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Nr. 532

 

Die Friedenszelle

 

Ein Roboter stellt die Weichen für die Zukunft

 

von Peter Griese

 

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Seit Dezember des Jahres 3586, als die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.

Im Jahr 3791 ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.

Gegenwärtig hat die SOL ihren Flug im Guel-System unterbrochen. Atlan, Bjo Breiskoll und Wajsto Kolsch sind von Bord gegangen und auf der Welt der Chailiden gelandet, um das Rätsel des Volkes der Meditierenden zu lösen.

Atlans Bemühungen sind anfänglich nicht gerade von Erfolg gekrönt, doch als auch noch Y'Man, der seltsame Robot von Osath, die SOL verlässt und auf Chail auftaucht, kommt Bewegung in die bislang stagnierende Situation auf dem Planeten, und viele Chailiden beginnen ihr Verhältnis zu den Roxharen mit anderen Augen zu sehen.

Trotz erbitterten Widerstands der Roxharen gehen die Besucher von der SOL daran, die Weichen für eine neue Zukunft der Chailiden zu stellen. Ihr Ziel beinhaltet DIE FRIEDENSZELLE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Y'Man – Der Roboter stellt die Weichen für die Zukunft.

Atlan – Der Arkonide will die Gründung der Friedenszelle Chail.

Akitar – Der Chailide tritt sein Erbe an.

Phin'Sar – Chef der Roxharen auf Chail.

Mussumor – Der Uralte hofft auf das Wunder von Nar'Bon.

Chart Deccon – Der Schiffsführer der SOL unter Druck.

In vielen tausend Jahren wird sich das wunderbare Ereignis wiederholen, das uns begleitet, als wir die Freiheit des Willens und des Verstandes erlangten und die Fesseln der tierischen Instinkte abstreiften.

Es wird ein großer Tag in unserer Geschichte sein, der Furcht und Panik verbreiten wird.

Aber die Wissenden um die Sage von der Grünen Sichel von Nar'Bon werden jubeln.

Denn da wird das Signal am Himmel stehen, das in uns die positiven Kräfte erweckt.

Am Tage wird sich das Firmament verdunkeln, und wenn sich die Kühle des Nachttags eingestellt hat, werden wir unsere Blicke zur Sonne Guel wenden.

Dann werden wir ihn sehen.

Ihn, Nar'Bon, den unheimlichen Segensbringer.

Er wird auf seiner unfassbaren Bahn auf Guel zurasen und mit den Wogen, die ihn begleiten, die Sonne verdunkeln, bis von ihr nichts mehr zu sehen ist als eine grün schimmernde Sichel.

Die Grüne Sichel von Nar'Bon.

Es wird der Tag der Neuerung unseres Volkes sein, denn so sagt es die Verheißung.

Wir werden in Ehrfurcht erleben, wie sich unsere Geister neu beflügeln, um uns in eine bessere Zukunft zu geleiten.

Vergesst nie das Signal, Brüder und Schwestern von Chail.

Es ist die Grüne Sichel von Nar'Bon.

(Alte chailidische Überlieferung).

 

1.

 

Chart Deccon wusste, dass er am Ende seiner Geduld stand. Seit Tagen bemühte er sich, die Magniden nichts davon merken zu lassen. Bis auf wenige Ausnahmen war ihm das dadurch gelungen, dass er sich in seine Klause zurückgezogen hatte.

Über einen Monat wartete er auf eine Veränderung, die den Weiterflug der SOL ermöglicht hätte. Aber nichts Entscheidendes war in dieser Zeit geschehen.

Das Hantelschiff, seine Heimat und die Heimat der Solaner, stand unweit des Planeten Chail im Guel-System. Dass die kosmische Region, in der man sich befand, unbekannt war, spielte keine Rolle. Ein Schiff, wie es die SOL war, kannte keine äußere Heimat.

Nach den gefährlichen Ereignissen im Mausefalle-System, durch die die SOL an den Rand des Untergangs gebracht worden war, hatte man den Heimatplaneten Akitars, die Welt Chail, angeflogen.

