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3. Auflage 2022
© 2017 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Türkenstraße 89
80799 München
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Fax: 089 652096
© 2008 by Saulo Ribeiro and Kevin Howell. All rights reserved.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2008 bei Victory Belt Publishing unter dem Titel Jiu-Jitsu University.
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Übersetzung: Thomas Hampf
Lektorat: Klaus Bartelt
Umschlaggestaltung: Laura Osswald, München
Bildnachweis: alle Fotos im Innenteil von Erich Krauss, außer: Catarina Monnier: 55, 108, 213, 367; Rafael Lovato Jr: 109
Satz und Layout: inpunkt[w]o, Haiger, www.inpunktwo.de
Druck: Florjancic Tisk d.o.o., Slowenien
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-86883-787-2
ISBN E-Book (PDF) 978-3-95971-052-7
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95971-053-4
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
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Einführung in das Brasilianische Jiu-Jitsu
Hebel
Jiu-Jitsu fühlen
Das Gürtelsystem
Weißgurt
Blaugurt
Violettgurt
Braungurt
Hab Vertrauen in deinen Gürtelgrad
Das in diesem Buch verwendete Gürtelsystem
Jiu-Jitsu und der Einzelne
Im Jiu-Jitsu ein hohes Niveau erreichen
Nicht nur im Dojo lernen
Wettkampf und Jiu-Jitsu
Das Ziel des Weißgurts: Durchhalten
Was bedeutet »durchhalten«?
Durchhalten als Grundlage von Gracies Jiu-Jitsu
Durchhaltepositionen
Durchhalten für Weißgurte
Durchhalten für höher Graduierte
Durchhalten und das Älterwerden
Schwerpunkt Durchhalten
Durchhaltepositionen
Durchhalteposition gegen Angriffe von hinten
Handkampf
Der Scoop
Verbreitete Irrmeinungen
Auf allen vieren
Angriffe von hinten auf allen vieren überstehen
Veranschaulichung ohne Gegner
Auf allen vieren durchhalten
Auf allen vieren: So geht es weiter
In die Durchhalteposition gegen Angriffe von hinten rollen
Verbreitete Irrmeinungen
Die Mount-Position
Durchhalten gegen einen Angreifer in der Mount-Position
Einnehmen der Durchhalteposition ohne Gegner
Rechtzeitig die Verteidigungsstellung einnehmen
Abwehr gegen Würgegriffe
Fehler beim Durchhalten gegen eine Würgetechnik
Durchhalten gegen einen oben sitzenden Angreifer (Seated Mount)
Verbreitete Irrmeinungen
Seitenkontrolle
Durchhalten gegen Haltegriffe von der Seite
Die Cross-Face-Abwehr
Lösen der Hand
Handkampf bei Kesa Gatame
Umgekehrter Kesa Gatame
Verbreitete Irrmeinungen
Knie auf dem Bauch
Durchhalten gegen das Knie auf dem Bauch
Übung der Knie-auf-dem-Bauch-Abwehr (ohne Gegner)
Rechtzeitig das Bein anheben
Die Wichtigkeit der Vermeidung
Herausdrehen in eine neue Durchhalteposition
Fehler beim Herausdrehen
Verbreitete Irrmeinungen
Die Geheimwaffe des Blaugurts: Befreiungstechniken
Was bedeutet »sich befreien«?
Durchhalten führt zur Befreiung
Timing und Befreiung
Der Faktor Zeit bei Befreiungstechniken
Mit einer Hinhaltetaktik umgehen
Befreiungstechniken und Gürtelgrade
Das Trainieren von Befreiungstechniken
Kontrolle von hinten
Befreiung aus der Kontrolle von hinten
Ein häufiger Fehler
Befreiung aus dem »Body Lock«
Befreiung aus der Doppelumklammerung
Befreiung aus der Position auf allen vieren
Die Mount-Position
Befreiung aus der Mount-Position
Befreiung über den Ellenbogen gegen einen Gegner in der Mount-Position
Befreiung gegen einen auf dir Sitzenden
Seitenkontrolle
Befreiung aus der Seitenkontrolle
Wiedereinnehmen der Guard-Position aus der Seitenkontrolle
Befreiung aus der Seitenkontrolle und Einnahme der Knieposition
Herausdrehen aus der Seitenkontrolle
Befreiung aus dem Kesa Gatame
Befreiung aus dem umgekehrten Kesa Gatame
Befreiung aus einem Wrestling-Haltegriff
Knie auf dem Bauch
Herausdrehen aus der Knie-auf-dem-Bauch-Position
Seitstreckhebel
Übung zur Vermeidung des Seitstreckhebels
Verbreitete Irrmeinungen
Seitstreckhebel-Befreiung und Überwinden der Guard-Position (1)
Seitstreckhebel-Befreiung und Überwinden der Guard-Position (2)
Seitstreckhebel-Befreiung von unten
Dreieckshebel
Dreieckshebel-Befreiung und Überwinden der Guard-Position
Verbreitete Irrmeinungen
Genickbeugehebel
Befreiung aus dem klassischen Genickbeugehebel
Befreiung aus dem Genickbeugehebel mit eingeklemmtem Arm
Fußhebel
Einzelübung zur Befreiung aus dem Fußhebel
Fußhebelbefreiung aus der Guard-Position
Kimura-Hebel
Befreiung aus dem Kimura-Hebel in Seitenlage (Half Guard)
Befreiung aus dem Kimura-Hebel und folgender eigener Armhebel
Die Perfektionierung des Violettgurts: die Guard-Position
Der Zweck der Guard-Position
Vorbeugen gegen und Erzwingen von Aktionen
Den Raum kontrollieren, ohne zu drücken
Offene vor geschlossener Guard
Sich in der Guard-Position wohlfühlen
Lernen, von jeder Guard-Position aus zu kämpfen
Methoden des Guard-Positionstrainings
Die Guard-Position beim Violettgurt
Geschlossene Guard-Position gegen kniende Gegner
Umklammern des Armes (Arm Wrap) aus der geschlossenen Guard-Position
Einzelübung: vom Arm-Wrap-Würger zum Armstreckhebel
Vom Arm-Wrap-Würger zum Armstreckhebel (mit Gegner)
Umklammerung des Rückens aus der geschlossenen Guard-Position
Von der Umklammerung zur Rückenkontrolle
Schere/Knieschild
Der klassische Armhebel
Vom Armhebel zum Kreuzwürger
Brabo-Würger
Der klassische Dreieckswürger
Einzelübung Walzen-Sweep
Walzen-Sweep (Hip Bump Sweep)
Blumen-Sweep (Flower Sweep)
Geschlossene Guard-Position gegen stehende Gegner
Aus dem Gleichgewicht bringen
Fersenrückwurf (Hip Push Sweep)
Der klassische Underhook Sweep
Wegrollen gegen Underhook-Verteidigung
Verbreitete Irrmeinungen
Verteidigung der Guard-Position
Verteidigung gegen das Durchkommen unter einem Bein
Einzelübung: Verteidigung gegen das Durchkommen unter einem Bein
Verteidigung gegen beidseitigen Griff unter die Beine und Sweep
