PETER BERLING

Im Lügengespinst von Byzanz

Folge III des 17-bändigen Kreuzzug-Epos Die Kinder des Gral

Historischer Roman

AUSBLICK AUF DIE WEITEREN GESCHEHNISSE

Folge IV

Die Piratin der Ägäis

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Das Entkommen der ›Kinder des Gral‹ in die Ägäis gedeiht nur kurz zum abenteuerlichen Piratenleben auf der berüchtigten Triëre, der ›Äbtissin‹.

Sie geraten mitten unter das Kreuzzugsgeschwader Ludwig des Heiligen, König von Frankreich, in die gierig gereckten Krallen von dessen geistlichen Beratern – und stecken dazu noch zwischen den gnadenlosen Mahlsteinen der einander spinnefeinden Ritterorden von Johannitern und Templern. Der Kreuzzug hat Roç und Yeza nach Zypern verschleppt, wo sich das riesige Heer der Christen sammelt.

Ihre Flucht gerät zum tolldreisten Meisterstück, leider unter Zuhilfenahme eines völlig seeuntauglichen Fischerkahns. Als Schiffsbrüchige gestrandet, an die Küste Syriens gespült, fallen die alten Häscher noch entschlossener über sie her. Yves, der Bretone, der geheime Scharfrichter der Krone, ist ihr fürchterlichster Gegner. Doch die Assassinen werfen sich als die Schutzmacht der ›Königlichen Kinder‹ auf. Geborgen auf ihrer Festung, fühlen Roç und Yeza sich zum ersten Mal sicher, mit ihrer persönlichen Freiheit ist es erst mal vorbei. Klein ist der Schritt vom besorgten Heger zum strengen Wächter. ›Die Kinder des Gral‹ verzagen nicht, sie bauen auf ihre Freunde …

 

Folge V

Kreuzzug ins Verderben

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Den Islam trifft die Bedrohung durch die sich auf Zypern versammelnde, gewaltige Kreuzfahrer-Streitmacht. Doch wie auf christlicher Seite die Kaiserlichen und die Kirche Roms streiten, die arroganten Herren vom Tempel mit den Krämerseelen vom Hospital der Johanniter, so vergeuden die rivalisierenden Nachkommen des Großen Saladins, die Emire von Homs und Hama, die Sultane von Aleppo und Damaskus, ihre Zeit mit Fehden, Intrigen, Mord und Erpressung.

Ein Sumpf voller Gift und Blüten, berauschender Düfte und das Versprechen auf das ›Große Abenteuer‹. Nichts zieht die ›Kinder des Gral‹ unwiderstehlicher an.

Anstatt – wie erwartet und üblich – zum Kriegszug gegen Damaskus anzutreten, entscheidet sich König Ludwig für einen Angriff auf Kairo, das Herz Ägyptens und Sitz des höchsten Sultans aller Muslime. Das christliche Heer bleibt im Schlamm des Nildeltas stecken, der König gerät in Gefangenschaft. Der Kreuzzug wird zum Desaster, die ›Königlichen Kinder‹ mittendrin …

 

Folge VI

Schicksal am Nil

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Mit der Gefangennahme des christlichen Königs von Frankreich beginnt das lange Feilschen um Lösegeld und Freilassung. Sie kostet, als erstes Opfer, den Kopf des Sultans von Ägypten. Seine Leibgarde, die Mameluken, putschen sich an die Regierung, und Yeza und Roç mittendrin, die Kinder sind schnell gereift, werden immer begehrenswerter – und mehr und mehr verlangen sie, Herr ihrer eigenen Entscheidungen zu sein.

So wie der König innerhalb der Haft jede persönliche Freiheit genießt, bewegen sich auch die ›Königlichen Kinder‹ wie flinke Fische im trüben Wasser des Nils. Es kann gar nicht ausbleiben, dass unter der schwülen Hitze abstrusen Gedankenspielen nachgegeben wird, die von einer abenteuerlichen Aufwertung des minderen Königlichen Blutes von Frankreich durch Vereinigung mit der kostbaren Blutslinie des Gral träumen. Einladend als gewaltiger Altar für solch irrwitzige Zeremonie ist die große Pyramide. Mit knapper Not kann Prinzessin Yeza die Unversehrtheit ihres Leibes aus dem dunklen Stein retten, sich in die Arme Roçs flüchten …

 

Folge VII

Höhle der Muräne Christi

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Eine seltsame Zuneigung entwickelt der nach vernichtender Niederlage aus der Gefangenschaft der Mameluken von Kairo entlassene Ludwig der Heilige, König von Frankreich, zur Prinzessin Yeza. Er führt sie mit sich vom Nil bis nach Akkon.

Roç, von ihr getrennt, schlägt sich unter dem Schutz des Roten Falken durch, über Damaskus bis zu den Tempeln von Baalbek. Um beide ›Königlichen Kinder‹ ist ein erbitterter Streit entbrannt, ein Kampf auf Leben und Tod. Ihre schlimmsten Verfolger sind Vitus von Viterbo, der Häscher Roms, und Yves der Bretone, der sich ewigen Ruhm und Ehre vom Töten der ›Kinder des Gral‹ verspricht. Aber noch wirken die bewährten Hüter des auseinandergerissenen ›Königlichen Paares‹: Gavin, der Templer, Sigbert, der Deutschritter, und nicht zuletzt der Franziskaner William von Roebruk. Die Assassinen schalten sich wieder ein, sie haben sich in aller Stille verbunden mit jener geheimnisvollen Bruderschaft, der treibenden Schutzmacht von Roç und Yeza. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die meisten Verfolger blutig abgeschüttelt werden. Unter größten Schwierigkeiten wird das ›Königliche Paar‹ wieder zusammengeführt, kann das mörderische Syrien verlassen und erreicht Alamut, die Hauptfestung der Sekte im fernen Persien, die geheimnisvolle Rosenblüte aus Eisen und Feuer …

 

Folge VIII

Im Banne der Assassinen

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Roç und Yeza, den ›Königlichen Kindern‹, erscheint Alamut wie ein Paradies auf Erden, mehr noch, wie Materie gewordenes himmlisches Wunder. Allein schon die weltberühmte Bibliothek entschädigt sie für alle durchlittene Unbill. Doch bald werden sie mit den Schattenseiten konfrontiert: die sadistische, perverse Grausamkeit des Oberhauptes der Assassinen. Sie wollen dem Irrsinn entfliehen, aber selbst der Kalif von Bagdad mag ihnen die Hand nicht reichen, aus Furcht vor den Dolchen der Mördersekte.

Im fernen Karakorum findet der Kuriltay statt, die Generalversammlung aller Mongolen. Ein neuer Großkhan wird gewählt. Christliche Missionare erwähnen die Existenz des ›Königlichen Paares‹. Gleichzeitig wird der Papst von Rom alarmiert über die Gefahr für Kirche und Abendland, wenn Roç und Yeza in die Hand der Mongolen fallen. Die beiden ahnen noch nichts von dem Machtpoker, der um sie entbrannt ist. Sie haben das Observatorium entdeckt, den Himmel, Kosmos der letzten großen Weisheiten. Der dem Irrsinn anheimgefallene Imam lässt die Gesandtschaft der Mongolen ermorden, doch die unsichtbare Hand der Eingeweihten gibt das Steuer nicht aus der Hand. Für die kleinen Könige erzwingen sie deren Übergabe an den Großkhan ...

 

Folge IX

Geiseln des Großkhan

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Während im Abendland die Nachricht, die ›Königlichen Kinder‹ seien unterwegs zu den Mongolen, noch Schrecken und Panik, aber auch Hoffnung auslöst, trifft das Kalifat von Bagdad bereits Vorbereitungen, sie in Samarkand abzufangen, lebend oder tot. Nichts dergleichen schreckt Roç und Yeza derzeit weniger, denn inmitten der Gefahren erwächst zwischen beiden die Lust an ihren jungen Leibern.

Die Kurie von Rom und die Krone von Frankreich haben nicht nur William von Roebruk, den unermüdlichen Hüter der Kinder, sondern auch etliche Mordgesellen in Marsch gesetzt. Sich gegenseitig befehdend, meuchelnd und verratend, erreichen sie alle erst Konstantinopel, als das ›Königliche Paar‹ bereits die Reichsgrenze überschritten hat.

Doch auch unter den Mongolen herrschen Neid und Zwietracht. Längst hat das Herrscherhaus erkannt, welches Potential in den ›Königlichen Kindern‹ steckt, verlockendes und zu fürchtendes. Es geht um die Herrschaft der Welt! Das weiß auch Rom.

Roç und Yeza geraten in die Hände rivalisierender Khanate, während William sich die Gunst des Großkhans erhoffen kann, als er ihm endlich die ersehnten ›Königlichen Kinder‹ zuführt: William I., Patriarch von Karakorum …

 

Folge X

Die Rose im Feuer

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Je mehr sich die Mongolen der Verfügungsgewalt über die zukünftigen ›Herrscher des Restes der Welt‹ brüsten, desto stärker wachsen die Zweifel im Okzident, das Abendland der Ungewissheit einer Zukunft aus dem Osten auszuliefern. Die konservative Fraktion unter ihren Anhängern setzt sich durch und handelt.

Der Plan der geheimen Bruderschaft, die über das Schicksal des ›Königlichen Paares‹ wacht, zielt darauf, den zu patriarchalischen Würden aufgestiegenen William in Ungnade fallen zu lassen, so dass der Großkhan sich von ihm trennen muss, mit allen Zeichen dankbarer Ehrerbietung. Diese Geschenke müssen so gestaltet sein, dass sie den Kindern die Flucht aus dem Reich ermöglichen, – wenn sie es denn so wünschen, denn Roç und Yeza fühlen sich ausgesprochen gut behandelt vom Großkhan. Doch sie werden trickreich fortgelockt, verfolgt von ihren Gastgebern, und geraten ausgerechnet wieder an die Assassinen von Alamut.

Der Imam ist dem Wahnsinn verfallen, vermeint in seinem Wahn, den Mongolen eine tödliche Falle zu stellen: Er will die Kinder grausam vor den Augen ihrer Retter abschlachten. Doch der pervers-geniale Mechanismus der Rose wendet sich gegen den Techniker des Todes, die schützenden, glatten Wände ihrer Blätter füllen sich mit flüssigem schwarzen Blut der Erde.

Roç und Yeza können dem Inferno entkommen. Es war der Orden der Templer, der den Auftrag der Geheimen Bruderschaft erfüllte und die ›Kinder des Gral‹ wieder zurückführte in das Land ihrer Herkunft. Die unbezwingbare stählerne Rose jedoch vergeht in einem Feuersturm höllischer Glut …

 

Folge XI

Das Geheimnis der Templer

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Roç und Yeza in Rennes-le-Chateau? Aus der fernen Mongolei zu den Templern in Okzitanien? Das ehemalige Katharerland, in dem nur noch ›faidits‹ den Widerstand gegen die französischen Eroberer wachhalten, erscheint dem Orden wie geschaffen, hier einen eigenen Staat zu errichten. Was legitimiert einen derartigen Akt des Umsturzes mehr als das ›Königliche Paar‹ an der Spitze eines solchen Gebildes?

Die Kinder sind des Beistandes ihres Hüters William von Roebruk beraubt, den die Mongolen weiter mit sich schleppen, als sie jetzt, nach der brutalen Vernichtung der Assassinen von Alamut, gegen das Kalifat von Bagdad ziehen.

Weder die Krone von Paris noch die Kirche Roms sind bereit, die hochverräterischen Pläne der Templer hinzunehmen, die sich damit auch über den Willen der hinter ihnen stehenden Macht, jener geheimen Bruderschaft, hinwegsetzen. Ein Freizügigkeit, wenn nicht Freiheit versprechendes ›Carnevale‹ lockt die ›faidits‹ Okzitaniens aus ihren Untergrundverstecken, die Franzosen stellen die Häscher, das Inquisitionstribunal die Büttel und Henker: Die Scheiterhaufen lodern! Roç und Yeza können nicht verhindern, dass viele ihrer Freunde verbrannt werden, und die ehrgeizigen Templer begreifen nicht, dass der Schlag auch als Warnung gegen sie gerichtet ist.

Eine hochrangige mongolische Delegation hat die weite Reise unternommen, um die Kinder zur Rückkehr aufzufordern. Nach dem grausamen Auslöschen des Kalifats von Bagdad sehen sich die siegreichen Mongolen jetzt in der Lage, dem ›Königlichen Paar‹ die Alleinherrschaft über den ›Rest der Welt‹ anzudienen. Angewidert von den Zuständen im christlichen Abendland ebenso wie vom verrotteten muslimischen Morgenland, erklären Roç und Yeza sich bereit, das Angebot zu überdenken …

 

Folge XII

Ein blutig Hauen und Stechen

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Im ›Turnier vom Montségur‹ begegnen sich: Einheimischer Landadel Okzitaniens, die sog. ›faidits‹ (immer noch insgeheim katharische Ketzer) und Söhne der Eroberer aus dem Norden. Und es geht natürlich um die Damen. In fremde Rüstungen gehüllt nehmen sowohl Ritter Roç als auch seine Dame Yeza an den blutigen Waffengängen teil. Das Treffen gerät außer Kontrolle, schlägt um in Mord und Totschlag. Der König von Frankreich und für die Geheime Bruderschaft deren Großmeisterin müssen eingreifen, in Rom geifert der Papst. Die regional zuständige Komturei der Templer von Rennes-les-Château wird aufgelöst. Zuvor soll es Roç und Yeza noch gelungen sein, den dort verborgen aufbewahrten, sagenhaften ›Schatz der Templer‹ zu entdecken und in der Tiefe verschwinden zu lassen, bevor er Paris oder Rom in die Hände fallen konnte. Oder ist das alles nur vorgetäuscht, und sie werden ihn mit sich führen, den Templern zum Dank – oder zum rechten Tort, wenn sie Okzitanien verlassen müssen? Die ›Grande Maîtresse‹ ihrer geheimen Schutzmacht bietet dem ›Königlichen Paar‹  den verwaisten Thron des Königreiches von Jerusalem an. Roç und Yeza kennen den uralten Plan der Bruderschaft und wissen, wer alles dem erbittert entgegensteht: sämtliche Kirchen, die sich auf die Nachfolge Christi berufen, das kaiserliche Byzanz, die Juden und vor allem jedwelche Glaubensrichtung innerhalb des Islam …

 

Folge XIII

Die Braut von Palermo

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Manfred, der Bastardsohn des verstorbenen Stauferkaisers Friedrich II., ist im Begriff, sich zum König von Sizilien zu krönen. Seine Ambitionen gehen weiter, die Wahl der Braut, eine griechische Kaisertochter, bereitet den nächsten Griff vor, den nach dem Thron von Byzanz. Und das wehrt sich!

