PROLOG

Mal ehrlich, wann haben Sie zuletzt über Ihren Style nachgedacht? Die einen sagen jetzt vielleicht: »Heute Morgen vorm Kleiderschrank!« Die anderen antworten: »Noch nie, Mode ist mir völlig egal!« Mich beschäftigt Style jeden Tag, ich beschäftige mich den Großteil meines Lebens mit Style in all seinen Facetten. Und damit wir Missverständnisse gleich zu Beginn ausräumen: Mir geht es beim Thema Style um so viel mehr als »nur« um Fashion. Für mich geht es um Persönlichkeit, um die Einstellung, die wir gegenüber uns selbst, unserem direkten Umfeld und dem Weltgeschehen vertreten. Um Haltung, Habitus und Kommunikation. Style zeigt sich darin, wie wir aktuell leben und wie wir zu­künftig leben wollen.

Zugegeben, Style ist für die meisten Menschen ein schwer greifbares Phänomen. Ein großes Wort, schnell verwendet, aber selten klar formuliert oder verstanden. Erschwerend kommt hinzu, dass viele den von mir bevorzugten Anglizismus nur für das äußere Erscheinungsbild verwenden, also die Kombination aus Kleidung, Frisur und Accessoires. Sie reduzieren ihn damit auf etwas, das man theoretisch für Geld kaufen kann. Dem möchte ich direkt und vehement widersprechen. Für mich bedeutet der englische Begriff Style das gleiche wie das deutsche Wort Stil, und wir sollten ihn meiner Meinung nach auch in genau diesem Sinne benutzen. Jeder kennt das – es begegnet einem jemand, den man spontan als »stylish« empfindet oder denkt »Der ist cool«.* Dieses Bauchgefühl, das blitzschnelle Einordnen einer Handlung, Lebensweise oder auch nur der Äußerung eines anderen, bezieht sich ja auch nie ausschließlich auf dessen Look.

Was aber ist Stil dann überhaupt? Ursprünglich stammt der Begriff aus der bildenden Kunst. Wir kennen Malstile, Schreibstile oder auch Musikstile. Heute steht Stil oder Style im Alltag aber vor allem für unsere Ausdrucksform. Dafür, wie wir uns geben, kleiden und von anderen wahrgenommen werden. Häufig wird er mit gutem Geschmack verwechselt, doch der ist eine sehr subjektive Angelegenheit. Geprägt von Kultur und Gesellschaft wird er überall auf der Welt und in den Epochen unterschiedlich interpretiert. Einen allgemein verbindlichen Schönheits- oder Geschmacksbegriff gibt es nicht. Wir wissen heute aber, dass äußere Einflüsse und die Entwicklung unserer Persönlichkeit unseren Sinn für Ästhetik verschieben und neu fokussieren können. Überlegen Sie sich einmal, wie Sie vor zwanzig Jahren ausgesehen haben, wie Sie sich gekleidet und gegeben haben – mit etwas Abstand blicken wir Jahre später kopfschüttelnd auf unseren eigenen Style zurück. Erinnern wir uns gemeinsam daran, wie wir vor zehn Jahren die Mode der Neunziger gesehen haben: bauchfreie Tops, High-Waist-Jeans, Plateauschuhe, Ballonmützen. Noch mal zehn Jahre später kommen genau diese Klamotten wieder in Mode. Und plötzlich finden wir die neuen Kollektionen gar nicht so übel, wenn auch nicht mehr jeder von uns bauchfreie Tops tragen sollte – ich eingeschlossen. Unser Geschmack hängt von unserer persönlichen Entwicklung, der Gesellschaft und der Modeindustrie ab, und er befindet sich ständig im Wandel. Am Ende folgt aus gutem Geschmack aber ohnehin noch lange kein Stil, er bildet nur einen seiner Bestandteile.

Style hängt also nur bedingt mit Äußerlichkeiten zusammen. Er ist vielmehr die Summe vieler Einzelteile und zeigt sich unter anderem daran, wie wir zu uns selbst stehen, wie wir mit anderen Menschen kommunizieren und interagieren und welchen Blick wir auf die Welt haben. Üben wir beispielsweise ­einen Beruf aus, der zu uns passt und der uns glücklich macht? Ich für meinen Teil kann diese Frage mit einem lauten und deutlichen »Ja« beantworten. Schon als Teenager wollte ich Modede­signer werden, und bis heute ist mein Job meine Berufung. Er macht mich aus, und es gibt nichts, was ich lieber täte. Hinsichtlich meiner Wohnsituation dagegen befinde ich mich ständig in der Erneuerung, mein Geschmack verändert sich. Ein Möbelstück, das mir heute noch gefällt, langweilt mich womöglich schon morgen. Stelle ich das fest, tausche ich es aus oder ziehe gleich um. Es ist nun mal eine Grundvoraussetzung für Stil, dass wir uns selbst, unser Leben und die Dinge, mit denen wir uns ­umgeben, immer wieder hinterfragen und bereit sind, zu ändern, was uns nicht gefällt. Wie selbstbestimmt leben Sie in diesem ­Moment? Verbiegen Sie sich im Beruf oder im Privaten, um es anderen recht zu machen? Wie gehen Sie mit Niederlagen um? Können Sie nach einem Misserfolg auch schon mal über sich selbst lachen? All diese Fragen sollen zeigen, dass Stil vor allem aus Ihnen selbst heraus entsteht. Allerdings wird er – wie wir selbst – ein Stück weit auch immer vom Zeitgeist beeinflusst, und so wandelt er sich mit den Generationen. Die Gesellschaft befindet sich ständig im Umbruch. Das verändert uns und damit auch unsere Werte.

