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Nr. 1029

 

Die Unbezwingbaren

 

Vorstoß der 20. Flotte – ins Reich der Mascinoten

 

von KURT MAHR

 

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Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen.

In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.

Dennoch ist der Hanse selbst im Jahre 424 NGZ nichts über das Herzogtum von Krandhor bekannt und auch nichts über die Betschiden, die ihre Herkunft von dem legendär gewordenen Generationenschiff SOL ableiten.

Um drei dieser Betschiden geht es nun! Seitdem sie für die Flotte von Krandhor rekrutiert wurden, führen sie ein gefährliches Leben, reich an Abenteuern und Komplikationen.

Gegenwärtig befinden sich zwei von ihnen bei Herzog Gu, der sie nach Kran, der Hauptwelt des Reiches, bringen will. Doch diese Pläne werden vorerst zurückgestellt, denn die 20. Flotte tritt an gegen DIE UNBEZWINGBAREN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Valvul – Ein Mascinote.

Porpol – Valvuls Nachbruder.

Maso – Kommandant der 20. Flotte.

Plaquet – Der kranische Cheftechniker auf einem Himmelfahrtskommando.

Vjuga und Preleddi – Plaquets Begleiter.

Gu – Herzog des Reiches der Kranen.

1.

 

»Ich bin Valvul.

Kannst du mich sehen? Nein? Du bist wahrscheinlich einer von den Primitiven, die sich durch jede kleine Verspannung des Raumes irremachen lassen. Sieh her, ich löse die Krümmung auf. Jetzt siehst du mich? Undeutlich nur?«

»Mit wem sprichst du?«, fragte die Maschine.

Valvul schrak aus seinen Gedanken auf. »Mit einem hypothetischen Fremdwesen«, antwortete er. »Ich versuche mir auszumalen, wie die Begegnung ausfallen würde.«

»Du empfindest Unbehagen«, stellte die Maschine sachlich fest. »Du solltest dich nicht mit solchen Gedanken abgeben.«

»Ach, sei ruhig!«

Es lag daran, dass er sich nutzlos fühlte. Er wusste nicht, was er hier verloren hatte. Er hatte sich oft ausgemalt, was geschehen würde, wenn er seinen Posten einfach verließ und sich irgendwo im Gewirr der Decks und Gänge, der Rampen, Schächte und Korridore verlor. Er stellte sich vor, dass der Eigentliche Bereich recht gut ohne ihn auskäme.

Aber solcherlei Gedanken hatten die Maschine sofort aktiviert. Sie war sehr ernst gewesen und hatte ihm ins Gewissen geredet. Grübeln dieser Art führe zu nichts, hatte sie erklärt. Im Eigentlichen Bereich habe jeder seine zugewiesene Aufgabe zu erfüllen. Wenn er nicht aufhöre, so zu denken, hatte sie gesagt, bleibe ihr nichts anderes übrig, als sofort den diensthabenden Heilfürsorger zu alarmieren. Daraufhin hatte Valvul sich natürlich sofort anderen Gedanken zugewandt. Wer wollte schon mit einem Heilfürsorger zu tun haben? Wem lag daran, mit überhaupt jemand in Kontakt zu treten? Alleine fühlte sich der Mascinote am wohlsten.

Warum malte er sich dann die Begegnung mit einem hypothetischen Fremden aus? Weil ihm langweilig war. Weil sein Dasein der Abwechslung bedurfte. Mit Fremden zusammenzutreffen, wäre ein neues Erlebnis, auch wenn einem dabei übel wurde.

Valvul, Maschinenbeisitzer Vierter Klasse, Maschinenkategorie dreizehn. Was war das schon? Wo waren die Beisitzer erster, zweiter und dritter Klasse? Was taten sie? Fühlten sie sich ebenso überflüssig wie er?

Valvul riss sich zusammen. Noch mehr solch defätistische Gedanken, und er bekam es doch noch mit dem Heilfürsorger zu tun. Die Maschine erkannte sein Bemühen, vernünftig zu sein, und schien es honorieren zu wollen.