Verteidigung gegen das Passieren über die Beine
Verteidigung gegen das Zusammendrücken der Beine
Schlechte Verteidigung gegen das Zusammendrücken der Beine
Verteidigung gegen den Over-and-under-Smash-Pass
Schlechte Verteidigung gegen den Over-and-under-Smash-Pass
Gleichseitiger Knieblock
Misslungener gleichseitiger Knieblock
Blockieren des durchgeschobenen Knies
Rechtzeitiger Griff zum Kragen gegen den Toreando-Angriff
Kragenzug gegen den Toreando-Angriff
Wegziehen des Fußgelenks gegen den Toreando-Angriff
Spätes Abblocken des Toreando-Angriffs
Beidhändiger Toreando-Block
Armstreckhebel
Schulterhebel statt Armstreckhebel
Die Schmetterlings-Guard-Position
Kontrolle des Abstands
Kontrolle der Bewegung
Einzelübung für den Schmetterlingswurf
Klassischer Schmetterlingswurf
Fehlgeschlagener Schmetterlingswurf
Wing Sweep
Drehstreckhebel-Übung
Klassischer Kreuzwürger
Kreuzwürger mit einer Handfläche nach oben
Die Spinnen-Guard-Position
Kontrolle und Bewegung
Schlechte Kontrolle und Bewegung
Wurf aus der Spinnen-Guard-Position
Guard-Position mit diagonalem Ärmelgriff
Die Position
Falsche Position
Der klassische Stativwurf (Tripod Sweep)
Rückwärtsrollwurf (Backroll Sweep) mit diagonal gegriffenem Ärmel
Die De-La-Riva-Guard-Position
Ausgangsposition
Befreiungsaktion
Seitwärtsrollwurf
Kopfwurf (Tomoe-Nage) aus der De-La-Riva-Guard-Position
Aufsetzen (Sit-Up Guard)
Aufsetzübung
Aus dem Sitzen zum klassischen Wurf
Seitrollwurf rückwärts (Reverse Roll Sweep)
Fehlgeschlagener Seitwärtsrollwurf rückwärts
Die umgekehrte De-La-Riva-Guard-Position
Positionierung
Einüben der umgekehrten De-La-Riva-Guard-Position
Falsche Position
Kniewurf
Die Half-Guard-Position
Wiedererlangen der Guard-Position bzw. der Kontrolle
Schlechte Kontrolle
Kontrolle aus der Tiefe
Noch tiefer gehen
Durch die Hintertür in den Rücken des Gegners
Kimura-Hebel
Falscher Kimura-Hebel
Die Mission des Braungurts: Überwinden der Guard-Position
Das Grundprinzip der Überwindung einer Guard-Position
Die Bausteine zur Überwindung der Guard-Position
Der präventive Aspekt beim Überwinden der Guard-Position
Das Vorauseilen beim Überwinden der Guard-Position
Das Überwinden der Guard-Position trainieren
Überwinden der Guard-Position für Braungurte
Überwinden der geschlossenen Guard-Position aus der Kniestellung
Abblocken des Kragengriffs
Verteidigung gegen den diagonalen Griff in den Kragen
Befreiung aus der Guard-Position mit eingehaktem Arm
Befreiung aus dem Griff über die Schulter in den Gürtel
Klassisches Öffnen der Beine auf den Knien
Abblocken des Dreieckshebels
Fehlgeschlagener Dreieckshebel-Block
Öffnen der Guard-Position, wenn dein Gegner beide Arme nach hinten verschränkt
Öffnen durch das Aushebeln eines Beines
Überwinden der geschlossenen Guard-Position durch Hochdrücken eines Beines
Überwinden der Hüftblockade
Variante des Hochdrückens eines Beines
Überwinden der geschlossenen Guard-Position durch Hochdrücken beider Beine
Variante des Hochdrückens beider Beine
Von der Kampfgrundstellung zur Passiertechnik
Überwinden der Guard-Position aus dem Stand
Aufwärmübung
Richtiger und falscher Stand
Öffnen der Guard-Position aus dem Stand durch Druck der Hüfte
Defensives Hocken und Öffnung aus dem Stand
Öffnen mithilfe der Kontrolle eines Armes
Öffnen der Guard-Position gegen besonders lange Beine
Griff an die Achseln zum Öffnen und Verhindern der Brücke
Öffnen bei doppelter Umklammerung des Rückens
Grundlegende Techniken zum Passieren der offenen Guard-Position
Beinfessel von vorn
Beinfessel von hinten
Beinfessel von der Seite mit Seitenwechsel
Knie-Cross
Knie-Cross gegen Griff ans Revers
Winkeländerung für den Knie-Cross
Toreando-Pass (grundsätzliche Herangehensweise)
Toreando-Pass gegen eingehakten Fuß
Toreando mit Hüftkontrolle
Beinumleger (Two-in-one Leg Pass)
Überwinden der Schmetterlings-Guard-Position
Haltung und Gleichgewicht
Um den flachen Schmetterling herumgehen
Wallid-Ismael-Variante
Umklammern der Beine (Wrap-the-Legs Pass)
Die Hände aufstützen (Hand Plant Pass)
Änderung der Aktionsebene (Level Change Pass)
Nach-vorn-Drücken des Knies (Forward Knee-Press Pass)
Am Kreuzgriff vorbeikommen
Drehen der Hüfte in der Luft (Floating Hip-Switch Pass)
Drehen der Hüfte in der Luft gegen den Griff am Hosenbein
Der Star-Pass
Übergang von der Passiertechnik in die Mount-Position
Das Standrad (Stand-Up Wheel Pass)
Der X-Pass
Schienbein gegen Schienbein (Shin-to-Shin Pass)
Die Spinnen-Guard-Position überwinden
Öffnen und Passieren
Am umschlungenen Bein vorbeikommen (Leg Lasso Pass)
Den diagonalen Griff überwinden (Cross-Grip-Pässe)
An derselben Seite vorbeikommen (Same Side Pass)
Die De-La-Riva-Guard-Position überwinden
Sich befreien und vorbeikommen
Vom Fußhaken befreien und passieren
Passieren der tiefen De-La-Riva-Stellung
Guard-Position im Sitzen (Sit-Up Guard)
Step-Around-Pass
Von der Umklammerung in die Mount-Position
Von der Umklammerung zur Knie-zum-Zentrum-Variante
Die umgekehrte De-La-Riva-Position überwinden
Hüft-Smash
Auf dem Gegner reiten (Floating Pass)
An der umgekehrten Guard-Position vorbeikommen
Hüftroller (Hip Pass)
Gefahr des Umgreifens der Beine
An der X-Guard-Position vorbeikommen
Gleichgewichtsübung mit dem Ball für das Öffnen und Passieren
Öffnen und Passieren
An der Half-Guard-Position vorbeikommen
Den Gegner flach auf die Matte bringen
Passieren durch Strecken des Beines plus Knieblock
Passieren durch Körperdrehung mit Schienbeinschub
Den Arm blockieren und passieren (Blocked Arm Pass)
Xandes Flattening Pass
Passieren mit dem Schienbein als Keil (Shin Shield Pass)
Esgrima-Pass
Vom Esgrima-Pass in die Mount-Position
Fredson Alves‘ Esgrima-Pass
Durch Vortäuschen eines Armhebels vorbeikommen
Sich auf die andere Seite schwingen (Opposite Side Pass)
