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Voltigieren
Richtlinien für Reiten, Fahren und Voltigieren Band 3

Deutsche Reiterliche Vereinigung e .V. ( FN)

Voltigieren

Richtlinien

für Reiten, Fahren und Voltigieren
Band 3

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National - bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2013 FNverlag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung GmbH, Warendorf
Alle Rechte vorbehalten.

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wieder - gabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungs - anlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des § 54, Abs. 2, UrhG, werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen.

5. Auflage 2013

Herausgeber
Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. – Bereich Sport –
Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht
Fédération Equestre Nationale (FN), Warendorf.

Redaktion
Lektorat und Koordination für das Gesamt
werk und alle Kapitel: Ulrike Rieder
Lektorat für den DOKR-Disziplinbeirat
Voltigieren: Kerstin Nimmesgern
Beratung
DOKR-Disziplinbeirat Voltigieren,
FN Abteilung Jugend, Karin Terharen
Ulla Ramge, Bundestrainerin Voltigieren

Korrektorat
Korrekturbüro Kirchhoff, Büren-Brenken
Zeichnungen
Silke Ehrenberger (Kapitel 1–11, 14, 15, 17)
Nicolai Schober (Kapitel 12, 13)
Texte
Rainer Hilbt (Kapitel 4–6)
Rainer Hilbt und Ulrike Rieder (Kapitel 17)
Ulrike Rieder (Kapitel 1, 3, 7, 8, 11-16, 18)
Ulrike Rieder und Anja Reinhardt
(Kapitel 2, 9, 10)
Gesamtgestaltung
mf-graphics, Marianne Fietzeck, Gütersloh
Druck und Verarbeitung
Media-Print Informationstechnologie GmbH,
Paderborn

Mitarbeiter bei der Erstauflage:
Uta Helkenberg, Ruth Köhler, Ute Lockert,
Inga Nelle, Ursula Ramge, Prof. Dr. Hermann
Rieder , Barbara Rosiny, Maria Schierhölter-Otte, Andrea Schirmacher

