© Bettina Dewald

In der Tradition von Werner Finck, Jürgen von Manger, Heinz Erhardt und Karl Valentin stehend, sprechen seine Seminare: „Kommunikation – wozu?“, „Scheitern als Weg“ oder „Leben – eine Zumutung, aber muss ja!“ für sich.

Neben der Musik (Film- und Fernsehmusiker, diverse Musiktheater) erreichte seine Mischung aus ausgeprägt trockenem Mutterwitz und der herzlich direkten, sich selbst gern überfordernden Sprache des Ruhrgebiets, durch diverse Fernsehauftritte um die Jahrtausendwende ein größeres Publikum.

Klockes Lebensmotto:

„Wenn mal wieder was ist, warum denn nicht?!“

Wie im Leben so schlägt es auch hier zu Buche:

ganz klar und eindeutig ungeordnet.

Van de hak op de tak, vom Hundertsten ins Tausendste.

Buch-Führung? Kein Thema!

Na denn, meine Damen und Herren, ich wünsche Ihnen größtmögliches Vergnügen & sage, ganz im Sinne der Evolution:

Vielen Dank für Ihre Existenz!

Ihr

Piet Klocke

»Kann ich hier mal
eine Sache zu Ende?!«

Aus dem Lateinischen übersetzt von

Kai Muecke & Leonie Schönling

Wilhelm Heyne Verlag

München

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Originalausgabe 11/2011

Copyright © 2011 by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München.

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich, unter Verwendung einer Illustration von Johannes Mertens

Satz und eBook: Greiner & Reichel, Köln

ISBN 978-3-641-03988-2
V002


www.heyne.de

Zur Einstimmung:

Dota, die Kleingeldprinzessin (in Bis auf den Grund):

„Die Liebe ist ein Bonbon

und löst sich ganz langsam auf …“

„Die Liebe ist ein kleines Tier,

vielleicht läuft es eines Tags fort,

man fragt im Tierheim: Ham Sie noch so eins

und dann ist keins dort …“

Hans Moser (singt als Postbeamter):

„… am meisten frag’n die Liebesleut’,

die können’s kaum erwarten,

doch wann’s einmal verheirat’ sein,

dann schreib’n sie bloss nur Karten.“

Piet Klocke, der Roy Orbison der deutschen Komödianten

Nach dem Abitur bot ich mich bei einer Firma als Sachverständiger an, wurde aber mit der Bemerkung abgelehnt, man wüsste bereits alles.

Erinnerungsfoto meiner ersten und letzten Anstellung als Hilfskraft auf dem Campingplatz Marina di Carrara. Hier beim hoch konzentrierten Einsatz zur Überwachung trocknender Wäsche. Wie zu erkennen, versuchte ich schon früh, mit Freundlichkeit weiterzukommen. Ein fataler Irrtum, auch ohne Steuerkarte.

Als Student habe ich mir mit gelegentlichen Schlossführungen ein Zubrot verdient. Inzwischen stehn gottlob alle wieder an ihrem Platz.

Brille ohne mich

Mit meinem Gesicht könnte ich Bodybuilding machen, es würde nichts nutzen!

Alles Leben entstand mittels Evolution.

Mit diesem Satz bringt man die Fruchtfliege auf die Palme, denn sie behauptet, es gab sie schon vorher.

Schon bevor das All entstand, saß sie bereits auf Obst und Süßspeisen und ließ es sich gutgehn.

Angeblich hat sie sogar die Zeit überlebt, in der es sie noch nicht gab, das will man sich aber gar nicht erst vorstellen!

Und Hand aufs Herz, egal wo man sich befindet, spätestens nach 2 Minuten tauchen die ersten auf, langsam und selbstverständlich dahingleitend, als seien sie seit Wochen bereits vor Ort.

Die Existenz der Fruchtfliege scheint sich – plopp! – im Raum zu bilden, so eine Art Eigenbeam aus dem Nichts.

In Haushalten ohne Obst und Süßspeisen

stellt die Fruchtfliege gern selbst eine kleine Auswahl.

Ob man mit Tempo 100 oder 300 km/h über die Autobahn fährt, ist letztlich auch eine Frage persönlichen Ermessens. Vielen geht allerdings ab 200 alles entschieden zu schnell, sie können dann nicht noch zusätzlich ermessen, dazu ist die Situation einfach zu riskant!

Erst ab 400 entspannt sich die Lage wieder ein wenig.

Ab 500 ergießt sich bekanntlich die Ermessensfrage in Betrachtungsbereiche über Raum, Zeit, Unendlichkeiten und darüber, wie wenig man doch mitnehmen kann, wenn es so weit ist.

Ab 600 wird die Verbindung zum Tower in jedem Fall komplett unterbrochen, und man wird von Abfangjägern zur Landung gezwungen.

In Anbetracht dieser Gedanken sei unentschlossenen Autobahnfahrern nach wie vor die gute alte Mittelspur ans Herz gelegt, auf der man sich mit einem durchschnittlichen Tempo von 80 bis höchstens 100 km/h nicht nur absolut stressfrei, sondern auch ohne jedes polizeiliche Nachspiel fortbewegen kann. Die Unsitte früherer Tage, sich nach dem Überholvorgang wieder auf die rechte Spur zu begeben, gehört Gott sei Dank endgültig der Vergangenheit an, die freundlichen Gesichter derer, die rechts und links vorbeiziehen, belegen dies immer wieder.

(Im nächsten Seminar behandeln wir die Frage: „Darf ich die linke Spur verlassen, wenn die Autobahn nur zweispurig ist?“)

Übrigens:

Meinen Erfahrungen nach reicht auf deutschen Autobahnen eine einzige Spur. Diese sollte allerdings unbedingt die Bezeichnung LINKE SPUR tragen!

Brüller:

01. Bald wird es Flugzeuge geben, in denen bietet man Rundflüge mit Helikoptern an.

02. Ich stelle absolut alles ins Internet. Hauptsache, es gerät nicht in die Öffentlichkeit!

03. Manchmal fallen Worte wie Würfel.

04. Entschuldigung, ich konnte heute leider nicht arbeiten, mein iPhone hat sämtliche Aufgaben gelöscht (aus: Mein Update ist ein alter Hut!)

05. „Herr Ober, haben Sie biologisch absetzbaren Wein?“

06. Frei zugängliche Golfplätze im Ghetto

07. Pisa, das kann doch nur schiefgehn.

08. Biopiraten sind kriminelle Seefahrer, die sich gesund ernähren.

09. Viele halten Google für das Internet, na und?

10. Eine große Anzahl von Schwänen stirbt im Theater.

11. Wenn einem gebratene Tauben in den Mund fliegen, ist das nicht nur eine erstaunliche Leistung dieser Tiere, es sieht auch unappetitlich aus.

12. Internetüberwachung ist bei mir nicht möglich, ich arbeite meist auswärts.

13. Sprache ist Unterhaltung:

Aus aktuellem Anlass wird, anstelle des Tatorts, zu den verheerenden Waldbränden in Griechenland für unmittelbar nach der Tagesschau ein Brennpunkt angekündigt.

14. Angeklagter: „Dafür habe ich mehrere Zeugen, die genau das beschönigen können!“

15. Ich kenne einen Italiener, der spricht von einer halben Elfe, wenn er zehn Uhr dreißig meint.

16. Im Zentrum von Paris schlafen selbst Nichtsesshafte auf Markenartikeln!

2015: Apple bringt mich als Edvard-Munch-Wallpaper in den Handel. Die Nachfahren durchzuckt ein Schrei des Entsetzens.

Ich wohne in einem sehr umweltbewussten Viertel.

Wir trennen im Herbst sogar Laub.

Infotainment:

An Bahnsteig 5 läuft ein der Intercity Edgar von Heilbronn. Bitte steigen Sie nicht ein, es ist ein Vorführmodell!

Kerner und Beckmann wollen heiraten. Atemberaubende Begeisterung über sich selbst hat sie zusammengebracht.

Neuester Trend: Sushi aus eigener Schlachtung.

„Ich höre grad. Da die Leitung ins Katastrophengebiet noch nicht steht, koche ich für Sie daheim ein Chateaubriand de la Chanson mit enteistem Zwiebelwupp, Prinz-Anne-Böhnchen an Senfpolonaise und Kartoffelbriest. Das Rezept läuft unten am Bildrand unterhalb der Aktienwerte, Sie können also zeitgleich mitkochen. Ah …, da sehe ich auch endlich das Katastrophengebiet, köstlich, eh, schrecklich!“

In den Pariser Banlieues warf gestern der französische Staatspräsident Franck Ribéry signierte Trikots ab. Der Hubschrauber drehte danach bei.

Nach mehrtägiger Diskussion haben die politischen Parteien heute morgen endlich ein neues Grundsatzproblem ausgearbeitet.

Die Erderwärmung betrifft jetzt auch die Meere. Taucher entrüstet über bikinitragende Sardinen.

Kohlenstoffchauvinismus.

Prostitution immer dreister. Gorilla schickt Gnu auf den Pfad.

In der Nacht vor Weihnachten wurde in Bern ein 280 Gramm schwerer Karpfen von einem Linienbus angefahren. Gudry Zitzel sprach mit dem Opfer.