Allerdings hatte Deccon sich die Rolle der Solaner und der SOL etwas anders vorgestellt, als es sich nun zugetragen hatte.

Die Wahrheit war, dass man gar keine Rolle spielte. Von den Auseinandersetzungen, die sich auf Chail abspielten, bekam man an Bord bis jetzt praktisch nichts mit.

Dort auf dem Planeten weilten Atlan, Bjo Breiskoll und der Magnide Wajsto Kolsch. Der weißhaarige Fremde, der für genügend Verwirrung an Bord gesorgt hatte, sowie der ehemalige Schläfer und Mutant waren Deccon eher ein Dorn im Auge. Auf sie hätte er ohne Gewissensbisse verzichten können. Etwas anders lag die Sache bei dem Magniden. Kolschs Abwesenheit sorgte für Gesprächsstoff unter den anderen Magniden. Arjana Joester sorgte immer wieder für Zündstoff. Die attraktive Magnidin wollte natürlich nicht auf ihren Wajsto verzichten.

Bis jetzt hatten die Roxharen, die man erst nach der Ankunft im Guel-System kennen gelernt hatte und die hier offensichtlich den Ton angaben, die SOL vor keine ernsthaften Probleme gestellt. Deccon traute aber diesen Burschen mit dem struppigen Fell nicht so recht.

Der eigentliche Anlass, dieses Sonnensystem aufzusuchen, war der Chailide Akitar gewesen. Allerdings hockte der noch immer todtraurig irgendwo in der SOL herum. Die Warnung der Roxharen, er würde wegen seiner langen Abwesenheit unweigerlich den Tod erleiden, weil er das mentale Netz, des Chail umspannte, nicht vertragen würde, war deutlich genug gewesen. Helfen konnte Deccon diesem gutmütigen Kerl nicht. Außerdem war er nicht mehr als ein geduldeter Gast an Bord.

Dann war da noch dieser merkwürdige Roboter Y'Man, der mit Atlan von Mausefalle VII aus an Bord gekommen war. Er hatte etwas später als Atlan und dessen Begleiter das Generationenschiff SOL verlassen. Von ihm fehlte ebenfalls jedes konkrete Lebenszeichen.

Chart Deccon, der High Sideryt, beurteilte die Lage an Bord als zwar ungefährlich, aber dennoch völlig unbefriedigend.

Die Fortschritte, die man inzwischen mit der Wiederinbetriebnahme zahlreicher Robotfabriken erzielt hatte, waren ein schwacher Trost. Hier befriedigte Deccon vor allem nicht die Tatsache, dass die normalen Solaner, die nicht der SOLAG angehörten, eine besondere Aktivität entwickelt hatten. Die Ferraten, deren Aufgabe es eigentlich gewesen wäre, auf diesem Gebiet tätig zu werden, wurden regelrecht unterlaufen. Damit wurde die strenge Hierarchie des High Sideryt aufgeweicht, was Deccon absolut missbilligte.

Andererseits ließ sich gegen diesen Zustand nichts unternehmen. Wo immer seine Leute versucht hatten, das Blatt zugunsten der SOLAG zu wenden, waren die Basiskämpfer aufgetaucht. Diese Gruppe führte einen regelrechten Untergrundkrieg für die normalen Solaner, zu denen die Basiskämpfer auch die Extras und Monster zählten, die noch an Bord waren. Diese Organisation ließ sich nur schwer packen. Ihr eigentlicher Stützpunkt konnte nicht entdeckt werden. Außerdem waren zwei der ehemaligen Schläfer, nämlich Sternfeuer und Federspiel, bei diesen Leuten. Damit hatten diese nicht nur an Stärke, sondern vor allem an Selbstvertrauen gewonnen.

Bei allen Aktionen der Basiskämpfer war dies spürbar. Sie tauchten in der Regel nur kurz auf, sorgten in ihrem Sinn für Ordnung und verschwanden wieder. Wie groß die Macht der Basiskämpfer geworden war, hatten schon einige Magniden zu spüren bekommen.