5. Auflage Überarbeitung:
Rainer Hilbt, Ute Lockert, Ulrike Rieder

Inhaltsverzeichnis

Vorwort
Danksagung
1. Die Sportart Voltigieren
1.1 Definition.
1.2 Voltigieren als Freizeit- und Breitensport
1.3 Sportliche und soziale Aspekte
1.4 Voltigieren als Turniersport
1.5 Organisation des Voltigiersports
1.6 Internationale Erfolge
2. Die Geschichte des Voltigierens bis zur Gegenwart
2.1 Die Ursprünge
2.2 Die Zeit der Renaissance
2.3 Voltigieren im 17. und 18. Jahrhundert
2.4 Die gemeinsamen Ursprünge des Turnens und Voltigierens
2.5 Voltigieren in der Kavallerieausbildung
2.6 Die ersten Kindergruppen im 20. Jahrhundert
2.7 Die Entwicklung des Wettkampfsports
2.8 Das moderne Voltigieren
2.9 Große Fortschritte für den Voltigiersport
2.10 Internationale Entwicklung
3. Voltigieren im Verein
3.1 Die Aufgaben des Vereins
3.2 Die Voltigierabteilung im Verein
3.3 Kosten .
3.4 Finanzierung
3.5 Zusammenarbeit im Verein.
4. Das Voltigierpferd und seine Ausrüstung
4.1 Auswahlkriterien für ein Voltigierpferd
4.2 Das Exterieur des Pferdes
4.3 Das Interieur des Pferdes
4.4 Gesundheitliche Verfassung des Voltigierpferdes
4.5 Mustern und Ausprobieren des Pferdes
4.5.1 Testen des Pferdes an der Longe
4.5.2 Ausprobieren unter dem Reiter
4.6 Die Ausrüstung des Voltigierpferdes
4.7 Hilfszügel für das Voltigieren
5. Die Ausbildung des Voltigierpferdes
5.1 Die dressurmäßige Ausbildung
5.2 Die Ausbildung an der Longe
5.3 Die voltigierbezogene Ausbildung
5.4 Der Einsatz des Voltigierpferdes
5.5 Das Training des Voltigierpferdes
5.6 Der Trainingsplan.
5.7 Der Voltigierpferdewettbewerb
6. Longieren von Voltigierpferden
6.1 Allgemeine Ziele
6.2 Grundsätze des Longierens von Voltigierpferden
6.2.1 Hilfengebung beim Voltigieren
6.3 Longenarbeit mit Voltigierpferden
6.3.1 Ablongieren für eine Voltigierstunde
6.3.2 Longieren während des Voltigierunterrichts
6.4 Longieren zur Korrektur des Pferdes.
6.5 Schwierigkeiten beim Longieren mit Voltigierern.
6.6 Longierabzeichen
7. Der Voltigierausbilder.
7.1 Aufgaben des Ausbilders
7.2 Voraussetzungen
7.3 Ausbilderpersönlichkeit
7.4 Stellung im Verein und Honorierung
7.5 Ausbildungsmöglichkeiten im Voltigiersport
7.5.1 Vorbereitungsseminar
7.5.2 Trainerassistent im Voltigiersport
7.5.3 Trainer C – Voltigieren Basissport / Leistungssport / Zusatzmodul
7.5.4 Trainer B – Voltigieren Basissport / Leistungssport
7.5.5 Trainer A – Voltigieren Leistungssport
7.5.6 Ergänzungsstufe für Trainer A – Voltigieren
8. Voltigierer, Voltigiergruppen und Ausbildung
8.1 Die Ausrüstung der Voltigierer
8.2 Voltigiergruppen
8.2.1 Anfänger- und Spielgruppen
8.2.2 Nachwuchs-, Freizeit- und Breitensportgruppen
8.2.3 Fortgeschrittenen- und Turniergruppen der Klassen A und L
8.2.4 Turniergruppen und Leistungsgruppen der Klassen M und S und Juniorteams
8.2.5 Heilpädagogische und integrative Gruppen
8.2.6 Schulsportgruppen
8.3 Einzelvoltigieren der Klasse L, M und S und Doppelvoltigieren
8.4 Alter der Voltigierer
8.4.1 Anfangsalter
8.4.2 Altersspanne in den Gruppen
8.4.3 Voltigieren für Ältere
8.5 Alters- und Entwicklungsstufen
8.6 Ausbildungsstufen
8.6.1 Anfängerstufe – Grundlagentraining
8.6.2 Fortgeschrittenenstufe – Aufbautraining
8.6.3 Leistungsstufe – Leistungstraining
8.7 Hinweise zum Kinder- und Jugendtraining im Leistungsbereich
8.8 Mannschaftsleistung
9. Ort der Ausbildung
9.1 Der Übungsplatz für das Voltigieren
9.2 Der Bodenbelag für das Voltigieren
9.3 Die Bodenpflege
9.4 Hallenordnung
9.5 Gymnastikraum
10. Der Voltigierunterricht
10.1 Unterrichtsplanung
10.2 Lernziele
10.3 Aufbau einer Übungsstunde
10.4 Unterrichtsorganisation
10.4.1 Reihenfolge der Voltigierer
10.4.2 Möglichkeiten der Intensivierung
10.5 Lehrmethoden
10.6 Unterrichtssprache
10.7 Bewegungskorrektur
10.8 Hilfsmittel im Voltigierunterricht
10.8.1 Unterrichtsmedien
10.8.2 Hilfsmittel und Geräte
11. Sicherheit im Voltigiersport
11.1 Sicherheitsmaßnahmen im Voltigiersport
11.1.1 Die Rahmenbedingungen
11.1.2 Das Pferd
11.1.3 Der Ausbilder/Longenführer
11.1.4 Die Voltigierer
11.2 Hinweise zum Verhalten bei Stürzen
11.3 Sind Helme beim Voltigieren erforderlich?
12. Begriffserklärungen des Voltigierens
12.1 Erklärung der wichtigsten Begriffe
12.2 Phasenstruktur von Bewegungen
12.3 Einteilung der Voltigierübungen
12.3.1 Strukturgruppen im Voltigieren
13. Die Voltigierübungen
a) Dynamische Übungen
13.1 Aufsprünge
13.1.1 Aufsprung in den Grundsitz vorwärts
13.1.2 Fortgeschrittene Aufsprungtechnik
13.1.3 Felgaufsprung von innen (oder außen) zum Rückwärtssitz auf dem Pferdehals
13.1.4 Variationen des Aufsprungs
13.2 Abgänge
13.2.1 Abgang nach innen
13.2.2 Abgang nach außen
13.2.3 Abgang vom Pferdehals vorwärts
13.2.4 Abgang aus dem Rückwärtssitz
13.2.5 Abgang vom Pferdehals rückwärts
13.2.6 Stützabhocken nach innen oder außen
13.2.7 Variationen von Abgängen
13.2.8 Bodensprung
13.2.9 Die richtige Landetechnik bei der Landung auf dem Boden
13.2.10 Wichtiger Hinweis zum Wechsel zwischen den Voltigierern
13.3 Schwungübungen
13.3.1 Schwungtechnik vorlings
13.3.2 Stützschwung vorlings
13.3.3 Wende nach innen (oder außen)
13.3.4 Flanke 1. Teil
13.3.5 Flanke 2. Teil
13.3.6 Schere 1. Teil: Vorwärtsschere
13.3.7 Schwungtechnik rücklings
13.3.8 Stützschwung rücklings
13.3.9 Schere 2. Teil: Rückwärtsschere
13.4 Drehungen
13.4.1 Ganze Drehung: Mühle
13.4.2 Halbe Drehung: Halbe Mühle
13.4.3 Variationen der Mühle
13.4.4 Radbewegung vom Pferdehals auf den Pferderücken
13.4.5 Rolle vorwärts von der Kruppe zum Sitz vorwärts auf dem Hals
b) Statische Übungen
13.5 Sitz
13.5.1 Grundsitz vorwärts (Vorwärtssitz)
13.5.2 Freier Grundsitz
13.5.3 Freier Rückwärtssitz
13.5.4 Quersitz
13.5.5 Seitsitz
13.5.6 Weitere Sitz-Variationen
13.5.7 Armhaltung
13.6 Knien
13.6.1 Freies Knien
13.6.2 Variationen des Kniens
13.6.3 Kniestand (Prinzensitz)
13.7 Stand/Stehen
13.7.1 Freies Stehen vorwärts
13.7.2 Freies Stehen rückwärts
13.7.3 Freies Stehen seitwärts mit Blickrichtung nach außen
13.7.4 Stand-Variationen (Kopf oben)
13.7.5 Schulterstand rückwärts auf dem Pferderücken
13.7.6 Standspagat gestützt nach innen oder außen – seitwärts auf dem Pferderücken
13.7.7 Stand-Variationen (Kopf unten)
13.8 Stützübungen
13.8.1 Liegestütz vorlings-vorwärts
13.8.2 Liegestütz rücklings, rückwärts, einbeinig
13.8.3 Liegestütz-Variationen
13.9 Bank
13.9.1 Bank vorlings
13.9.2 Bank rücklings
13.10 Waage
13.10.1 Fahne (Kniewaage)
13.10.2 Standwaage
13.10.3 Standwaage-Variationen
14. Die körperlichen Fähigkeiten im Voltigiersport
14.1 Konditionelle Fähigkeiten
14.1.1 Kraft
14.1.2 Schnelligkeit
14.1.3 Ausdauer
14.2 Beweglichkeit
14.3 Die koordinativen Fähigkeiten
14.3.1 Gleichgewichtsfähigkeit
14.3.2 Rhythmisierungsfähigkeit
14.3.3 Orientierungsfähigkeit
14.3.4 Reaktionsfähigkeit
14.3.5 Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit
14.3.6 Differenzierungsfähigkeit
14.3.7 Kopplungs- und Kombinationsfähigkeit
15. Die Ausführung von Voltigierübungen
15.1 Zu Technik und Ausführung
15.2 Qualitative Bewegungsmerkmale
15.2.1 Haltung
15.2.2 Körperspannung
15.2.3 Bewegungsgenauigkeit
15.2.4 Bewegungselastizität
15.2.5 Bewegungsfluss
15.2.6 Bewegungsumfang
15.2.7 Ästhetische Merkmale
16. Die Kür
16.1 Kriterien für die Kürzusammenstellung
16.2 Allgemeine Regeln für eine Kür bei Turnieren
16.3 Der Aufbau einer Kür
16.4 Der Schwierigkeitsgrad von Kürübungen
16.5 Die Gestaltung einer Kür
16.6 Musikauswahl und -interpretation
17. Voltigieren als Wettkampfsport
17.1 Breitensportliche Wettbewerbe und Turniere
17.2 Der Einstieg in den Wettkampfsport
17.2.1 Breitensportliche Wettbewerbe
17.3 Die Vorbereitung auf das Turnier
17.3.1 Vorbereitung
17.3.2 Kleidung der Teilnehmer
17.3.3 Vorbereitung auf den Start
17.4 Der Ablauf auf dem Wettkampfzirkel
17.4.1 Besondere Vorkommnisse
17.5 Nach dem Start
17.5.1 Siegerehrung und Platzierung
17.6 Die Regelwerke
17.6.1 Voltigierprüfungen bei Turnieren
17.6.2 FN-Jahresturnierlizenzen (Voltigierausweise)
17.6.3 Anforderungen für die verschiedenen Leistungsprüfungen
17.6.4 Zeiten
17.6.5 Bewertung von Leistungsprüfungen
17.7 Die Teilnahme des Pferdes an Voltigierturnieren
17.7.1 Der Equidenpass
17.7.2 Ausrüstung des Pferdes für Voltigierturniere
17.8 Longieren bei Voltigierturnieren
17.9 Die Verfassungsprüfung bei Voltigierturnieren
17.9.1 Korrektes Vorstellen des Pferdes
17.9.2 Beurteilungskriterien
17.9.3 Pferdekontrollen
17.10 Voltigierrichter
17.10.1 Richtverfahren
18. Die Abzeichen im Voltigiersport
Verzeichnis der Abkürzungen
„Die Ethischen Grundsätze des Pferdefreundes“
Verhaltenskodex
Stichwortverzeichnis
Literaturempfehlungen