Ich möchte in diesem Buch den Bogen von unserer ­Haltung und Meinung bis zur Mode spannen und Style gemeinsam mit Ihnen so betrachten, wie er in meinem Leben stattfindet. Ich bin sicher, dass diese Auffassung für die allermeisten Menschen auch ein Leitfaden sein kann, der den eigenen Style stärkt. Wir sehen uns an, wie wir füreinander einstehen, miteinander kommunizieren und wie wir lieben. Diese ganz persönlichen und teils auch intimen Aspekte unserer Lebenswelten machen schon den Großteil unseres Styles aus. Weiter geht es dann mit Musik, Medien, Kunst und Kultur, bis wir in unseren Wohnungen, Häusern und Kleiderschränken landen.

Meinen eigenen Style entwickle ich immer weiter, in allen der genannten Bereiche. Ich beobachte meine Mitmenschen geduldig und aufmerksam und ziehe daraus Inspiration für meine Arbeit und mein Leben. Meist laufe ich schlicht mit offenen Augen durch die Straßen und schaue mir meine Umgebung genau an, damit mir kein Detail entgeht. Auf Veranstaltungen richte ich meinen Blick immer auch auf das, was um mich herum passiert. Ich nehme die Menschen, die Einrichtung, die Räumlichkeiten mit all meinen Sinnen wahr. Eine offene und neugierige Haltung gegenüber meiner Umwelt ist für mich unverzichtbar, denn sie bildet eine der wichtigsten Voraussetzungen für mein Leben als Designer. Wenn nicht sogar die wichtigste. Mein Ziel ist es, soziokulturelle Strömungen zu erkennen und sie in meinen Kollektionen aufzugreifen. Die Fashion Shows meines Labels beziehen sich auf aktuelle gesellschaftliche Themen und Entwicklungen. Als Designer, der nicht nur Mode, sondern noch viele andere Dinge gestaltet, betrachte ich mich als Seismograph unserer Gesellschaft und unserer Art zu leben.

Mir fällt immer wieder auf, welch eine Auswahl uns stets geboten wird, als Konsument, als Arbeitnehmer, beim Ausgehen, sogar in Liebesbeziehungen. Oft führt das dazu, dass wir Angst haben, uns womöglich falsch zu entscheiden. Wenn wir jedoch genau wissen, wer wir sind und was wir wollen, also eine echte Haltung und einen eigenen Style haben, lässt sich dieser irrationale Perfektionismus leichter ausschalten. Beinahe jährlich besuche ich das legendäre Kunst- und Musikfestival Burning Man in der Wüste Nevadas. Abgesehen davon, dass es ein Hort des Styles und der Inspiration ist, habe ich dort mal einen guten Spruch dazu gelesen. Eine Frau, gekleidet in einen wilden Mix aus Steampunk, Techno und einem Hauch von Nichts, trug ein Schild mit der Aufschrift: »Don’t fear perfectionism. You’ll never reach it!« Das trifft es doch sehr gut, denn es unterstreicht einen weiteren wichtigen Aspekt von Style: Gelassenheit. Wer seinen eigenen Style gefunden hat, lebt von Grund auf gelassener – zufrieden mit sich selbst, entspannt mit seinem Umfeld. Und das hat unglaublich viel Stil.

Das Ding ist: Stilvoll zu leben, sich stilvoll auszudrücken, zu handeln und zu kommunizieren, das alles sollten Sie nicht für andere tun. Tun Sie es für sich selbst! Stil kann dabei helfen, ­besser, leichter, schöner und mit mehr Spaß und Freude durchs Leben zu kommen. Und ist es nicht das, was wir alle wollen?

Also, lasst uns über Style reden!


 * Ich werde in diesem Buch immer mal wieder auf eine exemplarische Person verweisen und diese – der Einfachheit halber – männlich darstellen. Gemeint sind damit jedoch Menschen jeden Geschlechts, wie fließend das auch immer sein mag.

