: »Die Kritik an der Kirche ist allerdings berechtigt. Denn diese Institution ist unverbesserlich. Bedenken Sie die vielen sexuellen Missbräuche, die jahrzehntelang vertuscht wurden.«

Eine andere Reaktionsform ist es, sich den Gedanken eines Erzählers anzueignen, ihn zu annektieren und ihn fortzuführen: »Ja, da bin ich ganz bei Ihnen, gerade letzte Woche habe ich mich selbst total aufgeregt, als ich …« Schon ist man als Zuhörer wieder bei sich und nicht mehr beim Gesprächspartner.

Andere Gesprächsformen, die man in Talkshows häufig findet, möchte ich kurz auflisten:

Info

Aktives Zuhören

Im Modell des aktiven Zuhörens geht darum, dass ein Zuhörer dem Erzähler Raum schenkt, den Raum des Erzählens. Statt eigene Erzählräume aufzumachen, zu bewerten, abzulenken oder Ähnliches, stellt man einfache Klärungsfragen oder Fragen, die sich auf Gefühle des Erzählers, konkrete Begebenheiten zu dessen Erzählung, innere Bewegung und Ähnliches richten. Ziel ist, dass ein Erzähler sich erzählend besser versteht und dabei durch Fragen der Zuhörer unterstützt wird.

Das Ziel beim aktiven Zuhören ist somit nicht, dass Sie als Erzähler oder Zuhörer andere überzeugen, sondern dass Sie um ein vorurteilsloses Verständnis bemüht sind. Dabei geht es nicht um Macht, Gewinnen oder Imponiergehabe.

Viele Bücher zum Thema »Diskutieren und Überzeugen« vertreten eine ganz andere Richtung und helfen hierbei nicht. Denn darin wird eher gelehrt, wie wir die Schwächen in der Argumentation der Erzähler ausnutzen, um unsere Stärken in den Vordergrund zu stellen. Dabei geht es oft um Wettkampf oder sogar um sprachliche Gewalt.

Im Modell des aktiven Zuhörens üben und schätzen wir die akzeptierende gemeinsame Entwicklung. Das funktioniert jedoch nur, wenn man sicher sein kann, dass andere einem nicht in den Rücken fallen, sobald man sich als Erzähler öffnet.

Wer also eine Gruppe erleben möchte, die sich aktiv zuhört und öffnet, braucht zunächst einige Stunden der Vertrauensbildung. In meiner Heimatregion Minden-Westfalen haben wir einen Gesprächskreis für Philosophie, Toleranz, Spiritualität und Psychologie gegründet. Darin sind (gemischt weiblich und männlich) Pfarrer, Diakone, Atheisten, Yogalehrer, Psychotherapeuten, Coaches, Ärzte verschiedener Fachrichtungen und andere Berufsgruppen. In den ersten 18 Monaten haben wir nur von uns erzählt, jeweils abwechselnd in den Häusern verschiedener Mitglieder. Nach und nach entstand so viel Vertrauen, dass wir sehr kontroverse Themen auf eine persönliche Weise diskutieren konnten.

Dazu einige persönlichere Beispielfragen des aktiven Zuhörens:

Hierbei müssen Sie nie »mit der Tür ins Haus fallen«, sondern stellen zunächst behutsame Fragen. In dem Gesprächskreis, in dem ich selbst Mitglied bin, gehen wir bei einzelnen Aussagen zudem auf die Biografie ein und berichten von unseren Erfahrungen aus Kindheit, Jugend, Ausbildungs- oder Studienzeit mit den jeweiligen Themen. Was wir in den Texten eines Buches bemerkenswert finden, hat viel mit unserer eigenen Geschichte zu tun – und noch viel mehr mit Emotionen. Das wird in reinen Sachdiskussionen vielfach in den Hintergrund gedrängt.

Wenn Sie in einem Kreis argumentieren, der keine biografischen Zusammenhänge oder Gefühlsoffenbarungen zulässt (Seminar an der Universität, offene oder unverbindliche Gruppe mit ständig wechselnden Teilnehmern), dann können Sie rationaler fragen und sich natürlich auch schützen. Statt nach Gefühlen zu fragen, wäre dann vielleicht passender: »Auf welche Erlebnisse oder Fakten bezieht sich Ihr Urteil konkret?« Aber auch hier sollte das Ziel nicht sein, dass der Erzähler dann der Unwissenheit überführt wird, sondern, dass er selbst und die anderen besser verstehen, worum es ihm geht.

Es gäbe noch viel mehr zu schreiben über Kommunikation in Gruppen und wie in Gesprächen untereinander mehr (Selbst-)Erkenntnis, mehr Herzlichkeit, mehr Tiefe entstehen. Wenn Sie sich als Gruppe entschließen, dass ein vernünftiges (größtenteils rationales) Diskutieren im Vordergrund stehen sollte, dann schauen Sie sich bitte nach Diskussionsregeln um. Wenn Sie in der Internetsuchmaschine »Diskussionsregeln« eingeben, finden Sie mehrere Quellen mit Ratschlägen. In den Lesehinweisen sind ebenfalls Buchvorschläge zum vernünftigen Argumentieren aufgenommen. Doch ich empfehle Ihnen, dass Bauchgefühle und erste emotionale Reaktionen ihren Platz im Gespräch haben sollten.

Nach meiner Erfahrung schärfen rational geführte Diskussionen das Wissen und die argumentative Klarheit, bleiben aber stets ein bisschen theoretisch. Persönlichere Gesprächsformen mit biografischem und emotionalem Bezug hingegen verändern eher die gelebte Haltung und führen eher zu einem Persönlichkeitswandel. Am besten wäre es wohl, man könnte beide methodischen Formen miteinander kombinieren.

Übung

Sie sind gefragt

Um einen Gesprächskreis zu strukturieren, müssen Sie zunächst einige Regeln für das Miteinander formulieren. Folgende Fragen können dabei hilfreich sein:

Lesehinweise

Sozialpsychologie

Dieter Frey, Hans-Werner Bierhoff (Hrsg.): Sozialpsychologie – Interaktion und Gruppe. Hogrefe 2011

Klaus Jonas, Wolfgang Stroebe, Miles Hewstone (Hrsg.): Sozialpsychologie. Springer, 6. Auflage 2014

Philosophische Gesprächsführung

Michael Wittschier: Gesprächsschlüssel Philosophie. 30 Moderationsmodule mit Beispielen. Cornelsen 2012

Wolfgang Weimer: Logisches Argumentieren. Reclam 2005

Thomas Stölzel: Sprache und Wahrnehmung in Therapie, Beratung und Coaching. Vandenhoeck & Ruprecht 2015

Erzählen, Zuhören, Lebensgeschichten

Ingrid Miethe: Biografiearbeit. Lehr- und Handbuch für Studium und Praxis. Beltz Juventa, 2. Auflage, 2014

Michael Hampe: Die Lehren der Philosophie. Eine Kritik. Suhrkamp, 2. Auflage 2014

Björn Migge: Handbuch Coaching und Beratung. Beltz, 3. Auflage 2014 (Aktives Zuhören s. S. 79–120)

Ludger Pfeil: Du lebst, was du denkst. Neun philosophische Denkweisen, mit denen wir uns und andere besser verstehen. Rowohlt 2015

Glauben als Sinnstiftung

Der Sinn des Lebens? »Meinen mir zugedachten Platz im Leben zu finden und ihn mit Humor, Wärme und Dauer auch auszufüllen. In schwierigen Zeiten trägt mich die Erfahrung, dass es in der Welt eine Kraft gibt, die wir Gott nennen.«

Elke Sieker (68), ehemalige Lehrerin

Wenn es um »Sinn« geht, dann beginnt für viele die Suche in der Religion, dem Glauben oder großen Ideologien. Mit dem Glauben in verschiedenen Formen befasst sich dieses Kapitel mit dem ersten »echten Sinnthema« als kurzer Gedankenimpuls für einen Diskurs.