Raoul Ouédraogo und Arnaud Frauenfelder, Assistenten an der Universität Genf, haben mitgeholfen, die umfangreiche Dokumentation zu sichten, zu klassieren und zu kontrollieren. Juan Gasparini hat mir wesentliche Dokumente betreffend der nazistischen Kapitalexporte nach Südamerika verschafft.
Catherine Lorenz hat mit großem persönlichem Einsatz und fachlicher Kompetenz die Reinschrift der sukzessiven Versionen des Manuskripts betreut.
Im Schweizerischen Bundesarchiv ist mir mit außerordentlicher Sachkenntnis und Freundschaft Daniel Bourgeois zur Seite gestanden. Meine Forschung hätte in der vorgegebenen Frist nicht zu Ende geführt werden können, ohne die praktischen Ratschläge und bibliographische Orientierungshilfe anderer, international anerkannter Historiker, die über die Beziehungen der Schweiz zum Dritten Reich geforscht haben. Es sind dies vor allem Jean-Claude Favez, Philippe Burrin, Shraga Elam und Hans Ulrich Jost.
Renaud Gautier, Privatbankier in Genf, hat mir wertvolle Erläuterungen zu spezifisch banktechnischen Problemen gegeben.
Zahlreiche, zum Teil entscheidend wichtige, vertrauliche Dokumente, Hinweise und Interna aus der Verwaltung und den Banken sind mir von Personen zugegangen, die aus naheliegenden Gründen ihren Namen hier nicht erwähnt haben möchten. Ihre vielfältige Hilfe zu diesem Buch entspringt tiefer persönlicher Überzeugung.
Erica Deuber-Pauli hat die verschiedenen Versionen des Manuskripts kritisch gelesen und mir kluge Ratschläge erteilt.
Wertvolle Hilfe in Rat und Tat hat mir mein Lektor Karl Heinz Bittel geleistet.
Allen Genannten schulde ich Dank.
Genf, im Februar 1997
Jean Ziegler
Jean Ziegler ist Professor für Soziologie an der Universität Genf, assoziierter Professor an der Sorbonne sowie Nationalrat im Parlament der Schweizer Eidgenossenschaft. Er verfaßte zahlreiche Bücher, vor allem über die Dritte Welt, die ihn international bekannt machten. Sein Buch«Die Schweiz wäscht weißer» stand monatelang auf den Bestsellerlisten. 1996 erschien sein Roman«Das Gold von Maniema».
Das Geschichtsbild jeder Nation ist das Produkt kollektiver Vorstellungen und Mythen. Jede Geschichtsschreibung ist belastet von Ideologien, sie ist eine politische Waffe. Herbert Lüthy, vormals Ordinarius in Basel, schreibt: »Die Wissenschaft von der Geschichte steht im unauflösbaren Bezug zum Bewußtsein der Geschichte, aus dem wir geschichtlich, das heißt politisch denken und handeln.«1
Wie das aktuelle Geschichtsbild der immerfort Herrschenden der Schweiz aussieht, offenbaren zwei Ereignisse: die sogenannten Diamant-Feiern von 1989 und die außerordentliche Sitzung der Vereinigten Bundesversammlung vom 7. Mai 1995.
Die Diamant-Feiern: 1989 jährte sich zum fünfzigstenmal Hitlers Überfall auf Polen. Ein Ereignis, das in der Erinnerung der Völker unsägliche Schrecken, Trauer und Besinnung beschwörte. Nicht so in der Schweiz. Das Eidgenössische Militärdepartement nahm den Geburtstag zum Anlaß, um den helvetischen Widerstandsmythos zu revitalisieren. Gefeiert wurde die Generalmobilmachung, die heroische Wehrbereitschaft der stets unbesiegten, weil stets neutralen Schweizer Armee. Ein groteskes Fest. Landesweit wurden die überlebenden Veteranen der Aktivdienstzeit zu Speise und Trank geladen. Nebst Gratiswurst und einer Medaille gab es vaterländische Reden. Der Ton war selbstgefällig. Gedankt wurde den Veteranen für die Rettung des Landes. Gefeiert ihr Heldenmut. Bezahlt wurden die Feste vom Steuerzahler. Der Titel stammte aus einem Gedicht von Gottfried Keller: Die Eidgenossenschaft als unzerstörbarer Diamant.
Peter Bodenmann, Präsident der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, nennt die Armee despektierlich einen »Trachtenverein«. 1989 inszenierte dieser Trachtenverein, der über 400000 Mitglieder zählt und jährlich Milliarden Franken verschlingt, seine triumphale Selbstdarstellung. Eine Wanderausstellung zog durch die Kantone. Laut Oberstkorpskommandant Rolf Binder, Ausbildungschef der Armee, besuchten über eine halbe Million Menschen diese bizarre Schau.
Die Schweiz wurde zum einzigen Land der Welt, das den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs feierte.
Ironie der Geschichte: Der mit der Diamant-Feier-Vorbereitung betraute Oberst Friedrich Nyffenegger entpuppte sich nachträglich als korrupter Funktionär. Unter dem Verdacht der Unterschlagung von Geldern und Medaillen wurde er 1996 von der Bundesanwältin Carla del Ponte verhaftet.
Das zweite Ereignis: Im Mai 1995 feierten überall auf der Welt die Völker den Waffenstillstand, den Zusammenbruch des Dritten Reiches, den Sieg der Zivilisation über das braune Ungeheuer. Nicht in der Schweiz. Der Bundesrat war der Meinung, die Eidgenossenschaft sei im Zweiten Weltkrieg neutral geblieben und brauche dessen Ende daher auch nicht zu feiern. Aufgebrachte Parlamentarier, unter der Führung der Nationalräte Helmut Hubacher und Andreas Gross, rebellierten. Der Bundesrat sah sich gezwungen, des Sieges der Zivilisation über das Hitler-Reich dennoch zu gedenken.
Am Sonntag, dem 7. Mai, trat die Vereinigte Bundesversammlung im Berner Bundeshaus zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen.
Bundespräsident (und Verteidigungsminister) Kaspar Villiger hielt auf deutsch, italienisch und französisch die Jubiläumsrede.