STYLE IN HALTUNG UND PERSÖNLICHKEIT

Mode ist vergänglich, Stil niemals.« In diesem Zitat von Coco Chanel steckt heute noch genauso viel Wahres wie zu Lebzeiten der Modedesignerin, und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Stil ist nämlich nicht nur eine Frage der äußeren Form, die wir unserem Leben geben. Bei Style geht es vor allem darum, dass wir ein Leben voller Respekt, Offenheit, Toleranz, Würde und mit einer echten Haltung führen. Es kommt darauf an, wie wir uns durch den Alltag bewegen, und nicht nur, wie wir dabei aussehen. Style hat neben der ästhetischen Komponente vor allem auch eine ethisch-moralische ­Seite. Unser Persönlichkeitsstil treibt uns voran und organisiert uns. Er fasst unsere Eigenschaften, Gefühle, Gedanken und Einstellungen zusammen und macht uns zu der Person, die wir sind. Geformt wird er zum einen durch unsere Gene, vor allem aber durch unser Umfeld und die Lebenserfahrung, die wir Tag für Tag ansammeln. Durch die Familie, vor allem die Eltern, durch Lebensereignisse, Musik, Kunst, Kultur und so vieles mehr. Unsere Identität ist so etwas wie unsere mentale Heimat, allerdings macht es uns die wachsende Anzahl der vielen Optionen nicht einfacher, diese Heimat und damit unseren Stil zu festigen. Ständig laufen wir Gefahr, unsere Prinzipien zu verraten, wenn besondere Situationen oder andere Menschen es von uns verlangen. Manchmal scheint es so viel leichter, sich den Meinungen anderer anzuschließen, statt den eigenen Standpunkt zu vertreten. Für ein stilvolles Leben ist es jedoch wichtig, genau das nicht zu tun und die Vorteile einer echten Haltung zu erkennen.

Wie leben wir, und wie sollten wir anderen begegnen, um am Ende von uns selbst sagen zu können, dass wir ein stil­volles Leben geführt haben? Haben wir Style, respektieren wir andere Menschen und ihre Meinungen, treten aber trotzdem für unsere eigenen Ideen und Ideale ein. Dann bewegen wir uns innerhalb eines Rahmens, den wir unserem Leben selbst gesetzt ­haben. Der oft einfach dahingesagte Satz »Stil hat man oder man hat ihn nicht« ist nicht richtig, denn jeder von uns kann ein Leben lang an sich arbeiten, um seinen eigenen Style zu entdecken, weiterzuentwickeln und zu manifestieren. Nur so können wir ein selbstbestimmtes Leben führen und sind zu einem stilvollen Miteinander fähig.

Willkommen im Team Vielfalt

Ich schaue grundsätzlich hinter die Fassade eines Menschen, um seine Persönlichkeit und seinen Style zu entdecken. Auf diese Weise habe ich schon immer die Casts meiner Fashion Shows zusammengestellt, und so halte ich es auch mit meinen Teams bei Germany’s Next Topmodel. Jedes Model, das ich auswähle, ist auf seine Weise einzigartig. Mir ist es egal, welche Haut­farbe sie haben, wie alt sie sind, und auch ihr Geschlecht spielt für mich keine Rolle. Tatsächlich schlägt mein Designerherz für Trans­gender. In meinen Augen sind sie wahre Superhelden. Aus eigener Erfahrung weiß ich nur zu gut, wie es sich anfühlt, sexuell orientierungslos zu sein. Als ich noch ein Teenager war und in der norddeutschen Kleinstadt Bad Oldesloe aufwuchs, sehnte ich mich nach schwulen Vorbildern. Gefunden habe ich sie außerhalb der Grenzen des Ortes, in all den internationalen Magazinen, die ich mir damals organisierte. Eines dieser Vorbilder war Boy George, aber es waren auch Transsexuelle wie Romy Haag und Amanda Lear darunter. Damals war das für mich alles sehr verwirrend. Wie aber muss es sich erst für jemanden anfühlen, der im falschen Körper geboren wurde und lange keine Ahnung hat, warum sich sein Dasein nicht richtig anfühlt? Diese Menschen müssen so viel mehr Schritte unternehmen als jeder von uns, um sich zu finden und glücklich zu werden. Und es sind auch sehr viel mehr Schritte, als ich als Schwuler gehen musste. Es kann je nach Herkunft und Erziehung ein halbes Leben dauern, bis ein Transgender endlich der Mensch sein kann, als der er sich von Geburt an fühlt. Davor habe ich allergrößten Respekt, und ich freue mich, dass sowohl in meinem privaten wie auch in meinem beruflichen Umfeld Transgender in meinem Umfeld sind und ich ihnen im Job die gleichen Chancen geben kann wie allen anderen. Ich finde es wichtig, ihnen eine Plattform zu bieten, denn nur so können sie Vorbilder für andere sein, die sich genauso fühlen und noch auf der Suche nach der Lösung ihres emotionalen Konflikts sind. Andrej Pejic ist ein solches Vorbild. Deshalb habe ich ihn für meine Fashion Show gebucht, die StyleNite. Diese Style­Nite, zur Spring/Summer 2012-Kollektion, stand unter dem ­Motto »Tolerance«. Andrej hat eine unglaubliche Ausstrahlung und repräsentierte genau das, was ich mit meiner Kollektion ausdrücken wollte. Er steht seit Beginn seiner Karriere Mode für beide Geschlechter, lief für Gaultier sogar im Brautkleid über den Laufsteg und wurde von den Lesern eines Männermagazins unter die einhundert schönsten Frauen gewählt. Seit seiner Geschlechtsumwandlung 2014 ist er nämlich genau das und nennt sich inzwischen Andreja. Meine ehemalige GNTM-Kandidatin Giuliana Farfalla hat es als Transgender sogar aufs Cover des deutschen Playboy geschafft. Sie kam mit männlichen Geschlechtsteilen zur Welt und hieß damals Pascal. Schon als Kleinkind wusste sie, dass sie sich anders fühlte, denn sie wäre immer lieber ein Mädchen gewesen. Giuliana war gerade mal sechzehn, als sie ihr Geschlecht operativ angeleichen ließ. Heute hat sie ihr Ziel erreicht, nicht als Transgender, sondern als Frau wahrgenommen zu werden. Das finde ich großartig und bewundernswert. Mehr Selbstbestimmung und Style geht nicht.

