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Nr. 977

 

Kemoaucs Bestie

 

Der Kampf um die Sporenschiffe – ein Auftrag der Kosmokraten wird erfüllt

 

von ERNST VLCEK

 

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Man schreibt den Spätsommer des Jahres 3587 terranischer Zeitrechnung. Perry Rhodan setzt seine Expedition mit der BASIS planmäßig fort. Dem Terraner kommt es, wie erinnerlich, darauf an, sich Zugang zu einer Materiequelle zu verschaffen, um die Kosmokraten dazu zu bewegen, die Manipulation der Quelle rückgängig zu machen, auf dass die galaktischen Völker keinen Schaden nehmen. Obwohl Perry Rhodan mit dem komplettierten Auge Laires nun alle Voraussetzungen zum Durchdringen der Materiequelle besitzt, bleibt diese nach wie vor unauffindbar. Dafür entdecken aber die Terraner Kemoauc, den letzten der Mächtigen. Außerdem retten sie ES, die Superintelligenz, die in einer Materiesenke festsitzt, und verhelfen dem Helfer der Menschheit, seiner Bestimmung nachzukommen.

Während Perry Rhodan anschließend eine weitere Suchaktion nach der Materiequelle vorbereitet, kommen die Dinge im Drink-System, dem Standort der BASIS, wie von selbst in Fluss. Laire, der einäugige Roboter, und Kemoauc, der letzte der Mächtigen, benehmen sich äußerst mysteriös, und es besteht kein Zweifel daran, dass die beiden etwas im Schilde führen.

Ihr Interesse richtet sich auf die Sporenschiffe, um die ein Kampf entbrennt, der entschieden wird durch KEMOAUCS BESTIE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Terraner ist misstrauisch gegenüber Laire und Kemoauc.

Laire und Kemoauc – Der Roboter und der Mächtige verfolgen einen undurchsichtigen Plan.

Joker – Eine seltsame Bestie wird geweckt.

Servus – Der Anführer der Androiden verweigert seinen Herren den Gehorsam.

Gucky und Ras Tschubai – Ihre Dienste als Teleporter werden benötigt.

1.

 

Er hatte vor sich ein Sammelsurium von Gegenständen ausgebreitet, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam hatten. Es war schon ein eigenartiges Stillleben. Da lag eine Keule, die von einem Steinzeitmenschen stammen konnte, neben einem Zellaktivator und einer beschriebenen Folie. Es war ein Abschiedsbrief. Und dazwischen stand eine Kaffeekanne.

Zu diesem Stillleben gehörte auch noch ein seltsames Vehikel. Es hatte einen Sitz, der gerade einem Kinderkörper Platz bot. Dazu besaß es am oberen Abschluss der Rückenlehne eine eigenartige Konstruktion, die wie eine Halterung für einen überdimensionierten Kopf aussah. Es handelte sich um den Trageroboter des Supermutanten Ribald Corello.

Dieses Gefährt und der Zellaktivator waren alles, was von ihm zurückgeblieben war. An das Mutantenpaar Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic erinnerte nur noch die Kaffeekanne.

Der Abschiedsbrief stammte von Balton Wyt. Unter anderem stand darin:

... ich werde gerufen, und ich muss diesem Ruf folgen. Mein Bewusstsein wird in ES aufgehen ... Ich lasse meinen Zellaktivator zurück ... es ist jedoch mein Wunsch, Perry Rhodan, dass Du ihn Irmina Kotschistowa übergibst, wenn sie sich entschließt, bei Euch zu bleiben.

Die Metabio-Gruppiererin war geblieben, und Wyts Wunsch war entsprochen worden. Die Kotschistowa war einer der fünf Mutanten, die ES' Ruf nicht gefolgt waren, neben Gucky, Fellmer Lloyd, Ras Tschubai und Alaska Saedelaere. Die anderen waren längst schon in der Superintelligenz aufgegangen und mit dieser nach EDEN II ausgewandert.