Auf ihrem langen Weg nach Jerusalem werden die ›Kinder des Gral‹ auf einer der Sizilien vorgelagerten Inseln aufgehalten, unheilvoll kreuzt der Schwarze Kelch ihre Ungewissheit, sie verfallen dem Rausch von Drogen, den Gelüsten fleischlicher Liebe, auch mit fremden Leibern, doch als sie hören, dass ihr Hüter William von Roebruk bereits in Palermo alles für ihren Empfang vorbereitet hat, stürzen sie sich bedenkenlos in diesen Schlund mörderischer Intriganten und infamer Giftmischer. Was als vereinigendes Erlebnis für Roç und Yeza gedacht war, als Vorbereitung auf ihre Rolle als Weltfriedenskönige, führt in diesem Hexenkessel zunehmend zur Entfremdung der Liebenden.

William verhindert einen Mordanschlag der Byzantiner, Konstantinopel erpresst Manfred mit der Nicht-Herausgabe seiner Braut, Roç macht sich erbietig (nicht ganz uneigennützig), sie herbeizuschaffen … Yeza gibt im Gegenzug einer romantischen Laune nach, den jüngsten Kaiserbastard ›König‹ Enzio aus der Gefangenschaft Bolognas zu befreien. Frivol lässt sie sich mit einem Freibeuter der Meere ein, doch bereits vor Salerno wird das ungleiche Paar von der Templerflotte aufgebracht, soll dem rachsüchtigen Papst überstellt werden. Ihre letzte Hoffnung ruht auf William von Roebruk …

 

Folge XIV

Die Spur des Kelches

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Getrennte Wege gehen die ›Kinder des Gral‹. Yeza erreicht Rom, der Papst bestärkt sie in ihrem Wunsch, nach Bologna zu gelangen, zum gefangenen König Enzio, dem anderen Bastardsohn Friedrich II.

Roç, auf Fahrt zu den griechischen Inseln zur Befreiung von Manfreds Braut Helena, gerät bereits vor Linosa in die mit allen Tricks ausgetragene Auseinandersetzung zwischen dem Freibeuter, der Yeza inbrünstig liebt, und den Templern, die beide Kinder hassen. Vor Otranto müssen Roç und sein Nebenbuhler Schulter an Schulter die infame Attacke von Gegnern der Staufersippe abwehren. Zwischen sie platzt die Nachricht: Yeza in höchster Gefahr! Verrat! Bologna und Enzio waren eine Falle, um beide, Yeza und den Kaisersohn, zu vernichten! Der verliebte Freibeuter rettet sie.

Roç dringt tiefer nach Byzanz vor, stößt zwar auf Elena, aber zunehmend auf nicht für möglich gehaltene Tücken und aberwitzige Grausamkeiten der Griechen. Er fällt in die Hände des machtbesessenen ›Despotikos‹, eines rachsüchtigen Bastards der Kaiserlichen Familie.

Yeza entlässt ihren kühnen Seefahrer vor der Küste des Heiligen Landes. Ihr Ziel ist und bleibt Jerusalem.

Roç musste inzwischen den Schwarzen Kelch bis zur bitteren Neige leeren: Er wird derart zusammengeschlagen, dass er schon sein Ende fühlt, er weiß nicht mehr, wo er ist, ob er überhaupt noch lebt ...?

 

Folge XV

Das Brandsiegel

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Mehr tot als lebend schwemmt es Roç an die Küste Syriens. Helfer und Unterstützer pflegen ihn gesund.

Nachdem der Freibeuter Yeza sicher an Land gebracht hat, stellt er sich den Templern. Kaum ist Yeza im Nildelta gelandet, hört sie, dass der neue Sultan der Mameluken sie abzufangen gedenkt. Freunde helfen ihr, vom Süden her, also übers Rote Meer, nach Jerusalem vorzustoßen.

Der kühne Seefahrer wird in Askalon vor das Hochgericht der Templer gezerrt. Roc, als Zeuge zum Prozess geschafft, kann das Todesurteil des Rivalen nicht verhindern. Yeza erreicht Jerusalem.

Der Freibeuter soll gehängt werden, obgleich man ihm ehrenvolle Enthauptung zugesagt hat. Roç zwingt den Henker, den letzten Wunsch des Mannes zu erfüllen.

Die Armee der Mongolen erstürmt Aleppo. Yeza und Roç, wieder vereint in Jerusalem, nehmen Quartier in der Al-Aqsa, dem Sitz der Templer, jener Moschee, unter der sich die ›Pferdeställe Salomons‹ befinden. Das ›Königliche Paar‹ hat alle gegen sich, Christen, Juden, Muslime. Hoffnung können sie nur in die herannahenden Truppen des Khans setzen.

Jerusalem bereitet sich auf den Mongolensturm vor. Die ›Kinder des Gral‹ steigen in die Tiefe der Al-Aqsa, finden das Becken, dessen dunklen Wassern der Schwarze Kelch entstiegen. Freiwillig begeben sie sich in den ungewissen Born, versinken vor den Augen Williams … Die Außenmauer des Tempels birst, sie gelangen unversehrt, aber doch als ›andere‹, wieder ans Licht, durchqueren die Bresche, um das in erbitterter Feindschaft verstrittene Jerusalem hinter sich zu lassen.

Christen, Juden, Muslime schlagen sich in mörderischem Hass, ein gewaltiger Sturm zieht auf, Roç und Yeza schreiten unbeirrt hinein in das Wüten der Natur …

 

Folge XVI

Das Haupt des Drachens

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Den Sultan von Damaskus befällt Sorge um Reich und Leben. Er schickt den größten und teuersten Teppich der Welt dem heranziehenden Mongolenheer entgegen, ein Geschenk für den Großkhan. In dieser Karawane ziehen auch Roç und Yeza mit. Ein ungebärdiger Emir Anatoliens überfällt brutal den Transport, nicht wegen des kostbaren Riesen-Kelims, sondern um Yeza in seine Gewalt zu bringen. Sie rettet das nackte Leben ihres Geliebten Roç, indem sie sich opfert.

Der Sohn des Sultans wird ausgeschickt, dafür zu sorgen, dass der Teppich als Geste der Unterwerfung sein Ziel erreicht. Er benutzt den Abtransport, um Yeza aus dem Harem des Emirs zu entführen. Von da ab gleicht ihre Reise einem blutigen Balzen um ihre Gunst, Königssöhne schlagen sich tot ihretwegen, bis sie endlich Ruhe und Frieden bei den Sufis in der Oase von Palmyra findet, doch den Teppich, der ihr nur Unglück gebracht hat, wird sie nicht los.