Ich halte nichts von Dogmen und Stereotypen. Man muss nicht dem klassischen Schönheitsideal entsprechen, um Style zu haben. Für mich soll ein Model Wandelbarkeit, Einzigartigkeit, Individualität und einen Wiedererkennungswert besitzen. Und ich finde es wichtig, dass der Mensch eine Haltung vertritt, etwas darstellt und sich selbstbewusst präsentiert. Erst dann besitzt er die richtige Ausstrahlung, um es im Leben zu etwas zu bringen und das zu erreichen, was er sich vorgenommen hat. Eine klassische Schönheit hat nicht automatisch das Zeug zur Stil­ikone. Aber jeder Mensch, der mit sich selbst im Reinen ist und über Selbstvertrauen verfügt, kann eine solche werden. Darüber entscheidet die Haltung, die wir zu uns selbst entwickeln. Wenn wir selbstbewusst genug sind und unseren Makeln keine Beachtung schenken, sie akzeptieren und mit ihnen leben, dann fallen sie anderen auch nicht als störend oder unstylish auf. Äußere ­Attribute – ob dick, dünn, alt, jung, groß, klein, rothaarig, blond oder mit Glatze – sind für die Entwicklung von Style weder Voraussetzung noch Hindernis. Auch in der Modewelt gibt es heute Platz für die unterschiedlichsten Typen von Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht oder Alter.