»Valvul«, sagte sie mit süßlicher Stimme, »ich habe etwas für dich.«

Ein Bildschirm leuchtete auf. Valvul sah die Reflexe vieler fremder Raumschiffe, die sich dem Eigentlichen Bereich näherten.

 

*

 

»Plaquet, hör auf, an deinen Geräten herumzufummeln, und konzentriere dich auf das, was hier gesagt wird.«

Die Stimme des hochgewachsenen Kranen war ungewöhnlich scharf. Maso, der Kommandant der Zwanzigsten Flotte war schlechter Stimmung. Plaquet fuhr schuldbewusst in die Höhe und richtete den Blick, Aufmerksamkeit heuchelnd, auf die dreidimensionale Darstellung, die mitten im Raum schwebte.

Maso bediente sich eines Lichtstabs, um seine Darstellung zu verdeutlichen. »Das ist das verdammteste Ding, das uns je vor die Geschützrohre kam«, knurrte er. Der Lichtstab beschrieb einen Kreis rings um das aus vereinzelten Leuchtflecken bestehende Gebilde. »Insgesamt zweitausend gigantische Raumschiffe, eher schon Raumfestungen, einer völlig fremdartigen Bauart, bewegungslos im All stehend. Das gesamte Ding hat einen Durchmesser von viertausend Lichtjahren. Der durchschnittliche Abstand der Festungen voneinander beträgt zweihundertfünfzig Lichtjahre. Der Verkehr zwischen den Festungen wird von kastenförmigen Raumfahrzeugen besorgt. Es gibt unverkennbare Anzeichen dafür, dass sich an Bord der Festungen intelligentes Leben befindet. Wir haben alles Mögliche versucht, um Verbindung mit den Fremden aufzunehmen. Entweder verstehen sie uns nicht, oder sie wollen uns nicht verstehen. Wir liegen hier fest. Plaquet, ist das klar?«

Plaquet, Cheftechniker im Nest der Zwanzigsten Flotte, wusste nicht, warum sich der Kommandant aus all den Zuhörern, die sich zu seinem Vortrag eingefunden hatten, ausgerechnet ihn aussuchte, um seine Bemerkungen an den Mann zu bringen. Aber im jahrelangen Umgang mit Maso hatte er gelernt, sich von dem alten Kämpen nicht einschüchtern zu lassen.

»Nein, das ist mir nicht klar«, antwortete er.

Masos sandgelbe Löwenmähne sträubte sich. Er richtete sich aus der Hocke halbwegs in die Höhe, so dass er bis zu mehr als drei Metern aufragte.

»Was ist dir nicht klar?«, bellte er.

»Warum wir hier festliegen. Wir können das Fremdgebilde durch eine Wachflotte absichern und einfach links liegen lassen. Unser Vorstoß in den Sektor Dayban-Hohst braucht sich deswegen nicht zu verzögern.«

Maso sank wieder in die Hocke zurück. »Wissenschaftler«, schnaubte er verächtlich. »Keine Ahnung von Strategie. Erstens bände ich damit eine ganze Wachflotte, die mir woanders viel bessere Dienste leisten könnte, und zweitens hätte ich damit immer noch keine Gewissheit, dass dieser ... dieser Bienenschwarm nicht plötzlich aktiv würde und mir im Rücken der Front Schwierigkeiten machte.«

Plaquet sah ihn treuherzig an. »Ja, jetzt ist es mir klar«, sagte er.

»Du hast einen Plan?«, fragte Irgoth, der Kommandant des Flottennests.

»Gewiss doch, sonst hätte ich euch nicht hier zusammenrufen lassen«, polterte Maso. »Wir sind bisher auf die falsche Art und Weise vorgegangen. Wir flogen die Festungen an. Da uns beim Einsatz unserer Waffen auf höchsten Befehl die Hände gebunden sind, solange wir nicht angegriffen werden, kamen wir angerauscht wie eine Schar nassschnäuziger Friedensengel. Die Fremden setzten uns ein Prallfeld vor die Nase, das uns gehörig durcheinanderrüttelte, und dann fuhren wir traurig wieder nach Hause. Das zweite Mal ging es uns ebenso, und beim dritten auch nicht besser.«

Die Erinnerung an die erlittenen Fehlschläge setzte ihm zu, das sah man an seiner Miene.