Roç vertändelt die Zeit, die Yeza seiner harrt, mit leichtlebigen Abenteuern. Die Mongolen suchen nach dem ›Königlichen Paar‹, ziehen weiter von Eroberung zu Eroberung, ein abstoßender Ruf von entsetzlichen Grausamkeiten eilt ihnen voraus. So verheeren sie auch Palmyra, Yeza ist entsetzt. Sie wartet nur noch auf Roç, um dann, gemeinsam mit ihm, dem Großkhan mitzuteilen, dass das ›Königliche Paar‹ nicht länger gewillt sei, den von den Mongolen angebotenen Thron über den ›Rest der Welt‹ zu besteigen ….

Reitende Boten aus Karakorum: »Der Großkhan ist tot!«

 

Folge XVII

Ein Teppich in der Wüste

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Epilog

Der unerwartete Tod des unumschränkten Herrschers auf Erden im Herzen des Mongolenreiches eröffnet der Fraktion unter den Dschingiden, die einem Aufstoßen des Tores zur (übrigen) Welt geneigt gegenüberstanden, eine völlig neue Perspektive: Eine Blutsvereinigung des nächsten Großkhans mit dieser ›Prinzessin vom Gral‹. Yeza ahnt nichts von diesen Plänen, aber um Nichts in der Welt will sie ohne ihren geliebten Roç zurück nach Karakorum, dem Sitz des ›Ewig Blauen Himmels‹. Und Roç ist verschollen, oder wollen die, die alles sehen, wie die Adler in den Lüften jede Ameise in der Steppe, ihn nicht finden?

Yeza wehrt sich mit Klauen und Zähnen, die Mongolen sind verzweifelt, während Roç untröstlich und zunehmend erbittert nach ihr sucht.

Den besten Giftmischern des fernen Orients gelingt es schließlich, die tobende Prinzessin in ein Todesschlaf-ähnliches Koma zu versetzen. Waffenstarrend setzt sich ihre Eskorte der ›Söhne des Himmels‹ in Bewegung mit der kostbaren Fracht, der ›Prinzessin vom Gral‹, gebettet auf dem stets mitgeführten, vermaledeiten Riesen-Kelim, in Richtung des verwaisten Throns …

DRAMATIS PERSONAE

DER CHRONIST

Willem von Roebruk, gen. ›William‹, vom Orden der Minderen Brüder

DIE KINDER

Roger-Ramon-Bertrand, gen. ›Roç‹

Isabelle-Constance-Ramona, gen. ›Yeza‹

IM DIENST DES GRAL

DIE PRIEUÉ

Marie de Saint-Clair, gen. ›La Grande Maitresse‹

Guillem de Gisors, ihr Stiefsohn, Tempelritter

Gavin Montbard de Bethune, Präzeptor des Tempels von Rennes-le-Château

John Turnbull, alias Conde Jean-Odo du Mont- Sion, ehem. Botschafter des Kaisers beim Sultan

DIE ASSASSINEN

Crean de Bourivan, Sohn John Turnbulls, zum Islam konvertiert

IM DIENST FRANKREICHS

König Ludwig IX., gen. der Heilige

Yves der Bretone

IM DIENST DER KIRCHE

Papst Innozenz IV

ZISTERZIENSER

Rainer von Capoccio, der ›Graue Kardinal‹

DOMINIKANER

Vitus von Viterbo, Bastardsohn des Rainer von Capoccio

Andreas de Longjumeau

Anselm de Longjumeau, gen. ›Fra’Ascelin‹, sein jüngerer Bruder

FRANZISKANER

Lorenz von Orta

Giovanni del Piano di Carpinis, gen. ›Pian‹

Benedikt von Polen

AUS DER TERRA SANCTA

Galeran, Bischof von Beirut

ZU KONSTANTINOPEL

Nicola della Porta, Lateinischer Bischof

Yarzinth, sein Koch

IM DIENST DES REICHES

Kaiser Friedrich II., auch genannt der Staufer

CORTONA

Elia Baron Coppi von Cortona, ehem. Generalminister der Franziskaner, gen. ›Il Bombarone‹

OTRANTO

Laurence de Belgrave, Gräfin von Otranto, gen. ›Die Äbtissin‹

Hamo L'Estrange, ihr Sohn

Clarion von Salentin, ihre Ziehtochter

Guiscard der Amalfitaner, ihr Kapitän

AUS DER TERRA SANCTA

Sigbert von Öxfeld, Komtur des Deutschen Ritterordens

DIE SARATZ

Rüesch-Savoign, eine Saratz-Tochter

Firouz, ihr Verlobter

Madulain, ihre Base

SONSTIGE

Ingolinde von Metz, eine Hur

Aibeg und Serkis, zwei nestorianische Abgesandte der Mongolen

DANK FÜR MITARBEIT UND QUELLEN

Walter Fritzsche für den Mut, sich auf Thema und Autor eingelassen zu haben, sowie für die ständige Ermutigung des Letzteren, Ersteres voll auszuschöpfen.

Dr. Helmut W. Pesch für die Aufopferung, ein Feld von über tausend Seiten Zeile für Zeile behutsam und (vollhumanistisch) verständig durchfurcht zu haben.

Last not least Michael Görden, der sich als Ansprechpartner von unschätzbarem Wert erwies und als sachkundiger Katalysator bei der Fülle des Materials und der Ideen seines Schutzbefohlenen.

Für das Erscheinen als E-Book danke ich hockebooks für die aufgewandte Mühe und Roman Hocke persönlich für das Eingehen des ungewöhnlichen Experiments, eine erfolgreiche Pentalogie in 17 aufeinander folgenden Einzelbänden aufzulegen. Claudia von Hornstein und Julia Hocke für die hilfreiche Mitarbeit.

Bei aller Berücksichtigung von zeitgenössischen Chroniken und Dokumenten wie: Jean de Joinville, Chronicles of the Crusades, hg. The Estate of M.R.B. Shaw, 1963; Kaiser Friedrich II., hg. Klaus J. Heinisch, Winkler-dtv, 1977; Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, hg. Francesco Gabrieli, Winkler-dtv, 1973; ist für mich das Verfassen eines Romans, der im Hochmittelalter spielt, ohne: Steven Runciman, A History of the Crusades, Cambridge University Press, 1954; undenkbar – ich habe ihm immer wieder zu danken. Flankierend zu seinem opus magnum waren mir von Wert: Otto Rahn, Kreuzzug gegen den Gral, Urban Verlag, Freiburg i. Brsg., 1933; Eugen Roll, Die Katharer, J. Ch. Meilinger, Stuttgart, 1979; Jordi Costa i Roça, Xacbert de Barbera, Llibres del Trabucaire, Perpinya (Cat.), 1989; John Charpentier, L'Ordre des Templiers, Klett-Cotta, Stuttgart, 1959; Hans Prutz, Entweihung und Untergang des Tempelherrenordens, G. Grote'sche Verl., Berlin, 1888; Bernhard Lewis, The Assassins, Weidenfeld & Nicholson, London, 1967; Edward Burman, Gli Assassini, Convivio – Nardini edit., Florenz, 1987; Bertold Spuler, Geschichte der Mongolen, Artemis, Zürich, 1968; Gian Andri Bezzola, Die Mongolen in abendländischer Sicht, A. Francke, Bern, 1974; Friedrich Risch (Hg.), Johan de Piano Carpini, Reisebericht 1245–1247, Leipzig, 1930; Friedrich Risch (Hg.), Wilhelm Rubruk, Reise zu den Mongolen 1253–1255, Leipzig, 1934; und schließlich mein eigenes Buch samt Index und Anhang: Peter Berling, Franziskus oder Das zweite Memorandum, Goldmann, München, 1989 (2. Aufl. 1990).

