Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
Glossar
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 2230
Krieger für Jamondi
In der Bergfestung – und am Teich der Trideage
Arndt Ellmer
Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt
Im Jahr 1332 NGZ ist die Lage in der Milchstraße so prekär wie lange nicht mehr: Obwohl das arkonidische Kristallimperium und die Liga Freier Terraner im Sektor Hayok zu einem labilen Frieden gefunden haben, ist allen klar, dass es sich nur um einen Zeitgewinn handeln kann.
Perry Rhodan und Atlan, zwei der prominentesten Persönlichkeiten der Galaxis, ahnen von all den Ereignissen nichts: Sie befinden sich zwar noch in der Milchstraße, aber in einem entrückten Raum, dem »Sternenozean von Jamondi«. Es scheint, als habe die Superintelligenz ES den Sternenozean vor mehreren Millionen Jahren in einen Hyperkokon eingesponnen und somit dem Standarduniversum entzogen.
Gemeinsam mit Rorkhete, dem letzten Shoziden, und einer Gruppe der menschenähnlichen Motana nehmen sie den Kampf gegen die kybernetische Zivilisation Jamondis auf: Ein erster Erfolg gelang mit der Entdeckung des Bionischen Kreuzers SCHWERT und dem Erwerb eines Sternenkatalogs.
Mit dessen Hilfe erreichten sie die letzte Zuflucht freier Motana – dort suchen sie KRIEGER FÜR JAMONDI ...
Corestaar – Der Karthog der Motana steht schon mit einem Bein im Grab.
Eisenpanzer – Ein eiserner Kämpfer will nach oben.
Yanathon – Der Botschafter bringt Fremde nach Roedergorm.
Zephyda – Die Epha-Motana stellt sich einem Todesduell.
Perry Rhodan – Der Terraner wird mit einer unbekannten Facette der Motana konfrontiert.
Eisenpanzer hielt Ausschau. Reglos stand er auf der Plattform des nördlichen Vorwerks, als sei er ein fester Bestandteil des Turms. In seinem Innern vermochte er die Erregung jedoch kaum zu bezähmen. Seine Augen hinter den Sichtschlitzen des Visiers brannten geradezu. Mit seinen Blicken hätte er am liebsten Kanäle durch die Suppe unterhalb des Felsgebirges gegraben.
Yanathons Rückkehr verzögerte sich – ein ungewöhnlicher Vorgang, denn der Botschafter verspätete sich nie. In Kimte musste etwas Bedeutendes vorgefallen sein.
Eisenpanzer wollte es als Erster erfahren. Deshalb stand er seit dem Anbruch des Tages an diesem Platz, den Blick unverwandt dorthin gerichtet, wo sich hinter dem ewigen Vorhang aus Sand, Staub und pflanzlichen Partikeln die Ausläufer der Ebene und die Vorberge verbargen.
Tom Karthays Staubsuppe!
Seit der Nacht nahm der Sturm immer mehr zu, trieb den mehligen Sand, den Flodder, bis herauf zu den Zinnen. Nicht einmal die geschlossene Balustrade vermochte ihn abzuhalten, das vermochten nur die Wälle aus Kantblättern, wie die Frauen in Kimte sie kultivierten. Erst setzte der Sand sich als hellgelber Hauch auf dem schwarzgrauen Panzer fest, dann bildeten sich nach und nach winzige grünlich braune Flecken – die organischen Bestandteile des Sturms.
Bleib so stehen, und du wirst ein Immergrün!, dachte Eisenpanzer. Er stieß ein Zischen aus, das dem der giftigen Bergechsen glich.
Wieder fixierte er den undurchdringlichen Vorhang, den der Sturm vor sich hertrieb. Die Sicht reichte nicht einmal bis zum Fuß des Felsmassivs. Wozu also hier draußen stehen und auf ein Ereignis warten, das vermutlich gar nicht eintrat? Nicht heute und nicht morgen? Eisenpanzer kümmerte es nicht. Er wollte hier stehen, bis erst der Hunger und dann der Durst ihn nach unten in die Wirtschaftsräume trieben.
Yanathon würde kommen – irgendwann.
Im dichten Vorhang über der Ebene zeigten sich wilde Wirbel, die hoch hinauf in die Luft trieben. Dort oben fächerten sie sich auf, reicherten die Luft über dem Gebirgsanstieg und über der Festung zusätzlich mit Sandmehl und feuchten Partikeln an. Einige der Wirbel streckten ihre gierigen Finger nach den Spitzen der Feste aus, als könnten sie sich daran festhalten.
Kein Flautwind und kein Orkewetter. Eine Zwischenstufe wie die meiste Zeit des Jahres, dachte Eisenpanzer.
Er presste die Lippen zusammen, fixierte einen dunklen Fleck unten am Fuß des Felsmassivs. Im gleichen Augenblick riss der Sturm den Fleck und gleichzeitig einen Teil der dicken Staubsuppe mit sich, gab die Sicht auf den üppig grünen Boden der Ebene frei, mittendrin ein paar Felszacken, die Vorposten der Feste von Roedergorm.
Da! Er sah ein verwaschenes Etwas, das sich hastig auf das Gebirge zubewegte, braun-blau und oben grau.
Eisenpanzer erkannte das Eil-Garaka und die Diplomatenkutte. Yanathon, der Botschafter! Um eine weibliche Motana handelte es sich auf keinen Fall, die sich mit der Kutte verkleidet hatte. Das hätte eines Übermaßes an Mut und Tapferkeit bedurft. Motana-Frauen waren dazu nicht in der Lage, das wusste Eisenpanzer.
Ein leises Kichern ließ ihn herumfahren. Auf dem schlanken Zentralturm, dem höchsten Punkt der Festung, unerreichbar für Eisenpanzer und doch fast zum Greifen nah, stand Corestaar.
»Yanathon kommt!«, klang die raue Stimme des einbeinigen Alten zu ihm herab. Der Karthog warf die Kapuze zurück, sodass Eisenpanzer sein runzliges Gesicht sah, über das der Sand rieb. Täuschte er sich oder fand Corestaar Gefallen daran?
Der Sturm blies Unmengen größerer Körner herbei. Sie knirschten auf dem Panzer und zersplitterten an den scharfkantigen Schlitzen des Visiers.
»In Kimte muss etwas vorgefallen sein«, fuhr der Karthog fort. »Das Garaka kann kaum noch laufen.«
Eisenpanzer starrte hinab, erhaschte die letzten Schritte des Tieres, ehe es hinter den Felsen verschwand und auf das südliche Vorwerk zuhielt.
Er nimmt einen der Einstiege von unten!
Der Reiter befand sich in höchster Eile. In Kimte musste tatsächlich etwas Bedeutendes vorgefallen sein.
Eisenpanzers Chance, es als Erster zu erfahren und Nutzen daraus zu ziehen, sank auf null.
»Ich habe Alarm ausgelöst«, sagte der Karthog. »Warte du hier und halte Ausschau!«
»Du rechnest mit Verfolgern?«
»Du etwa nicht?« Es klang fast belustigt, und Eisenpanzer schalt sich lautlos für die alberne Bemerkung.
Der einbeinige Alte verschwand hinter einer Sandfontäne.
Eisenpanzer verharrte auf der Stelle, dachte ans Immergrün und blickte wieder zu Tal.
Eines Tages werde ich dort oben stehen!
Auf ihren Trikes brausten sie aus Kimte hinaus, dorthin, wo der Bionische Kreuzer wie ein aus dem Meer angeschwemmter Riesenmanta lag.
Und irgendwie stimmt das auch – wir kamen aus dem Sternenozean, dachte Perry. Und wir werden auch wieder dorthin zurückkehren. Ob nun mit den Motana Tom Karthays oder ohne sie.
Während die anderen im Schleusenhangar auf dem untersten Deck des Rochenraumschiffs warteten, begab sich Zephyda spornstreichs in die Zentrale der SCHWERT, um ihren Quellen und Aicha, der zweiten Epha-Motana an Bord, von ihren geänderten Plänen zu berichten.
»Ich bin gleich zurück. Ich ... sehe bloß kurz nach Lotho Keraete«, sagte Atlan nach kurzem Zögern und eilte Zephyda hinterher.
Lotho Keraete lag im Medoraum von Deck 4. Automatische Sensoren überwachten ihn. Sie hätten jede winzige Regung des Körpers sofort protokolliert und an Echophage gemeldet – und der Bordrechner hätte sie zweifellos sofort bei ihrer Ankunft informiert, wenn sich etwas Nennenswertes getan hätte.
»Sicher«, nickte Perry. »Wir warten hier, nicht wahr, Rorkhete?«
Der Shozide ließ nicht erkennen, ob auch er davon ausging, dass Atlan in erster Linie ein Gespräch mit der rotmähnigen Motana suchte. Was diese zwischenmenschliche Ebene anging, wirkte der Nomade ohnehin eher abgeklärt bis desinteressiert.
»Eine Wartung der Trikes ist nicht notwendig. Aber es wäre hilfreich, wenn ich mir die Karte vorher ansehen könnte.«
Perry hob eine Augenbraue. Hatte Rorkhete gerade versucht, einen Witz zu machen? Er wurde nicht recht schlau aus dem bizarr aussehenden Fremdwesen. Er reichte ihm die Karte, die sie von dem Motana-Botschafter Yanathon bekommen hatten, und gemeinsam studierten sie sie. Sie würden auf ihren Hovertrikes die Feste von Roedergorm aufsuchen, die tief im Gebirge lag. Dort, so lautete die Auskunft des Botschafters, würden sie eher Hilfe erhalten als bei den »feigen Matronen« Kimtes und der anderen Karthay-Orte.
Wie Perry Rhodan und seine Begleiter während der Audienz bei der Planetaren Majestät, Kischmeide, hatten feststellen müssen, besaßen die Bewohner Tom Karthays einen anderen Horizont als Motana jener Welten, die seit Jahrtausenden unter der Knute der Kybb-Cranar dahinvegetierten. Auf Ash Irthumo, Baikhal Cain und anderen Planeten hatte der beständige Kampf gegen die Unterdrücker den Funken der Rebellion am Leben gehalten. Die Choräle und Femegesänge hatten ihnen geholfen, das Bewusstsein zu schärfen. Nur eine solche kämpferische Zivilisation hatte eine Kriegerin wie Zephyda hervorbringen können.
Auf Tom Karthay wäre das unmöglich gewesen. Hier lebten die Motana in ihren Pflanzenstädten fast so, als hätten sie sich damals auf ihrer Flucht in Höhlen unter der Oberfläche verkrochen. Das prägte, und es ließ sich nicht von einem Tag auf den anderen ändern. Für Kischmeide wog die Sicherheit der Zufluchtsstätte Tom Karthay schwerer als die Aussicht auf einen möglichen Sieg gegen die Unterdrücker Jamondis.
Im Grunde konnte niemand es den Motana verdenken, wenn sie so reagierten. Das Überleben ihres Volkes, der Bestand der letzten freien Motana-Welt, stand an oberster Stelle.
Eine gewaltige Sturmböe fegte in die Schleuse und hätte Rorkhete beinahe die Karte aus der Hand gerissen. Mit unwilligem Brummen rollte er sie zusammen und reichte sie Rhodan zurück, der gerade alle Mühe hatte, selbst sicheren Stand zu bewahren. Mühsam klammerte der Terraner sich an dem Motorrad ohne Räder fest, das auf seinem Prallfeld über den leicht abschüssigen Boden ins Freie glitt.
Flautwind nannten die Motana den Sturm, der nach Perrys Schätzung mit etwa hundert Stundenkilometern über das Land brauste und gegen Kimte brandete. Der Graugürtel, der die Stadt schützte, blieb davon nahezu unbeeindruckt.
In Sichtweite schälten sich immer wieder stumme Gestalten aus dem Staubnebel – Motana, von der Neugier getrieben. Sie bestaunten den Bionischen Kreuzer, dieses Relikt der Ahnen, das sie aus ihren Geschichten und Chorälen kannten.
Sie begreifen nicht, dass mit der SCHWERT ein neues Zeitalter begonnen hat, dachte Perry. Oder sie begreifen es, wollen es aber nicht wahrhaben.