Für Deccon stand fest, dass Leute aus dem Bereich der SOLAG die Basiskämpfer unterstützten, weil es sonst nicht zu so schnellen Informationen kommen konnte. Schlimm war auch, dass die Masse der normalen Solaner die Basiskämpfer mehr oder weniger direkt unterstützte. Von der ehemals so straffen Führung der Solaner war jedenfalls im Augenblick nicht mehr viel zu spüren.

Chart Deccon musste an den Arkoniden denken. Der hatte mit seiner Ankunft den Stein ins Rollen gebracht. Inzwischen genoss Atlan sogar einen Teil der Sympathien der Solaner. Selbst unter den Magniden gab es im Kreis der so genannten Fortschrittlichen ein paar Leute, die unverhohlen für eine gewaltsame Befreiung Atlans und seiner Begleiter sprachen. Als Vorwand für ihre wahren Motive, so vermutete Deccon, gaben diese Magniden an, man dürfe sich von den Roxharen nichts gefallen lassen.

Da Wajsto Kolsch, der zu den Traditionalisten zählte, abwesend war und Homer Gerigk den Tod gefunden hatte, stand das zahlenmäßige Verhältnis unter den Magniden vier zu vier. Vom ehemaligen Übergewicht der Traditionalisten über die Fortschrittlichen war nichts mehr vorhanden. Das schien Bow, Ursula Grown, Lyta Kunduran und Brooklyn in ihrem Verhalten noch zu stärken.

Der eigentliche Unsicherheitsfaktor war jedoch Arjana Joester. Die Traditionalistin sympathisierte offen mit den Fortschrittlichen. Der Grund war natürlich Wajsto Kolsch. Die Vorschläge der Fortschrittlichen ließen es ihr wahrscheinlicher erscheinen, dass Kolsch bald zurückkehren würde.

Chart Deccon war sich darüber im Klaren, dass er seine verbliebenen acht Magniden sorgfältig im Auge behalten musste.

Auf dem Arbeitstisch in der Klause Deccons stapelten sich Berichte und Meldungen aus allen Teilen der SOL, die man ihm zur Information oder zur Entscheidung vorgelegt hatte. Er wischte sie mit einer unwilligen Geste zur Seite. Die Folien segelten zu Boden. Dort würden sie unbeachtet liegen bleiben, bis ein Reinigungsroboter sie auf den Tisch zurücklegen würde.

Darunter befand sich auch ein Bericht des ehemaligen Schläfers Joscan Hellmut. Der Kybernetiker warnte den High Sideryt vor einem allzu hastigen Aufbau der alten Robotfabriken. Über kurz oder lang, so behauptete Hellmut, würde es zu einer neuen Krise an Bord kommen, weil die aktivierten Fabriken zu schnell die gesamten Rohstoffvorräte aufbrauchten. Dieser Bericht blieb unbeachtet wie viele andere auch. Chart Deccon bewertete die innere Situation der SOL lieber aus seiner eigenen Sicht.

Er beschloss, wieder einmal seine Klause heimlich zu verlassen, um sich verkleidet die notwendigen Informationen zu besorgen.

Doch dazu sollte es an diesem Tag nicht mehr kommen.

Innerhalb von nur einer Stunde sorgten kurz hintereinander zwei Ereignisse dafür, dass Chart Deccon und die Magniden in ihren Entscheidungen völlig behindert wurden.

Aus der Sicht des High Sideryt begann es mit dem Flackern einer Alarmlampe und dem anschließenden Aufleuchten eines Bildschirms der Direktverbindung zur Leitzentrale im Mittelteil.

Das Gesicht der Magnidin Ursula Grown erschien. Wie immer sah die 89 Jahre alte Frau aus, als habe sie gerade einen ausführlichen Kosmetikservice über sich ergehen lassen.

»Alarm, Ärger und Verdruss«, schimpfte die Magnidin. »Eine Horde verrückter Solaner hat die Vorräume zur Zentrale besetzt. Sie haben Arjana Joester und Brooklyn als Geiseln genommen. Jetzt fordern sie, in die Zentrale selbst eingelassen zu werden. Auch dir werden sie gleich auf den Pelz rücken. Wenn ich bedenke, wohin das führen könnte, so wird mir richtig schlecht. Vielleicht sollten wir ...«

»Stopp«, unterbrach Deccon die Frau unwirsch. Er kannte Ursula Growns weitschweifige Art, sich auszudrücken. »Komm zur Sache. Was wollen die Leute, und wer führt sie an?«

»Was sie wollen?« Die Magnidin zeigte offen ihre Empörung über Deccons raue Art, sie zu unterbrechen. »Ärger machen. Den Leuten geht es zu gut, seit die Algenfabriken wieder funktionieren. Sie haben Oberwasser bekommen. Dummköpfe.«

Natürlich konnte sich Chart Deccon aus diesen verwirrten Aussagen kein klares Bild machen. Er war froh, als Curie van Herling sich vor den Interkom drängte.

»High Sideryt«, erklärte sie sachlich. »Es handelt sich um eine Gruppe Solaner. Vermutlich sind auch Basiskämpfer darunter. Sie verlangen, ohne Kampf in die Leitzentrale eingelassen zu werden. Dann wollen sie dir ihre Forderung vortragen.«

Chart Deccon hatte verstanden. Er traf schnell und sicher seine Entscheidung.

»Riegelt die Zentrale ab. Setzt dazu alles an Robotern ein, was ihr zur Verfügung habt. Auf die beiden Geiseln können wir keine Rücksicht nehmen. Dann schickt jemand zu den Rebellen und sagt ihnen, ich bin bereit, mir die Forderungen anzuhören. Aber unter den äußeren Bedingungen, wie sie jetzt herrschen. In die Zentrale kommt mir niemand hinein. Für das Gespräch stelle ich den Kanal P2 zur Verfügung.«

»Ich nehme die Sache in die Hand«, antwortete Curie van Herling zufrieden und schaltete die Verbindung ab.

Der High Sideryt brauchte nicht lange zu warten, bis der Bildschirm der bezeichneten Leitung aufflammte. Das nervöse Gesicht eines jungen Solaners wurde sichtbar. Deccon kannte den Mann nicht.

»Wie heißt du?«, fragte der High Sideryt sofort.

»Mein Name spielt keine Rolle. Nenne mich von mir aus Rebell. Die Forderungen stelle ich, ist das klar?« Trotz seiner erkennbaren Nervosität wirkte der Mann noch selbstsicher genug, um einen Gesprächspartner für Deccon abzugeben.

»In Ordnung, Rebell.« Der High Sideryt blieb gelassen. »Was willst du?«

»Ich stehe in Verbindung mit den Basiskämpfern«, erklärte der Mann. »Außerdem besitze ich meine eigene Gruppe von Leuten. Zwei von den Brüdern der ersten Wertigkeit sind in unserer Gewalt. Es hat sich herumgesprochen, dass du mit der SOL starten willst, ohne auf die Rückkehr von Atlan und Bjo Breiskoll zu warten. Wir erlauben eine solche Maßnahme in keinem Fall. Es wird zu schrecklichen Taten kommen, wenn du ohne diese beiden Männer startest. Am Ende wirst du den Tod finden.«

»Eine interessante Drohung, Rebell. Sie schreckt mich nicht. Es wäre aber wissenswert für mich, was dich und deine Leute bewegt, so hartnäckig die Rückkehr dieses Atlan zu fordern.«

»Das werde ich dir sagen, Bruder ohne Wertigkeit.« Der Rebell legte eine Betonung in diese Anrede, die den eigentlichen Sinn auf den Kopf stellte. »Seit Atlan von den Buhrlos an Bord der SOL gebracht wurde, hat sich hier vieles verändert. Wenn ich von Veränderungen spreche, so meine ich in erster Linie Verbesserungen. Es ist uns klar, dass es der SOLAG und dir nicht gefällt, dass wir Solaner selbst die Aktivierung der Algenfarmen und Robotfabriken in die Hand nehmen. Ohne Atlan wäre es nie dazu gekommen. Der Schläfer Gavro Yaal ist uns ein guter Lehrmeister. Wenn du ohne Atlan abfliegst, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die alten chaotischen Zustände wieder vorherrschen. Du wirst diese positiven Veränderungen rückgängig machen. Das ist uns klar. Und deswegen wollen wir verhindern, dass die SOL ohne Atlan auf einen neuen Kurs geht.«

Chart Deccon blickte den Rebellen nachdenklich an.