Womöglich habe ich eine etwas andere Definition von Schönheit als viele meiner Kollegen. Für meine Shows suche ich immer nach interessanten Persönlichkeiten, um sie über den Laufsteg zu schicken. 2010 war ein junger Mann mit Beinpro­these namens Mario Galla Model bei meiner StyleNite. Marios Ausstrahlung und sein Selbstbewusstsein haben mich dazu veranlasst, ihn zu engagieren – nicht trotz und auch nicht wegen seiner Pro­these. Wenn ich ein Casting für die nächste Show mache, habe ich eine Idee davon im Kopf, wie ich meine Kollektion präsentieren möchte. Es kommen unzählige Models zu den Castings, und jedes einzelne davon ist schön, doch ich suche das gewisse Etwas. Ich ­hoffe, dass jemand reinkommt, der mich berührt, der meinen Entwürfen Leben einhaucht und etwas transportieren kann. Schließlich läuft dieser Mensch den Laufsteg für gerade mal dreißig Sekunden auf und ab. Und dann merken alle Zuschauer, ob er es hat. Denn es gibt diesen eklatanten Unterschied zwischen charismatischen Models, die den Raum mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Style füllen, und einfach nur gut aussehenden Menschen. Das ist das gewisse Etwas, die Ausstrahlung. Mario Galla hat sie. Er kam zu einem meiner letzten Castings. Ich lasse immer drei Models zur selben Zeit laufen, um sie miteinander vergleichen zu können. Marios Gesicht erinnerte mich sofort an eine Figur aus einem James-Bond-Film, das faszinierte mich. Er lief also mit zwei anderen Models ein wenig auf und ab, und mir fiel auf, dass irgendetwas an ihm anders war. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich realisierte, dass er kaum merklich hinkte. Mario war so viel interessanter als die zwei anderen, dass ich mich direkt für ihn entschied. Ich wollte sofort wissen, was seinen Gang beeinflusste. Er war sehr offen und erzählte mir, er wolle gerne modeln, sei allerdings mit einem verkürzten Bein zur Welt gekommen. »So bin ich halt«, beendete er seinen Satz und sah mich selbstbewusst an. Das hat mich beeindruckt. Dass er am Ende eine kurze Hose auf dem Laufsteg trug, war nicht als Provokation gedacht, es hatte sich so ergeben. Bei einer Kollektion habe ich ganz viele Looks, für die ich die passenden Models suche. Nun war bei den Männern nur noch dieser eine Look mit kurzer Hose übrig. Also habe ich zu Mario gesagt: »Ich habe den Look mit den Shorts. Ich weiß aber nicht, ob du dich darin wohlfühlst. Allerdings bin ich extrem daran interessiert, dass du für mich läufst. Also biete ich dir an, bei den Looks und ihrer Zuordnung noch mal etwas umzustellen, sodass du einen Anzug mit langer Hose tragen kannst, wenn dir das lieber ist.« Mario entschied sich aber sofort und ohne zu zögern für die kurze Hose. Die Prothese sei ein Teil von ihm, er habe damit kein Problem, sagte er. Trotzdem dachte ich abends noch eine Weile darüber nach, ob das geht, ob ich das machen kann. Ich kam allerdings zu dem Schluss, dass ich das sogar machen musste. Mario war der Beste für diesen Job, und auch für diesen Look, und dass er mit einem verkürzten Bein zur Welt gekommen ist, änderte daran überhaupt nichts. In einem Interview sagte er mal: »Michalsky war couragiert genug zu zeigen, dass ich ein Handicap habe und dass es vollkommen okay ist. Er hat mir eine Plattform geboten, und das finde ich extrem cool.« Und ich finde es extrem cool, dass Mario die Show so selbstbewusst und mit so viel Stil gemeistert hat. Guter Stil erfordert nämlich nicht nur Respekt vor anderen, sondern vor allem Respekt gegenüber sich selbst und Achtung vor der eigenen Würde. Durch unseren Style erschaffen wir uns selbst. Wie wir uns nach außen darstellen, zeigt immer auch unser Innerstes.

Selbst ist das Ich!

Durch das, was wir tun und wie wir handeln, entwerfen wir uns selbst. Jean-Paul Sartre hat es so gesagt: »Der Mensch ist nichts anderes, als wozu er sich macht.« Jede Entscheidung, die wir in unserem Leben treffen, wirkt sich auf unsere Zukunft aus. Unser Leben gestalten wir selbst, sofern wir über ausreichend Selbstbewusstsein verfügen und uns nicht ständig von anderen Menschen reinreden lassen. Es ist in unserer schnelllebigen Zeit allerdings gar nicht so einfach, diese Eigenständigkeit nicht zu verlieren. Ehe wir uns versehen, schwimmen wir mit dem Strom und lassen uns bei allen Entscheidungen von der Masse und dem Zeitgeist leiten. Style hat das nicht. Auch lässt sich auf diese ­Weise die ewige Frage nach dem Sinn des Lebens für uns selbst niemals klären. Wer aber sein Leben selbstbewusst und selbstbestimmt gestaltet, kennt sein Ziel und damit das, was ihm – ganz subjektiv gesehen – Sinn stiftet. Es geht darum, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, sich etwas zu trauen, sich auszuprobieren, neugierig zu sein und nicht einfach alles nur passieren zu lassen.

