utb 2774 |
Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage
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wbv Publikation · Bielefeld[1][2]
Matthias Karmasin, Univ. Prof. DDr., ist Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft und Direktor des Institutes für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung (CMC) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Alpen Adria Universität Klagenfurt.
Rainer Ribing, Mag., ist Direktor der Wirtschaftskammer Burgenland und arbeitet seit 1998 als Autor und Lektor im Fachgebiet „wissenschaftliches Arbeiten“.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter
http://d-nb.de abrufbar.
10., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2019
© 2006 Facultas Verlags- und Buchhandels AG
facultas, Stolberggasse 26, 1050 Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Umschlag: Atelier Reichert, Stuttgart
unter Verwendung einer Illustration von Martin Tiefenthaler
Innengestaltung und Satz: grafzyx.com, Wien
Druck und Bindung: Friedrich Pustet, Regensburg
Printed in Germany
ISBN 978-3-8252-5313-4
ISBN 978-3-8385-5313-9 (Online-Leserecht)
ISBN 978-3-8463-5313-4 (epub)[4]
Vor Ihnen liegt die zehnte, komplett überarbeitete und mit einem neuen, durchgehend 4-farbigen Layout versehene Auflage unseres Leitfadens für das wissenschaftliche Arbeiten. Dieses Buch versteht sich als praktische Anleitung für die inhaltliche und formale Gestaltung von Facharbeiten bzw. Vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWAs), von Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen. Darüber hinaus geben wir Tipps und Tricks für das Präsentieren und Vortragen.
Ausgangspunkt waren dabei – anders als in vielen anderen Beiträgen zu diesem Thema – nicht allein die Anforderungen des Wissenschaftsbetriebes, sondern die Bedürfnisse der Studierenden. Neben den Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens widmen wir uns den zentralen Fragen, wie sie für diesen Prozess typisch sind. Diese Fragen sind etwa:
•Wie komme ich zu meinem Thema?
•Was sind die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens?
•Welchen Aufbau soll meine Arbeit haben?
•Wie zitiere ich richtig?
•Wie wird meine Arbeit bewertet?
•Wie präsentiere ich vor Publikum?
Wir haben unsere langjährige Erfahrung im Abfassen und im Beurteilen wissenschaftlicher Arbeiten einfließen lassen und freuen uns, dass unsere Arbeitshilfe so gut angenommen wird. Herzlichen Dank an Julia Durau und Denise Voci von der Alpen Adria Universität Klagenfurt für wertvolle Impulse und Anregungen zur lesefreundlichen und anwendungsorientierten Gestaltung und an Sandra Illibauer-Aichinger für das sorgsame Lektorat.
Wir wünschen frohes Schaffen!
September 2019 |
Matthias Karmasin, Rainer Ribing[5][6] |
Vorwort
Leitfaden zur Arbeit mit diesem Buch
Aufbau des Buches
Zur Zitierweise in diesem Buch
Checkliste für den Start
1Das Konzept
1.1Ansprüche an Abschlussarbeiten
1.2Rechte und Pflichten
1.2.1Zitat vs. Plagiat
1.2.2Gesetzliche Grundlagen
1.3Thema und Betreuer*in/Begutachter*in
1.4Forschungsfrage
1.4.1Formulieren der Forschungsfrage
1.4.2Grundtypen verschiedener Fragestellungen
1.5Exkurs: Die Wissenschaftsbereiche
1.6Inhaltlicher Aufbau der Arbeit (Disposition)
1.6.1Einleitung
1.6.2Hauptteil
1.6.3Schluss (Fazit)
1.6.4Abstract (Kurzfassung)
1.7Literaturarbeit vs. Empiriearbeit
1.8Planung und Umsetzung
1.8.1Zeiteinteilung
1.8.2Arbeitstagebuch
1.8.3Was bedeutet „Eigenständigkeit“?
