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Über den Autor

Carsten Hjorth Pedersen ist Leiter des Christlichen Pädagogischen Instituts in Hillerød, Dänemark, das praxisorientierte pädagogische und theologische Forschung betreibt. Er war Lehrer an zwei freien christlichen Schulen und hat sich dann zum Hochschullehrer für Pädagogik weitergebildet. Er ist Autor, Dozent, Predigthelfer in der dänischen Volkskirche und Jungscharleiter. Neben einigen Fachbüchern hat er etliche Andachtsbücher für Kinder geschrieben. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Über die Illustratorin

Christina Swartling ist von Beruf Hebamme und nebenbei leidenschaftliche Hobby-Illustratorin. Sie hat bereits viele Kinderbücher, Zeitschriften und Kalender illustriert. Sie ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann Torbjörn sowie ihrem Hund in Schweden.

Inhalt

Vorwort

Er kennt alle Sterne – und dich

Gott denkt an uns

Der Vogel, der Fisch und die Freiheit

Gott – ein genialer Künstler und Ingenieur

Nimm Gottes Geschenke an

Die Reise, die Seekrankheit und das Ziel

Ein Drachen ohne Schwanz ist gefährlich

Entschuldigung!

Das Samenkorn muss sterben

Gott ist älter als der älteste Baum

Hast du Angst im Dunkeln?

Das Fundament ist das Wichtigste

Gott vermisst uns

Sind die „Wetterfrösche“ am schlechten Wetter schuld?

Der Schlüssel zum Haus Gottes

Wir sind Gottes Vize-Könige

Der wahre Sündenbock

Wer verliert, gewinnt was!

Wer darf dich beurteilen?

Wir sind Staffelläufer

Ein Ozean in Gottes Hand

Halte durch!

Vertrauen auf Gott

Manche Pflanzen sollte man nicht gießen

Die „drei Beine“ Gottes

Ein seltsamer Busfahrer

Gott oder Götze?

Der Heilige Geist als Fensterputzer

Gott ist dir ganz nah

Steckst du manchmal in einer Sackgasse?

Wie im Himmel

Hast du geschlafen und getrunken?

Rote Lichter im Nebel

Der Ironman

Ich hänge an Gott fest

Dein großer Papa

Die Weisheit des Eiszapfens

Freie Tage sind schön, aber Arbeitstage auch

Ein gutes Führungszeugnis

Passen 100000 Liter Wasser in einen Eimer?

Spiegel für Gottes Licht

Vierhändig spielen mit Gott

Die Gefahr des Unterschätzens und Überschätzens

Von der Ameise lernen

Dein Becher fließt über

Der Zug, der ins Land des Lebens fährt

Gott lächelt dich an

Alle, die in Gottes Mannschaft sind, gewinnen Gold

Liebe sprengt Türen

Gott hat deinen Namen in seine Hand geschrieben

Der Code des Glaubensist Jesus

Wer Jesus hat, hat alles

Bibelstellenverzeichnis

Vorwort

Ich freue mich sehr, dass eine Auswahl meiner Andachten nun auch auf Deutsch erscheint. Die 52 Texte können von Kindern ab 9 Jahren eigenständig gelesen werden. Aber auch zum Vorlesen in der Familie und der christlichen Kinder- oder Jugendgruppe eignen sie sich.

In den Andachten verwende ich Bilder und Beispiele aus dem Alltag, um Themen des Glaubens und Lebens mit Gott zu erklären. Denn der Glaube gehört mitten in unseren Alltag – und ist nicht ein davon losgelöster Bestandteil.

Ich habe einen einfachen und verständlichen Schreibstil gewählt. Dennoch wird es im Buch immer wieder Dinge geben, die nicht so leicht zu verstehen sind. Dann kann es gut sein, miteinander über das Gelesene ins Gespräch zu kommen und seine Gedanken dazu auszutauschen.

Mein Wunsch ist es, dass meine Leser den dreieinigen Gott – Vater, Sohn und Heiligen Geist – besser kennenlernen. Ich würde mich freuen, wenn Sie durch die Andachten dazu inspiriert werden, mit Gott den Alltag zu gestalten und für andere Menschen da zu sein.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Vorlesen – und alles Gute in Gottes starker Hand.

Carsten Hjorth Pedersen

Juni 2018

Er kennt alle Sterne —
und dich

Hast du schon einmal an einem klaren, dunklen Abend den Sternenhimmel angeschaut? Wenn nicht, solltest du das mal tun. Das ist fantastisch. Du siehst einige Sterne, von denen du vielleicht die Namen kennst: den Polarstern, das Sternbild des kleinen Wagens oder die fünf Sterne des Orion. Wenn du keine Sterne oder Sternbilder benennen kannst, dann lass dir von jemandem helfen, der sich ein bisschen damit auskennt. Wenn du die Dinge, die du um dich herum siehst, beim Namen nennen kannst, dann wird deine Welt größer werden.