Das erste Mal habe ich die Dinge selbstständig Ende der Achtziger in die Hand genommen. Ich war gerade mit dem Abitur fertig und hatte bereits einen Ausbildungsplatz bei einem Kürschner in der Tasche. Damals glaubte ich noch, ich könnte auf dem Umweg des Kürschnerhandwerks, also der Weiterverarbeitung von Pelzen zu Bekleidung, in die Modebranche gelangen. Ehe es mit dem Ernst des Lebens also so richtig losgehen sollte, flog ich noch mal für zwei Wochen nach London, um mich vom Abiturstress zu erholen. Der Lifestyle in den Achtzigerjahren in dieser Stadt war mit dem in der norddeutschen Provinz nicht zu vergleichen. Für jemanden wie mich, mit einem so großen Interesse an Mode, war London der place to be. An einem der ersten Abende stand ich in der Schlange vorm Café de Paris, einem super angesagten Club im Londoner West End. Während ich dort – zunächst allein – auf Einlass wartete, kam ich mit zwei jungen Frauen ins Gespräch, die in der Schlange vor mir standen. Eine von ihnen war Christine, bis heute eine meiner besten Freundinnen. Sie und ihre Begleitung waren als Au-pair-Mädchen von Mannheim nach London gekommen und ebenfalls ganz verrückt nach dem neuen Lebensgefühl. Wir hatten gleich einen guten Draht zueinander, und als wir schließlich – nach gefühlten Stunden des Wartens – vom Türsteher abgewiesen wurden, zuckten wir nur kurz mit den Achseln und suchten uns einen anderen Ort, an dem wir weiterreden konnten. Noch am selben Abend sagte ich zu Christine: »Weißt du was? Ich gehe nicht zurück nach Bad Oldesloe. Ich bleibe einfach hier.« Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade noch 600 DM in der Tasche. Im teuren London konnte man damit keine großen Sprünge machen, eigentlich keinen einzigen, wenn man es genau nimmt. Daheim in Deutschland aber hatte ich – zumindest für mein Empfinden – alle meine Pflichten erfüllt. Ich war neunzehn und hatte mein Abi gemacht, wie meine Eltern es von mir verlangt hatten. Zurückzugehen und die Ausbildung beim Kürschner anzutreten, war für mich von diesem Moment an komplett unvorstellbar, und Bad Oldesloe war auf einmal Welten entfernt. Auch wenn ich keine Idee hatte, was ich in London tun sollte, meine Entscheidung zu bleiben war ­gefallen. Ich hatte keinen Job, kaum Geld und keine Wohnung. Auch kannte ich zu dieser Zeit noch kaum jemanden dort. Das war mir alles bewusst, und es war mir egal. Um unnötigen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, rief ich meine Eltern nicht etwa an, ich schrieb ihnen einen Brief. Darin teilte ich ihnen mit, dass ich nicht wie geplant zurück nach Deutschland käme und auch nicht vorhätte, meine Ausbildungsstelle anzutreten. Ich versuchte, ihnen so gut ich konnte zu vermitteln, warum ich mich so und nicht anders entschieden hatte. Meine Eltern haben mich mein Leben lang unterstützt und mich immer darin bestärkt, meinen Träumen zu folgen. Trotzdem war dieser Brief erst mal ein Schock für sie. Ihr Kind mittellos in einer ausländischen Metropole. ­Welche Eltern wären von dieser Vorstellung schon hellauf begeistert gewesen? Sie haben es sich dann ein bisschen schöngeredet. »Ach, so eine Auszeit nach dem Abitur ist ja gar nicht schlecht. Das ­machen viele. Wenigstens lernt der Junge da gut Englisch.« Ich schlug mich eine Weile mit Gelegenheitsjobs durch, kellnerte in den coolsten Bars und Clubs, lernte die Stadt und ihre Menschen kennen und versuchte dabei, mich selbst zu finden. Alles war so neu, so groß, so bunt, so anders als zu Hause. Zum ersten Mal fühlte ich mich wirklich frei. Niemanden interessierte es, wie ich herumlief, wie ich mich anzog und gab. Und auch mein Schwulsein, das ich für mich selbst erst einige Jahre zuvor entdeckt hatte, war in London kein Thema. Gefühlt war hier jeder Zweite homosexuell. Nach etwa einem Jahr bewarb ich mich parallel am Saint Martins College of Art and Design und am London College of Fashion, an dem ich angenommen wurde und den Grundstein für meine spätere Karriere legte. Nicht auszudenken, wenn ich das Jahr zuvor zurück nach Bad Oldesloe gegangen wäre und diese Kürschnerlehre gemacht hätte. Für mich, meine Persönlichkeit und meinen Lifestyle war diese Entscheidung, so spon­tan ich sie auch getroffen hatte, die einzig richtige. An diesem Tag endete der erste Teil meines Lebens und der zweite begann.

Rückblickend muss ich sagen, dass dieser unüberlegte Schritt auch deshalb der richtige war, weil ich das Richtige daraus gemacht habe. Und darauf kommt es letztendlich bei allen Wendungen an, die uns das Leben bringt. Vieles dringt von außen an uns heran, das meiste davon können wir nicht einmal ansatzweise beeinflussen. Deshalb ist es aus meiner Sicht nicht wichtig, was uns passiert, sondern wie wir damit umgehen. Ich mag die Entscheidung für London in einem euphorisierten Zustand getroffen haben, in einem Moment der Verrücktheit – ohne länger darüber nachzudenken. Doch wie ich im Anschluss damit umgegangen bin, was ich als Jugendlicher aus meiner Zeit in London gemacht habe, das war selbstbestimmt. Diese Freiheit zu agieren hat jeder. Zu jeder Zeit, in jeder Situation.