1.8.4Was tun bei Schreibblockaden?[6]
1.9Stil der Arbeit
1.9.1Thesaurus
1.9.2Stilmittel
1.9.3Der „Ich-Bezug“
1.9.4Gender-Mainstreaming
1.10Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten
1.10.1Methodik beim Beurteilen der Arbeit
1.10.2Ein Kriterienkatalog zur Beurteilung
1.11Die Abfassung der Arbeit in englischer Sprache
2Form und Formatierung
2.1Formale Bausteine der Arbeit
2.1.1Facharbeit/VWA, Haus- und Seminararbeit
2.1.2Aufbau einer Abschlussarbeit
2.1.3Seitennummerierung
2.1.4Nummerierung der Kapitelüberschriften
2.1.5Gliederungstiefe
2.1.6Grundsätze der Gliederung
2.2Formatierungstipps im Textverarbeitungsprogramm Word
2.2.1Tastenkombinationen (Shortcuts)
2.2.2Seitenrandeinstellung und Papierformat
2.2.3Formatvorlagen
2.2.4Zuweisen von Formatvorlagen
2.2.5Nummerieren der Kapitelüberschriften
2.2.6Fußnoten einfügen
2.2.7Beschriftungen von Grafiken, Tabellen etc. einfügen
2.2.8Querverweise
2.2.9Anordnung quergestellter Abbildungen und Tabellen
2.2.10Seitenzahlen einfügen und Seitennummerierung einrichten
2.2.11Kopf- und Fußzeilen bearbeiten
2.2.12Inhalts- und Abbildungsverzeichnisse einfügen
2.2.13Aktualisierung von Verzeichnissen
2.2.14Rechtschreib- und Grammatikprüfung
3Wissenschaftlich argumentieren und recherchieren
3.1Wissenschaftliche Grundlagen
3.1.1Wissenschaft versus Alltagswissen
3.1.2Wissenschaftliche Aussagen[8]
3.1.3Grundlagenforschung und angewandte Forschung
3.1.4Definition – Theorie – Hypothese
3.1.5Die Arbeit als Detektivgeschichte
3.1.6Funktionale Analogien
3.1.7Wissenschaftlich argumentieren
3.2Wissenschaftliche Quellen
3.2.1Ratgeber für die Recherche
3.2.2Elektronische Bibliothekskataloge
3.2.3Digitale Datenbanken
3.2.4Suchmaschinen im WWW
3.2.5Wikipedia
3.2.6Einteilung und Klassifizierung von wissenschaftlichen Quellen
3.2.7Welche Quelle ist niveauvoll?
3.2.8Illustrationen mit Abbildungen, Tabellen etc.
3.2.9Problembereich Internet als Quelle
3.3Zur Darstellung empirischer Ergebnisse
3.3.1Wahl der Untersuchungsart/Methode
3.3.2Aufbereitung und Interpretation der Daten
4Zitieren
4.1Zitat
4.1.1Wörtliche (direkte) Zitate von Textpassagen
4.1.2Sinngemäße (indirekte) Zitate von Textpassagen
4.1.3Kommentieren des Zitats
4.1.4Übernahme von Abbildungen wie Grafiken, Tabellen etc.
4.1.5Verwenden von Fußnoten
4.2Quellenangabe und Quellenverweis
4.2.1Belegarten für Quellenangabe oder Quellenverweis
4.2.2Wörtliche (direkte) Zitate von Textpassagen belegen
4.2.3Sinngemäße (indirekte) Zitate von Textpassagen belegen
4.2.4Genaue Übernahme von Abbildungen
4.2.5Abgeänderte Übernahme von Abbildungen
4.2.6Angabe der Erstellerin einer Abbildung
4.2.7Aufsätze in Sammelbänden
4.2.8Aufsätze in Fachjournalen und Zeitschriften[9]
4.3Literaturverzeichnis
4.3.1Inhalt und Anordnung
4.3.2Monographien, (Lehr-)Bücher
4.3.3Aufsätze in Sammelbänden
4.3.4Aufsätze in einschlägigen Fachjournalen und Zeitschriften
4.4Spezialfälle beim Zitieren
4.4.1Textpassagen, die sich im Original über mehrere Seiten erstrecken
4.4.2Mehr als eine Veröffentlichung einer Autorin innerhalb eines Jahres
4.4.3Autor*innen mit gleichlautenden Nachnamen
4.4.4Zitate ohne Verfasser*in
4.4.5Wiederholte Nennung derselben Quelle
4.4.6Große Zeitspanne zwischen zitierter Auflage und Erstauflage
4.4.7Fremdsprachige Zitate
4.4.8Mehrfachbelege
4.4.9Sekundärzitate
4.4.10Zitat im Zitat
4.4.11Kennzeichnung einzelner übernommener Begriffe
4.5Zitieren spezieller Quellen
4.5.1Internet
4.5.2Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften
4.5.3Konferenzberichte
4.5.4Papers von Institutionen
4.5.5Festschriften
4.5.6Lexika, Handbücher und Enzyklopädien
4.5.7Zeitungsartikel
4.5.8Verweise auf den Anhang
4.5.9Eigene empirische Studien
4.5.10Rechtsquellen
5Präsentieren und Vortragen
5.1Vorbereitung
5.1.1Den Inhalt des Vortrages präsentationsreif machen
5.1.2Rede-Unterlagen
5.1.3Foliengestaltung[10]
5.1.4Visualisierung
5.1.5Handouts
5.1.6Medien
5.2Die Präsentation
5.2.130 Minuten vor dem Start
5.2.2Beginn der Präsentation
5.2.3Einbeziehung des Publikums
5.2.4Hilfsmittel im Hauptteil
5.2.5Schluss und Fragenrunde
5.2.6Feedbackregeln
5.3Körpersprache
5.3.1Wohin mit den Händen?
5.3.2Lampenfieber und Entspannungsmöglichkeiten
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungen für Quellenangaben und Quellenverweise[11][12]
Das vorliegende Buch liefert eine umfassende Grundlage für die inhaltliche und formale Gestaltung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit.
Was die inhaltlichen und wissenschaftlichen Anleitungen in diesem Buch betrifft, so sind diese universell einsetzbar. Themenfindung, Formulieren der Forschungsfrage, wissenschaftliche Argumentation, der Umgang mit Literatur, Hypothesenbildung oder auch die Bewertungsrichtlinien sind im Wissenschaftsbetrieb anerkannt.
Die in diesem Buch vorgestellten formalen Vorgaben sind ebenso anerkannt und können von Ihnen übernommen werden (z. B. Verwendung von Fußnoten, Anordnung von Verzeichnissen, Zitierweise …). Sollten Sie darüber hinaus – je nach Fachbereich, Institut oder Betreuer*in – Formvorlagen oder spezifische formale Vorgaben erhalten, sind diese selbstverständlich zu verwenden.1
Wichtig in diesem Zusammenhang: Die „einzig richtige Form“ gibt es nicht. Im Wissenschaftsbetrieb haben sich unterschiedliche Varianten entwickelt, von denen jede für sich „korrekt“ ist. Entscheidend ist, dass die wissenschaftliche Form bzw. Formatierung Ihrer Arbeit durchgängig und einheitlich ist.[13]
Kapitel 1: Das Konzept
Konzeption des Inhalts und Planung der Vorgangsweise sind die Basis für eine erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit. Zentrales Element ist dabei die Forschungsfrage, deren Ausgestaltung den Kern der wissenschaftlichen Arbeit darstellt. Wir zeigen Ihnen im ersten Kapitel die Methoden, um von Beginn an zielgerichtet zu planen und effizient zu arbeiten.
Kapitel 2: Form und Formatierung
Nicht nur der Inhalt soll wissenschaftlich sein, sondern auch die Form.
