Überblick

Das Fallen-Buch fängt mit an mit einem eher abstrakten Teil, den ich liebe, weil es eine Einladung ist, bei der Art und Weise, wie die Welt funktioniert, eine andere Sichtweise, also ein anderes Wahrnehmungsmodell anzuwenden. Einfach mal so aus Spass, um zu beobachten, wie deine Welt, deine Realität darauf antwortet.

Anders Denken, bewirkt andere Modelle. Diese sind die Formate wie wir die Welt beobachten und Wirkungen erzeugen.


Dann kommt der ganz und gar konkrete Teil, der sehr kurz und knapp die sehr einfache Anwendung erklärt. Dazu nützen einige Illustrationen, die teilweise mit dem Tool von www.coachingspaces.com erstellt wurden.


Kurzer Überblick:

Späte Entdeckung

Nachts, seit geraumer Zeit, immer wieder und meist gegen vier Uhr, werde ich, besonders wenn ich mit einem Thema, einem Konflikt, oder einem Menschen emotional beschäftigt bin, wach. Kann nicht weiterschlafen und, das kennen wohl die Meisten, grüble im Kreis und schlafe nicht wieder ein. Die Anstrengungen durch das Grübeln zu einem erlösenden und schlaffördernden Ergebnis zu kommen, haben machmal Erfolg, bringen Erleichterung und...werden nach kurzem Aufatmen, nach kurzer Erholung wieder durch die nächste Runde von Fragen, die das Grübeln wieder neu starten, vernichtet. Irgendwann kam ich auf die Idee, anstatt zu Grübeln, lieber etwas sinnvolleres zu tun, die verschwendete Zeit anders zu nutzen und habe begonnen mitten in der Nacht so lange zu lesen, bis die Müdigkeit mich wieder in den Schlaf gleiten lies. Doch die Aufnahmefähigkeit für das nächtlich gelesene war zu sehr reduziert und der Nutzen zu gering, vieles musste ich nochmal bei Tag lesen. Dann kam die Erlösung durch mein iPad und Solitaires. Nachts um vier Uhr aufgewacht, griff ich zum iPad und spielte solange Solitaires bis ich wieder selig einschlief.

Und erst jetzt, während ich an diesem Buch schrieb, wurde mir klar, wieso das so gut funktioniert, wieso so viele Menschen, wie häufig in der Bahn zu beobachten ist, sich mit Solitaires beschäftigen und so in einen entspannten und fast gedankenfreien Raum der Entstressung geraten. Denn das ist für mich die wesentliche Wirkung des "Schiebens" auf dem iPad. Dieses Schieben, hin und her, erzeugt den eigentlichen Effekt. Obwohl das Schieben bei Solitaires nicht beliebig geht, sondern durch die Spielregeln bestimmt wird, gibt es den Nebeneffekt der Stressentlastung durch die moto-psychische Rückkopplung. Die Bewegungen des Zeigefingers, der ja überwiegend die Karten verschiebt, fackeln quasi emotional bedingte intrazerebrale neuronale Erregungs- und Spannungs-felder ab.Beim Solitaires ist dieser Effekt unspezifisch und dennoch deutlich. Unspezifisch heißt, die Schiebebewegungen sind nicht einem bestimmten emotionalen Thema zugeordnet. Das ist der grosse Unterschied zu der Technik, die ich in diesem Buch beschreibe.

Das Entscheidende dabei ist, die Schiebebewegungen sind katathym (von Stimmungen und Emotionen) abhängig, ideomotorisch (die Finger bewegen sich „automatisch und Du brauchst dabei nicht zu denken).

Es ist völlig klar, denn alles was Du mit den Fingern und Händen machst, kann spannungslösende Wirkungen haben, Klavierspielen, Stricken etc.


Nachdem ich das geschrieben hatte, war ich wieder, wie in vielen Nächten, etwa um fünf Uhr erwacht,...und habe anstatt zu Grübeln wieder die Karten beim Solitaires verschoben. Das entspannt die Ladung, die sonst nur wieder im Kopfkino endet, und zwar endlos.