Vorwort

Bei dem vorliegenden Band 3 der Reihe „Richtlinien für Reiten, Fahren und Voltigieren“ handelt es sich um die 5. Auflage der Richtlinien für Voltigieren, die gemäß der LPO 2013, dem Aufgabenheft 2012 mit aktueller Kalenderveröffentlichung 2013, der WBO 2013 und der APO 2010 aktualisiert wurde. Die kommende APO 2014 wurde bereits berücksichtigt.
Wie auch die anderen Bände der Reihe, welche die Reit- und Fahrlehre zum Thema haben, befassen sich die Richtlinien, Band 3 „Voltigieren“ seit der Neuausgabe 2002 mit den Grundlagen der Voltigierlehre und ihren vielen Aspekten. Voltigierer, Ausbilder und Richter finden darin eine große Themenauswahl von der Ausbildung eines Voltigierpferdes, der Erklärung der Fachbegriffe, den Beschreibungen der grundlegenden Übungsformen bis zu Fragen des Voltigierunterrichts und des Turniersports.

Dieses Buch kann jedoch nicht alle Gebiete, die mit dem Voltigiersport zusammenhängen, vollständig abdecken. Es ist daher weder als ein komplettes Lehrbuch noch als eine vollständige Anleitung für die Praxis zu verstehen. Vielmehr vermittelt der Band 3 das theoretische Grundwissen für das Voltigieren und bildet das offizielle Grundlagenwerk für den Voltigiersport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Dieses Werk gibt dem Leser auch einen Überblick über die Ausbildungswege für Trainer und Richter sowie über die Abzeichen im Voltigiersport gemäß der Ausbildungsund Prüfungs-Ordnung (APO) der FN. An diesem Grundlagenwerk orientieren sich auch alle anderen Lehrmittel der FN für das Voltigieren.

Die Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 1: „Grundausbildung für Reiter und Pferd“, Band 4: „Haltung, Fütterung, Gesundheit und Zucht“ und Band 6: „Longieren“ ergänzen diesen Band. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird an den entsprechenden Stellen auf diese Bände verwiesen.

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Für den Turniersport im Einzel-, Doppel- und Gruppenvoltigieren, Abzeichenprüfungen und Prüfungen für Trainer und Richter sind diese Richtlinien in Zusammenhang mit der LPO und dem Aufgabenheft verbindlich (vgl. LPO § 1.3).
Breitensportliche Wettbewerbe sind in der Wettbewerbsordnung (WBO) geregelt. Für Abzeichenprüfungen gilt das Buch des FNverlages aus der Reihe FN-Abzeichen „Abzeichen im Voltigiersport“ als offizielles Prüfungslehrbuch.

Es ist zu wünschen, dass alle Aktiven, Trainer und Richter mit den weit gefächerten Informationen dieses Werkes eine fundierte Hilfestellung für ihren Sport erhalten, die sie motiviert, erfolgreich zu voltigieren und sich langfristig und engagiert für diese wertvolle Pferdesportart einzusetzen.

Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN), Bereich Sport
Ulrike Rieder und Ute Lockert

Warendorf, im Mai 2013

Danksagung

Mit der Überarbeitung der Richtlinien, Band 3: „Voltigieren“ im Jahre 2002 wurde von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) für den Voltigiersport ein von Grund auf völlig neues Lehrwerk entwickelt, das inzwischen eine große Verbreitung gefunden hat. Für diese nicht ganz einfache Aufgabe und vor allem sehr zeitaufwendige sowie mühevolle Arbeit gilt ein ganz besonders herzliches Dankeschön der Hauptautorin und Gesamtlektorin dieses Werkes, Ulrike Rieder. Sie hat es in Zusammenarbeit mit vielen Fachleuten aus dem Voltigiersport geschafft, in der Tat ein zukunftsweisendes offizielles Grundlagenwerk für den Voltigiersport zu erstellen, das nun in der 5. Auflage vorliegt.

Unser ganz besonderer Dank richtet sich natürlich auch an die Mitautoren Rainer Hilbt und Anja Reinhardt sowie Ute Lockert, die ihre langjährigen Erfahrungen und ihr kompetentes Fachwissen mit außerordentlichem Engagement in dieses neue Werk mit eingebracht und so zum guten Gelingen beigetragen haben. Dieses gilt in besonderer Weise auch für die Illustratoren der Zeichnungen Silke Ehrenberger und Nicolai Schober. Kerstin Nimmersgern gilt unser besonderer Dank für ihre Beiträge als Lektorin des FN-Fachbeirat Voltigieren.

Der DOKR-Disziplinbeirat (Kirsten Graf, Stefan Lotzmann, Kerstin Nimmesgern, Ulla Ramge, Jochen Schilffahrt, Kai Vorberg, Peter Wagner) sowie viele Einzelpersonen – Experten, Fachleute und Praktiker – haben diese Arbeit in verschiedenster Art und Weise unterstützt, sich in der Entstehungsphase immer wieder hilfreich und kritisch mit den Inhalten auseinandergesetzt sowie fachliche Richtigkeit und praktische Umsetzbarkeit abzusichern geholfen. Sie alle einzeln zu würdigen ginge an dieser Stelle zu weit.

Wir bedanken uns deshalb bei allen Personen, die an den verschiedenen Auflagen dieses Werkes mitgewirkt haben, für ihre konstruktiven Verbesserungsvorschläge und Anregungen aus Theorie und Praxis des Voltigiersports.

Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN), Bereich Sport
Warendorf, im Mai 2013

Kapitel 1

Die Sportart
Voltigieren

1.1 Definition

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Voltigieren heißt, turnerisch-gymnastische Übungen auf dem Pferd auszuführen.

Die Pferdesportart Voltigieren besteht aus drei Disziplinen: Gruppenvoltigieren, Doppelvoltigieren und Einzelvoltigieren.

Voltigieren ist sehr vielseitig:

Das Voltigieren umfasst Bewegungen und Übungselemente aus dem Turnen, der Gymnastik und der Sportakrobatik. Diese werden als Einzel- und Partnerübungen gezeigt und können zu fließenden Bewegungsfolgen kombiniert werden. Der Longenführer longiert das Pferd auf einem großen Zirkel. Das abgestimmte Zusammenwirken von Pferd, Longenführer und Voltigierer ist Grundvoraussetzung zur Ausübung dieses Sports. Dies setzt einen geschulten Longenführer und ein geeignetes, korrekt ausgebildetes Voltigierpferd voraus.

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Pferd, Longenführer und Voltigierer beeinflussen sich gegenseitig und bilden im Voltigieren eine Einheit.

Entsprechend dem Können und Ausbildungsstand der Voltigierer kann im Voltigierunterricht und in breitensportlichen Wettwerben im Schritt und Galopp sowie auf beiden Händen voltigiert werden. Zur Gleichgewichtsschulung eignen sich auch Übungen im Trab. Im Turniersport müssen entsprechend dem deutschen Voltigierreglement in der LPO und dem Aufgabenheft alle Übungsteile auf dem galoppierenden Pferd auf der linken Hand gezeigt werden.

Ähnlich wie der Reiter beim Reiten wirkt der Longenführer beim Voltigieren über die Longe und mit Peitsche, Stimme und Körpersprache auf das Pferd ein.

Die deutsche Reitlehre dient als Ausbildungsgrundlage für den Longenführer und das Pferd (vgl. Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 1: Grundausbildungfiir Reiter und Pferd und Band 6: Longieren).

Wie vom Reiter so wird auch vom Voltigierer ein ständiges Anpassen und Reagieren auf die Bewegungen des Pferdes verlangt. Der Unterschied zum Reiten liegt darin, dass die Voltigierer nicht mit Zügel-, Schenkel- und Gewichtshilfen auf das Pferd einwirken. Ein Ziel der Ausbildung ist es, dass die Voltigierer ihre Übungen im Einklang mit den Bewegungen des Pferdes ausführen, ohne das Pferd aktiv zu beeinflussen.

1.2 Voltigieren als Freizeit- und Breitensport

Voltigieren ist eine kostengünstige Pferdesportart und steht damit Interessierten aus allen Bevölkerungsschichten offen. Auch wenn diese Sportart im Breitensport vor allem von Kindern und Jugendlichen ausgeübt wird, so ist sie doch für viele Altersstufen geeignet. Wie in jeder anderen Sportart gibt es auch beim Voltigieren Kinder-, Jugend- und Erwachsenensport. Voraussetzung dafür ist sportliches Interesse sowie die Zuneigung zum Partner Pferd.

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Das Voltigieren ist hervorragend geeignet, Kinder und Jugendliche auf attraktive, spielerische Art an den Umgang mit dem Pferd zu gewöhnen.

Es vermittelt geradezu ideal das Bewegungsgefühl auf dem Pferd und führt zu Vertrauen, Verantwortung und Verbundenheit mit dem Tier. Gerade dies ist in der heutigen Zeit ein Aspekt von großem Wert.

In der Regel beginnen Kinder im Schulalter in einem örtlichen Reit- oder Voltigierverein mit dem Voltigieren. Wenn entsprechende Pferde und Ausbilder zur Verfügung stehen, ist auch ein früherer Beginn möglich. Voltigiergruppen sind gewöhnlich nach dem Leistungsstand eingeteilt. Sie bestehen jedoch oft aus Jungen und Mädchen verschiedener Altersstufen. Dies erfordert von allen Beteiligten den Willen zur Kooperationsbereitschaft.

In Spiel- und Freizeitgruppen lernen Anfänger ihren Partner Pferd kennen. Sie beginnen spielerisch mit einfachen Grund- und Balanceübungen. Schon bald haben sie ihre ersten „Kunststücke“ gelernt, die sie bei Vereinsveranstaltungen oder anderen Ereignissen zeigen können. Nachwuchsgruppen bilden eine solide Basis für weitere Fortschritte in den Turniergruppen.

Als Motivation und zur Vorbereitung auf den Turniersport gibt es eine Vielzahl von breitensportlichen Wettbewerben, die sich an der Wettbewerbsordnung für den Breitensport (WBO) orientieren, bei denen die Nachwuchsvoltigierer ihr Können am Holzpferd, auf dem Pferd im Schritt oder Galopp und anderen abwechslungsreichen, spielerischen Wettbewerben zeigen können.

1.3 Sportliche und soziale Aspekte

Das Interesse junger Menschen am Pferd wird beim Voltigieren mit einer vielseitigen Bewegungserziehung verbunden.
Eine Vielzahl von Bewegungsfertigkeiten wird gefördert, denn Voltigieren beinhaltet gleichzeitig eine hervorragende Gleichgewichts-, Haltungs-, Konzentrations- und Rhythmusschulung.

Voltigieren ist aber mehr als Sporttreiben mit dem Pferd! Pädagogische Aspekte wie Integration in eine Gruppe, Toleranz und Rücksichtnahme auf andere Gruppenmitglieder und den Partner Pferd sind in allen Alters- und Leistungsklassen ein natürlicher Bestandteil des Voltigierunterrichts. Junge Menschen lernen, sich in eine Gemeinschaft einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.

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Wie in kaum einer anderen Sportart bietet das Voltigieren hervorragende Möglichkeiten, schon frühzeitig soziales Verhalten einzuüben und Einfühlungsvermögen, Gemeinschaftssinn, Vertrauen und Selbstständigkeit zu fördern. Wichtige körperliche und psychische Fähigkeiten werden für die weitere persönliche Entwicklung geschult und die eigene Persönlichkeit wird entscheidend geprägt!

1.4 Voltigieren als Turniersport

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Eine einfache Doppelübung für Anfänger

Voltigieren wird auch als Turnier- und Leistungssport mit Leistungsprüfungen in den Disziplinen Gruppen-, Einzel- und Doppelvoltigieren betrieben. Die Regeln mit den speziellen Anforderungen sind in einem eigenen Regelwerk, der Leistungs- Prüfungs-Ordnung (LPO) und dem Aufgabenheft Voltigieren festgeschrieben. Der Voltigiersport bietet Sportlern die besondere Chance, an Turnieren mit Freude teilzunehmen, ohne ein eigenes Pferd besitzen zu müssen, und damit auch persönliche Erfolge zu erringen. Auch weniger begabte junge Menschen können innerhalb einer Voltigiergruppe Zugang zum Turniersport finden. Genauere Informationen zum Turniersport. „vgl. Kap.17 Voltigieren als Wettkampfsport“. Die nach Leistungsstand abgestuften Anforderungen der verschiedenen Leistungsprüfungen (von der Klasse A bis S) in sechs Leistungsklassen werden von speziell ausgebildeten Voltigierrichtern beurteilt. Es gibt nationale und internationale Turniere bis zu Deutschen, Europa- und Welt-Meisterschaften, wo im Spitzensport faszinierende Höchstleistungen auf dem galoppierenden Pferd gezeigt werden.

Beim Gruppenvoltigieren wird zuerst das jeweils vorgeschriebene Pflichtprogramm absolviert, bevor sich die Kür anschließt. Die Pflicht besteht aus mehreren vorgeschriebenen Übungen je nach Leistungsklasse, die von allen Voltigierern einer Gruppe ausgeführt werden.