Um die wissenschaftliche Arbeit von anderen Formen schriftlicher Äußerungen (z. B. Zeitungsartikeln) zu unterscheiden, bedarf es geeigneter Werkzeuge und der Einhaltung formaler Richtlinien. Im zweiten Kapitel stellen wir die dazugehörigen Bausteine mit Beispielen ausführlich dar. Darüber hinaus geben wir eine bebilderte Anleitung für die grundlegende Formatierung der Arbeit im Textverarbeitungsprogramm Word.2 Sie deckt die wichtigsten Formatierungsarten ab und soll zeitraubendem Layoutieren vorbeugen.
Kapitel 3: Wissenschaftlich argumentieren und recherchieren
In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens, wie Sie mit wissenschaftlichen Belegen umgehen, angemessen argumentieren und die Forschungsfrage in einem adäquaten Forschungsprozess abarbeiten. Dazu gehören konkret auch das Formulieren wissenschaftlicher Aussagen sowie – gegebenenfalls, aber nicht notwendigerweise – die Arbeit mit Hypothesen.
Daneben gehen wir näher auf die Klassifikation wissenschaftlicher Quellen ein und geben Ihnen die notwendigen Hinweise, um wissenschaftliche von nicht-wissenschaftlichen Quellen zu unterscheiden.
Kapitel 4: Zitieren
„Abschreiben“ ist erlaubt, aber jedes Zitat muss überprüfbar und einwandfrei nachvollziehbar sein. Einwandfreies Zitieren ist Ausdruck wissenschaftlicher Sorgfalt. Übernommenes fremdes Gedankengut ist in jedem Fall – egal ob als wörtliches oder sinngemäßes Zitat – als solches kenntlich zu machen.[14]
Im vierten Kapitel behandeln wir ausführlich die formalen Zitierregeln, den Umgang mit Fußnoten, die Erstellung des Literaturverzeichnisses etc. und führen ergänzend praktische Beispiele an.
Kapitel 5: Präsentieren und Vortragen
Professionelles Präsentieren gehört nicht nur zu den wesentlichen Mitteln im Wissenschaftsbetrieb. Wer gut präsentiert, kann auch im beruflichen Kontext seine Inhalte besser und damit überzeugend vermitteln. Wir geben Ihnen Tipps und Tricks, um professioneller vorzutragen.
Es gibt im Wissenschaftsbetrieb unterschiedliche Formen von Quellenangaben und -verweisen. Beispielhaft wären das etwa:
als Fußnote
23 Vgl. Bänsch, 2013, S. 66.
23 Vgl. Bänsch (2013: 66).
23 Vgl. Bänsch (2013), S. 66.
oder im Text
… (vgl. Bänsch, 2013: 66) …
Es gilt: Die Form der Quellenangaben und -verweise soll in Ihrer Arbeit einheitlich sein.
Entscheiden Sie sich nach Durchsicht von Kapitel 4 bzw. anhand der Vorgaben Ihres Institutes oder Ihrer Betreuungsperson für eine Form, die Sie dann in Ihrer Arbeit konsequent einhalten. Wir haben uns ebenso für eine Form entschieden, die wir in diesem Buch (außer bei den in Kapitel 4 angeführten Beispielen) durchgehend verwenden.[15]
Was muss ich beisammen haben, bevor ich zu schreiben beginne?
•Die Motivation, etwas zu schaffen.
•Thema, Betreuungsperson sowie den geplanten Seitenumfang. (Kap. 1)
•Eine ausformulierte Forschungsfrage. (Kap. 1)
•Eine Vorstellung von den möglichen Antworten auf die gestellte Forschungsfrage.
•Eine kurze Darstellung des Forschungsprozesses. (Kap. 1 u. 3)
•Das Grundverständnis wissenschaftlicher Argumentation. (Kap. 3)
•„Gender-Mainstreaming“ ja oder nein. (Kap. 1)
•Das Verständnis, was „eigenständige Leistung“ bedeutet. (Kap. 1)
•Die Erwartungen der Betreuungsperson. (Kap. 1)
•Ein Basis-Set aus Grundlagenliteratur zur Theorie. (Kap. 3)
•Die Bereitschaft, Bücher, Aufsätze und andere wissenschaftliche Arbeiten zu lesen.