Opposite Side Pass gegen Fußhaken
Vom Opposite Side Pass zur Mount-Position
Half Mount Pass
Aus der Half-Mount-Position zum Knee Cross Pass
Tiefe Half-Guard-Position/Herausziehen des Beins
Verbreitete Irrmeinungen
Hüftdrehung gegen die Half-Butterfly-Guard
Drehen der Hüfte (Hip-Drive Pass) gegen die offene Half-Guard-Position
Die offene Half-Guard-Position durch Umklammern beider Beine überwinden (Lemon Squeeze Pass)
Der Schwerpunkt des Schwarzgurts: Aufgabetechniken
Beim Training Niederlagen akzeptieren
Niederlagen akzeptieren für höher Graduierte
Aufgabetechniken als Werkzeug
Flüssiges Jiu-Jitsu und Aufgabetechniken
Kraftaufwand in der Endphase
Aufgabetechniken zur Perfektion bringen
Positionskontrolle und Aufgabetechniken
Aufgabetechniken von oben und der Schwarzgurt
Der Rücken
Den Kragen greifen: Pfeil-und-Bogen-Würger
Seitstreckhebel gegen Würgeverteidigung
Arm-und-Kragen-Würger
Ezequiel-Würger von hinten
Die Mount-Position
Der Armbeugehebel
Seitstreckhebel aus der Mount-Position
Ezequiel-Würger
Kata Gatame
Kreuzwürger mit einer Handfläche nach oben und einer nach unten
Kreuzwürger mit beiden Handflächen nach oben
Dreieckswürger
Kreuzwürger aus der S-Mount-Position
Seitstreckhebel aus der S-Mount-Position
Kombination Kata Gatame und Ezequiel
Kragenwürgerübung
Seitenkontrolle
Kimura-Hebel
Um den Gegner herum in den Seitstreckhebel gehen
Roylers Armhebel
Seitstreckhebel
Fehlgeschlagener Seitstreckhebel
Vom Seitstreckhebel zum Kimura-Hebel
Übersteigwürger (Step-over Choke)
Unterarmwürger (Bread Cutter Choke)
Baseball-Würger
Schildkrötenposition von oben
Uhrenwürger (Clock Choke)
Aufgabetechniken aus der Half-Guard-Position
Brabo-Würger
Vom Brabo-Würger zum Armstreckhebel
Aufgabetechniken gegen die Guard-Position
Gerader Fußgelenkshebel
Dank
»Die Kenntnis der Technik reicht nicht aus. Man muss die Techniken transzendieren, damit die Kunst eine kunstlose Kunst wird, die dem Unbewussten entspringt.«
Daisetsu Teitaro Suzuki
Hebel
Rickson Gracie hat meine Philosophie und meine Ansichten in Bezug auf das Jiu-Jitsu begründet und geprägt. Ich bin ihm nicht nur für seine Techniken und Wettkampfstrategien dankbar, sondern für all sein Wissen. Es ist das, was ich heute lehre. Mein Jiu-Jitsu basiert auf seinen Kenntnissen der Hebelwirkung.
Jeder redet über Hebelwirkung, doch nur wenige nutzen sie für ihr Jiu-Jitsu. Alles, was ich in diesem Buch zeige, hat mit der Effizienz von Hebeln und Drehpunkten zu tun. Wie kann ich jemanden hochheben, der doppelt so viel wiegt wie ich? Wie kann ich einen Armhebel bei jemandem ansetzen, der dreimal so stark ist wie ich? Die Antwort ist immer die gleiche: durch Hebelkraft. Das ist der entscheidende Punkt beim Griffkampf (Grappling). Suche immer nach Positionen, durch welche die Kraft, die du ausübst, verstärkt und die deines Gegners verringert wird. Es sind die Hebelpunkte, die du ausfindig machen musst.
Jiu-Jitsu fühlen
»Wenn du nachdenkst, verlierst du Zeit. Wenn du Zeit verlierst, musst du Kraft aufwenden. Wenn du Kraft aufwendest, ermüdest du. Und wenn du müde wirst, stirbst du.«
Das ist einer meiner liebsten Merksätze. Er bedeutet, dass alles Jiu-Jitsu darauf basieren muss, wie du deinen Gegner wahrnimmst. Das Timing einer Entscheidung gründet sich nicht darauf, was du denkst oder was zu tun ist. Es geht darum, dass dein Körper die Bewegung erkennt und automatisch handelt. Das nennt man Muskelgedächtnis. Wenn jemand deine Deckung durchbricht, dann fühlst du das und hast keine Zeit, darüber nachzudenken, was du nun tun sollst. Du musst sofort reagieren.
Das ist ein Aspekt, den ich vor langer Zeit mithilfe meiner Lehrer verstanden habe. Mein Jiu-Jitsu basiert auf Reaktion. Wenn du reagierst, gibst du deinem Verstand keine Zeit, sich von Gefühlen beeinflussen zu lassen. Du bist frei von Wut, Angst und Enttäuschung, du bewegst dich einfach. Wenn dein Gegner gegen deinen Ellenbogen drückt und du müde bist und es schon fast wehtut, spielt das keine Rolle, denn du reagierst bereits. Du hast dir selbst keine Zeit gegeben, dich aus der Fassung bringen zu lassen. Meine Leitlinie ist: Nicht nachdenken! Wenn du nicht nachdenkst, musst du deinen Gegner unmittelbar wahrnehmen und entsprechend reagieren.
Das Gürtelsystem
Das Gürtelsystem des Brasilianischen Jiu-Jitsu dient dazu, den Erfahrungsstand der Trainierenden zu kennzeichnen. Die Gürtel reichen von den Anfängerstufen Weißgurt und Blaugurt über das mittlere Niveau des Violettgurts bis zu den fortgeschrittenen Stufen des Braungurts und des Schwarzgurts. Im Folgenden erkläre ich, wonach ein Schüler auf den jeweiligen Stufen streben sollte.
Weißgurt
Ich vergleiche den weißen Gürtel mit dem Beginn eines Lebenszyklus, etwa von der Geburt bis zur Sozialisation. So wie ein Kind seiner Mutter vertrauen muss, so muss der Weißgurt an den guten Willen seines Lehrers glauben. Irgendwann wird auch eine Zeit des Hinterfragens kommen, doch zunächst einmal muss er sich konzentrieren und trainieren. Weißgurte sollten mit allen beim Jiu-Jitsu möglichen Angriffen, Bewegungen und Positionen konfrontiert werden, damit ihnen bewusst wird, wie sie korrekt vorgehen müssen, um Fortschritte zu erzielen.
Viele denken, dass manche Bewegungen zu anspruchsvoll für Weißgurte sind. Ich bin da anderer Meinung. Ich finde, es gehört zu den Grundlagen, die einem Weißgurt vermittelt werden müssen, dass er alle Aspekte des Jiu-Jitsu kennenlernt. Zwar kann sich ein Weißgurt nicht mit den Feinheiten beschäftigen, doch er muss mit vernünftigen Grundlagen beginnen, um Fortschritte machen zu können. Wenn du angegriffen wirst, bekommst du eine Vorstellung davon. Es ist dann zuerst einmal wichtig durchzuhalten. Niemand kann irgendetwas perfektionieren, solange er das Durchhalten nicht gelernt hat.