Ein paar Jahre später, Anfang der Neunziger, stand ich kurz vor dem Abschluss am London College of Fashion. Zu dieser Zeit wohnte ich gemeinsam mit drei Kommilitoninnen in einer WG, und alle drei hatten bereits einen Job in der Modebranche in der Tasche, den sie in ein paar Monaten antreten würden. Nichts Glamouröses, aber immerhin ein Anfang. Ich selbst konnte zu diesem Zeitpunkt zwar schon ein paar kleinere Styling-Aufträge vorweisen und beriet nebenbei einen Freund beim Aufbau seines Modelabels, einen festen Job im Anschluss ans Studium hatte ich aber noch nicht. Leider bedeutete der Erfolg meiner Mitbewohnerinnen auch, dass wir bald würden ausziehen müssen, da es sie an verschiedene Orte in Großbritannien verschlug. Eines Nachmittags saß ich gemeinsam mit einer von ihnen an dem winzigen Tisch in unserer kleinen Küche und blätterte durch The  Face, ein Magazin für Musik, Mode und Kultur, das es heute leider nicht mehr gibt. In dieser Ausgabe hatte Levi Strauss & Co. eine ganzseitige Jobanzeige geschaltet. Das war in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Zum einen gab es in The Face eher selten Jobangebote, vor allem nicht in dieser Aufmachung, zum anderen wurde auf diese Weise in Großbritannien jemand für den Standort Deutschland gesucht.

»Schau mal, die suchen einen Chefdesigner. Ich glaube, da bewerbe ich mich mal«, meinte ich aufgeregt und legte meiner Freundin die Anzeige vor. Sie betrachtete die Annonce interessiert, fuhr mit dem Zeigefinger langsam die Liste der geforderten Fähigkeiten entlang und sagte dann nachdenklich: »Hmm, direkt vom College zum Chefdesigner bei Levi’s? Ich weiß ja nicht. Vermutlich laden die dich nicht einmal ein. Ich würde mir an deiner Stelle nicht allzu große Hoffnungen machen.« Auch die anderen beiden schienen wenig überzeugt, als ich ihnen am Abend von meinem Plan berichtete. Okay, ich erfüllte tatsächlich nicht alle Anforderungen an den Job – aber doch einige. Ich war motiviert und kreativ, sprach fließend Englisch und Deutsch, hatte erste Erfahrungen in der Branche und wusste, was ich wollte. Nur in Sachen Mitarbeiterführung musste ich passen. Doch ich ließ mich von den Bedenken der anderen nicht entmutigen. Schließlich war ich fest davon überzeugt, dass Levi’s genau nach mir suchte. Und Glaube versetzt ja bekanntlich Berge. Schon am nächsten Morgen machte ich mich an die Arbeit und erstellte eine Bewerbung. Ich wollte auf gar keinen Fall ein langweiliges Anschreiben, um es meinem kurzen Lebenslauf beizufügen. Stattdessen ver­fasste ich ein dreiseitiges Essay auf Englisch über die Marke Levi’s, ihre Geschichte, ihre Bedeutung – global gesehen, aber auch für mich persönlich. Als ich meinen Freundinnen den Text präsentierte, waren sie sichtlich beeindruckt. Dass ich damit Erfolg haben würde, glaubten sie trotzdem nicht. Ich schickte die Bewerbung dennoch ab. Drei Wochen ­gingen ins Land, in denen nichts passierte. Jeden Tag sah ich voller Hoffnung in den Briefkasten und klappte ihn dann enttäuscht wieder zu. Daheim musste ich mir einigen Spott gefallen lassen: »Na Michi, schon was von Levi’s gehört? Nicht? Ach, das ist ja komisch. Ich dachte, die hätten nur auf dich gewartet?« »Wie, noch keine Antwort? Was fällt denen ein, du bist doch der einzig Richtige für den Job – so als Collegeabsolvent.« Sie zogen mich genau so lange auf, bis eines Tages ein Anruf kam. Die Personalabteilung von Levi’s lud mich zum Vorstellungsgespräch ein, weil den Chefs meine originelle Bewerbung gefallen hatte. Mit einem Mal verstummten meine Mitbewohnerinnen. Fast ehrfürchtig betrachteten sie das von mir gut sichtbar auf dem Küchentisch platzierte Flugticket von London nach Frankfurt, das mir Levi’s für meine Anreise zum Vorstellungstermin zugeschickt hatte.