Roma, den 1. Mai 2012

Peter Berling

ANMERKUNGEN

[1] ex oriente lux: lat. aus dem Osten [kommt] das Licht

[2] fica: ital. Möse

[3] heilige Clara: (1195–11.8.1253), begründete in San Damiano nach dem Vorbild des Franz von Assisi am 18.3.1212 den Klarissenorden, dessen Äbtissin sie am 27.9.1212 wurde

[4] curricula: lat. (pl.) (Lebens-)Lauf

[5] asparagoi: griech. Spargel

[6] trachana: griech. Buchweizengrütze

[7] sacrae domus militiae…: lat. Herren und Hüter des Heiligen Tempels von Jerusalem

[8] : lat. gemeine Welt

[9] Ganymed: griech. Mythologie (Ilias 20, 232), schöner Jüngling in den Olymp erhoben, um dort Zeus den Becher zu füllen

[10] Belvoir: Burg der Johanniter« (nach ihrem Schutzpatron), damals noch gen. ›Hospitaler‹, Orden der Ritter vom Hospital zu Jerusalem, gegr. 1118 (als Reaktion auf die gleichzeitig gegründeten Templer), später nach ihrem Rückzug aus dem Heiligen Land nach Rhodos und Malta: ›Malteser‹

[11] Baitschu: Mongolischer Heerführer und Gouverneur, der in Mesopotanien einfällt. Bohemund IV. von Antiochia unterwirft sich ihm.

[12] Podestà: ital. Bürgermeister, Gemeindevorsteher

[13] akuein ta legomena. prattein ta prosechomena: griech. hören, was berichtet wird, tun, was zu hören ist

[14] agraphos nomos: griech. ungeschriebenes Gesetz, regle-du-jeu

[15] aei gar oi piptusin hoi dios kyboi: griech. Denn allemal gut fallen die Würfel des Zeus!

[16] thalatta, thalatta!: griech. das Meer, das Meer! berühmter Ausruf in der ›Anabasis‹ des Xenophon

[17] anabasis: griech. wörtl. Aufstieg

[18] Ystoria Mongalorum: Geschichte der Mongolen. Mongolen: Der Einiger der Volksstämme der Tataren, dann Mongolen genannt, war Temudschin, der sich dann Dschingis-Khan nannte und Stammvater der Dynastie wurde. Er starb 1227 und hinterließ vier Söhne: Juji, Jagatai, Ögedei, und Tului.

[19] Ögedei (s.o.), seinem Nachfolger als ›Großkhan‹, folgte nicht, wie vorgesehen, sein Enkel Schiremon, sondern (auf Betreiben seiner Witwe Toragina-Khatun) 1246 sein ältester Sohn Guyuk. König Hethoum von Armenien schickte seinen Bruder Sempad zur Huldigung. Guyuk war verheiratet mit der Oghul Qaimach/Qaimisch, die nach seinem Tode 1248 die Regentschaft übernimmt. Nachfolger als Großkhan werden jedoch nicht Guyuks Söhne, sondern die des Tului, dessen Witwe Sorghaqtani, eine keraitische Prinzessin dafür sorgte, dass der Kuriltay erst Möngke, dann Kubilai (erster Kaiser von China) zum Großkhan ernennt, während ihr dritter Sohn Hulagu Ilkhan von Persien wird. Batu, der Sohn Jujis, setzte sich vom Großkhanat ab und gründete mit seinem Sohn Sartaq das Khanat der ›Goldenen Horde‹.

[20] Baitschu: Mongolischer Heerführer und Gouverneur, der in Mesopotanien einfällt. Bohemund IV. von Antiochia unterwirft sich ihm.

[21] Cum Non Solum: lat. Päpstliche Bulle vom 13.3.1245 von Innozenz IV. für Pian del Carpine ausgestellt für dessen Mongolenmission.

[22] opus magnum: lat. das große Werk

[23] Propontis: Marmarameer

[24] kalligraphos: griech. Schönschreiber

[25] tetlathi de kradie: griech. Halte denn aus mein Herz!

[26] Diskai tris to kalon: griech. Das Schöne [nicht einmal, nein] zweimal, dreimal!

[27] securitas major/maxima: lat. größere/größte Sicherheit

[28] pater filiusque: lat. Vater und Sohn

[29] pauci electi: lat. Wenige sind auserwählt.

[30] gnothi seauton: griech. Erkenne dich selbst!

[31] seduta: ital. Sitzung

[32] dictum: lat. Urteilsspruch

[33] me kinein kakon eu keimenon: griech. Ein Übel, das gut liegt, nicht bewegen (aufrühren)

[34] all' etoi men tauta theon en gunasi keitai: griech. Wahrlich! So liegt nun alles im Schoß der Götter!

[35] as-salamu 'alaina…: arab. Friede sei mit uns / und den frommen Dienern Allahs.

[36] allah karim: arab. Allahs Wille [geschehe]!

[37] Nemesis: griech. Göttin der Rache

[38] Justinian I., geb. 483, oström. Kaiser (527–565). Beeinflußt durch seine Gattin Theodora (508–548), ließ er 529 die Philosophenschule in Athen schließen, zerstörte 533 das Wandalenreich (Sizilien, Sardinien) und 535 das Ostgotenreich in Italien; erließ 534 als Rechtsgrundlage ›Corpus Iuris Civilis‹.

[39] Sarkophag: aus dem Griech. wörtl. Fleischfresser = steinerner Sarg

[40] balaneion: griech. Bad

[41] Polla ta deina k' uden anthropu deinoteron pelei: griech. [Viele Ungeheuer gibt es, doch] kein größeres Ungeheuer als den Menschen.

[42] halkyonische Tage: aus dem Griech.,Tage voll Glück, Frieden, Ruhe

[43] Theodosius II., geb. 401, oström. Kaiser 408–450

[44] tes d'aretes hidrota theoi proparoithen ethekan: griech. Vor die Vollendung haben die Götter den Schweiß gesetzt…

[45] athanatoi makros de kai orthios oinos es auten: griech…., die Unsterblichen! Lang und steil ist der Weg!

[46] nike, nike!: griech. Sieg, Sieg!

[47] kyklos ton anthropeion pregmaton: griech. der Kreislauf der menschlichen Dinge

[48] brachys ho bios, he de techne makra: griech. Kurz ist das Leben, aber lang währt die Kunst.

[49] oida uk eidos: griech. Ich weiß, dass ich nichts weiß.

[50] Armillarsphäre: klass. astronom. Winkelmeßgerät, zusammen mit dem ›Astrolabium‹ die bevorzugte Rechenhilfe der Astrologie bis in die Neuzeit hinein. Ihre Erfindung wird Thales oder Anaximander (4. Jh. v. Chr.) zugeschrieben.

[51] Solinvictus: lat. die unbesiegte Sonne; spätröm. Gottheit

[52] Amas: Konjunktion der ›Hauptlichter‹ Sonne und Mond oder grundsätzlich die Massierung von mindestens drei Lichtern (Planeten).