Der Weg des Weißgurts dauert zwischen 6 und 18 Monaten, je nach den Voraussetzungen, die der Schüler mitbringt. Der Übergang vom Weißgurt zum Blaugurt ist der wichtigste Schritt, den man beim Jiu-Jitsu geht. Ich achte genau darauf, dass jeder Schüler wirklich darauf vorbereitet ist.
Manche glauben, dass besonderes Talent oder sportliche Gewandtheit sofort zu einer höheren Graduierung führen sollten. Doch jemand mag ein guter Kämpfer sein und andere besiegen können, aber wie steht es mit seinen Grundlagen und Leitlinien?
Ich verleihe niemandem eine höhere Graduierung, nur weil er stark ist; dazu muss ich schon mehr sehen. Ich kenne alle meine Weißgurte gut und begleite sie dabei, wie sie als Mensch und als Jiu-Jitsu-Ka Fortschritte erzielen.
Blaugurt
Abgesehen vom Schwarzgurt ist der Blaugurt wahrscheinlich die Stufe, auf der ein Schüler die längste Zeit verweilt. Hier beginnt der Schüler, seine eigene Art zu entwickeln, wie er die Bewegungen ausführt. Blaugurte beginnen mit der Entwicklung eigener Strategien und Optionen und sie probieren alles aus, was sie sehen, bis sie langsam ihren eigenen Stil finden. Der blaue Gürtel ist somit die Stufe des Ausprobierens. Die Schüler experimentieren mit allen möglichen Taktiken und Techniken, bis sie herausfinden, was bei ihnen funktioniert. Dafür wird einige Zeit benötigt und deshalb ist der Blaugurt häufig die längste Entwicklungsstufe im Jiu-Jitsu.
Violettgurt
Der violette Gürtel ist die Stufe, auf welcher der Schüler beginnt, seine Technik zu verfeinern und anderen als Ratgeber zur Seite zu stehen. Während er über seinen eigenen Weg als Blaugurt nachdenkt, hilft der Violettgurt niedergraduierteren Schülern, indem er ihnen zeigt, wie sie die Fehler vermeiden können, die er selbst zuvor gemacht hat. In diesem Sinne braucht der Violettgurt den Kontakt zu Blaugurten.
Gleichzeitig werden ihn die Braungurte anspornen, seine Schnelligkeit zu erhöhen und seine Abwehrarbeit zu verbessern. In diesem Sinne wird der Braungurt einen Violettgurt auf eine Weise fördern, zu der ein Blaugurt nicht in der Lage ist. Es handelt sich um ein Lernen durch Geben und Annehmen von Erfahrung.
Es ist auch die Stufe, auf der ein Schüler beginnt, mehr mit Schwarzgurten zu trainieren. Ein Schwarzgurt kann den Violettgurt wirklich fordern und der Violettgurt erinnert den Schwarzgurt an die Zeit, in der er die härteste Phase seines Lernprozesses durchlief. In der Zeit, in der er den violetten Gürtel trägt, sollte der Schüler dem Wissensstand eines Schwarzgurts näherkommen. Diese Kenntnisse sind es, die ich bei meinen fortgeschritteneren Violettgurten sehen möchte.
Um den braunen Gürtel zu erreichen, muss der Violettgurt Vertrauen in seine Fähigkeiten haben. Von den Blau- und Weißgurten darf er sich nicht mehr verunsichern lassen. Er muss auch respektvoll mit seinen Trainingspartnern umgehen und dazu fähig sein, Verteidigung und Angriff miteinander zu verbinden. Hat er dies alles gelernt, ist er bereit für den Braungurt.
Braungurt
Ein Braungurt ist fast ein Schwarzgurt. Ein Braungurt konzentriert sich darauf, die Kanten abzuschleifen und seine Technik abzurunden. Das ist der Gürtelgrad, bei dem ein Schüler hilfreiche Tipps benötigt, um auf die nächste Stufe zu gelangen. Diese Tipps machen den Unterschied zwischen Braun- und Schwarzgurten aus. Ein wichtiger Hinweis für einen Braungurt könnte sein: »Beweg dich ein bisschen mehr auf diese Seite, wenn du das machst …« Diese kleinen Modifikationen sind sehr hilfreich auf dem Weg vom Braungurt zum Schwarzgurt. Deshalb ist es so wichtig, dass Schwarzgurte auf der Matte stehen. Sie haben die Erfahrung und sind bereits den Weg gegangen, den der andere Schüler noch zu gehen hat.
Hab Vertrauen in deinen Gürtelgrad
Wenn du dir über die Geschwindigkeit deiner Graduierungen Gedanken machst, verschwendest du deine Zeit. Denk daran: Bevor du ein Blau-, Violett- oder Braungurt wirst, möchtest du dich schon als solcher fühlen. Du musst das Gefühl haben, dass du wirklich über die entsprechenden Fähigkeiten verfügst. Dich selbst kannst du nicht täuschen. Einen Gürtelgrad zu erreichen ist lediglich der äußerliche Beweis dafür, dass zwischen dir und deinem Meister eine gute Verbindung besteht. Du wirst es selbst bereits wissen, wenn du sie dir verdient hast. Meine Aufgabe als Lehrer ist es, da zu sein und zu bestätigen: »Es ist so weit.« Doch das solltest du bereits selbst gemerkt haben.
Jiu-Jitsu ist keine Mathematik und ein Gürtelgrad ist nicht an Anwesenheit oder Kalenderdaten gebunden. Ein reglementierter Graduierungsplan auf der Grundlage von Daten oder Anwesenheit ist die schlechteste Art, eine Entwicklung zu bemessen. Jiu-Jitsu ist komplexer als so ein Plan.
Es ist Unsinn, hinter einem Gürtel herzujagen und ihn so schnell wie möglich zu bekommen. Häufig sehen die Leute nicht, dass der Schwarzgurt der Gürtel ist, den sie am längsten tragen werden. Es kommt nicht darauf an, ob du ihn in 4 oder in 15 Jahren bekommst. In jedem Fall wirst du ihn für den Rest deines Lebens tragen. Der Weg zum schwarzen Gürtel ist der, der zählt.
Das in diesem Buch verwendete Gürtelsystem
Das in diesem Buch vorgestellte Gürtelsystem unterscheidet sich von dem in anderen Jiu-Jitsu-Lehrbüchern. Obwohl die Gürtelgrade nicht dogmatisch verwendet werden sollten (natürlich gibt es auch für Weißgurte Gelegenheiten, Aufgabetechniken anzuwenden), sind sie auch ein Bezugsrahmen für die Fähigkeiten, die du dir auf jeder einzelnen Stufe auf deinem Weg des Jiu-Jitsu aneignen solltest. Der Violettgurt sollte zum Beispiel die Deckung verstanden haben, bevor er die Stufe zum Braungurt erklimmt. Wenn der Schüler den braunen Gürtel erreicht, aber die Deckung nicht richtig beherrscht, wird es für ihn sehr viel schwieriger, im Lernprozess weiterzukommen. Der Zweck dieses Systems ist es, eine solide Grundlage für den Schüler zu schaffen sowie Fortschritte und Selbstvertrauen zu fördern. So beginnt der Weißgurt auf einer Position, an die er sich gewöhnen muss: Er liegt unten. Am anderen Ende steht der Schwarzgurt, von wo aus er seine Aufgabetechniken verbessert, so wie es auch in der Wirklichkeit wäre.