Eine Gruppenkür ist der attraktivste Teil. Hier wird Voltigieren zur Bewegungskunst auf dem Pferderücken. Eine Kür setzt sich aus statischen und dynamischen Elementen zusammen, die im Wechsel gezeigt werden. Sie gibt genügend Raum für Kreativität und freie Bewegungsgestaltung, was besonders bei der Musikinterpretation der Kür zur Geltung kommt.

Partnerübungen werden mit zwei oder drei Voltigierern gleichzeitig auf dem Pferd gezeigt. Fantasievolle Kombinationen verlangen von allen Beteiligten eine präzise Ausführung, Körperbeherrschung und ein ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl. Besonders hierbei müssen sich die Voltigierer absolut aufeinander verlassen können. Alle streben das gleiche Ziel an – dieser sportliche Gemeinschaftsgeist macht Voltigieren zum Erlebnis.

Einzelvoltigierer ab zwölf Jahre zeigen ihr persönliches Können in einer Pflicht und einer einminütigen Kür und auch in einem Technikprogramm. Bodensprünge, attraktive Elemente und das dynamische Umturnen des Pferdes lassen einzelne Bewegungen zu einem Vortrag verschmelzen, wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Hoch motivierte Sportler, die ein intensives Training auf sich nehmen, haben die Leistungen stark ansteigen lassen.

Beim Doppelvoltigieren dürfen sowohl Damen- bzw. Herrenpaare neben gemischten Paaren ab 14 Jahre zum Start antreten. Diese Disziplin besteht in Deutschland aus einem reinen Kürwettbewerb mit einer Bewegungsgestaltung zur Musik, der stets eine besondere Faszination auf das Publikum ausübt.

Kürdarbietungen aller drei Disziplinen im Voltigiersport sind auch als Schauvorführungen und reine Kürwettbewerbe bei Reitturnieren und anderen Großveranstaltungen beim Publikum beliebt. Die Aufmachung der Sportler und ihre gewählte Musik zu einem Thema unterstreichen den Ausdruck des Voltigierers bzw. der Gruppe und geben diesen einen eigenen Charakter.

1.5 Organisation des Voltigiersports

Die Pferdesportart Voltigieren ist in der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN) und ihren Landesverbänden organisiert. Nach § 3 der FN-Satzung ist es ein Hauptziel des Dachverbandes, die Ausbildung von Reitern, Fahrern, Voltigierern und Pferden zu fördern. Auf Bundesebene kümmert sich der FN-Fachbeirat Voltigieren um die nationalen Angelegenheiten des Voltigiersports, während der DOKR-Disziplinbeirat Voltigieren für den Turnier- und Spitzensport und den internationalen Sport zuständig ist. Während die Wettbewerbsordnung (WBO) den Breitensport regelt, befasst sich die Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung (APO) mit der Ausbildung von Trainern und Richtern und der Regelung der Longierund Voltigierabzeichen.

Die FN regelt mit ihrer Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) den Turnier- und Spitzensport und gibt das nationale Voltigier-Reglement in Form des Aufgabenheftes und der Richtlinien Voltigieren heraus. Beide Werke gelten als Bestandteil der LPO.

In den 16 Landesverbänden ist der Voltigiersport in Pferdesportkreisen bzw. Kreisreiterverbänden organisiert – meist mit eigenen Voltigierbeiräten bzw. -ausschüssen. Auf Gemeindeebene wird das Voltigieren im Allgemeinen in Pferdesport- oder auch speziellen Voltigiervereinen betrieben und ist meistens als eigene Abteilung im Verein integriert.

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Dazu wird ein entsprechender Übungsplatz – möglichst eine Reithalle – benötigt. Wenn geeignete, gut ausgebildete Voltigierpferde und geschulte Ausbilder zur Verfügung stehen, ist der Zulauf zu den Vereinen oft größer als das Angebot an freien Plätzen.

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Die Einrichtung einer Voltigierabteilung darf deshalb in einem vielseitigen Angebot eines modernen Pferdesportvereins oder eines Pferdebetriebes nicht fehlen.

Die Jugendarbeit im Verein erweist sich meist als besonders erfolgreich, wenn das Voltigieren für Kinder in Verbindung mit Ponyreiten angeboten wird und so beide Sportarten untereinander verbunden werden.

Die organisatorische Gleichstellung des Voltigiersports in den Vereinen und Landesverbänden ist noch nicht überall vollzogen und bleibt deshalb auf allen Ebenen noch ein wichtiges Ziel für die Zukunft.

1.6 Internationale Erfolge

Durch den Austausch von Sportlern, die weltweite Ausbildungsarbeit deutscher Trainer und Richter und die zahlreichen internationalen Begegnungen bei Lehrgängen und Turnieren von Sportlern aus vielen Nationen hat sich eine lebhafte völkerverbindende Zusammenarbeit entwickelt. Im internationalen Leistungsvergleich können sich die deutschen Voltigierer schon über viele Jahre hervorragend behaupten. Deutschland ist seit der ersten Europameisterschaft 1984 die erfolgreichste Voltigiernation der Welt. Die deutsche Equipe konnte zahlreiche Siege und Platzierungen bei internationalen Turnieren sowie Europa- und Weltmeistertitel in allen Disziplinen verbuchen. Diese großartigen Erfolge sind auf eine hohe Motivation und Einsatzbereitschaft sowie eine qualitativ hochwertige Ausbildung von Trainern, Sportlern und Pferden zurückzuführen.

In den letzten Jahren ist die internationale Konkurrenz immer stärker geworden und Sportler aus anderen Ländern mischen mit ihren Pferden und Longenführern erfolgreich an der Spitze mit. Im fairen Wettbewerb der Nationen untereinander liegt der besondere Reiz des internationalen Voltigiersports, der heute aus dem Pferdesport nicht mehr wegzudenken ist.

Zuständig für den internationalen Sport ist die Fédération Equestre Internationale (FEI) in Lausanne. Das FEI Vaulting Committee befasst sich mit speziellen Aufgaben im internationalen Voltigiersport. Die Durchführung und Bewertung von internationalen Voltigierturnieren (CVI) richtet sich nach dem FEI-Reglement General und den Regelwerken Rules for Vaulting Events und den Guidelines for Vaulting Judges.

Kapitel 2

Die Geschichte
des Voltigierens
bis zur Gegenwart

2.1 Die Ursprünge

Die Wurzeln des Voltigierens finden sich in allen Kulturen, in denen das Pferd als Fortbewegungsmittel zur Sicherung der Lebensexistenz (Jagd, Herdentreiben) eine bedeutende Rolle spielte. Aus den verschiedenen Kulturen und Zeitepochen sind Übungen überliefert, mit denen ein rasches und sicheres Auf- und Abspringen erlernt und trainiert wurde. Auch von kleinen Kunststücken wird berichtet, die schwerpunktmäßig das Ziel verfolgten, im Kampf den Gegner zu täuschen, sich zu schützen oder sich einen Vorteil zu erkämpfen.

Bereits Felszeichnungen nordgermanischer Stämme ca. 1500 v.Chr. zeigen Menschen stehend auf einem pferdeähnlichen Tier. Von den Steppenvölkern Asiens und den Indianerstämmen Nordamerikas wird berichtet, dass schon die Kinder das Auf- und Abspringen übten und dabei Geschicklichkeitsübungen entwickelten, wie das Umklettern des Pferdeleibes und das Aufheben von Gegenständen vom laufenden Pferd aus. So ließen sich die Indianer im vollen Galopp vom Pferderücken gleiten, während sie ein Bein auf dem Pferderücken einhängten und aus dieser Position über den Rücken oder den Hals des Pferdes ihre Pfeile abschossen.
Die Rekruten im antiken Rom, so berichtet Flavius Vegetius schon 375 n.Chr., mussten das Auf- und Abspringen an Holzpferden trainieren. Hieraus entwickelten sich beliebte Spiele wie das Wechselreiten im römischen Zirkus, bei dem man auf einer bestimmten Strecke möglichst häufig zwischen zwei Pferden wechseln musste. Rennen sollen auch stehend auf dem Pferd ausgetragen worden sein.
Aus der Zeit des Mittelalters wird vor allem in der höfischen Dichtung das Aufspringen der Ritter auf das Pferd beschrieben. Als besonders ehrenhaft galt es, wenn der Ritter seine körperliche Kraft und Gewandtheit zeigen konnte, indem er ohne Steigbügel in voller Rüstung auf das Pferd sprang.

2.2 Die Zeit der Renaissance

Die Entwicklung des Voltigierens steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung der Reitkunst zur Zeit der Renaissance in Italien. In dieser Epoche mit ihren weitreichenden Veränderungen im Militärwesen, in der Kultur, der Wissenschaft und dem „Wenn auch das Ballspielen und das Wissen zum Voltigieren für den Reiter nicht unbedingt notwendig sind, hilft es dennoch sehr, nicht nur um ihm Anmut zu verleihen, sondern um ihn geschickter und fähiger zu machen.“