•Das Sichten und Anlesen bereits approbierter Abschlussarbeiten Ihres Institutes bzw. Ihrer Betreuungsperson.
•Eine Disposition mit zwei Gliederungstiefen. (Kap. 1 u. 2)
•Die Klärung der geforderten Formvorschriften: Seitenränder, Schriftart, Schriftgröße etc. (Kap. 2)
•Die Festlegung, welche Zitierweise verwendet wird. (Kap. 4)
•Die Klärung, ob ein „Ich-Bezug“ zulässig ist. (Kap. 1)
•Den festen und unumstößlichen Vorsatz, verwendetes fremdes Gedankengut immer zu kennzeichnen und richtig zu zitieren. (Kap. 4)
•Die Entscheidung, ob auch ein empirischer Teil (etwa Interviews) eingebaut und – wenn ja – mit welcher Methode gearbeitet wird. (Kap. 3)
•Einen groben Zeitplan. (Kap. 1)[16]
Warum schreiben Sie eine wissenschaftliche Arbeit? Weil Sie müssen?
Die meisten Studien erfordern den Nachweis der Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten durch die Abfassung schriftlicher (Abschluss-) Arbeiten. Doch auch wenn Sie eine wissenschaftliche Arbeit schreiben „müssen“, lässt sich diese dennoch mit Leben füllen und kann abgesehen von Sinnstiftung und praktischer Relevanz auch einen (kleinen) Beitrag zum Fortschritt der Disziplin leisten.
Wissenschaftliche Arbeiten sind jedoch nicht nur vom Namen her, sondern auch tatsächlich mit Arbeit verbunden. Mit dem Grad des Umfanges und der Komplexität der Arbeit steigen auch die intellektuellen und zeitlichen Anforderungen. Zu den Voraussetzungen, eine gute wissenschaftliche Arbeit zu schreiben, gehören daher auch Ausdauer und Konsequenz.
Aber keine übertriebene Sorge! Das wissenschaftliche Arbeiten folgt, wie andere Tätigkeiten auch, klaren Kriterien und mit entsprechender Anleitung kann diese Aufgabenstellung erfolgreich abgearbeitet werden. Nach dem Lesen dieses Kapitels werden Sie bereits das Licht am Ende des wissenschaftlichen Tunnels sehen können.
Mit Fortgang des Studiums steigen sowohl Umfang als auch Anspruch an Wissenschaftlichkeit und Eigenständigkeit der Studierenden. Von der Facharbeit bzw. Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) in der Schule, von der Hausarbeit bis zur Dissertation, zum wissenschaftlichen Arbeiten gehören:3[17]
•die Erfassung von Problembereichen,
•die Beschaffung von und der Umgang mit Literatur,
•die Formulierung von Forschungsfragen,
•gegebenenfalls die Durchführung empirischer Untersuchungen,
•die Formulierung der Arbeit und deren formale Gestaltung (Zitate, Verzeichnisse etc.).
In Österreich ist die Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) der erste Schritt der (teil-)standardisierten kompetenzorientierten Reifeprüfung, die Eigenverantwortung und eine selbständig fachlich fundierte Auseinandersetzung eines thematischen Zugangs der Kandidat*innen erfordert. Der Umfang liegt dabei bei ca. 15–25 Seiten.4 Das Pendant dazu in Deutschland ist die Facharbeit, die von den Schüler*innen ebenfalls selbständig erarbeitet wird, die Regelungen dazu sind in den einzelnen Bundesländern aber sehr unterschiedlich.5 VWA und Facharbeit können als Vorbereitung für den Umgang mit dem wissenschaftlichen Arbeiten im Laufe eines Universitätsoder Hochschulstudiums dienen.
Haus- und Seminararbeiten