Jiu-Jitsu und der Einzelne
Jiu-Jitsu ist eine Einzelsportart, bei der es eines Trainingspartners bedarf, um Fortschritte zu erzielen. Doch wenn du dich ständig mit deinen Partnern vergleichst, hindert dich das daran, deine eigenen Erfahrungen zu machen. Ich werde dich als Individuum behandeln. Wenn ich dich beim Griffkampf (Grappling) beobachte, lasse ich mich nicht davon beeindrucken, ob du gewinnst oder verlierst. Was ich sehen will, ist, wie du die Grundlagen des Jiu-Jitsu anwendest. Wie die Sache am Ende ausgeht, ist nicht von Bedeutung. Es kümmert mich nicht, wenn du fünfmal abklopfen musst, solange du versuchst, durch Technik an dein Ziel zu kommen.
Im Jiu-Jitsu ein hohes Niveau erreichen
Das Ego ist das größte Hindernis auf dem Weg zu einem hohen Niveau im Jiu-Jitsu. Häufig ist es schwierig, dein Ego auszublenden, insbesondere dann, wenn du vor der Trainingsgruppe agieren musst. Es ist zwar sehr verbreitet, sich Gedanken um den Eindruck zu machen, den man dabei hinterlässt, aber wenn du dabei wirklich gut aussehen willst, darfst du eine solche Einstellung nicht haben. Versuche nicht, gut auszusehen! Es spielt keine Rolle, dass andere dabei zusehen, wenn dir etwas misslingt. Das einzige, das zählt, ist, dass du es versuchst.
Treibe Jiu-Jitsu mit dem Gemüt eines Kindes. Hast du dich schon einmal gefragt, warum Kinder so schnell lernen? Einer der Gründe ist, dass ihnen der Spaß wichtiger ist als ihr Ego. Entwickle dich mit der Naivität eines Kindes weiter. Heute sind alle Weißgurte auf dir drauf. Morgen schafft es jeder, einen Armhebel bei dir anzusetzen. Wie oft siehst du, dass ein höher graduierter Schüler es zulässt, dass ein niedriger graduierter Schüler bei ihm eine Aufgabetechnik ansetzt? Nur wenige lassen das zu, und das ist vor allem auf ihr Ego zurückzuführen.
Nicht nur im Dojo lernen
Alles, was gut für deinen Körper ist, ist auch gut für dein Jiu-Jitsu. Dazu gehören Surfen, Wandern, eine gesunde Ernährung und eine Vielzahl weiterer Aktivitäten. Sie halten dich stark und beweglich und können deinen Körper und Geist entspannen. Du fühlst dich jünger und fitter für dein Jiu-Jitsu-Training. Du kannst deine Fähigkeiten auch durch Meditation, Konditionstraining und Dehnübungen verbessern. Die Ginastica Natural, eine Übungs- und Dehnmethode, die Elemente aus Yoga und Jiu-Jitsu enthält, ist eine gute Art, das zu tun. Alle Übungen der Ginastica Natural können ohne Partner ausgeübt werden, ein guter Weg, die vielfältigen Körperbewegungen des Jiu-Jitsu zu erlernen. So kannst du deine spezifische sportliche Kondition und deine Beweglichkeit so weiterentwickeln, dass sie mit deiner technischen Entwicklung Hand in Hand gehen.
Du kannst deinen Lernprozess auch durch die Verwendung von Büchern und Videos beschleunigen. Doch am Ende musst du immer mit einem Partner trainieren, damit sich dein Muskelgedächtnis die Techniken einprägt.
Kugelhanteln sind eine großartige Ergänzung zum Jiu-Jitsu.
Während du bei einem Lehrer trainierst, bleibe anderem gegenüber aufgeschlossen, damit du nicht von den Techniken und Ansichten deines Trainers abhängig wirst. Ich sage meinen Schülern, sie sollen nicht an mir kleben! Wenn ich jemanden sehe, der etwas Interessantes versucht, stelle ich ihn meinen Schülern vor. Marcelo Garcia, Fernando »Terere« Augusto, Eduardo Telles und Demian Maia haben alle ihre eigenen Sachen drauf, bei denen ich mich frage: »Wie machen sie das?« Ich will, dass alle meine Schüler von ihnen lernen und sich dadurch entwickeln. Es ist wichtig, aus mehr als einer Quelle zu lernen, denn niemand kann alle Antworten auf alles haben. Ich möchte euch nicht auf die Waffen beschränken, die ich selbst habe. Als Trainer muss ich versuchen, euch alle Waffen an die Hand zu geben – alles!
Wettkampf und Jiu-Jitsu
Nicht jeder Jiu-Jitsu-Schüler muss an Wettkämpfen teilnehmen. Manche werden Jiu-Jitsu einfach nur deshalb trainieren wollen, weil sie Freude daran haben, ihre Kenntnisse zu erweitern. Andere mögen es vielleicht nicht, im Rampenlicht zu stehen, oder sie möchten in dieser Sportart einfach nicht an Wettkämpfen teilnehmen. Ich selbst treibe gern andere Sportarten, doch ich habe nicht den Wunsch, in ihnen an Wettkämpfen teilzunehmen. Manche Leute mögen Wettkämpfe einfach nicht, weil sie nicht wissen, wie sie mit Niederlagen umgehen sollen. Wenn sie gewinnen, sind sie glücklich, und wenn sie verlieren, stellt das ihre Welt auf den Kopf. Das ist ein Problem. Die Angst vor dem Verlieren hält manche Leute vom Wettkampf ab. Dann gibt es wiederum solche, für die der Wettkampf alles bedeutet. Dabei vergessen sie, dass dies einfach eine Freizeitbeschäftigung ist, ein Spiel, an dem Kenntnisse, Strategie, Timing, Gesundheit und Einstellung beteiligt sind. Wie bei jedem Spiel gewinnt auch beim Jiu-Jitsu nicht immer der Beste. Denk zum Beispiel an die Weltmeisterschaft: 30 Männer schwitzen bei ihrem Training Blut und Wasser, doch es gibt nur einen Gewinner. Und was ist mit den anderen 29, die so hart gearbeitet haben? Ist der Sieger wirklich besser als all die anderen? Manchmal scheidet der Kämpfer mit der besten Technik gleich in der ersten Runde aus.
Wenn du dich dazu entschließt, an Wettkämpfen teilzunehmen, musst du dir darüber im Klaren sein, dass der Wettkampf die Kunst ist, mit Stress umzugehen. Manche Menschen sind schon früh in ihrem Leben mit solchem Druck konfrontiert, andere erst sehr viel später. Einen Kampf durchstehen zu müssen bedeutet, einem großem Druck ausgesetzt zu sein.