»Zwei Vorgehensweisen sind bisher noch nicht versucht worden«, fuhr er fort. »Anstatt uns an die Festungen zu halten, sollten wir uns eines der Kastenschiffe schnappen. Das ist das erste ...«

 

*

 

»Zeig mir eine Simulation«, bat Valvul die Maschine.

Die rückwärtige Hälfte des Raumes verdunkelte sich. Sterne erschienen, und dazwischen die Umrisse der fremden Raumschiffe. Sie wirkten flachgedrückt und bestanden aus eindeutig voneinander unterscheidbaren Bug- und Heckabschnitten. Valvul sah die Flotte der fremden Fahrzeuge, als flöge er in nur wenigen Kilometern Entfernung vor ihr her.

Zum vierten Mal sah Valvul die Schiffe der Fremden, aber er verstand ebenso wenig wie beim ersten Mal, warum sie in allen Äußerlichkeiten einander so haargenau glichen, als seien sie allesamt aus derselben Gussform hervorgegangen. Valvul fragte sich, wie die Fremden aussehen mochten, die sich an Bord der Fahrzeuge befanden. Waren sie etwa auch alle miteinander identisch? Der Gedanke an soviel Gleichförmigkeit verursachte ihm körperliches Unbehagen. Seine Nerven reagierten instinktiv. Die Raumfalte drohte, sich um ihn zu schließen.

Nur jetzt nicht, dachte Valvul entsetzt. Ein Schnitt ausgerechnet in diesem Augenblick – nicht auszumalen!

»Woher kommen sie?«, fragte er die Maschine, um sich abzulenken.

»Dieselbe Richtung wie immer.«

Mit einem seiner flexiblen Greifarme wischte Valvul über eine kleine, leuchtende Platte, die in die Konsole der Maschine eingearbeitet war – zusammen mit anderen Leuchtplatten und seltsam geformten Schaltern und Anzeigegeräten. Seit er aus seinem Vorbruder geschnitten worden war, wusste er um die Bedeutung dieser Platte. Sie war zu betätigen, sobald sich etwas Ungewöhnliches ereignete, das allgemeine Aufmerksamkeit erforderte. Valvul hatte das Gefühl, dass die Wirkung der Platte die ganze Stadt umfasste. Vielleicht war sie sogar noch bedeutender und ging hinaus über den ganzen Eigentlichen Bereich.

»Das sind fruchtlose Gedanken«, ermahnte ihn die Maschine.

»Formationsanalyse«, sagte Valvul unfreundlich.

Auf einem Bildschirm erschienen Zahlen- und Zeichenketten. Valvul las sie aufmerksam. Plötzlich stutzte er. »Heh, das ist etwas Neues!«, rief er aus. »Bei den vorigen drei Malen war ihre Formation so einheitlich wie das Aussehen ihrer Schiffe. Diesmal gibt es zwei Einheiten, die ...«

Er unterbrach sich und richtete den Blick auf die dreidimensionale Projektion im Hintergrund des Raumes. Die beiden Einheiten bewegten sich, von Valvul aus gesehen, auf dem linken Flügel der fremden Flotte. Er fragte sich, was die ungleichförmige Anordnung zu bedeuten haben mochte. Im selben Augenblick begann die Projektion zu flackern. Die fremden Schiffe erloschen.

»Was ist das?«, fragte Valvul überrascht.

»Dasselbe wie bei den vergangenen drei Malen«, antwortete die Maschine gelangweilt. »Sie sind in ein übergeordnetes Kontinuum übergewechselt, um die Restdistanz rascher hinter sich zu bringen.«

 

*

 

»Plaquet, ist deine Mannschaft bereit?«

Plaquet sah von seinen Unterlagen auf. Sein Blick fiel auf den großen Orterschirm, der zwei der Raumfestungen zeigte. Es wurde ihm schwindlig bei dem Gedanken, dass er in Kürze an Bord eines winzigen Fahrzeugs sich dort würde hinauswagen müssen.

»Bereit und an Bord«, antwortete er, ohne Maso dabei anzusehen.