»Ich könnte euch dort, wo ihr jetzt seid«, meinte er dann wie beiläufig, »in Sekundenschnelle ausnahmslos paralysieren lassen. Das werde ich jedoch nur veranlassen, wenn ihr einem meiner Leute ein Härchen krümmt. Ich könnte euch auch versichern, dass wir nicht ohne Atlan, Breiskoll und Wajsto Kolsch weiterfliegen. Würde dir das gefallen?«

»Im Prinzip ja.« Der Rebell zuckte nervös mit den schmalen Lippen. »Welche Garantien gibst du uns dafür, dass du die Wahrheit sagst?«

»Genügt dir nicht das Wort deines High Sideryt?«

»Nein.« Der Rebell schüttelte den Kopf. »Versuche es lieber mit der Paralyse. Einer von uns wird immer noch wach und schnell genug sein, um die beiden Magniden ins Jenseits zu befördern.«

Deccon wusste, dass der Mann Recht hatte.

Der Rebell ließ Arjana Joester vor die Aufnahmeoptik zerren. Deccon sah den Impulsstrahler, der die Schläfe der Magnidin berührte.

»Ich muss nachdenken«, gab er ausweichend zur Antwort. »Geduldet euch einen Moment.«

Er unterbrach von sich aus die Verbindung, bevor der Rebell etwas antworten konnte.

Als sich Chart Deccon wieder allein und unbeobachtet fühlte, lehnte er sich in seinen schweren Sessel zurück. Plötzlich empfand er die Einrichtung seiner Klause als drückend und überladen.

Das Leben der beiden Magniden bedeutete ihm nur wenig. Magniden waren zu ersetzen. Im Kreis der Ahlnaten gab es viele fähige Leute, die gern in eine höhere Position rücken würden.

Das eigentliche aktuelle Problem würde dadurch aber nicht beseitigt werden. Die Kämpfe der Aufsässigen würden an einer anderen Stelle erneut aufflammen, und die Unruhe und Unsicherheit an Bord würde noch größer werden.

Auch war Deccon zu sich selbst ehrlich genug, um sich einzugestehen, dass das Verlangen des Rebellen aus der Sicht der normalen Durchschnittssolaner sogar vernünftig war. Natürlich behagte es ihm nicht, dass Atlan zunehmend an Einfluss gewann und immer bekannter wurde.

Deccon wollte gerade die Bildverbindung wieder aufbauen, als ein anderer Bildschirm summte, der an das Interkomsystem zur SZ-1 angeschlossen war. Er zögerte einen Augenblick und schaltete dann auf Empfang.

Überrascht blickte er auf das Gesicht der Schläferin Sternfeuer.

»Wo in der SZ-1 befindest du dich?«, versuchte er die junge Frau zu überrumpeln.

Sternfeuer lächelte nur. »Wir Basiskämpfer haben erfahren, dass eine Gruppe Solaner bis zur Leitzentrale vorgedrungen ist. Du sollst wissen, High Sideryt, dass auch wir die Rückkehr Atlans und Bjo Breiskolls unter allen Umständen verlangen. Wir werden jedoch erst aktiv werden, wenn du tatsächlich starten solltest. Mit den Rebellen, die die beiden Magniden in ihre Gewalt gebracht haben, haben wir von der Basis nichts zu tun.«

Sternfeuer unterbrach den Interkomkontakt von sich aus. Für Deccon war klar, dass die Basiskämpferin dadurch der eigenen Entdeckung entgehen wollte, denn in wenigen Sekunden hätte die Automatik der Klause die Interkomsprechstelle ausfindig gemacht, von der aus Sternfeuer gesprochen hatte.