[53] Adler: Dieses alte, ›feste‹ Tierkreiszeichen wurde später durch den Skorpion ersetzt. Wir finden es noch in der astrolog. Zuordnung für den Evangelisten Johannes.

[54] Agape: griech. die reine, allumfassende, göttliche Liebe; im Gegensatz zu Eros und Philia (Freundschaft)

[55] kairon gnothi: griech. Erkenne den (richtigen) Zeitpunkt!

[56] adjutorium nostrum…: lat. Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, / der Himmel und Erde erschaffen hat.

[57] mega biblion mega kakon: griech. Ein großes Buch ist ein großes Obel.

[58] Nestorianer: 431 (III. Konzil zu Ephesos) als Ketzer aus dem Röm. Reich vertrieben, gründeten Kirche in Persien mit Patriarchat in Ktesiphon. Sie missionierten Indien, China und Afrika, so auch die Mongolen, ohne deren Schamanentum abzulösen. Dualistische Lehre. Ablehnung des Marienkultes. Benannt nach dem Patriarchaten von Konstantinopel Nestorius (gest. 451).

[59] Sputum: lat. Spucke, Auswurf

[60] Kaiser Balduin II. (1228–25.7.1261, abgesetzt, gest. 1273); seine Eltern waren Peter von Courtenay (Lat. Kaiser von Konstantinopel vom 9.4. bis 11.7.1217) und Yolanda von Flandern (gest. 1219). Balduin war verheiratet mit Maria von Brienne, Tochter aus der (dritten) und letzten Ehe des Jean de Brienne (mit Berengaria von Kastilien).

[61] Schamanen: Durch keine Kaste oder Religion organisiertes, freies Priestertum, das seine Einweihung aus mystischer Einheit mit der Natur, den Tieren und den Elementen bezieht. Aussöhnung zwischen Mensch und Welt durch universelle Grundbetrachtung einerseits und meditative Selbstfindung andererseits.

[62] aequinoctium, aequinox: Tagundnachtgleiche, zu Frühlings- bzw. Herbstbeginn (März und September)

[63] eo ipso: lat. von selbst

[64] Kuno (Conon) von Bethune, Regent des Lat. Kaiserreiches (1216–1221), gest. 1224

[65] parasimile: lat. Vergleich

[66] allahu akbar…: arab. Allah ist der Allergrößte, ich bezeuge, daß es keinen Gott gibt außer Allah.

[67] as-salamu alaika: arab. Friede sei mit dir!

[68] Derwisch: aus dem Arab., ›der an der Schwelle steht‹, in Orden organisierte islamische ›Suchende‹, Vertiefung mit Hilfe der Ekstase

[69] Sufi: aus dem Arab., Weise, die die Ergründung des Spirituellen einerseits in den Rang einer Sufi-Wissenschaft erhoben haben, andererseits sich der Meditation bedienen; starke Einflüsse auf die westliche Scholastik des Mittelalters. Bedeutendster Vertreter der damaligen Zeit: Ahmed Badawi, geb. 1199 in Fez (Marokko), lebte in Mekka, hatte Visionen, in denen ihm der Prophet Mohammed erschien; stirbt 1277.

[70] Mevlana Jellaludin Rumi, sufischer Mystiker, stammt aus Afghanistan, floh vor den Mongolen zu den Rum-Selschucken (Konya), wurde 1244 Schüler des Shams-i Täbrisi. Nach der Legende erfand er den Drehtanz der ›wirbelnden Derwische‹, das ›sema‹, um seinem Schmerz über den Verlust des ermordeten Shams Ausdruck zu verleihen. Sein berühmtestes Buch ist das auf persisch geschriebene ›Mesnevi‹.

[71] Mithraskult: aus dem Pers. stammende Mysterien (in sieben Weihegrade aufgeteilt), stark von hellenistischem Gedankengut geprägt; wurde eine der bedeutesten Religionen im Röm. Reich, besonders innerhalb des Militärs

[72] ad latere: lat. zur Seite

[73] Kyklos Zodiakos: griech. Tierkreis

[74] Hyperboreer: Theorie einer Hochkultur ca. 6000 v. Chr. im europäischen Raum (Atlantis, Stonehenge, Carnac) mit Niederschlag in der Götterwelt der Griechen

[75] Thot: ägyptischer Gott der Schrift und der Weisheit

[76] ad extremum: lat. bis zum Äußersten

[77] jasa: mongol. Gesetzwerk

[78] Zarathustra (Zaraostra): Stifter einer der ältesten Religionen der Welt, lebte ca. zwischen 1700 und 1500 v. Chr., Einfluss auf die jüdischen Essener, als Parsismus 600 vor Chr. persische Staatsreligion. Die von ihm überlieferten Schriften ›Avesta‹ finden auch Entsprechungen in der Mythologie der indischen ›Rigveda‹. Basierend auf Naturreligionen (Feuer und Wasser) formt Zarathustra Ahura Mazda, den Schöpfergott, und dessen Widerpart Ahriman, den Zerstörer. Kosmischer Gegensatz zweier in der Schöpfung enthaltener Kräfte (siehe auch das taoistische Yin-Yang) führte zum ›Spiel des Asha‹, dem rituellen Schachspiel.

[79] Buddha: Indischer Religionsstifter, 550–480 v. Chr.

[80] Lama: aus dem Tibetan., buddhistischer Priester im Volksstammbereich der Mongolei/Tibet; geistl. und weltl. Oberhaupt: Dalai-Lama

[81] Parsen: ›Feueranbeter‹, Zoroastier (Zarathustra) aus Persien, die wegen arab. Verfolgung 766 n. Chr. in Indien einwandern

[82] Kopten: Nach dem griech. Wort aigyptos = ägyptisch; frühchristliche Kirche, verbreitet in Ägypten und Äthiopien. Der Zusammenschluss ihrer essenisch beeinflussten Eremiten in Lebensgemeinschaften wurde zum Vorbild für das europäische Mönchs- und Klosterwesen (Hieronymus und Benedikt von Nursia).

[83] Starzen: im russ. Starez, Einsiedler der orthodoxen Ostkirchen, starke Betonung des Kontemplativen

[84] Manichäer: Mani (242 v. Chr.) gründete in Persien arianisch-gnostische Religion, basierend auf dem Dualismus des Zaraostra, wirksam bis zum Mittelalter, starker Einfluss auf den Katharismus

[85] Patarener: ›die aus dem Lumpensammlerviertel Pataria‹, kirchl. Reformbewegung, die 1056 in Mailand entsteht

[86] Bugomilen: im Sinne der kathol. Kirche frühketzerische christl.-gnostische Bewegung, von Bulgarien ausgehend, von essenischen Lehren beeinflusst und vom Katharismus aufgegriffen

[87] Andreaner: Da es sich hier noch nicht um Anhänger des Johannes Valentinus Andreae ›Rosenkreuz‹ handeln kann, ist anzunehmen, dass Jünger des Apostels Andreas gemeint sind.

[88] Jovianer: ketzerische Richtung, entstanden unter dem röm. Kaiser Jovian (363–364)

[89] Brahmanen: Priesterklasse, erste der hinduistischen Kasten, ihre Organisation innerhalb des Buddhismus geht auf das 1. Jh. zurück

[90] Konfuzius: chinesischer Philosoph und Sittenlehrer (551–479 v. Chr.)

[91] Illuministen: pers. Schule (13. Jh.), die zu keiner Ordensgründung führte; spezielle Bedeutung haben die Lehre von Farbe und Licht, bedeutende Vertreter: Al-Kubra (geb. 1145, bereiste Indien und Ägypten), Ibn-Arabi und Suhrawardi. Einfluss auf die Sufis.

[92] Gnostiker: von griech. ›gnosis‹ = Erkenntnis, Hauptzentrum war Alexandria. Christl. Glaube an einen transzendenten Gott, der barmherzig und gut, doch entfernt vom Kosmos ist.

[93] Pythagoräer: Anhänger der Lehren des Pythagoras (goldene Mitte, Schnitt, Dreieck), wurde besonders in der Schule von Kroton (Kalabrien) gepflegt.

[94] Neuplatoniker: philosophische Doktrin, entstanden 3. Jh. in Alexandria, bedeutende Vertreter: Plotinus, Porphyros; Verbindung zwischen Mystik und den Lehren des Platon

[95] Essener: Bruderschaft ca. 150 v. Chr. bis 100 n. Chr. am Toten Meer (Qumran), strenge, jüdische Geheimsekte. Als Gründer gilt der legendäre ›Lehrer der Gerechtigkeit‹ (Avatar Melchi-Tsedeq), der gleiche unsichtbare Meister findet sich bei den Sufis als ›Khidr-Elias‹. Die esoterischen Essener vereinten die monothoistischen Lehren von Moses und Zarathustra. Jesus von Nazareth soll Essener gewesen sein.

[96] Chaldäer: Volksstamm in Mesopotamien, Nachfolger der Assyrer, ca. 626 v. Chr. Unter ihren Hohepriestern Blütezeit der Astrologie des Okzidents (Bibliothek von Ninive, zerstört 612). Danach wurde der Ausdruck ›Chaldäer‹ im Röm. Reich für Astrologen und Wahrsager generell benutzt.

[97] lsmaëliten: schiitische Sekte, vor allem im Osten verbreitet (Pakistan), Oberhaupt = Aga-Khan. Aus ihr gingen die Assassinen hervor.

[98] ektos teichos: griech. außerhalb der Mauern

[99] Suprematie: aus dem Lat. Oberhoheit, Vormacht

[100] sphagei! dolophonoi!: griech. Mörder! Meuchelmörder!

[101] Lestai: griech. Räuber

[102] Hephaistos: Gott des Feuers und der Schmiede

[103] Horologion: griech. Uhrwerk

[104] afwan ashkurukum…: arab. Nichts zu danken… ich habe zu danken… für Eure Gesellschaft.

[105] Sigillum: lat. Siegel

[106] Angeloi: byzantinisches Herrschergeschlecht

[107] Melchisedek: s. Essener

[108] Ri'fais: Derwisch-Linie geht zurück auf Ahmed Ri'fais, geb. 1106 in Basra, gest. 1183; Niederlassungen bis heute in Syrien und Ägypten; bekannt für intensive Schweige- und Fastenzeiten, vor allem aber für ihre ungewöhnlichen Exstasetechniken.

[109] Hon hoi theoi philusin apothneskei neos: griech. Wen die Götter lieben, der stirbt jung.

[110] Hagia Sophia: griech. Heilige Weisheit

[111] pace dei sensi / pazzi dei sensi: ital. Wortspiel: (im) Frieden der Sinne / Verrückte

[112] Oriflamme, Aurifiamma: die Fahne des Königs von Frankreich: goldene Lilien auf blauem Feld

[113] rais: arab. Führer, Hauptmann, Kapitän

[114] quifa nabki min…: nach einem arab. Liebeslied des Imru'ul Quais (6. Jh.)

[115] ora pro nobis…: lat. Bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.

[116] Ave Maria, gratia plena…: lat. Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnaden, der Herr ist mit Dir, Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus.

[117] dakryoen gelasasa: griech. unter Tränen lächelnd (Ilias 6, 484)

[118] per Jesum Christum filium tuum: lat. durch Jesus Christus, Deinen Sohn

[119] prosperitas: lat. glückhaftes Gedeihen

[120] Kyrie eleison/Christe eleison: griech. Herr, erbarme Dich/Christus, erbarme Dich

[121] Gloria in excelsis Deo/et in terra pax…: lat. Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden allen Menschen, die guten Willens sind.

[122] praecantor: lat. Vorsänger

[123] Hagia Sophia: griech. Heilige Weisheit

[124] sanctus, sanctus…: lat. Heilig, heilig, heilig/Herr Gott der Heerscharen.

[125] Rochade: interner Austauschzug beim Schachspiel: König gegen Turm

[126] Agnus Dei…: lat. Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt – gib uns den Frieden

[127] Hedschra: Auszug des Propheten 15.6.622 von Mekka nach Medina, Beginn der mohammedanischen Zeitrechnung.

[128] huwa sadiq al-mubassir: arab. Das ist der wahre Begleiter des Missionars.

[129] Themis: griech. Göttin der Gerechtigkeit

[130] agli ordini, contessa: ital. Zu Befehl, Gräfin

Der Autor


Peter Berling

Peter Berling wurde am 20. März 1934 in Meseritz geboren, in der ehemaligen Grenzmark Brandenburgs. Seine Eltern waren die Berliner Architekten und Poelzig-Schüler Max und Asta Berling. Jugend, Krieg und Gymnasium in Osnabrück (wohin die Familie 1938 umzog) und auf dem Internat Birklehof im Schwarzwald. 1954 Beginn eines Architektur-Studiums in München, Wechsel zur Akademie der Bildenden Künste, Tätigkeiten als Werbegrafiker, Reiseleiter, Konzertveranstalter, Musikverleger.

Angestoßen durch Alexander Kluge 1959 Einstieg in die Produktion von Filmen, beginnend mit Klaus Lemke, Werner Schroeter und schließlich Rainer Werner Fassbinder. In Folge zunehmender Co-Produktionen mit Italien übersiedelte Berling 1969 nach Rom. Gleichzeitig verstärktes Mitwirken als Charakterdarsteller in weit über 100 Filmen u.a. bei Werner Herzog, Jean-Jacques Annaud, Martin Scorsese, Volker Schlöndorff und R. W. Fassbinder. Sehr spät, erst 1989, begann Berling seine Karriere als Schriftsteller, als Verfasser historischer Romane. Bereits mit dem Zyklus ›Die Kinder des Gral‹ gelang ihm ein Bestseller, übersetzt in bislang 18 Sprachen.

Parallel zum Schreiben tritt Berling in der dtcp-Sendereihe ›facts & fakes‹ bei Alexander Kluge auf. In bis heute mehr als 200 Folgen verkörpert er als Interviewter erfolgreich die verschiedensten Rollen aus grauer Vorzeit, glaubwürdig bis tief in die Wirren des 20. Jahrhunderts, vom Geheimdienstler und Opernsänger bis zum Organhändler, Tiefseeforscher und glücklosen Militärstrategen.