Die Keule stammte von Lord Zwiebus. Und das war die Gemeinsamkeit dieser Kollektion von Gegenständen, die Perry Rhodan vor sich liegen hatte: Sie stammten alle von Mutanten und Halbmutanten, die sich entschlossen hatten, ES mit ihren psionischen Kräften zu verstärken und dazu beizutragen, dass die Superintelligenz sich im Zentrum ihrer Mächtigkeitsballung endgültig manifestieren konnte.

»Gucky hat gesagt, dass nicht die, die in ES aufgegangen sind, ein Opfer bringen, sondern jene, die auf der BASIS zurückbleiben.«

Die kindliche Stimme schreckte Rhodan aus seiner Erinnerung. Er blickte zur Seite und entdeckte das blasse, dunkeläugige Mädchen, das sich neben ihn gestellt hatte.

»Danke für deinen Trost, Baya«, sagte Rhodan. »Aber ich denke genauso. Wenn ich dennoch Wehmut empfinde, dann nur, weil die Erinnerung an diese guten Freunde noch so frisch in mir ist und ich weiß, dass dieser Abschied endgültig war. Wir sind ein großes Stück des Weges miteinander gegangen.«

»Es gehört der Vergangenheit an«, sagte Baya Gheröl und erwiderte seinen Blick ernst. »Mit dem Abgang der Mutanten hat ein neuer Abschnitt der Zukunft begonnen.«

Rhodan musste unwillkürlich lächeln. Als er ihr Stirnrunzeln sah, sagte er schnell: »Ich lache dich nicht aus, Baya. Es berührt mich nur seltsam, so tiefsinnige Worte aus einem Kindermund zu hören.«

»Ich kann auch anders«, sagte das Mädchen und erwiderte das Lächeln. »Die Loower haben mir zwar das entelechische Denken beigebracht, aber meinen Humor habe ich mir trotzdem bewahrt. Du solltest mal dabei sein, wenn ich mit Vavo Rassa und den anderen Siganesen herumalbere.«

»Du bist schon richtig, Baya.« Rhodan legte ihr impulsiv den Arm freundschaftlich auf die Schulter. »Jedenfalls danke ich dir für deinen Zuspruch. Warst du wieder in der Loower-Kolonie, Baya?«, erkundigte er sich dann, weil ihm gerade einfiel, dass es in letzter Zeit um den Quellmeister Pankha-Skrin und seine hundert Artgenossen still geworden war. Die Ereignisse im Drink-System, die in der Rettung von ES aus der Materiesenke und der Abwanderung des Großteils der Mutanten gipfelten, hatten die Loower in Vergessenheit geraten lassen. Aber zuvor hatte Pankha-Skrin noch von sich reden gemacht, als er gewaltsam versuchte, Laires Auge an sich zu bringen.

»Nein, schon seit Tagen nicht«, sagte Baya. »Ich schiebe den Besuch dort immer wieder hinaus.«

»Warum das? Fühlst du dich seit Pankha-Skrins spektakulärem Auftritt ihnen nicht mehr so verbunden wie früher?«

»Ich beherrsche die Denkweise der Loower und kann deshalb ihre Motive verstehen und ihre Handlungen begreifen«, sagte Baya. »Ihr solltet euch aber mehr mit ihnen befassen. Es wäre ein Fehler, sie zu ignorieren, nur weil sie sich so ruhig verhalten. Die Geschichte der Loower gibt Auskunft darüber, was die Triebfeder für ihr Verhalten ist. An ihrer Einstellung hat sich trotz allem nichts geändert. Für Pankha-Skrin ist die Entscheidung nur aufgeschoben.«

»Ich weiß, Roi hat mir von dem Gespräch mit dir erzählt, in dessen Verlauf du ihn darauf hingewiesen hast, dass der Quellmeister nach wie vor auf Laires Auge spekuliert«, sagte Rhodan. »Aber ich erinnere mich, dass du auch sagtest, Pankha-Skrin würde kein zweites Mal Gewalt anwenden. Bist du nun anderer Meinung?«

Baya schüttelte verneinend den Kopf.

»Ich habe keine Ahnung, was Pankha-Skrin vorhat. Aber das Problem ist nicht aus der Welt geschafft, wenn man es totschweigt.«

»Ich werde mit dem Quellmeister reden«, versprach Rhodan.

»Wann?«

»Schon bald.«

»Noch bevor die BASIS das Drink-System verlässt und sich wieder auf die Suche nach der Materiequelle macht?«

Rhodan zögerte. Da schlug der Interkom an und enthob ihn einer Antwort. Der Anrufer war Reginald Bull.

»Wäre es dir möglich, in die Zentrale zu kommen, Perry? Wir haben einen eigenartigen Impuls aufgefangen, der zu den wildesten Spekulationen führt.«

»Ich bin schon unterwegs«, sagte Rhodan und tastete aus. Er wandte sich Baya zu und bot ihr an: »Willst du mitkommen?«

 

*

 

Rhodan lauschte dem dumpfen Pochen, das aus dem Lautsprecher kam.

»Hört sich fast wie das Schlagen eines Herzens an«, stellte Rhodan nach einer Weile fest. Jentho Kanthall schaltete das Wiedergabegerät aus.

»Ich habe dasselbe assoziiert«, erklärte Reginald Bull. »Auch ich habe es für das Geräusch eines schlagenden Herzens gehalten. Aber es handelt sich um einen Hyperimpuls, den die Funkzentrale aufgefangen hat.«

Rhodan wandte sich Kanthall zu, aber da mischte sich Payne Hamiller ein. Der Wissenschaftler, der sich mit seinem Assistenten Tobias Doofy eingefunden hatte, sagte: »Der Impuls war sehr schwach und dauerte nur eine Nanosekunde. Wir haben ihn stark gedehnt und verstärkt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses monotone Pochen alles ist, was der Impuls hergibt. Es wird noch eine Menge Arbeit kosten, den Kode zu finden und den Impuls zu dechiffrieren.«

»Payne misst dem Impuls eine zu große Bedeutung bei«, sagte Kanthall. »Er glaubt an eine wichtige Botschaft aus Weltraumtiefen. Dabei war das Signal überaus schwach und hat die BASIS bloß gestreift.«

»Und woher kam es?«, wollte Rhodan wissen.

»Das Signal war zu kurz, um es zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen«, antwortete Kanthall. »Aber es kam aus dem Gebiet, in dem Pankha-Skrin die Materiequelle wähnt. Der Impuls muss auch die Sporenschiffe erreicht haben, und wenn schon nicht alle sechs, dann zumindest die HORDUN-FARBAN. Diese Tatsache hat Payne zu den wildesten Spekulationen verleitet. Aber ich finde, man sollte die Sache nicht überbewerten.«

»Ich bleibe trotzdem dabei, dass es sich um einen Funkimpuls von jenseits der Materiequelle handelt«, sagte Payne Hamiller.

»So abwegig finde ich diese Theorie gar nicht«, sagte Rhodan, während er die spärlichen Auswertungsdaten über den seltsamen Impuls durchging. »Die Fakten sprechen jedenfalls nicht dagegen. Ich könnte mir denken, dass Laire auf diese Weise Anweisungen von den Kosmokraten bekommen hat. Vielleicht war diese Nachricht auch für Laire und den Hominiden Servus bestimmt.«

»Ganz meiner Meinung«, stimmte Tobias Doofy zu, ohne dass jemand seine Meinung hören wollte. »Das ist genau das, was auch Payne gesagt hat. Laires abwartende Haltung lässt nur den Schluss zu, dass er auf Anweisungen wartet. Und warum sind Servus und seine Androiden noch nicht abgezogen, obwohl ihre Aktion im Drink-System längst schon abgeschlossen ist? Doch nur ...«

»Halten Sie die Luft an, Doofy«, schnitt ihm Bull das Wort ab. »Begnügen Sie sich damit, dass wir Ihre Gegenwart dulden.«

»Ändert dieser Zwischenfall etwas an unseren Plänen?«, fragte Kanthall dazwischen.

Rhodan antwortete, ohne lange zu überlegen: »Nein. Es bleibt dabei, dass wir die Suche nach der Materiequelle wiederaufnehmen. Im Drink-System haben wir nichts mehr verloren.«

Das Problem, wie man die Materiequelle trotz aller bisherigen vergeblichen Bemühungen nun finden wollte, war oft genug durchdiskutiert worden, ohne dass man zu einem Ergebnis gekommen wäre. Rhodan ließ sich trotzdem nicht davon abbringen, einen neuerlichen Versuch zu starten.

Seit einiger Zeit wusste er, dass die Manipulation dieser Materiequelle bereits erfolgt war. Dies hatte ihm einen gehörigen Schock versetzt, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte er gehofft, diese Maßnahme der Kosmokraten noch verhindern zu können. Dafür war es jedoch zu spät. Das Wissen darum, dass die Manipulation der Materiequelle verheerende Auswirkungen auf die heimatliche Galaxis haben würde, plagte ihn indessen und verursachte ihm Albträume.

Er wusste nicht, welcherart Bedrohung von der manipulierten Materiequelle für die Milchstraße ausging. Laire hätte es ihm vielleicht sagen können, aber dieser eigenwillige Roboter schwieg zu diesem Thema. Aber um welcherart Gefahr auch immer es sich handelte, Rhodan glaubte anhand der Gegebenheiten schließen zu können, dass die Existenz aller Milchstraßenvölker auf dem Spiel stand.

Er sah die einzige Möglichkeit, die Gefahr doch noch abzuwenden, darin, die Materiequelle zu finden und über sie Kontakt zu den Kosmokraten aufzunehmen. Nur diese Macht konnte die manipulierte Materiequelle stoppen, oder den Veränderungsvorgang sogar noch rückgängig machen.

Darum war es so wichtig, die Materiequelle zu finden.

Die wissenschaftlichen Berater bestätigten ihn in der Ansicht, dass man die Materiequelle deshalb nicht entdeckt hatte, weil sie bereits manipuliert worden war. Das war nur logisch: Laires Auge, dieses für besagte Materiequelle erschaffene Instrument, reagierte nun nicht mehr darauf, weil sich die Ausstrahlung der Materiequelle verändert hatte.

Rhodan glaubte nicht an Wunder, aber er hoffte dennoch, dass eine neuerliche Suchaktion zum Erfolg führen konnte. Seine Hoffnung stützte sich vor allem auf Laire, der nach seiner Überzeugung einiges Wissen zurückhielt. Rhodan war in letzter Konsequenz sogar bereit, den Roboter zu nötigen, ihm die gewünschten Informationen zu geben.

Es stand zuviel auf dem Spiel, die Existenz einer ganzen Galaxis. Rhodan hatte keine Ahnung, welche Vorgänge sich augenblicklich in der Milchstraße abspielen mochten. Sein Wissen beschränkte sich auf das, was er von der Besatzung der DROGERKOND erfahren hatte. Und das Loower-Schiff mit Baya Gheröl und den sechs Siganesen war vor fast einem halben Jahr zum Flug nach Erranternohre aufgebrochen.

Was konnte in einem halben Jahr nicht alles geschehen sein!

Für Rhodan war es die vordringlichste Aufgabe, die Materiequelle zu suchen und über sie an die Kosmokraten heranzukommen.

»Bis zum Start verbleiben uns noch einige Stunden«, warf Payne Hamiller ein. »Wäre es nicht ratsam, die Zeit zu nützen und von Laire eine Stellungnahme zu dem Funkspruch zu verlangen? Vielleicht ergeben sich daraus neue Aspekte.«

»Das hatte ich sowieso vor«, erklärte Rhodan. »Ich werde Laire auf das Signal ansprechen. Aber ich hätte zuvor gerne Atlans Meinung gehört. Wo steckt der Arkonide?«

»Atlan hat gesagt, dass er Laire und Kemoauc im Auge behalten möchte«, antwortete Reginald Bull. »Die beiden stecken dauernd zusammen. Atlan meinte, dass sie irgend etwas ausbrüten, und will herausfinden, was ihr verschwörerisches Getue zu bedeuten hat.«

»Laire und Kemoauc haben eine Menge gemeinsam«, gab Rhodan zu bedenken. »Sie sind nach Millionen von Jahren wieder zusammengetroffen. Da ist es doch verständlich, wenn sie sich einiges zu erzählen haben.«