Aber auch ein Schüler, der nicht an Wettkämpfen teilnimmt, kämpft dennoch, sofern er einen Druck verspürt. Vielleicht verspürt er sogar mehr Druck als derjenige, der an Wettkämpfen teilnimmt. Er kämpft gegen sich selbst. Er kämpft gegen seine Gefühle. Er kämpft gegen die von ihm getroffene Wahl. Der stärkste Gegner, den du haben kannst, bist du selbst. Letztlich bist du selbst der Gegner, der dir im Ring gegenübersteht, denn du kannst nicht erfolgreich kämpfen, wenn du dich nicht um die inneren Belange kümmerst, die deine Leistung beeinflussen. Wenn du kämpfst, kannst du nicht im Traum daran denken, deinen Gegner zu besiegen, solange du dabei zu besorgt um dich selbst bist. Wenn du jedoch mit deiner Vorbereitung zufrieden bist, dann kannst du auch darauf vertrauen, deine Leistung zu bringen. Ein Champion zu werden hat nichts mit deinem Gegner zu tun. Es geht um dich. Und schließlich: Wenn du von jemandem Jiu-Jitsu lernen willst, solltest du das im Verein oder Dojo tun. Viele nehmen in der Hoffnung an Wettkämpfen teil, das könnte ein schneller Weg sein, um besser zu werden. Doch tatsächlich hat die Qualität deines Trainingspartners einen viel größeren Einfluss auf die Entwicklung deiner Fähigkeiten als der Wettkampf. Obwohl der Wettkampf ein Teil des Trainings sein kann, wird er deine Technik allein nicht verbessern. Der Wettkampf zeigt nur einen kleinen Teil der Kenntnisse des Wettkämpfers. Im Verein oder Dojo kannst du sehen, wo er wirklich steht. Du siehst ihn entspannt und in der geeigneten Umgebung, um sein Verständnis des Jiu-Jitsu zu zeigen und dich und andere von seinen Fähigkeiten profitieren zu lassen. Das ist es, was das Jiu-Jitsu weiterentwickelt. Der Wettkampf wird immer ein Schaukasten sein, um der Welt zu zeigen, wie professionell der Sport sein kann. Doch die Weiterentwicklung unserer Disziplin über die kommenden Generationen wird nicht vom Aspekt des Wettbewerbs abhängig sein.
»Ein Krieger ist darauf gedrillt zu überleben, und er überlebt auf die beste aller möglichen Arten.«
Carlos Castaneda
Was bedeutet »durchhalten«?
Jeder Mensch hat Ängste und jeder Jiu-Jitsu-Anfänger in jedem Verein oder Dojo der Welt wird von Ängsten begleitet, wenn er zum ersten Mal die Matte betritt. Es kann sich dabei um Klaustrophobie, um Angst vor Schmerzen oder um Atemnot handeln. Der Schüler überwindet diese Ängste, indem er sich immer wieder mit ihnen konfrontiert. Er kann jederzeit abklopfen, um anzuzeigen, dass der Kampf vorbei ist, dann wieder von vorn beginnen und es erneut versuchen. Mit der Zeit befreit er sich allmählich von seiner Angst. Das ist ein natürlicher Vorgang mentalen Trainings, grundlegend für jeden Schüler. Auf diese Weise kann der Griffkämpfer nicht nur seine Angst überwinden, sondern auch seine instinktiven Verhaltensmuster des Versteifens und Verschwendens von Energie. Anstelle von Angst entwickelt er Vertrauen, Stärke und innere Ruhe in Stresssituationen. Mit anderen Worten: Er befreit sich von seiner Unsicherheit.
Das »Durchhalten« auf physischer Ebene ist einfach eine Ausweitung dieses mentalen Trainings. Zwar geht es um Körpertechniken, von denen ich dir zeigen werde, wie du sie zum Durchhalten einsetzt. Aber du musst dich auch an die Situation gewöhnen, körperlich angegriffen zu werden, insbesondere an den Druck und an das beengende Gefühl eines auf dir lastenden Gewichts. Dabei wirst du lernen, dich zu entspannen und dich auf diese schwierige Situation einzulassen. Das Durchhalten hängt somit ebenso von der mentalen Fähigkeit des Umgangs mit Notsituationen ab wie von den Körpertechniken.
Durchhalten als Grundlage von Gracies Jiu-Jitsu
Man muss sich vor Augen führen, dass das Durchhalten der Aspekt ist, der uns dem Begründer des Brasilianischen Jiu-Jitsu, Helio Gracie (siehe Kasten S. 21), am nächsten bringt. Aufgrund seiner geringen Körpergröße musste Helio lernen, gegen wesentlich größere und stärkere Gegner durchzuhalten. In der Erkenntnis, dass es ihm nicht möglich war, diese Gegner mit Kraft zu besiegen, suchte Helio stattdessen nach Wegen, den Kampf durchzustehen. Es war ihm bewusst, dass es wesentlich weniger Kraft kostet, die Angriffe der Gegner zu vereiteln, als sich aus ihren Griffen zu befreien. Sein Ziel war es daher, den Kampf vielleicht nicht zu gewinnen, aber auch nicht zu unterliegen. Er würde einfach durchhalten.
Das Ergebnis von Helios Modifikationen war erstaunlich. Indem er sich auf den Einsatz von Hebeln als Mittel zum Durchhalten konzentrierte, entwickelte Helio Gracie das Jiu-Jitsu zu einer Kunst, die einer kleineren Person im Kampf gegen einen viel größeren Gegner einen Vorteil verschaffen konnte.
Durchhaltepositionen
Meine folgende Aussage verstößt gegen die geläufige Lehre des Jiu-Jitsu-Unterrichts: Das Durchhalten beruht nicht darauf, sich aus Aufgabetechniken zu befreien, sondern es geht vielmehr darum, sich in eine Position zu bringen, in der man keine Muskelkraft aufwenden muss, um sich zu verteidigen. Wenn es nur darum ginge, sich aus Aufgabetechniken zu befreien – wie könnte man erwarten, dass Helio Gracie mit seinen 65 Kilogramm Körpergewicht in der Lage wäre, sich aus starken Armhebeln oder engen Würgetechniken zu befreien?
Beim Durchhalten geht es darum, eine Position einzunehmen, die den Angriff des Gegners unterbindet und ihm die Gelegenheit zum Ansetzen seiner Aufgabetechnik nimmt. Es geht darum, die Lage so zu ändern, dass der Verteidiger in die günstige Position kommt. So bringst du deinen Gegner aus seiner bequemen Position. In der Folge werden alle seine Aktionen vorhersehbar, denn weil er nun aus einer für ihn ungünstigen Lage angreifen muss, kann er nur noch bestimmte Bewegungen ausführen.
Beim Durchhalten geht es also nicht hauptsächlich darum, sich aus Angriffen zu befreien. Doch wird dies wesentlich leichter, wenn es gelingt, eine Verteidigungsstellung einzunehmen, die den Gegner in eine ungünstige Position bringt.
Technisch gesehen musst du alle defensiven Aspekte einer Stellung beherrschen (zum Beispiel, deine Ellenbogen zum Schutz anzulegen, dich auf die Seite zu drehen, um in den richtigen Winkel zu kommen, und, falls erforderlich, den Cross-Face abzuwehren), um zu verhindern, dass der Gegner dich kontrolliert. Du musst zudem all diese Aspekte gleichzeitig umsetzen können. Ich kann die Bedeutung dieser Aspekte gar nicht überbetonen. Wenn es dir nicht gelingt, all diese Dinge gleichzeitig zu beherrschen, dann bist du deinem Gegner ausgeliefert.
Der Schlüssel dazu ist die Fähigkeit zu spüren, was dein Gegner beabsichtigt. Diese Intuition ist lebenswichtig für das Durchhalten und es wird eine beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen, sie zu entwickeln.
Doch zurück zu unserer Frage: Wie konnte Helio oder wie kann man im Allgemeinen aus einer gut angesetzten Würgetechnik herauskommen? Die Antwort ist: Zunächst musst du vermeiden, überhaupt in eine solche Lage zu geraten. Natürlich müssen Schüler trainieren, sich gegen Aufgabetechniken zu verteidigen, und daher geraten sie häufig in solche Situationen (und das wird ihnen im Laufe ihrer Jiu-Jitsu-Praxis passieren), doch sie müssen auch erkennen, dass die beste Verteidigung immer die ist, der Gefahr ganz aus dem Weg zu gehen. Wenn ich zum Beispiel in einen festen Dreieckshebel gerate, dann wird es umso unwahrscheinlicher, dass ich mich daraus befreie, je länger ich so festgehalten werde. Selbst mit den Kenntnissen, die ich in vielen solcher Situationen erworben habe, reagiere ich nur auf meinen Gegner, und das gibt ihm die Kontrolle über die Situation. Am Ende mag meine beste Verteidigung sein abzuklopfen. Deshalb müssen alle Schüler lernen, Stellungen einzunehmen, in denen Aufgabetechniken vermieden werden können.
Durchhalten für Weißgurte
Für den Weißgurt geht es ausschließlich darum durchzuhalten. Schließlich ist es das, was ein Weißgurt von der ersten Trainingseinheit an tun muss. Er wird nicht auf die Matte gehen und den Besten besiegen. Er hat niemanden, mit dem er sich vergleichen kann, denn er ist noch ein unbeschriebenes Blatt. Obwohl sich die meisten Anfänger für das Jiu-Jitsu interessieren, um seine Aufgabetechniken zu erlernen, ist die erste Lektion für den Anfänger das Durchhalten. Bevor es weitergeht, muss der Weißgurt erst einmal lernen zu überleben.
Hilfreiche Tipps zum Durchhalten
• Schließe immer deine Ellenbogen. Ein offener Ellenbogen ist eine Einladung für Armhebel, somit für die Kontrolle über den Oberkörper und grundsätzlich eine schlechte Stellung.
• Achte immer darauf, dass du nicht durch Übergreifen vor deinem Gesicht kontrolliert wirst (Cross-Face). Wenn dein Gegner die Ausrichtung deines Kopfes kontrolliert, dann kontrolliert er die Ausrichtung deines gesamten Körpers.
• Mache dich niemals flach. Ein flacher Körper ist ein unbeweglicher Körper.
• Drücke nie. Drücken als Verteidigung fixiert dich am Gegner und macht deine Hüften unbeweglich.
• Drehe deine Hüften und deinen Körper, um Kraft auszuüben, nicht deine Hände. Dein Körper ist eine viel stärkere Waffe als deine Arme allein.
Seitliche Durchhaltestellung
Darüber hinaus ist der weiße Gürtel das Stadium, in dem ich zunächst einmal die Unsicherheit und Geduld des Schülers teste. Unzählige Profis sind voller Selbstvertrauen und Kraft in mein Dojo gekommen, doch als sie unter einem meiner Weißgurte lagen, gerieten sie in Panik. Jeder muss lernen, geduldig zu sein, angefangen beim Weißgurt. Indem er mit einem Überlegenen umgehen muss, verliert der Schüler allmählich seine Unsicherheit und lernt, geduldig zu sein. Das ist ein Vorteil des Durchhaltetrainings, der ein ganzes Leben lang anhält.
Natürlich gebe ich den Weißgurten auch andere Waffen an die Hand als nur das Durchhalten. Aber wie bei einem jungen Mann, der in den Krieg zieht, ist mein erstes Ziel, ihm beizubringen, wie er überlebt und wieder zurück zu seiner Familie kommt. Er hat noch nicht viele Fähigkeiten, aber wenn er klug und geduldig ist und sich auf seine Verteidigung und das Gelernte konzentriert, kann er durchkommen.
Der Prozess, den ein Weißgurt durchläuft, lehrt Geduld in Situationen, in denen er abklopfen oder den Gegner abwehren muss. Irgendwann kommen die Schüler dann an den Punkt, an dem es um den folgenden Schlüsselaspekt geht: Wie kann ich die Lage ändern und das Abklopfen vermeiden?
Es ist natürlich zwingend notwendig, dass der Weißgurt das Abklopfen lernt, und zwar rechtzeitig und mehrmals. Das Abklopfen bedeutet einfach: »Okay, du hast mich, lass uns wieder von vorn beginnen!« Jedem Schüler sollte bewusst sein, dass das Abklopfen ein positiver Teil des Lernprozesses ist. Deshalb gibt es auch keinen Grund dafür, sich mit aller Macht befreien zu wollen, wenn keine geeignete Technik zur Verfügung steht.
Durchhalten für höher Graduierte
Denken wir noch einmal an den Weißgurt, der etwas über das »Überleben« gelernt hat. Je länger er durchhält, desto mehr setzt er den höher Graduierten unter Druck. Für diesen ist das gut, denn es zwingt ihn, sich mehr zu bewegen und nach der kleinsten Lücke in der Verteidigung des Weißgurts zu suchen. Der Weißgurt stellt so die Sorgfalt des höher Graduierten auf die Probe, denn fortgeschrittene Schüler neigen häufig dazu, ihre Bewegungen zu überstürzen, wenn das Durchhaltevermögen des Weißgurts ihre Überlegenheit erschüttert. Normalerweise ist das der Punkt, an dem man zu einer Befreiungsaktion übergehen sollte, aber der Weißgurt verbleibt wahrscheinlich aufgrund seiner Unerfahrenheit und seines mangelnden Repertoires an Übergangstechniken weiterhin in der Durchhalteposition. Die Herausforderung, neue Wege zu finden, um den Weißgurt zu besiegen, ohne auf reine Kraft und Gewalt zurückzugreifen, bringt den höher Graduierten dazu, seine Anpassungs- und Übergangsfertigkeiten anzubringen.
Besucht ein Fortgeschrittener mein Dojo, verfolge ich einen anderen Ansatz in der Vermittlung des Durchhaltens. Unterschiedliche Dojos haben verschiedene Arten, mit Besuchern umzugehen. Manchmal wählt der Trainingsleiter den stärksten und besten Schüler aus und erlaubt ihm, dem Besucher zu zeigen, was eine Harke ist, um den Wert des eigenen Dojo unter Beweis zu stellen. Ich glaube nicht, dass das die richtige Herangehensweise ist, und sie sagt nichts über die Fähigkeiten der Schüler aus, sich selbst zu schützen.