Außer den einzelnen Sternen kannst du manchmal am Nachthimmel noch etwas anderes sehen, das wie ein helles Nebelband aussieht: Das sind ebenfalls Sterne. Sie bilden ein Band, das man „Milchstraße“ oder auch „Galaxie“ nennt. Diese Galaxie, in der sich auch unsere Erde befindet, besteht aus Milliarden von Sternen. Und es gibt noch viel mehr Galaxien im Weltall!

Von allen Sternen, die es gibt, kennen die Wissenschaftler nur wenige mit Namen. Aber Gott, der das Weltall geschaffen hat, kennt jeden einzelnen Stern. Jedem hat er einen Namen gegeben, so steht es in der Bibel: „Blickt nach oben! Schaut den Himmel an: Wer hat die unzähligen Sterne geschaffen? Er ist es! Er ruft sie, und sie kommen hervor; jeden nennt er mit seinem Namen.“*

Sterne sind sehr schön. Sie strahlen, blinken und funkeln. Aber einen noch viel größeren Wert haben für Gott die Menschen. Wenn er alle Namen der Sterne kennt, kennt er natürlich auch alle Menschen mit Namen. Er kennt zum Beispiel die Namen von allen Jungs in China und allen Mädchen in Indien. Er kennt auch deinen Namen. Er kennt dich!

Du bist ein Stern in Gottes Universum. Er kann nicht auf dich verzichten, obwohl es Milliarden anderer Menschen gibt. Ihm ist es nicht so wichtig, ob du mal Popstar oder Fußballstar wirst – oder gar nichts von beidem. Denn für Gott bist du schon ein Star! In seinen Augen bist du ein genialer, großartiger Mensch.

Also: Immer, wenn du zum Sternenhimmel hinaufschaust, dann erinnere dich daran, dass du auch ein Stern bist. Ein strahlender, funkelnder Stern.

* Jesaja 40,26; Hfa

Gott denkt an uns

In Psalm 8 steht, dass Gott an uns Menschen denkt*, und diese Aussage wird im Neuen Testament wiederholt.* „Gott denkt an uns“ bedeutet nicht nur, dass Gott sich an uns erinnert, so wie ich die PIN-Nummer meiner EC-Karte kenne. Nein, es bedeutet zuallererst, dass Gott von seinen Gedanken an uns Menschen total erfüllt ist. Sein Denken bestimmt alles, was er tut. Es ist ein bisschen so, wie ich an meine Frau denke: Sie ist fast immer in meinen Gedanken und meinen Gefühlen. Ich kann mir das Leben ohne sie einfach nicht vorstellen.

Wenn Gott an uns denkt, dann sieht er keine Menschenmasse, sondern jeden Einzelnen. Auch dich! Er weiß, dass Julian als Kleinkind Fieberkrämpfe hatte. Er weiß, dass Sophie das Lesen schwerfällt, dass Ben sehr robust ist und Emma sehr gut Fußball spielen kann. Er weiß, dass sich Finn leicht auf falsche Wege locken lässt und dass Nele schon sehr selbstständig ist.

Und weil er jeden Einzelnen von uns so genau kennt, geht er auch mit jedem von uns unterschiedlich um. Er denkt daran, was Julian als Kleinkind erlebt hat, wenn er auf die Gebete antwortet, die Julian als 12-Jähriger spricht. Er denkt daran, dass Nele schon sehr selbstständig ist, wenn er zulässt, dass sie größeren Schwierigkeiten ausgesetzt wird als Finn.

Wir alle treffen immer wieder auf Schwierigkeiten und Versuchungen. Und wir alle erleben Freude und Erfolg. Aber manche bekommen mehr von dem einen als von dem anderen. Ich kann nicht erklären, warum das so ist. Aber Gott weiß das. Er allein kennt uns bis in unser Innerstes und weiß, was wir schon erlebt haben.

Nun ist es aber nicht so, dass Gott uns fernsteuert wie ein Spielzeugauto. Wir sind selbst dafür verantwortlich, wie wir unser Leben gestalten. Aber Gott weiß alles von mir und sieht mich, wenn er eine Schwierigkeit in meinem Leben zulässt – auch wenn ich es nicht immer verstehe. Und er kennt meine Stärken und Schwächen ganz genau und weiß, was ich gerade brauche.

Vergiss nicht, dass Gott auf diese ganz besondere Weise an dich denkt!

* Psalm 8,5

Der Vogel, der Fisch
und die Freiheit

Es waren einmal eine Amsel und ein Hering. Die Amsel war nicht zufrieden. Sie fand es ungerecht, dass sie gezwungen war, in der Luft und in den Bäumen zu leben. Was wäre das für eine Freiheit, wenn ich im Wasser schwimmen könnte!, dachte sie. Der Hering war auch nicht zufrieden. Er wollte nicht nur im Meer leben. Die wahre Freiheit muss es sein, wenn ich wie ein Vogel fliegen könnte!, dachte er.

Eines Tages saß die Amsel am Ufer und der Hering kam an die Wasseroberfläche. Sie unterhielten sich. „Ach, immer nur Wasser um mich herum!“, jammerte der Hering. „Ach, immer nur Luft und Bäume um mich herum!“, jammerte die Amsel. Also beschlossen sie am nächsten Tag zu tauschen.

Weder der Hering noch die Amsel schliefen in dieser Nacht. Sie freuten sich beide so sehr darauf, endlich frei zu leben.

Am nächsten Tag trafen sie sich wie vereinbart. Die Amsel stürzte sich senkrecht nach unten ins Meer, und mit einem kräftigen Sprung aus dem Wasser flog der Hering an Land. Welche wunderbare Freiheit! Bis beide zum ersten Mal Luft schnappen mussten. Die Amsel bekam Wasser in den Hals, und der Hering bekam Luft in die Kiemen. Außerdem konnten sie nicht mehr lange über ihre neue Freiheit nachdenken, denn unten im Meer kam ein Hai angeschwommen und fraß die Amsel, und am Ufer sah ein Mann den frischen Hering und fing ihn. Eine Stunde später lag er in seiner Bratpfanne.

Was für ein dummer Hering und was für eine dumme Amsel! Sie hatten nicht kapiert, dass Fische nur im Wasser frei sind, und Vögel nur in der Luft leben können, denn dort gehören sie hin.

Wir Menschen sind auch manchmal wie der Hering und die Amsel. Es wäre bestimmt viel besser, ohne Gott zu leben!, denken wir. Dann müssen wir nicht von ihm abhängig sein und brauchen nicht zu tun, was er uns sagt. Dann wären wir frei!

Aber wenn wir von Gott weglaufen, werden wir bald merken, dass wir uns damit schaden. Echte Freiheit bedeutet nämlich, dort zu sein, wo man hingehört. Und wir Menschen gehören nun mal zu Gott. Er hat uns so geschaffen. Er hält uns am Leben.

Bleib darum nahe bei Gott. Wenn du von ihm wegrennst, wirst du dich fühlen wie ein Vogel im Wasser oder ein Fisch in der Luft. Sag lieber wie der Psalmdichter David: „Gott nahe zu sein ist gut für mich.“*

* Psalm 73,28;

Gott — ein genialer Künstler
und Ingenieur

„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.“* So sagte es David einmal. Er wusste genau, dass Gott ihn ganz fantastisch gemacht hatte.

Und das gilt auch für uns – und für dich: Du bist wunderbar gemacht! Und das, obwohl nicht alles an unserem Körper perfekt ist. Vielleicht musst du eine Brille tragen oder hast irgendwo eine Narbe. Vielleicht hat einer deiner Mitschüler eine Behinderung. Vielleicht kann deine Oma schlecht laufen. Wenn man nicht gut gehen, sehen oder hören kann, dann kann es besonders schwierig sein, Gott dafür zu danken, dass man wundervoll geschaffen ist.

Doch weißt du was? Gott ist ein Künstler – er hat dich und mich geformt. Und so wie kein Maler zwei Bilder malt, die haargenau gleich aussehen, so macht Gott keine zwei Menschen gleich. Jeder ist anders – und jeder ist auf seine Weise schön! Wir sollten uns nicht von der Werbung oder von anderen Menschen täuschen lassen. Es stimmt nicht, dass deine Nase zu klein oder zu groß ist, du zu viele Sommersprossen hast, du zu klein bist oder deine Haare die falsche Farbe haben.

Gott ist aber nicht nur ein Künstler, sondern auch ein Ingenieur: Er hat zum Beispiel unser Gehirn mit einem Super-Computer ausgestattet; es kann anderen Körperteilen Befehle erteilen, zum Beispiel zu den Beinen sagen: „Renne!“, zum Gedächtnis: „Merk dir diese Zahlen!“ oder zur Hand: „Schreib diese Buchstaben auf!“

Danke Gott dafür, dass er ein so genialer Künstler und Ingenieur ist – und er dich wunderbar gemacht hat!

* Psalm 139,14

Nimm Gottes
Geschenke an

GN