»Wer einst kosmische Geschichte gemacht hat, wird es vielleicht nicht mehr lassen können«, schaltete sich wieder Tobias Doofy ein. »Ich meine damit vor allem Kemoauc. Sein Verhalten erscheint mir überaus verdächtig. Ich habe da einige Überlegungen angestellt ...«

Hamillers Assistent verstummte, als er Reginald Bulls schneidendem Blick begegnete. Kleinlaut fügte er hinzu: »Ich habe doch nur gemeint, dass man den Mächtigsten der Mächtigen nicht unterschätzen darf. Vergessen wir nicht, dass das Drink-System seine Bastion war. Wer weiß ...«

»Genug!«, sagte Reginald Bull. Er seufzte und sagte zu Rhodan: »Ich glaube, ich muss euch diesen Quälgeist erst einmal vom Halse schaffen, damit ein sinnvolles Gespräch zustande kommt. Ich hatte sowieso vor, in die Messe zu gehen und dort etwas für mein leibliches Wohl zu tun. Ich werde Doofy eben mitnehmen.«

Als er Hamillers Assistenten zu sich winkte, entdeckte er das kleine Mädchen, dessen Anwesenheit ihm bis jetzt entgangen war.

»Wo kommst denn du auf einmal her, Baya?«, fragte er sie.

»Ich bin schon die ganze Zeit über hier«, sagte sie, »und warte bloß auf eine Gelegenheit, um an das Problem der Loower zu erinnern.«

»Ja, wenn das so ist«, sagte Bull und nahm das Mädchen an der Hand, »dann kommst du am besten mit mir und Doofy in die Messe. Ich werde versuchen, euch beiden ein guter Zuhörer zu sein.«

Baya ging ein paar Schritte mit ihm. Dann entzog sie sich seinem Griff und sagte: »Ich gehe doch lieber in die Loower-Kolonie.«

Bull unternahm keinen Versuch, sie umzustimmen.

2.

 

Beim Betreten der Messe sahen sie die beiden sofort: Laire und Kemoauc.

Eigentlich waren sie zu dritt, denn der K-2 war ebenfalls da. Aber Augustus saß am Nebentisch und beobachtete wachsam die Umgebung. Er erweckte den Anschein, als wolle er die beiden von allen störenden Einflüssen abschirmen.

Insgesamt waren nicht einmal die Hälfte der Tische besetzt. Kemoauc und Laire hatten einen Tisch in einer Ecke gewählt. Ihnen am nächsten saß eine Gruppe von zwei Frauen und drei Männern, die sich gedämpft unterhielten.

Der Roboter der Kosmokraten und der ehemalige Mächtige waren die dominierenden Erscheinungen. Sie saßen einander gegenüber, die Oberkörper über den Tisch gebeugt und wie in ein vertrauliches Gespräch vertieft. Kemoauc, breitschultrig und von athletischem Körperbau. Laire, mit seinen 2,52 Metern um einen halben Meter größer, schlank und geschmeidig, humanoid und wegen der sechsfingrigen Hände mit den zwei Daumen doch wiederum fremdartig. Mit seiner hochelastischen Hülle ein Meisterwerk einer unbekannten Technik, ein geradezu vollkommener Roboter. Und doch war er nicht ohne Makel. Sein linkes Auge fehlte, es befand sich in Perry Rhodans Besitz. Und seine Finger waren verstümmelt, die Spitzen fehlten, die verbliebenen Stummel waren ausgeglüht. Das verdankte er den Loowern, die ihm vor Jahrmillionen das linke Auge aus der Höhle gesprengt hatten.

»Da haben Sie es!«, rief Tobias Doofy aufgeregt und wies auf den Tisch in der Ecke. »Die beiden tuscheln schon wieder miteinander. Die hecken bestimmt etwas aus.«

»Laire und Kemoauc haben sich unendlich lange nicht mehr gesehen«, erwiderte Bull. »Da werden sie sich einiges zu erzählen haben.«

»Wer von den beiden ist nun der Herr – und wer der Diener?«, fragte Doofy herausfordernd.