2011 erschien sein autobiografisch angelegter Roman

›Hazard & Lieblos‹, Kaleidoskop eines Lebens, Hoffmann & Campe,

den er lieber ›Liebfeig & Chûzpe‹ getitelt hätte. Demnächst wird Peter Berling 80, kein Ende in Sicht.

WAS DAVOR GESCHAH IN FOLGE II

Der Häscher des Kardinals

Noch haben die ›Kinder des Gral‹ den für sie brandgefährlichen Boden des von Rom beherrschten Landes nicht verlassen können. Die Inquisition hat ihren übelsten Bluthund auf sie angesetzt: Vitus von Viterbo!

So wie der über Apulien gebietende Stauferkaiser Friedrich II. sich keineswegs des Förderns von Ketzerei bezichtigen lassen will, sind auch die Anhänger und Befürworter des Anspruchs auf die mystische Krone durch die ›Königlichen Kinder‹ untereinander verstritten und uneins, welche geeigneten Schritte zu unternehmen sind.

William von Roebruk, ein junger Franziskaner, ist seit ihrer abenteuerlichen Bergung vom Montségur auf der Spur der Kinder. Er hat sie in sein Herz geschlossen – und sie den dicken Mönch. Unfreiwillig, aber auch tölpelhaft, zieht William die Verfolger auf sich, gerät – kreuz und quer durch das gesamte Abendland gejagt – in die misslichsten Situationen, rettet die Tonsur auf seinem törichten Schädel oft nur in letzter Sekunde, bringt immer wieder die schon in Sicherheit gewähnten ›Kinder des Gral‹ in höchste Gefahr für Leib und Leben – bis er endlich mit ihnen vereint auf den Planken der rettenden Triëre von Otranto aus ins Ionische Meer sticht …

I
ZUM GOLDENEN HORN

Der Durchbruch

Die päpstlichen Segler hatten alles Tuch gesetzt und waren auch zügig vorangekommen, doch bei dem Versuch, den Golf von Tarent – ein stauferisches Gewässer per se – in weitem Bogen zu umgehen, gerieten sie in eine Flaute, und noch vor dem Kap der Heiligen Maria von Lëuca mussten sie bei Ausentum wieder zu den Rudern greifen.

Ein Stöhnen ging durch die Reihe der Bänke, in denen die Füße der Sklaven angekettet waren. Das Peitschenknallen des Rudermeisters war die unausweichliche Antwort.

»Ich werde jetzt den Standort wechseln«, sagte der päpstliche Legat, der sich zu dem in Eisen gelegten Vitus begeben hatte, »sonst bekomm' ich noch eins über den Allerwertesten!« Er erhob sich.

»Ihr könnt mich hier nicht länger gefesselt lassen, Fra' Ascelin!« keuchte Vitus wütend. »Bevor wir Otranto erreichen, muss ich frei und Herr des Geschehens sein! Ihr wisst, worum es geht!«

»Das gefällt mir«, polterte der aufmerksame Rudermeister, der wohl abwarten wollte, bis der Herr Legat seinen schützenden Rücken von dem aufsässigen Sträfling abgezogen hatte. »Nicht nur Freiheit!« höhnte er. »Nein! Auch das Schiff! Ist das nicht Meuterei?« Er knallte noch einmal, bedrohlich näher kommend.

»Lasst es gut sein!« verwandte sich der Legat für das auserkorene Opfer und zwinkerte dem Peiniger zu. »Vitus ist ein reuiger Sünder, seine Strafe vermag nur Gott gerecht zu bemessen!« Damit schritt er eilig von dannen, während die Ruderer sich unter dem rhythmischen Knallen der Peitsche ins Zeug legten.

Fra' Ascelin drehte sich nicht mehr um, so konnte Vitus da unten in den Bänken nicht das befriedigte Lächeln erahnen, das seinen Ordensbruder im Rang eines päpstlichen Legaten bei jedem Schlag um die Mundwinkel zuckte, den der Galeerensträfling empfing. Canes Domini, Hunde eines gemeinsamen Herren, das musste noch lange nicht heißen, dass sie sich liebten wie Brüder!

Und Vitus von Viterbo zu lieben war wohl auch für den frömmsten Christen zuviel verlangt!

Ascelin begab sich zum Kapitän des Schiffes, einem Genuesen, den die Kurie für diese Mission angeheuert hatte, wie auch das zweite Boot, das ihnen im dichten Abstand folgte, ein genuesisches war. Sie fuhren, aus begreiflichen Gründen, ohne die Flaggen der Republik oder des Kirchenstaates zu zeigen.

»Euer Lieblingsruderer will mit Euch reden«, sagte er leise; er wusste, wie schlecht der Kapitän auf Vitus zu sprechen war. Wenn er, Ascelin, es auch auf seine Schultern genommen hatte, war dem Mann doch klar, wem man die Hetzfahrt hier in den Süden Apuliens, die ganze Nacht hindurch, zu verdanken hatte.

»Hat er immer noch nicht genug Prügel eingesteckt?« höhnte der geplagte Genuese und folgte widerwillig seinem hohen Gast, der sich eine Antwort ersparte. Man konnte nie wissen, wie sich die Dinge entwickelten; Vitus war das beste Beispiel für Aufstieg, Hochmut, Leichtsinn und Fall. Ihm, Ascelin, sollte dergleichen nicht passieren, er hielt sich bedeckt – nach allen Seiten! Deswegen auch das offizielle‹ Gespräch zwischen Häftling und Kommandanten.

»Gleich erreichen wir Otranto!« Vitus bemühte sich rudernd seine Beherrschung zu wahren. »Lasst mich frei – auf Ehrenwort!«

»Nein«, sagte der Kapitän, »und wir nehmen einen weiteren Umweg auch nicht auf uns –«

»Der Herr Legat kann es Euch befehlen!« Vitus keuchte vor Wut.

»Mein Befehl lautet, den Herrn Legaten nach Syrien zu bringen, damit er von dort aus auf dem Landweg nach Täbriz zu den Mongolen reist – und Euch, Vitus von Viterbo weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt, auch in keinem Hafen und unter keinen Umständen, freizulassen.«

»Dann bringt mich in Ketten nach Otranto!« änderte Vitus seine Taktik

»Wozu?« entgegnete der Genuese überlegen. »Erstens ist die Triëre schon längst auf und davon – wäre sie es nicht, würde sich auch nicht viel ändern. Das Kastell ist schon wegen seiner weitreichenden Katapulte unangreifbar!«

Vitus gab immer noch nicht auf. »Wir könnten auf dem Meer auf sie warten, – oder fürchtet Ihr die ›Triëre des Admirals‹?«

Der Kapitän ließ sich auch durch diesen Hohn nicht provozieren. »Worauf sollen wir warten? Kommen wir der Küste zu nahe, erkennen sie uns – bleiben wir zu weit auf See, können sie uns jede Nacht entkommen!«

»Schiff in Sicht!«, rief die Knabenstimme des Ausgucks. Um das Kap bog ein Schnellsegler; er hielt mutig auf die beiden Schiffe zu und hisste gleichzeitig die Fahne.

»Ein Pisaner!« Der genuesische Kapitän sprühte vor Angriffslust. »Setzt Segel und zeigt Farbe!«, brüllte er. »Was der kann, vermögen wir auch!«