Ich war enorm aufgeregt, als ich ein paar Tage später vor dem Gebäude in Heusenstamm bei Offenbach stand, in dem sich damals das deutsche Headquarter von Levi’s befand. In dem Raum, in den man mich führte, saß bereits ein dreiköpfiges Einstellungsgremium, darunter die Personalchefin und ein Geschäftsführer. Ich weiß nicht mehr, was ich ihnen in der nächsten Stunde alles erzählte, aber ich redete vermutlich viel, wie es eben meine Art ist. Meine Aufregung war überirdisch, doch offenbar war ich ziemlich überzeugend. Man bot mir zunächst eine Stelle als Designer an. Aufgrund der fehlenden Erfahrung in Sachen Mitarbeiterführung war es nicht die des eigentlich gesuchten Chefdesigners. Der wurde ich erst ein Jahr später, nachdem ich mich bewährt hatte. Doch schon mein Einstiegsgehalt bei Levi’s war damals phänomenal, und ich konnte mein Glück kaum ­fassen. Meine Mitbewohnerinnen übrigens auch nicht. Passiert ist all das nur, weil ich nicht eine Sekunde lang an mir gezweifelt habe. Ich war selbstbewusst genug, mich der Herausforderung zu stellen. Weder die Größe des Unternehmens noch die Position oder die Zweifel meiner Mitbewohnerinnen konnten mich von meinem Plan abbringen. Man könnte sagen, ich war ein Träumer. Aber nur Träumer haben Visionen, und manchmal kommen proaktive Träumer eben auch ein kleines Stückchen weiter. In meinem Fall war es sogar ein verdammt großes Stück.

Nichts im Leben passiert von allein. Wer immer nur auf die richtige Gelegenheit wartet, wartet womöglich sein Leben lang vergebens. Wir sollten nicht auf etwas verzichten, das uns glücklich machen könnte, nur um möglichen Enttäuschungen oder dem Missfallen anderer aus dem Weg zu gehen. Menschen verhalten sich gern wie Faultiere und bleiben, wo sie sind. Sie scheuen den Schritt aus der Komfortzone aus Angst vor dem Unbekannten. Aus Scheu vor dem kleinsten Risiko. Man könnte sich ja verschlechtern. Ich halte das für Blödsinn, und für mich käme ein solches Verhalten niemals infrage. Statt mich in Tagträume zu flüchten, versuche ich, meine Vorstellungen direkt umzusetzen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Doch ich bereue lieber etwas, was ich getan habe, als etwas, was ich nicht getan habe. Wenn wir es gar nicht erst versuchen, werden wir nie erfahren, ob unser Plan aufgegangen wäre. Dann müssen wir uns für den Rest unseres Lebens mit dieser Unwissenheit quälen. Und so viel Geduld bringe ich sicher nicht auf! Ich hatte lange vor meinem Umzug nach London den unbedingten Willen, Modedesigner zu werden. Dass London für die Erfüllung meines Traums die bes­sere Wahl sein würde als das Atelier eines Kürschners, war mir im Grunde genommen schon immer klar. Ich musste mich nur für London und gegen Bad Oldesloe entscheiden. Wer nichts Neues versucht, bereut es eines Tages. Die Angst ist ein schlechter Ratgeber, sie steht uns viel zu oft im Weg. Und zu schnell machen wir ihretwegen faule Kompromisse. Ein solcher wäre die Kürschnerausbildung sicher gewesen.

Ganz ohne Zugeständnisse geht es dennoch nicht. Wollen wir Teil der Gesellschaft sein, kommen wir nicht umhin, uns ihr in einigen grundlegenden Punkten anzupassen. Wir müssen morgens aufstehen und zur Arbeit gehen. Wir müssen Rechnungen bezahlen und unsere Steuererklärung machen. Wir können all das auch lassen, nur sind die Folgen wahrscheinlich derart unangenehm, dass die gewonnene Autonomie unverhältnismäßig unbequem, sogar anstrengend wird. Verpflichtungen und Agreements halten die Gesellschaft zusammen, darum erfüllen wir Verabredungen und übernehmen manchen Menschen gegenüber Verantwortung. Es gibt Gesetze und Verträge, Eltern haften für ihre Kinder und Ehepartner sorgen füreinander. Das ist sinnvoll. Allerdings hat das Wort ›Verpflichtung‹ immer einen bitteren Beigeschmack. Es klingt nach Einschränkung und dem Verlust von Freiheit und Selbstbestimmung. Doch diese sind eben nicht allein von dem abhängig, was wir tun wollen, sondern auch von unserer Einstellung gegenüber dem, was wir tun müssen. Verantwortungen entstehen aus Beziehungen heraus, die wir mit anderen Menschen unterhalten, schließlich sind wir soziale Wesen. Was für Menschen wären wir, würden wir einem Freund in der Not nicht helfen? Das hätte keinen Style, und wir hätten über kurz oder lang vermutlich keine Freunde mehr. Zu tun, wonach uns gerade die Laune steht ohne Rücksicht auf Verluste, ist stillos. Genauso wie nur das zu tun, was andere von uns verlangen. Allerdings lassen wir uns heute in gewissen Dingen nur allzu gern fremdsteuern, weil es uns einfacher erscheint, als etwas selbst in die Hand zu nehmen. Wir tun, was Freunde uns raten, oder ­hören auch im Erwachsenenalter noch immer gern auf die Ratschläge der Eltern. Dabei sollten wir uns frei machen von den Meinungen anderer. Voller Selbstvertrauen durchs Leben zu gehen bedeutet auch manchmal, unbequeme Entscheidungen zu treffen.