»Ich hoffe, du weißt mir dieses Kommando zu schätzen«, sagte der Kommandant.

Oh ja, dachte Plaquet. Und wie! Ich könnte jetzt daheim, im Nest der Flotte, in meinem Quartier sitzen und mir die neuesten Aufzeichnungen der Lugosiade anschauen. Statt dessen bereite ich mich auf einen Einsatz vor, bei dem ich wahrscheinlich Kopf und Kragen verlieren werde.

»Ich weiß es mir zu schätzen«, sagte er. »Aber noch wohler wäre mir, wenn ich die Sache schon hinter mir hätte.«

»So spricht ein Soldat nicht!«, dröhnte Maso.

»Ich bin kein Soldat«, wehrte sich Plaquet. »Ich bin ein Techniker.«

»Mit der Fähigkeit, ein guter Soldat zu werden«, drehte Maso das Thema in eine völlig unerwartete Richtung. »Die Herzöge erwarten ...«

Er wurde unterbrochen. Ein Kommunikator piepste. Der Kommandant wandte sich dem Gerät zu.

»Ortung. Ein Kastenschiff legt von der Festung ab. Es beschleunigt mit mäßigen Werten. Sieht gut aus.«

»Die RORATAN soll sich auf den Weg machen«, donnerte Maso.

»Ist schon unterwegs, Kommandant.«

Der Kommunikator schaltete sich mit einem kurzen Pfeiflaut aus. Maso wandte sich um und sah Plaquet an. Der Techniker stand auf, als bereite ihm die Bewegung Mühe. »Ich bin schon unterwegs«, sagte er mit der Miene eines Mannes, der sich in sein Schicksal ergeben hatte.

 

*

 

Eine seltsame Erregung hatte sich Valvuls bemächtigt. Er hatte eine wichtige Beobachtung gemacht. Nicht die Maschine hatte ihn darauf hingewiesen; er selbst war es gewesen, der die Formationsanalyse verlangt und anhand der Daten die Unregelmäßigkeit im Verband der Fremden bemerkt hatte.

Vielleicht war ein Maschinenbeisitzer Vierter Klasse doch wichtiger, als er bisher angenommen hatte. Aber was sollte er tun? Zum ersten Mal in seinem Leben ging ihm auf, dass er außerstande war, etwas für die Sicherheit des Eigentlichen Bereichs zu tun. Wenn ihm in diesem Augenblick jemand offenbart hätte, die Fremden seien gekommen, um sämtliche zweitausend Städte zu zerstören – was hätte er tun können, um die Gefahr abzuwenden? An wen sollte er sich wenden?

Bei allen sieben guten Geistern! Solche Situationen musste es in der Vergangenheit gegeben haben. Wie hatten die Maschinenbeisitzer darauf reagiert? Was hatten sie getan, um den Eigentlichen Bereich vor Schaden zu bewahren?

»Eine Möglichkeit wäre, den Beisitzer Eins zu benachrichtigen«, sagte die Maschine, vor der er saß.

»Beisitzer Eins?«, wiederholte Valvul erstaunt. »Ich wusste nicht, dass es so jemand gibt. Welcher Maschine sitzt er bei?«

»Er hält Wache über den gesamten Verband der zweitausend Städte.«

»Wie kommt es, dass ich noch nie von ihm gehört habe?«

»Du hast ihn nie gebraucht.«

»Wie erreiche ich ihn?«

»Es gibt auf dieser Konsole eine Schalttaste, über deren Funktion du dir schon oft Gedanken gemacht hast. Betätige sie, und du erreichst den Beisitzer Eins.«

Valvul reagierte nicht sofort. Er wusste, wie solche Dinge sich anließen. Man wählte den Rufkode eines anderen Mascinoten, und im nächsten Augenblick materialisierte der Angerufene auf dem Bildschirm. Es war fast so schlimm, als wäre man mit ihm in demselben Raum. Valvul spannte die Rückenmuskeln und wischte mit dem Greifarm über die Taste.

Es kam ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Kein Mascinote erschien auf der Mattscheibe, sondern das Bild eines von komplizierten Geräten erfüllten Raumes. Eine Gedankenstimme ertönte, von der Valvul ohne weiteres bereit war zu glauben, dass sie einem weisen, selbstsicheren Wesen gehörte.

»Du hast Wichtiges zu berichten, Valvul?«, fragte die Stimme.

Valvul war erstaunt. Woher kannte der Beisitzer Eins seinen Namen? Stockend zunächst, später flüssiger erstattete Valvul seinen Bericht.

»Du bist sehr aufmerksam, Valvul«, sagte der Beisitzer Eins. »In der Tat scheinen die Fremden diesmal etwas Besonderes vorzuhaben. Ich sehe auf meinem Fahrplan, dass eines der Verbindungsschiffe im Begriff steht, von deiner Stadt abzulegen. Es kann sein, dass die Fremden es darauf abgesehen haben, nachdem wir sie bisher von den Städten aus haben mühelos zurückweisen können. Aber was das zweite Fahrzeug der Fremden im Schild führt, ist vorläufig noch unbekannt. Beide Fahrzeuge nähern sich deiner Stadt, Valvul. Am besten hältst du mit wachen Sinnen Ausschau.«

»Ja, das werde ich tun«, versicherte Valvul.

»Und noch etwas«, begann die Stimme wieder. »Sobald du eine wichtige Beobachtung machst, nimm Kontakt mit mir auf.«

Als die Verbindung erlosch, hatte Valvul das Gefühl, mit einem überaus wichtigen Wesen gesprochen zu haben. Er hatte sich schon oft gefragt, ob es unter all den Mascinoten einen gebe, der die Geschicke des gesamten Eigentlichen Bereichs bestimmte. Jetzt glaubte er, eine Antwort auf seine Frage gefunden zu haben.

»Wie habe ich das gemacht?«, fragte er die Maschine voller Stolz.

»So gut wie jeder verantwortungsbewusste Mascinote«, dämpfte die antwortende Stimme seinen Enthusiasmus. »An deiner Stelle würde ich mich jetzt jedoch auf den Auftrag konzentrieren, den der Beisitzer Eins dir erteilt hat.«

»Das tue ich doch«, protestierte Valvul.

»Nein, das tust du nicht. Du sollst die beiden fremden Fahrzeuge beobachten, die sich auf diese Stadt zubewegen.«

»Aber sie sind doch ...«

»Nein. Sie sind aus dem übergeordneten Kontinuum aufgetaucht, als du den Beisitzer Eins anriefst.«

Das Bild im Hintergrund des Raumes veränderte sich. Valvul erblickte zwei Raumschiffe der Fremden. Er sah sie so deutlich, als befänden sie sich unmittelbar vor ihm. Gleichzeitig bemerkte er, wie sich von rechts her der Umriss eines kastenförmigen Verbindungsschiffs in die Projektion hineinschob. Das Schiff hatte die Stadt vor wenigen Minuten verlassen. Eines der fremden Fahrzeuge schwenkte ab und hielt auf das Verbindungsschiff zu. Das zweite behielt seinen ursprünglichen Kurs bei und schoss mit hoher Geschwindigkeit auf die Stadt zu.

 

*

 

Plaquet saß fest eingebettet in den Sitz, der sich seinen Körperformen nahtlos anpasste, und sah mit starrem Blick auf die fremdartige Szene, die auf dem großen Bildschirm vor ihm abrollte. Das kleine Beiboot befand sich noch immer im Leib der JÄQUOTE, des Flaggschiffs. Aber wie lange noch, und die JÄQUOTE würde das winzige Fahrzeug von sich speien.

Plaquet gab sich allerlei Hoffnungen hin. Der Abwehrschlag von der Festung konnte erfolgen, bevor sich die JÄQUOTE bis auf die Distanz genähert hatte, die Maso für die günstigste hielt. Oder die JÄQUOTE entwickelte Schwierigkeiten mit dem Triebwerk. Oder das Weltall öffnete sich und riss sie alle miteinander in ein fremdes Universum! Irgend etwas! Plaquet war gewillt, selbst den nichtigsten Anlass als Entschuldigung dafür zu verwenden, warum er diesen selbstmörderischen Auftrag nicht hatte ausführen können.