In Ländern mit hohem kulturellen Niveau sind selbst Einbahnstrassenschilder handsignierte Originale.

Hartz 4 gilt nicht für 4 Personen!

Auf Langstreckenflügen kann man sich leicht eine Toblerone zuziehen!

Sylt beantragt Aufnahme in die EU.

„Sie sind mehrere“, verriet mir mein Psychologe schon während der ersten Sitzung.

Doch mit derlei kann man mich nicht verunsichern.

Lieber zwei, drei, die aneinander vorbeireden, als einer, der überhaupt nichts versteht und sich irgendwann beleidigt umbringt.

Im Gegenteil: Ich vermute, ich war früher sogar noch einer mehr. Den haben wir aber rausgeschmissen. Er kam nicht zu den wöchentlichen Besprechungen, hat Informationen zurückgehalten und und und.

Vorteil dieser Veranlagung: Wenn das Leben einem wieder mal seine „unberechenbaren 5 Minuten“ anbietet, bricht man einfach den Kontakt zu sich selbst komplett ab und geht mit den übrigen Ichs Gassi, wahlweise ums Haus herum.

Mit dem Radl unterwegs

Peter Handke 1982

Mein Chinese hatte heute bayrische Wochen.

Sie glauben gar nicht, wie oft mir die Haxe vom Stäbchen …

Unterwäsche aus Papier hat den Vorteil, man kann die verschmutzte Wäsche der Wäscherei zufaxen.

Als ich einer schönen Frau gestand, dass ich mir vorstellen könnte, jetzt gleich hier mit ihr gemeinsam das zu tun, was normalerweise Männer und Frauen nicht zwingend jetzt gleich hier miteinander tun würden bzw. verständlicher ausgedrückt, nicht zwingend jetzt gleich hier miteinander offiziell tun dürfen, also da bemerkte ich, dass sie, nicht direkt empört, aber doch irgendwie verwirrt, den Supermarkt bereits verlassen hatte.

Für den Rest des Tages war ich absolut sicher, dass ich mir das gesamte Internet herunterladen kann, es werden immer Fragen unbeantwortet bleiben.

Das Sexuelle hat bei vielen Vorreiterfunktion.

„Das Schlimmste an der russischen Mafia ist“, sagte mir ein Berliner Hotelbesitzer, „wenn man morgens in den Frühstücksraum hineinkommt, meinen Sie, die Herren grüßen mal?!“

Fußball ist

in nicht unerheblichem Maße

eine Frage der Hirnrinde,

eh, Hinrunde …!

Der Abstand zum Ball – Einstellungssache (des Gegners)

Seit Jahren läuft unser Dackel mit einem Chip im Ohr herum.

Sept. 2003: Staupe

März 2010: Biss in Herrn Wittner, hiesiger Oberförster.

Hoch im Norden, in einem weit abgelegenen Tal Finnlands gibt es ein Dorf, da ist es IMMER stockdunkel, immer. Oberflächliche Äußerlichkeiten verunsichern hier niemanden. Kein Friseur hat montags frei, selbst der Letzte macht kein Licht aus. Schwarz! Viele Frischvermählte können von daher verständlicherweise ihren ersten Italienurlaub kaum erwarten, wollen dann aber meist auf schnellstem Wege wieder nach Hause, zurück zu inneren Werten.

Einigen Herrschaften auf unserm Planeten scheint

der Begriff Hochleistungsgesellschaft immer noch

nicht klar zu sein!

„Wohin?“

Ein Bekannter hat mir erzählt, Verkehrsregeln seien nur Empfehlungen. Ich weiß nicht, ob es stimmt, rege mich seitdem aber weniger auf UND (!) bin deutlich früher zu Hause.

Das Leben ist interessant, wenn man die Zeit dazu hat.

Fernsehen ohne Werbung gibt es heutzutage nur noch während der Darmspiegelung.

Historisch nur spärlich belegt:

Die Gitarre war bis vor gar nicht so langer Zeit in unsern Landen ein völlig unbekanntes Instrument. Erst Peter Maffay hat sie nach Europa gebracht!

Während meines Vorstellungsgesprächs beim L. A. Police

Departement, 1972. Links neben mir der diensthabende Officer, Mr. Marshall Hendrix, dahinter Mitch Mitchell, Sohn seines Vermieters. lapdonline.org/

Ob die Bewohner der Insel Sylt, anfangs Heringsfänger, im Alter wegen schlechter werdender Augen zum Walfang übergingen, ist nicht überliefert.

Unsere technische Entwicklung ist bereits so weit, dass Ziegen wahlweise direkt als Käse zur Welt kommen. Wer keinen Ziegenkäse mag, isst halt Holländer.