»Unser Land blieb vom Zweiten Weltkrieg verschont. Das ist Grund zu Dankbarkeit. Andere Länder haben Europa befreit, haben die europäische Kultur gerettet, haben auch uns eine Zukunft in Freiheit ermöglicht. Das ist Grund zur Bescheidenheit. Unser Land hat in höchst bedrohter Lage zur Erhaltung seiner Unabhängigkeit, seiner Werte und seiner Unversehrtheit das Menschenmögliche geleistet. Das ist Grund zum Respekt vor der Leistung jener Generation. Auch unser Volk mußte Opfer bringen, aber ungleich weniger als jene Völker, welche in den Krieg verwickelt wurden. Das ist Grund zur Zurückhaltung. Und auch die Schweiz hat nicht durchweg so gehandelt, wie es ihren Idealen entsprochen hätte. Das ist Grund zur Nachdenklichkeit. Dankbarkeit, Bescheidenheit, Respekt, Zurückhaltung, Nachdenklichkeit: Diese Werte sollen die heutige Gedenkfeier prägen.«
Villiger zeigte Mut: Er gestand die helvetische Kriegsschuld gegenüber den Zehntausenden an der Grenze abgewiesenen jüdischen Menschen ein. Noch ein Zitat:
»Es geht um jene vielen Juden, auf die durch die Zurückweisung an der Schweizer Grenze der sichere Tod wartete. War das Boot wirklich voll? Hätte der Schweiz der Untergang gedroht, wenn sie sich deutlich stärker für Verfolgte geöffnet hätte, als sie dies getan hat? Haben auch bei dieser Frage antisemitische Gefühle in unserem Land mitgespielt? Haben wir den Verfolgten und Entrechteten gegenüber immer das Menschenmögliche getan? Es steht für mich außer Zweifel, daß wir gerade mit dieser Politik gegenüber den verfolgten Juden diese Schuld auf uns geladen haben. Die Angst vor Deutschland, die Furcht vor Überfremdung durch Massenimmigration und die Sorge um politischen Auftrieb für einen auch hierzulande existierenden Antisemitismus wogen manchmal stärker als unsere Asyltradition, als unsere humanitären Ideale. Schwierige Zielkonflikte wurden auch überängstlich zu Lasten der Humanität gelöst. Mit der Einführung des sogenannten Judenstempels kam Deutschland einem Anliegen der Schweiz entgegen. Dieser Stempel wurde im Oktober 1938 von der Schweiz gebilligt. Wir haben damals im allzu eng verstandenen Landesinteresse eine falsche Wahl getroffen. Der Bundesrat bedauert das zutiefst. Er entschuldigt sich dafür im Wissen darum, daß ein solches Versagen letztlich unentschuldbar ist.«
Stellt Villigers Rede den Bruch mit dem Fideismus dar? Leider nicht. Auch fünfzig Jahre nach dem Delikt nimmt der Bundespräsident das damalige Regime in Schutz:
»Alle, die damals Verantwortung für unser Land trugen, richteten ihr Handeln nur – und nur – nach dem Wohl des Landes aus, wie sie es empfanden und sahen. Sie heute an den Pranger zu stellen wäre ungerecht, wäre wohl auch selbstgerecht. Wir wollen uns deshalb nicht zum Richter aufschwingen.«
Die Generaldirektion der Schweizerischen Nationalbank hehlerte Hitlers Raubgold und tauschte es in weltmarkttaugliche Devisen um. Hitler war für seine kriegswichtigen Rohstoffe vom Weltmarkt abhängig. Die Schweizer finanzierten seine Eroberungskriege. Sie beförderten das Überleben des Reichs. Ohne sie wäre der Zweite Weltkrieg früher zu Ende gegangen, und Hunderttausende von Menschen wären am Leben geblieben.
Das Gold aus Eheringen, Zahnkronen, die Hartmetalle aus Prothesen, Brillengestellen, die Schmuckstücke, welche die Einsatzkommandos im Osten ihren Opfern abnahmen und welche die Gestapo- und SS-Schergen in den Ghettos und Vernichtungslagern stahlen, kamen nur selten in die entsprechenden Depots der Reichsbank oder auf die Konten der von Göring eingerichteten Treuhandstelle Ost. Meist wurde dieses Diebesgut direkt in Zürich, Basel, Bern, Lugano oder Genf angeboten und von den lokalen Vermögensverwaltern, Geschäftsanwälten, Treuhändern, Privatbankiers aufgekauft.
Als 1944 die Götterdämmerung des Reichs heraufzog, halfen die Schweizer Großbanken den Nazis, viele ihrer Raubschätze jenseits des Atlantiks in Sicherheit zu bringen.
Bis April 1945 lieferte die Waffenschmiede Bührle-Oerlikon hochpräzise Schnellfeuerkanonen, Zündvorrichtungen, Waffen aller Art an das Verbrechersyndikat in Berlin.
Das Raubgold kam per Eisenbahn oder Lastwagen bei Basel über die Grenze. Die vor den Nazis geflüchteten, meist jüdischen Frauen, Kinder und Männer wurden von der Schweizer Polizei bei Pruntrut zurückgeschickt ... ab 1940 häufig direkt in die Hände der wartenden SS-Mörder. Die Regierung der Eidgenossenschaft riegelte 1942 die Grenze ab, obschon sie zu diesem Zeitpunkt genaue Kenntnis von den Vernichtungslagern, den Mordkommandos und dem Ghettoterror im Osten sowie von der massiven Deportation der Westjuden nach Polen besaß.2
Armee und Grenzwacht wurden zu Komplizen der Judenverfolgung gemacht. Der Bundesrat schützte den Schreibtischtäter Heinrich Rothmund.
Kaspar Villiger behauptet: Sie alle haben zum Wohle der Schweiz gehandelt. Richten dürfe man keinen unter ihnen. Hätte Villiger recht, wäre das Nürnberger Kriegsverbrechertribunal illegal. In Nürnberg wurden 1945/46 die Hauptkriegsverbrecher verurteilt. Die schweizerischen (und viele andere) Komplizen wurden nur am Rande erwähnt. Mittäterschaft aber bleibt strafbar.
Im Talmud von Babylon steht: »Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit.«
Dagegen können auch Villigers ungelenke Dementis nichts ausrichten. Verbrechen gegen die Menschlichkeit verjähren nie.
Eine Frage stellt sich: Hätten die schweizerische Finanzoligarchie und ihre sichtbare Regierung in Bern 1940 die Allianz mit den westlichen Demokratien gewählt, hätten sie – wie das die Alliierten dringlich verlangten – Hitlers Raubgold (und nicht die jüdischen Flüchtlinge) zurückgewiesen, hätten sie auf die massiven Devisenlieferungen, die Finanzhilfe (Kompensationskredite), die Industrie- und Waffenexporte an das Dritte Reich verzichtet, was wäre geschehen?
Mit großer Wahrscheinlichkeit hätte die Schweiz das Schicksal Österreichs oder der Tschechoslowakei erlitten.
Während der Kriegszeit war ich ein kleines Kind. Mein Vater stand der Offiziersverschwörung3 nahe; alle meine Angehörigen verabscheuten den Nationalsozialismus. Im Falle einer Annektion hätte ihnen die Deportation in ein Konzentrationslager gedroht.
Daß einer Annektion der Schweiz durch das Reich Teile der Schweizer Bevölkerung im Untergrund widerstanden hätten, steht außer Zweifel. Genau wie in Deutschland und in allen besetzten Gebieten hätte dann auch in der Schweiz die Gestapo fürchterlich gewütet.
Muß ich da dem anpasserischen Bundesrat, den tüchtigen Hehlern und Waffenschiebern nicht dankbar sein? Auf diese Frage wage ich keine Antwort.
Warum denn fällt mein Buch so kritisch aus?
Aus zwei Gründen:
Erstens: Hätte die helvetische Herrschaftsklasse 1945 Reue und Einsicht gezeigt, hätte sie sich für ihre Mittäterschaft, ihre Verbrechen entschuldigt, wäre sie still abgetreten, hätte ich das vorliegende Buch nicht geschrieben.
Die Mächtigen im Land jedoch haben nichts gelernt, sich nicht entschuldigt und sind nicht abgetreten. Im Gegenteil: Aus ihrem Versagen während der Kriegszeit haben sie eine Monumentallüge konstruiert. Diese Lüge versperrt den Horizont der schweizerischen Geschichte bis heute.
Vom Gipfel des Alpenmassivs aus – diesem »wallenden Meer, erstarrt auf Jahwes Befehl«, wie es Victor Hugo empfand – kommentiert die helvetische Herrschaftsklasse seit 1945 das Geschehen der Welt. Arrogant, überheblich, selbstgerecht und zu moralischem Ratschlag an die anderen stets bereit. Sonderfall Schweiz. Das erwählte Volk der Reinen.
Mai 1945: In Washington trotzte Walter Stucki den Siegern. Kurz darauf zersprang der Globus in zwei Blöcke. Die Eiszeit brach an. Stalin bedrohte Europa. Der Kalte Krieg rettete die helvetische Herrschaftsklasse vor ihrer Nemesis. Die Schweiz, zum Glück, liegt in der westlichen Hemisphäre. Keiner verlangte mehr Rechenschaft von den Hitler-Komplizen. Zürich, Basel, Genf waren jetzt lebenswichtige internationale Finanzplätze für den Westen. Regierungen, Staats- und Privatbanken aus der ganzen freien Weit lancierten hier ihre Anleihen. Und aus allen Kontinenten strömte das Fluchtkapital in die helvetischen Bankenbunker.
Keine Abrechnung also. Und auch keine Einsicht.
»Vivir es recordar« (leben heißt, sich erinnern) schreibt José Marti. In Frankreich wurde 1945 Pierre Laval erschossen und Marschall Pétain zum Tode, später zu lebenslanger Haft verurteilt.
Überall in Europa – gerade und vor allem in Deutschland – wurde und wird die Haltung der lokalen Herrschaftsträger gegenüber Hitler und seinen Mordkumpanen seit über fünfzig Jahren intensiv diskutiert. Überall sind die Komplizen des Dritten Reichs an den Pranger gestellt, oft auch bestraft worden. Überall. Nur nicht in der Schweiz. Eine Entnazifizierung hat es in der Schweiz nie gegeben. Oder nur äußerst »selektiv«, wie sich Jakob Tanner ausdrückt.4
Jean-François Bergier, Präsident der vom Bundesrat bestellten Historikerkommission, weiß warum: »Man hatte Angst vor einer schonungslosen Aufarbeitung der Geschichte. Die Schweiz hat bisher ihre Vergangenheit idealisiert und unpassende Seiten der Geschichte verdrängt ... Die Historiker hatten oft Mühe, an vollständige Informationen heranzukommen.«5
Resultat: ein vor Fäulnis stinkendes Kollektivgedächtnis.
Zweitens: Der Zweite Weltkrieg. bedeutet nicht bloß einer von vielen Kriegen in der über zweitausendjährigen Geschichte unseres Kontinents. Er ist ein Verbrechen, welches das Gewissen der Welt für immer heimsuchen wird. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Weltgroßmacht der Schweizer Banken begründet.
5,2 Milliarden Menschen leben heute auf der Erde. 3,8 Milliarden davon in einem der 122 sogenannten Entwicklungsländer der Dritten Welt.
Aus diesen Ländern strömen unentwegt immense Kapitalien in die Schweizer Bankenbunker. Fluchtkapital, Korruptionsprofit, Beute der Diktatoren, Frucht systematischer Plünderung der teilweise ärmsten Völker der Welt. In Zaire sterben Kinder an Epidemien und Hunger. Das in der Schweiz verwaltete Privatvermögen des zairistischen Diktators Mobutu wird auf vier Milliarden Dollar geschätzt.
Auf dem Prozeßweg versucht die Regierung der Philippinen seit acht Jahren, die in der Schweiz deponierten, vom gestürzten Diktator Ferdinand Marcos und seinen Komplizen geraubten Milliarden zurückzuerhalten. Umsonst. Bislang umsonst kämpfen auch die haitianische, die malische, die äthiopische Regierung um die Rückerstattung der von ihren jeweiligen Extyrannen (Duvalier, Traore, Haile Selassie) in die Schweiz transferierten Staatsgelder. Viele andere Beispiele wären zu nennen. Trotz der Strafrechtsform von 1990 ist der Finanzplatz Schweiz heute immer noch eine der effizientesten internationalen Waschanlagen für die Drogenmilliarden und für die Profite des internationalen organisierten Verbrechens. Zu nennen wäre auch die Steuerflucht aus den europäischen Ländern.
Die »Andere Schweiz« will Abhilfe schaffen. Im Parlament legt Nationalrat Rudolf Strahm im Namen der sozialdemokratischen Fraktion konkrete, strukturelle Reformforderungen vor. Im Bundesgesetz über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen soll der explizite Ausschluß der Rechtshilfe ans Ausland bei Wirtschafts-, Währungs- und Steuerdelikten beseitigt werden. Im Geldwäschereigesetz muß die Mitwirkung bei Geldwäscherei auch im Falle der fahrlässigen Tat der Strafe unterstellt werden.
Im Rahmen der Doppelbesteuerungsabkommen mit allen Staaten der OECD (die eine der Schweiz ähnliche Rechtsordnung besitzen) muß die Amtshilfe in Steuerfragen (zur Beweiserhebung bei Steuersubjekten in diesen Ländern) zugestanden werden. Das Bankgeheimnis, genau: Artikel 47 des Bundesgesetzes über Banken und Sparkassen, gehört abgeschafft.
Feuer glüht unter der Asche. Leben regt sich hinter der Maske der Heuchelei. Hoffnung.
Die Schweiz ist das vielhundertjährige Produkt einer großartigen Geschichte der Zusammenarbeit zwischen Völkern, Kulturen, Religionen und Sprachen. Eine auf dem europäischen Kontinent einzigartige Föderation.
Die von alten Lügen, Bankenbanditismus, Zynismus und Heuchelei befreite Eidgenossenschaft erwartet im vereinigten Europa eine Aufgabe der aktiven Menschenliebe, der Solidarität.
Peter Bichsel in: Die Zeit, Hamburg, 11. 10. 1996
Peter Grose, Gentleman-Spy: The Life of Allen Dulles, London 1994, S. 148ff.
Vgl. Robert Urs Vogler, Die Wirtschaftsverhandlungen zwischen der Schweiz und Deutschland 1940–1941, Schweizerische Nationalbank, Zürich 1983
Hans Ulrich Jost, Nouvelle histoire de la Suisse et des Suisses, Bd. III, Lausanne 1983. S.90ff.
Hans Ulrich Jost, zitiert in: Dossier: Die Mythen im Schließfach Schweiz, Die Zeit, Hamburg, 11. 10. 1996
Vgl. auch Denis de Rougemont, Ecrits sur l’Europe, Bd. II, Paris 1994
Zitiert in: Herkules und Atlas, Lobreden und andere Versuche über Friedrich Dürrenmatt, hrsg. von Daniel Keel, Zürich 1990, S. 14
Zitiert in: Heinrich Götz, Dürrenmatt, Reinbek 1993, S. 24
Friedrich Dürrenmatt, Versuche, Zürich 1988, S. 9
Edgar Bronfman in: Die Neue Zürcher Zeitung, 25.10. 1996
Revue Juive, Genf, 24. 1. 1997; vgl. auch: Le Nouveau Quotidien, Lausanne, 9.1. 1997
Über den detaillierten Vorgang orientieren: International Herald Tribune, 24.10. 1996, The Times, London, 23.10. 1996, und FAZ 24.10. 1996
Ausnahmen gab es: In Äthiopien und Somalia kämpften englische Truppen gegen die italienische Kolonialarmee; in Gabun, Kamerun, Dakar, Madagaskar griffen gaullistische Truppen die Garnisonen der Vichy-Regierung an. (Ich rede hier nur von Schwarzafrika. Ganz Nordafrika nördlich der Sahara war in den Krieg verwickelt.)
Besonders englische Historiker vertreten diese Ansicht; vgl. z. B. W. N. Medlicott, The Economic Blockade, Bd. I, II., London 1978
Willi A. Boelcke, Die deutsche Wirtschaft, 1930–1945, Interna aus dem Reichswirtschaftsministerium, Düsseldorf 1983
Das Memorandum ist wiedergegeben in: Wilhelm Vocke, Memoiren, Stuttgart 1973
Willi A. Boelcke, op. cit., S. 219ff.
Willi A. Boelcke, op. cit., S.239f.
Hannah Arendt, Eichmann in Jerusalem: the banality of evil, New York, 1963
Willi A. Boelcke, op. cit., S. 249
Guido Knopp, Hitlers Helfer, München 1996, S. 71ff.
Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Bonn: Bd. III, Dossier »Staatssekretär Schweiz 1943« (Clodius Memorandum)
Niklaus Meienberg, Reportages en Suisse, L’exécution du traitre de la patrie Ernst S., Genf 1977
Roland Buetikofer, Le refus de la modernité, La ligue vaudoise et la Suisse 1919–1945, Lausanne 1996; vgl. auch Hans Ulrich Jost, Les avantgardes réactionaires, Lausanne 1992
Alfred Häsler, Das Boot ist voll, Zürich 1992, S. 85 f.
Willi Gautschi, Henri Guisan, Zürich 1994, S. 44ff.
Für Kopien der Funksprüche s. Klaus Urner, Il faut encore avaler la Suisse, Les plans d’invasion d’Hitler, Genf 1996. Diesem Band sind auch die Berichte über die geschilderten Operationen entnommen.
Klaus Urner, op. cit., S. 86
Text in: Victor Monnier, William E. Rappard, Genf 1995, S.525
Abschied von Peter Surava, Eine Dokumentation, hrsg. von Erich Schmid (der auch einen Surava-Film gedreht hat), Zürich 1996
Siehe Frédéric Gonseth, Esclaves de guerre pour entreprises suisses, in: L’Hebdo, Lausanne, 19. 9. 1996
Willi Gautschi, op. cit., Zürich 1994
Pierre Bourdieu und J. C. Passeron, La reproduction, éléments pour une théorie du système d’enseignement, Paris 1970, S. 18; vgl. auch Pierre Bourdieu, Le marché des biens symboliques, Revue année sociologique, Paris 1971
Ich verdanke die Zusendung dieses Tagebuchauszugs Iring Fetscher, der eine kritische Ausgabe dieser Goebbels-Rede vorbereitet.
Thomas Müntzer, Anführer der Wiedertäufer, enthauptet im Jahr 1525; vgl. Ernst Bloch, Thomas Müntzer als Theologe der Revolution, Suhrkamp-Gesamtausgabe, Bd.2, Frankfurt/M. 1969
Siehe insbesondere Gian Trepp, Die Bank für Internationalen Zahlungsverkehr im Zweiten Weltkrieg: Bankgeschäfte mit dem Feind. Von Hitlers Europa-Bank zum Instrument des Marshall-Planes, Zürich 1993
Marc Perrenoud, Banques et diplomatie suisse à la fin de la Deuxième guerre mondiale, Politique de neutralité et relations financières internationales, in: Studien und Quellen des Schweizerischen Bundesarchivs, Bern, Nr. 13 (1987) und 14 (1988)
Werner Rings, L’or des Nazis. La Suisse un relais discret, Lausanne 1985; dt. Ausg.: Raubgold aus Deutschland, die Golddrehscheibe Schweiz im Zweiten Weltkrieg, Zürich 1985.
Für den detaillierten Ablauf der Transaktionen s. Marlise Simons: The ghost of Nazi-Gold returns to haunt Lisbon, in: International Herald Tribune, Zürich, 11./12. Januar 1997
Die französische Fassung des Dokuments in: Le Nouveau Quotidien, Lausanne 29. 1. 1997
Harold James im Gespräch mit Felix E. Müller, Die Weltwoche, Zürich, 14.11. 1996
Michel Fior, Student des Wirtschaftshistorikers Philippe Marguerat an der Universität Neuenburg, ist der Entdecker des Rossy-Plans. Für seine Abschlußarbeit: La Banque nationale suisse et l’or allemand 1939–1945, erforschte Fior 20 000 Seiten Protokolle des Nationalbankdirektoriums und des Bankrates. Vgl. Michel Fior, Memoire de licence, Universität Neuenburg, 1996; s. auch Justin Favrod, in: Journal de Geneve, 22. 1. 1997
Alfred Hirs wurde 1942 Generaldirektor
Tobias Kästli, Ernst Nobs: Vom Bürgerschreck zum Bundesrat. Ein politisches Leben, Zürich 1995
Archiv der Schweizerischen Nationalbank, Dokument Nr. 0014
Marco Durrer, Die schweizerisch-amerikanischen Finanzbeziehungen im Zweiten Weltkrieg, Kollektion Bankwirtschaftliche Forschungen, Bern und Stuttgart 1984, S. 270f.
Über Gegensatz und Komplementarität zwischen christlichem und arischem Antisemitismus s. Jean-Marie Lustiger, Kardinal-Erzbischof von Paris, selbst jüdisch-polnischer Abstammung, in seinen Gesprächen mit Elie Wiesel, in: Elie Wiesel, Et la mer n’est pas remplie, Paris 1996, S. 242 ff.
Robert Urs Vogler, op. cit., S.7
Ich danke dem israelischen Historiker Shraga Elam, der in Zürich arbeitet, für die Übersendung der Archivkopien dieser beiden Briefe
Protokolle des Nürnberger Prozeßes gegen die Hauptkriegsverbrecher, Zeugenaussage Emil Puhl gegen Walther Funk, in: Robert Urs Vogler, op. cit., S. 11f.
Memorandum Karl Clodius, op. cit., S.4
Elzbieta Ettinger, Hannah Arendt et Martin Heidegger, Paris 1994
Franz Egle, Sprecher des EDA, hatte nach der Veröffentlichung amerikanischer Vorwürfe, die Schweiz habe 1949 Polen die »herrenlosen« Konten polnischer Juden bei Schweizer Banken überwiesen, nur damit Warschau den enteigneten Schweizern eine Entschädigung (in Devisen) bezahlen konnte, als grobe Unwahrheit zurückgewiesen ... nur um vier Tage später sein eigenes Dementi zu dementieren und die Existenz der schweizerisch-polnischen Geheimtransaktionen zuzugeben
Friedrich Dürrenmatt, Herkules und der Stall des Augias, Zürich 1985, S. 51
Foreign and Commonwealth Office, General Service Command, History Notes, Nazi Gold: Information from the British Archives, London, Nr. 11, September 1996
In der ersten Version des Rifkind-Berichts ist fälschlicherweise von 500 Millionen Dollar die Rede
Linus von Castelmur, Schweizerisch-Alliierte Finanzbeziehungen im Übergang vom Zweiten Weltkrieg zum Kalten Krieg, Zürich 1992
Elie Wiesel, Les juifs du silence, Paris 1976
Gegründet wurde das Archiv bereits 1798 von der Helvetischen Republik unter dem Einfluß Napoleons I.
Christoph Graf, zitiert in: L’Hebdo, Lausanne, 31.10.1996, S. 4. Ich bedanke mich außerdem bei den Archivaren Daniel Bourgeois und Andreas Kellerhals für ihre wertvollen Auskünfte
Wesentliche Dokumente zur Interhandel-Affäre verdanke ich Shraga Elam.
Robert Urs Vogler, Der Goldverkehr der Schweizerischen Nationalbank mit der Deutschen Reichsbank 1939/1945, op. cit., S. 8
Roger de Weck, Vorsätzliches Unwissen, Der Tagesanzeiger, Zürich, 26.10. 1996
Werner Rings, op. cit.
Pierre Arnoult, Les finances de la France et l’occupation allemande (1940–1944), Paris 1951; P. Kauch, Le vol de l’or de la Banque Nationale par les Nazis (1940–1943), Revue de la Banque Nationale de Belgique, Brüssel 1956; vgl. auch Peter Utz, Goldfingers merkwürdige Machenschaften, in: Tagesanzeiger-Magazin, Zürich, Nr. 16, 1980
Henri Michel, La Seconde Guerre mondiale, Septembre 1939 – Janvier 1943, Bd. I, Paris 1968, S. 204
Henri Michel, op. cit., Bd. I, S. 454 ff.
Werner Rings, op. cit., S. 35
Secrets of the Swiss, Special Report, in: Newsweek, New York, 24.6. 1996
Elie Wiesel, Et la mer n’est pas remplie, Memoires, Bd. II, Paris 1996, S. 272 und 164
Vgl. Nazi-Gold; Information from the British Archives, op.cit., S.2
Gideon Hausner, Die Vernichtung der Juden, München 1979, S. 235 ff.
Le Nouvel Observateur, Paris, 14.11. 1996
Der Dokumentenband ist zu beziehen bei FCO Historians Library and Records Department, Clive House, London SW1 9HD; vgl. auch die Analyse der Funksprüche, in: Der Spiegel, Hamburg, Nr. 47, 1996; Le Nouveau Quotidien, Lausanne, 31.10.1996
Bendet Hershkovits, zitiert von Hersch Fischler, in: Die Weltwoche, Zürich, 14.11.1996
Christopher R. Browning, Ordinary Men – Reserve Police Bataillon 101 and the Final Solution in Poland, London/New York 1992
Jacques Picard, Die Schweiz und die Juden, 1933–1945, Zürich 1994, S. 387–461
Hans Ulrich Jost, Nouvelle histoire de la Suisse et des Suisses, Bd. 3, op. cit., S.161
Jakob Tanner, Bundeshaushalt, Währung und Kriegswirtschaft, Zürich 1986
Jean-Claude Favez im Vorwort zu: Klaus Urner, Il faut encore avaler la Suisse, Les plans d’invasion d’Hitler, Genf 1996, S. 129ff.
Klaus Urner, op. cit., S. 129 ff.
Hans Ulrich Jost, op. cit., S. 160
André Marty, Die Bührle-Holding bleibt stumm, in: Die Sonntagszeitung, Zürich, 5.5. 1996
Niklaus Meienberg, Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler-Attentat, Zürich 1980. Ich zitiere nach der französischen Ausgabe: Maurice Bavaud a voulu tuer Hitler, Genf 1982, S. 191f.; ich dank Adrien Bavaud, dem Bruder von Maurice, für seine wertvollen Dokumente
Zahlen errechnet durch »Fortune« (das jährlich die Rangliste der Weltreichsten wiedergibt), zitiert in: The Sunday Times, 3.11.1996
Sebastian Speich, Der gedemütigte Riese, in: Cash, Zürich, 17. 1. 1997
Willi Gautschi, op. cit., S. 522
Detail des Vertrags in: Journal de Genève, 21. 10. 1996
Hans Mommsen und Manfred Grieger, Volkswagen und seine Arbeiter unter dem Dritten Reich, Düsseldorf 1996
Beat Balzli, Judenverfolgung verhalf Bally zu Deutschland-Filialen, in: Die Sonntagszeitung, Zürich, 5.5.1996
Daniel Bourgeois, Le Troisieme Reich et la Suisse 1933–1941, Neuenburg 1974
Über ihre Arbeitsmethoden s. Der Spiegel, Hamburg, Nr. 47, 1996; vgl. auch das Interview mit Peter Hilton, in: Le Nouveau Quotidien, Lausanne, Oktober 1996
Winston Churchill, Der Zweite Weltkrieg, Bern 1950; sämtliche Referenzen, Churchill betreffend, beziehen sich auf diese Ausgabe
History Notes. Nazi-Gold: Information from the British Archives, Foreign and Commonwealth office. General services Command, London, September 1996, Nr. 11, op. cit., S. 5
Die Schweiz vertrat auch die USA, England u.a. in mehreren Staaten
Michael Hirsh, Mark Frankel und Christopher Dickey, The secrets of the Swiss, in: Newsweek, 24. 6. 1996
Oswald Inglin gibt in seinem Buch »Der stille Krieg«, Zürich 1991, eine genaue Aufstellung
Sebastian Speich, Freie Fahrt für die Nazis gegen Kohle und Eisen, in: Cash, Zürich, 17. 1. 1997
Sebastian Speich, ebd.
Henri Michel, La Seconde Guerre mondiale, Bd. II, op. cit., S. 314
Henri Michel, La Seconde Guerre mondiale, Bd. II, op. cit., S. 303
Peter Woog, Rapport concernant les fonds »secrets« du nazisme, JUNA-Archiv des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes; Dokumente liegen im Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich.
Vgl. den Artikel »Himmler-Pounds go round and round«, in: Daily Mail, London, 5. 6. 1950
Jorge Camarasa, Odessa del Sur, La Argentina como refugio de Nazis y criminales de guerra, Buenos Aires 1995
Ronald C. Newton, The Nazi Menace in Argentma 1931–1947, Leland Stanford Junior University, Kanada, 1992
Wilfried von Owen, in: El Sol, Madrid 12. 2. 1992
Michael Bloch, Ribbentrop, Paris 1996
Für die Details der Fracht s. Newsweek. 24 6. 1996
Edgar Bonjour, Geschichte der schweizerischen Neutralität, Basel und Stuttgart 1970, Bd. VI, S. 134ff.
Edgar Bonjour, op. cit., S. 144
Franz Blankart, Der Neutralitätsbegriff aus logischer Sicht, in Discordia concors, Festgabe für Edgar Bonjour, Basel 1968, S. 607ff.
André Gorz, zitiert von J. Halliday, in: Svizzera, l’eldorado borghese, Quaderni Piacentini, Nr. 39, November 1969, S.206
Max Petitpierre, zitiert bei Jacques Freymond, in: Neutralité et neutralisme, Revue des travaux de l’Académie des sciences morales et politiques, Paris 1966, S.98
Franz Blankart, op. cit., S.617
Franz Blankart, ebd.
Linus von Castelmur, Schweizerisch-Alliierte Finanzbeziehungen im Übergang vom Zweiten Weltkrieg zum kalten Krieg. Die deutschen Guthaben in der Schweiz zwischen Zwangsliquidierung und Freigabe, Zürich 1992
Zitiert in: Das Israelitische Wochenblatt, Zürich, 11. 10.1996
Victor Monnier, William E. Rappard, Défenseur des libertés, Serviteur de son pays et de la communauté internationale, Genf 1995
Walter Stucki, Von Pétain zur Vierten Republik, Vichy 1944. Bern 1947
Für die Details der Regelung s. Linus von Castelmur, op. cit., S.354 ff.
Ernst Nobs, erster Sozialdemokrat in der Regierung, wurde von den bürgerlichen Parteien kooptiert, als der Krieg sich gewendet hatte
In Tobias Kästli, Ernst Nobs, op. cit., S. 247
Daniel Frei, Das Washingtoner Abkommen von 1946, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 19. Jg., S. 571
Seymour J. Rubin im Gespräch mit Felix E. Müller, in: Die Weltwoche, Zürich, 7. 11. 1996
Stenographisches Bulletin der Bundesversammlung. Sondersession, Juni 1946
Paul R. Jolles in: Die Neue Zürcher Zeitung, 30. 10.1996
Insbesondere Marco Durrer, Die schweizerisch-amerikanischen Finanzbeziehungen im Zweiten Weltkrieg. Von der Blockierung der schweizerischen Guthaben in den USA über die Safe-Haven-Politik zum Washingtoner Abkommen 1941-1946, Bern und Stuttgart 1984; Walter Spahni, Der Ausbruch der Schweiz aus der Isolation nach dem Zweiten Weltkrieg, untersucht anhand ihrer Außenhandelspolitik 1944–1947, Frauenfeld 1977; Oswald Inglin, Der stille Krieg. Der Wirtschaftskrieg zwischen Großbritannien und der Schweiz im Zweiten Weltkrieg, Zürich 1991; vgl. auch: Gian Trepp, Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich. Bankgeschäfte mit dem Feind. Von Hitlers Europabank zum Instrument des Marshallplans, Zürich 1993; Nicolas Kaloy, SOS Banques Suisses. Leur responsabilité, leurs abus. Genf 1996; vgl. auch Georg Kreis, Der umstrittene Sieg über die Sieger, in: Die Neue Zürcher Zeitung, 25. 5. 1996
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Zitiert bei Daniel Frei, op. cit., S.590
Zitiert bei Daniel Frei, ebd.
Die beiden Zitate aus Victor Monnier, William E. Rappard, Défenseur des libertés, serviteur de son pays et de la communauté internationale, Genf 1995
Gian Trepp, Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich im Zweiten Weltkrieg, Bankgeschäfte mit dem Feind, op. cit., S. 97 f.
Wilfried G. Burchett, Der kalte Krieg in Deutschland, Berlin 1950, S.216
Vgl. die Interpretation des Rheingold-Mythos, in: Louis Janover, Nuit et brouillard du révisionisme, Paris 1996, S.9f.
Ich zitiere nach der französischen Ausgabe: Jean Jacques Rousseau, Discours sur l’origine et les fondements de l’inégalité entre les hommes, Edition Gallimard, Paris 1965, S. 110
Im Original: »Ces communautés que la nuit avait englouties pour les recracher vers un ciel en flammes«; Elie Wiesel, Et la mer n’est pas remplie, Mémoires, Bd. II., op. cit. 1996, S.530
Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, München 1986, S. 455
Yves Fricker: Helvetia au miroir, Genf 1996, S. 67
Alfred Häsler, Das Boot ist voll, Zürich 1992, S. 338
Jacques Picard, Die Schweiz und die Juden 1933–1945, op. cit., S. 368
Abschied von Surava, op. cit., S.203 f.
Christoph Graf, Die Schweiz und die Flüchtlinge 1933–1945, Studien und Quellen, Nr. 22, Zeitschrift des Schweizerischen Bundesarchivs, Bern 1996
Stefan Mächler, Ein Abgrund zwischen zwei Welten, in: Die Schweiz und die Flüchtlinge, op. cit., S.137
Von Saul Friedländer s. insbesondere: L’antisémitisme nazi, Paris 1971; Pie XII et le Ille Reich, Paris 1964
Saul Friedländer, Quand vient le souvenir, Paris 1978, S. 86ff.
Saul Friedländer, ebd.
Saul Friedländer, ebd.
Alfred Häsler, Das Boot ist voll, Zürich 1967. Ich zitiere nach der Neuausgabe, Zürich 1992. Häsler gibt hier einen Artikel von Redakteur Hermann Böschenstein wieder, in: Nationalzeitung, Basel, 24. 8.1942
Guido Koller, Entscheidungen über Leben und Tod. Die behördliche Praxis in der schweizerischen Flüchtlingspolitik während des Zweiten Weltkrieges, in: Die Schweiz und die Flüchtlinge 1933–1945, op. cit., S. 19ff.
Stefan Mächler, Ein Abgrund zwischen zwei Welten, in: Die Schweiz und die Flüchtlinge 1933–1945, op. cit., S. 140ff.
Zitiert von Stefan Mächler, op. cit., S.173
Edgar Bonjour, Geschichte der schweizerischen Neutralität, Bd. III, op. cit., S. 41
Christoph Graf, Die politische Haltung der Schweiz 1938–1939, Vortrag am Internationalen Symposium »Der Weg in den Zweiten Weltkrieg«, Universität Bern, 25.6. 1988
Chronik Grenzwachtposten Grenzackerstraße (Riehen), zitiert von Guido Koller op. cit., S. 59
Gerhart Riegner, Die Führung der jüdischen Gemeinschaft in der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs, in: Das Neue Israel, September 1985, S. 37
Jakob Tanner, Bundeshaushalt, Währung und Kriegswirtschaft 1938–1953, Zürich 1986; Philippe Marguerat, La Suisse face au Ille Reich, Lausanne 1991
Alfred Häsler, op. cit., S. 48
Für österreichische Juden wird die Visumspflicht eingeführt, was praktisch einer Grenzsperre gleichkommt.
Heinz Roschewski, Heinrich Rothmund in seinen persönlichen Akten. Zur Frage des Antisemitismus in der schweizerischen Flüchtlingspolitik 1939–1945, in: Die Schweiz und die Flüchtlinge 1933–1945, op. cit., S. 107ff.
Heinz Roschewski, op. cit., S.122
Heinz Roschewski, ebd.
Heinz Roschewski, ebd.
Heinz Roschewski, ebd.
Alfred Cattani, in: Die Neue Zürcher Zeitung, 15./16. 3. 1986, zitiert bei H. Roschewski, op. cit., S.124
Jacques Picard, Die Schweiz und die Juden 1933–1945, op. cit., S.407
Jean-Claude Favez, Warum schwieg das Rote Kreuz? Eine Internationale Organisation und das Dritte Reich, München 1994, S.226
Stefan Keller, Délit d’humanité, l’affaire Grüninger, Lausanne 1994
L’Hebdo, Lausanne, 19. 9.1996
Zitiert bei Anne-Frédérique Widmann, Fonds juifs: Le Crédit Suisse ouvre une brêche dans cinquante ans de silence, in: Le Nouveau Quotidien, Lausanne, 10. 10. 1996; vgl. auch Oliver Schumacher, Der lange Schatten des Holocaust, in: Die Zeit, Hamburg, 13. 9.1996
Zitiert von Johannes von Dohnanyi, Der heilige Zorn der alten Dame schreckt die Gnomen, in: Die Weltwoche, Zürich, 31. 10.1996
Roger de Weck, in: Der Tagesanzeiger, Zürich, 26./27.10. 1996
Bundesgesetz über die Banken und Sparkassen von 1934, Art.47. Kommentar der Artikel und regelmäßig auf den neuesten Stand gebrachte Analyse der Rechtsprechung durch Maurice Aubert, in: Fiches juridiques, Genf
Hans-Ulrich Kellerhals im Gespräch mit Beat Kappeler, in: Die Weltwoche, Zürich, 24. 10.1996
Heute sind in Großbanken stets zwei Direktionsmitglieder über die tatsächliche Identität des Nummernkontoinhabers informiert. Diese Regel besteht, um die Versuchung zu bekämpfen
Gutachten erstellt im Auftrag von Lawrence Lever, Projektbeauftragter der BBC, London, Januar 1993
Die ausstehenden Schulden des Reiches beliefen sich auf über 1,2 Milliarden Schweizer Franken
Jacques Picard, op. cit., S. 10
Marc Perrenoud in: L’Hebdo, Lausanne, 24.10. 1996
Jacques Picard, op. cit., S. 11
Das Gesetz hatte 16 Artikel. Bei Zuwiderhandlung sah es eine Maximalbuße von 10 000 Schweizer Franken vor
Jacques Picard, op. cit., S. 33
Zitiert von Michaël von Orsouw, Herrenlose Vermögen: Die Juden wollen Gerechtigkeit, in: Facts, Nr. 45, Zürich 1996
Jean Halpérin im Gespräch mit Jean-Christoph Aeschlimann, in: Der Tagesanzeiger, Zürich, 12. 12.1996
Gerhart Riegner im Gespräch mit Hubert Mooser, in: Die Sonntagszeitung, Zürich, 27. 10.1996
Roger de Weck, in: Der Tagesanzeiger, Zürich, 11./12.1. 1997
Herbert Lüthy, zitiert von Felix A. Müller, in: Die Weltwoche, Zürich, 26.12. 1996
Wer den ungeheuerlichen Bundesratsdirektiven zuwider handelte, wie zum Beispiel der Diplomat Carl Lutz oder der Polizist Paul Grüninger, wurde verurteilt
Willi Gautschi, op. cit., S.235ff.
Jakob Tanner, op. cit., S.16
Jean-François Bergier im Gespräch mit Urs Zurlinden und Daniel Dunkel, in: Revue Facts, Zürich, 9. 1.1997
Für die deutschen Leser stellen sich möglicherweise Probleme der politischen Terminologie. Deshalb einige Hinweise: Die Schweizerische Eidgenossenschaft wird regiert von einem siebenköpfigen Bundesrat. Der Bundesrat ist Regierung und kollektiver Staatschef zugleich. Turnusgemäß (entscheidend ist das Datum seiner Wahl) wird ein Bundesrat oder eine Bundesrätin zum Bundespräsidenten gewählt. Jeder Bundesrat steht einem Departement der Bundesverwaltung (Ministerium) vor.
Der Bundesrat wird gewählt von der Vereinigten Bundesversammlung, die aus National- und Ständerat besteht. Der Nationalrat ist die alle vier Jahre vom Volk direkt gewählte Abgeordnetenkammer. Der Ständerat vertritt – gemäß einem Wahlmodus, der je nach Kanton verschieden ist – die 26 Stände (oder Kantone), die den Bundesstaat bilden. Ein Gesetz tritt in Kraft, wenn beide Kammern ihm zugestimmt haben und die Referendumsfrist abgelaufen ist.
Die Eidgenossenschaft ist eine direkte Demokratie: 50000 Bürgerinnen und Bürger können ein Gesetz zur Volksabstimmung bringen. 100000 Bürgerinnen und Bürger können jederzeit eine Volksinitiative lancieren: Sie kann die teilweise oder totale Revision der Bundesverfassung (Einführung eines neuen Artikels, Abänderung oder Abschaffung existierender Artikel) zum Ziel haben.
Der erste Bundespakt unter den drei Urkantonen Uri, Schwyz und Unterwalden wurde 1291 beschworen. Die heute geltende Verfassung datiert von 1848.
J.Z.
MEMORANDUM OF UNDERSTANDING
BETWEEN
THE WORLD JEWISH RESTITUTION ORGANIZATION
and
THE WORLD JEWISH CONGRESS
representing also the
JEWISH AGENCY and Allied Organizations
and
THE SWISS BANKERS ASSOCIATION
Signed and agreed:
New York, New York, May 2, 1996
Edgar M. Bronfman | Zvi Barak |
Dr. Georg F. Krayer | Hans J. Baer |
Avraham Burg | Israel Singer |
Dr. Josef Ackermann |
Mitglieder des unabhängigen Komitees von Persönlichkeiten zur Abklärung von Vermögenswerten ohne Kundenkontakt bei Schweizer Banken aus dem Zweiten Weltkrieg
Schweiz
Herr
Prof. Dr. Curt Gasteyger
Professor für internationale Politik am
Institut universitaire de hautes études internationales, Genf
Herr
René Rhinow
Ständerat
Herr
Prof. Dr. Klaus Jacobi
Altstaatssekretär, Bern
Jüdische Organisationen
Mr. Shevah Weiss
Speaker, Israel Knesset
Mr. Avraham Burg
Chairman, Jewish Agency
Mr. Reuben Beraja
Chairman, Latin America Jewish Congress