»Kommt ruhig näher!«, rief er ihnen zu. »Es ist eines eurer Schiffe.«
Sie mussten ihn hören, denn der Wind blies in ihre Richtung. Dennoch reagierten sie nicht. Ihre Gesichter drückten Scheu aus, aber auch Staunen über dieses Ding. Perry fragte sich, wie er und seine Terraner vor dreitausend Jahren reagiert hätten, wäre das arkonidische Forschungsschiff nicht auf dem Mond abgestürzt, sondern vor den Toren New Yorks, Londons oder von Paris gelandet.
Und hatten sie nach ihrer Bruchlandung auf dem Erdtrabanten nicht ähnlich reagiert, als sie die beschädigte Riesenkugel im Mondkrater entdeckt hatten?
Um Perry Rhodans Mundwinkel spielte ein eigentümliches Lächeln. Nein, sie hatten sich lange nicht so ruhig und abgeklärt verhalten. Damals, vor dreitausend Jahren ...
*
Die Motana ignorierte den zornigen Ausdruck in seinem Gesicht. Sie sah demonstrativ an ihm vorbei zur Wand.
»Selbst wenn du mir zürnst, müsste zwischen uns doch ein Mindestmaß an Zusammenarbeit möglich sein«, sagte er. »Bitte überdenke deine Haltung!«
»Da gibt es nichts zu überdenken«, klang es kalt zurück. »Du hast mir klar gemacht, wo meine Grenzen sind.«
Warum begriff sie nicht, dass sein Verhalten keineswegs erloschenen Gefühlen entsprang, sondern der Verantwortung ihr gegenüber? Ihre gemeinsame Zukunft beschränkte sich auf höchstens ein paar Jahre, wenn nicht weniger. Dann mussten sich ihre Wege zwangsläufig trennen.
Zephyda empfand es als eine generelle Entscheidung gegen sich. Der Gedanke machte den Arkoniden fertig. Seine Augen begannen zu tränen, nur mühsam verhinderte er einen Wutausbruch. Er hätte alles nur noch schlimmer gemacht.
»Wir sind gemeinsam in dieser Lage und an diesem Ort, lass uns auch gemeinsam handeln«, versuchte er es noch einmal.
Sie reagierte nicht. Deutlicher konnte sie es ihm nicht begreiflich machen, dass er Luft für sie war.
Atlan hatte es vorausgeahnt. Vor eineinhalb Monaten auf Ore war es ihm klar geworden. Seither wusste er, dass sie ihr Leben nicht an seiner Seite verbringen würde. Ihre Lebensaufgabe galt dem Kampf gegen die Kybb-Cranar und der Befreiung ihres Volkes.
Er erinnerte sich an jenen Morgen vor dem Aufbruch, als Intake Zephyda hatte zu sich rufen lassen. Zephyda hatte ihm keine Einzelheiten über das Gespräch mitgeteilt. Im Nachhinein hatte er sogar das Gefühl gehabt, dass sie seiner Frage ausgewichen war.
Damals hat es sich entschieden! Ich wollte es nur nicht wahrhaben.
Die Motana starrte an ihm vorbei zur Tür. Atlan wandte sich um.
Draußen im Korridor stand Aicha, die zweite Epha-Motana. Sie warf dem Arkoniden ein Lächeln zu und wandte sich dann an Zephyda. Ihr Blick war finster.
»War das dein letztes Wort, eben in der Zentrale?«
»Ja. Die SCHWERT bleibt hier, mit euch an Bord. Sollen die Frauen von Kimte sie ruhig eine Weile bestaunen. Haltet euch startbereit, man weiß nie, was kommen kann. Ihr seid unsere Rückversicherung.«
»Du rechnest mit einer Falle?«
»Im Grunde nicht. Nicht hier, auf der einzigen freien Welt unseres Volkes. Aber wir wollen nicht leichtsinnig werden.«
»Es wäre doch bestimmt sinnvoller, wenn du selbst hier bliebest, als oberste Repräsentantin. Die Kontaktaufnahme mit diesen anderen Motana könntest du getrost Atlan und mir überlassen«, versuchte es Aicha, fing sich aber nur einen vernichtenden Blick Zephydas ein.
»Keine Diskussionen mehr. Wir teilen uns auf. Deine Aufgabe hier ist äußerst wichtig. Deine Anwesenheit – und die der SCHWERT – könnte letztlich ausschlaggebend sein. Ich hoffe, du bist dir deiner Verantwortung bewusst.«
Aicha seufzte. »Natürlich.«
Atlan glaubte zu verstehen. Zephyda wollte die Motana von Kimte nicht aufgeben, hoffte noch immer auf einen Sinneswandel. Vielleicht bildete der Anblick des Bionischen Kreuzers tatsächlich so etwas wie den idealen Anstoß für Denkprozesse. Und die brauchten eben ein paar Tage und Wochen – eine Zeit, die ihnen aber nach seiner Einschätzung nicht zur Verfügung stand. Die Kybb-Cranar und das Kybernetische Kommando erholten sich langsam von ihrer Lähmung.
Historisches Anschauungsmaterial dieser Art wirkt erst dann richtig, wenn man seine praktische Anwendung demonstriert, ließ der Extrasinn ihn wissen.
Das nachfolgende Umdenken brauchte erst recht Zeit. Veränderungen musste man zuerst für sich persönlich akzeptieren, bevor man in der Lage war, sie in Angriff zu nehmen.
»Auch ich habe den Schritt von der Wegweiserin in Pardahn zur Befreierin meines Volkes nicht innerhalb weniger Stunden getan«, fuhr Zephyda fort.
Neidlos erkannte er an, dass sie ihm mit diesem Argument den Wind aus den Segeln nahm. Zephyda hatte in jeder Beziehung dazugelernt. Nur in Sachen Liebe hielt er sie inzwischen für blind.
Anfangs galt das wohl eher für dich, erinnerte ihn der Extrasinn. Zephyda übernahm den zurückhaltenden Part, während du dir in deiner Unwiderstehlichkeit gefielst. Sie war sich lange nicht sicher, ob sie dich wirklich liebt.
Dann habe ich ja gerade rechtzeitig die Notbremse gezogen.
Nein. Wie so oft hast du den richtigen Zeitpunkt verpasst.
*
Eine Wegkarte nützte dann etwas, wenn man den eingezeichneten Weg auch sah. Bisher war das nicht der Fall.
Seit Stunden quälten sie sich durch den Schleier aus Staub und Flodder. Mittlerweile kam immer mehr Sand hinzu. Er rieb an den Karosserien der Fahrzeuge. Manchmal schlugen Funken aus den Prallfeldkissen, auf denen sich die schwebenden Motorräder vorwärts bewegten. Eine Stunde nach Sonnenaufgang waren sie losgefahren. Inzwischen lag die Zone der größten Helligkeit hoch über ihnen und ließ den Höchststand des orangegelben Sterns erahnen.
»Dort!« Atlan deutete auf den wuchtigen dunklen Schatten, der sich hinter der Staubwand abbildete. »Das könnte einer der Orientierungsfelsen sein.«
Mitten aus der fruchtbaren Ebene zwischen Vor- und Hauptgebirge ragte ein gewaltiger Monolith. Permanente Stürme hatten ihn über Jahrtausende hinweg zu einem annähernd eiförmigen Gebilde geschliffen, stark gewölbt auf der einen Seite, spitz zulaufend auf der anderen. Im Windschatten entdeckten sie eine Markierung, die Perry, der hinter Atlan auf dem Trike saß, anhand von Yanathons Karte identifizierte.
Sie waren vom Weg abgekommen. Rorkhete quittierte die Erkenntnis mit einem grellen Leuchten seiner Schlitzaugen. Atlan stieg ab, zog eine Wasserflasche aus dem Proviantbeutel und trank ein paar Schlucke. »Ihr solltet das auch tun.«
Perry nickte. Er ergriff die ihm dargebotene Flasche. Rorkhete lehnte ab, und Zephyda reagierte überhaupt nicht.
Der Shozide warf einen schnellen Blick auf die Karte und deutete nach links. »Wir korrigieren unseren Kurs.«
Kaum machte er den Mund zu, brauste Zephyda davon, Rorkhete schloss sofort auf. Perry und Atlan hatten Mühe, den beiden zu folgen. Nach zwei Stunden stießen sie auf einen weiteren Monolithen mit Markierung. Diesmal waren sie richtig.