In meinem Dojo nutze ich den Besuch eines höher Graduierten dazu, die Fähigkeiten meiner Schüler zu testen, gegen jemanden durchzuhalten, der ihre Durchhaltetechniken nicht kennt. Ich will sehen, ob sie den Besucher dazu bringen können, wirklich hart zu arbeiten, um eine Lücke für seinen Angriff zu finden. Außerdem möchte ich sehen, ob unser Gast Geduld hat oder ob er bei meinen Weißgurten die Beherrschung verliert und grob zu ihnen wird. Oft genug versucht der Besucher, den Weißgurt fertigzumachen, besonders dann, wenn er sich an der Verteidigung des Weißgurts aufreibt. Dann bin ich wirklich froh, wenn meinem Weißgurt angesichts eines solchen Ansturms einfach nur das Durchhalten gelingt.
Wenn der Besucher aber zu meinem Schüler grob wird, bringe ich ihn in meine Welt und zeige ihm, was es heißt zu »überleben«. Nun wird er gegen einen erfahrenen Kämpfer durchhalten müssen und er wird lernen, wie es für ihn ist, wenn die Rollen vertauscht sind. Manche höher Graduierten erfinden Vorwände oder täuschen Verletzungen vor, andere akzeptieren ihren relativen Mangel an Durchhaltevermögen. Wie auch immer, der Besuch des höher Graduierten gibt mir die Gelegenheit, ihn in beiden Rollen zu beobachten: als Jäger und als Opfer. Auf diese Weise kann ich seinen Stil studieren und sehen, ob ich diesen Gast erneut in meinem Dojo willkommen heißen möchte. Wenn er sich den Weißgurten gegenüber anständig verhält, ist er auch in Zukunft willkommen.
Selbst wenn Fortgeschrittene Privatstunden nehmen, bringe ich ihnen das Durchhalten bei. Meine Sichtweise ist, dass ich jemanden in einer Privatstunde nicht ändern oder ihm eine ganz neue Herangehensweise vermitteln kann, also konzentriere ich mich auf diesen besonders wichtigen Bereich des Jiu-Jitsu. Um ehrlich zu sein: 99 Prozent der Leute, die Privatstunden nehmen, wissen nichts über das Durchhalten. Aber erst wenn sie das Durchhalten verstanden haben, kann ich weitergehen und ihnen einige Befreiungstechniken zeigen. Gewöhnlich wollen sie einige Sweeps lernen, die etwas hermachen. Dann erkläre ich ihnen, dass das das Letzte ist, was sie brauchen. Als Trainer werde ich das Geld meiner Gäste nicht für diese Techniken verschwenden. Erst muss ihre Verteidigung sicher werden, bevor sie überhaupt an schicke Sweeps oder die neuesten Angriffstechniken denken können. Am Ende dieser Privatstunden danken mir die Schüler meist dafür, dass ich ihnen etwas gezeigt habe, das sie schon ganz zu Beginn hätten lernen sollen.
Fallstudie 1: Helio Gracie — der 90-jährige Krieger
Das letzte Mal, als ich mit Helio Gracie trainierte, war eine wirklich denkwürdige Erfahrung für mich und es war eine der wichtigsten Unterrichtsstunden, die ich je im Jiu-Jitsu bekam. Am meisten beeindruckte mich, wie Helio mit mir umging. Er zeigte keine Scheu wegen meiner Titel oder Turniersiege und was er sagte, überraschte mich völlig. Er sagte, »Junge, du bist stark, du bist zäh, du bist ein Weltmeister, aber ich glaube nicht, dass du mich besiegen kannst.« Ich sah ihn ungläubig von der Seite an. Wie sollte ein 90-Jähriger jemanden besiegen können, der auf seinem sportlichen Höhepunkt steht? Doch im selben Moment wurde mir klar, wie geschickt er mir die Verpflichtung zugeschoben hatte, ihn zu besiegen. Das ist Helios Schlüssel zum Erfolg: Er sagt nie, er würde dich besiegen. Er sagt nur, du würdest ihn nicht besiegen.
Das ist wichtig, denn er glaubt daran, dass er durchhalten wird. Sein Durchhalten hat nichts mit perfektem Timing oder mit Kraft zu tun. Vielmehr dreht sich alles darum, die defensiven Aspekte des Jiu-Jitsu zu beherrschen. Er sagte nicht, er würde sich aus meiner Position befreien oder dass er sonst irgendetwas tun würde. Er sagte, er würde durchhalten.
Das Ergebnis unseres Trainings bestätigte das. Helio hat durchgehalten und ich war nicht dazu in der Lage, mich gegen ihn durchzusetzen. Helio bewies mir die Bedeutung des Durchhaltevermögens und der defensiven Natur des Jiu-Jitsu. Zudem erhielt ich von ihm die wichtigste Lektion überhaupt: Es reicht nicht, dazu in der Lage zu sein, alle deine Herausforderer zu besiegen. Wirkliche Kraft bedeutet, einfach zu jedem sagen zu können: Du kannst mich nicht besiegen.
Foto aus Saulos persönlichem Archiv
Durchhalten und das Älterwerden
Alle, die nicht glauben mögen, dass das Durchhalten die Grundlage des Jiu-Jitsu sein sollte, sollten sich nur einmal die älteren Schüler ansehen. Für sie sind die Tage der überlegenen Sportlichkeit und endlosen Ausdauer vorbei, also müssen sie ihren Schwerpunkt auf die Verteidigung legen. In dieser Hinsicht erzähle ich meinen älter werdenden Schülern nicht, dass sie die jüngeren Schüler schlagen werden, doch ich versichere ihnen, dass es jüngere Schüler, die mit Technik und nicht mit überlegener Kraft arbeiten, unglaublich schwer haben werden, die Lücke für ihren Angriff zu finden.
Ich bringe allen meinen Schülern bei, die Lücken zu schließen. Um deinen Gegner zu schlagen, musst du herausfinden, wo er ungeschützt ist. Wenn ein jüngerer Schüler gegen einen meiner älteren Schüler antritt und herausfindet, dass da keine Lücken sind, muss er auf seine körperliche Überlegenheit zurückgreifen, um eine zu schaffen. Das ist ein Beweis für die gute Technik der älteren Schüler und zeigt, warum sich jeder immer darum bemühen sollte, die Lücken in seiner Verteidigung zu schließen. Wenn du sie alle geschlossen hältst, kannst du dich gegen jeden athletischeren oder stärkeren Gegner verteidigen und das Alter ist kein entscheidender Faktor mehr.
Schwerpunkt Durchhalten
Das Durchhalten ist ein Thema, das über die gesamte Zeit der Jiu-Jitsu-Praxis von zentraler Bedeutung ist. Deshalb ist es nicht nur der Schwerpunkt für den Weißgurt, sondern auch der Schwerpunkt des Jiu-Jitsu insgesamt. Selbst ein Weltmeister wird irgendwann jemandem begegnen, gegen den er einfach nur durchhalten kann.
Der Judomeister Izumi führt einen Uchimata aus.
Durchhalteposition gegen Angriffe von hinten