Fallen – kurze Übersicht

1. Sehnsuchtsfalle

In der stabilen Dreiecksbeziehung zwischen schönen
Gefühlswelten, Visionen und Planungen, kommt es
nicht zur Umsetzung, zum Handeln.


2. Ideologiefalle

Das Konzept (Ideologie) wird in Pläne und Kontrollen
überführt und gnadenlos umgesetzt. Mitgefühl und
Empathie gehen unter.


3. Konfrontationsfalle

Alles, was auf von aussen einwirkt bestimmt die
Reaktion und beschäftigt das System. Souveränität
und Kraft für eigene Entscheidungen und Standort-
bestimmung fehlen.


4. Alltagsfalle

Im Trott der Alltagsmühle bleibt Inspiration und
Kreativität auf der Strecke. Der zündende Funke für
Neues fehlt.


Impressum

© 2015 Dr. Hans Hein

Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN 978-3-7375-0115-6


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.


Version 1.0 Stand 20150226


Der Vorteil beim eBook:

Anregungen, Kritiken, Inspirationen und förderliche Impulse können flexibel umgesetzt werden.

Die Entdeckung des Schiebens

Genau weiss ich es nicht mehr, wann die Ideen mit dem Schieben der Fallen bei mir auftauchte und wann auf welchem Seminar ich sie erstmals präsentierte. Ein Ereignis ist auf jeden Fall noch ganz präsent. Es war vor einigen Jahren in Abano beim SommerCamp des Metaforum, als ich zum Seminar-abschluss mit einigen Teilnehmern zusammen sass und in der milden südländischen Abendstimmung nach 1-2 Glas Rotwein, bevor ich mich bewusst richtig dafür entscheiden konnte, auf eine Teilnehmerin einstellte und mich sagen hörte, Du hast doch da noch einen Fall schmoren, der Dich schon lange nervt. Die Teilnehmerin, Rechtsanwältin, bestätigte es, und wollte wissen, wieso ich das weiss. Meine Antwort, die ich bei solchen Fragen immer parat habe, lautete: wenn Du es weisst, kann ich es doch auch wissen.

Sie überlegte kurz und sagte „aha“. Meistens läuft das so ab.

Jetzt kam von ihr allerdings die Frage, „..und was kann ich tun?“

Und da erzählte ich ihr von der einfachen Technik, dem gaaanz einfachen Werkzeug, der genial einfachen Möglichkeit, Themen, Probleme oder Sorgen, die uns quälen, beschäftigen, nicht schlafen lassen, einfach zu entstressen und wandeln.

Etwa ein halbes Jahr später, bei einem Workshop in ihrer Rechtsanwaltskanzlei, sah ich auf einem breiten Fensterbrett wundervolle grosse, weisse Figuren stehen, wie Mensch-Ärgere-Dich-Nicht Klötzchen in riesig. Meine Frage, ob sie damit an dem Fall arbeitete, bejahte sie.

Einen oder zwei Monate später, erfuhr ich dann, sie habe von der gegnerischen Partei unerwartet einen Vergleich angeboten bekommen.


Immer wieder habe ich daraufhin diese simple Technik vermittelt. Nach dem Motto, hast Du ein Thema, das dich nervt, „schieb dich frei“.

Als immer mehr Feedbacks zu dem Nutzen, der Wirkung und dem Erfolg dieses einfachen Verfahrens kamen, habe ich es sogar für mich selbst genutzt. Und?

Ganz einfach: es funktioniert.


Mittlerweile nutzen viele Teilnehmer von Vorträgen und Seminaren dieses Wissen. Vielen zeige ich die Schiebetechnik im Rahmen eines Coachings zur Unterstützung der Veränderung von Stressthemen, die ich als Fallen, bzw. Wahrnehmungsfixierung bezeichne. Viele, die ich nicht kenne nutzen es, weil sie das von Anderen gezeigt bekommen haben.


Damit das Buch klein, handlich, zügig les- und gleich umsetzbar bleibt, fülle ich keine Seiten mit illustrierenden Fallgeschichten und Varianten des Gleichen, da das Grundmuster nicht variiert: