Else Lasker-Schüler

111 Liebesgedichte

Ausgewählt von Kim Landgraf

Anaconda

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INHALT

FRÜHLING

DIE SCHWARZE BHOWANÉH

MEINE SCHAMRÖTE

SYRINXLIEDCHEN

NERVUS EROTIS

DANN

ORGIE

FIEBER

SINNENRAUSCH

VIVA!

EROS

DEIN STURMLIED

DAS LIED DES GESALBTEN

SULAMITH

LENZLEID

FORTISSIMO

ΆΘΑΝΑΤΟΙ

MEINLINGCHEN

DIR

UNGLÜCKLICHER HASS

MELODIE

ELEGIE

LIEBESFLUG

WIR BEIDE

DIE LIEBE

TRAUM

EVA

UNSER LIEBESLIED

UNSER KRIEGSLIED

ERFÜLLUNG

RUTH

ALS ICH NOCH IM FLÜGELKLEIDE ...

NACHKLÄNGE

MAIENREGEN

ZEBAOTH

WIR DREI

MEIN LIEBESLIED

HEIM

WELTENDE

VERSÖHNUNG

VON WEIT

DIE LIEBE

EIN LIEBESLIED

SIEHST DU MICH

DAVID UND JONATHAN

LEISE SAGEN –

EIN ALTER TIBETTEPPICH

ICH BIN TRAURIG ...

EIN LIED DER LIEBE

MEIN LIEBESLIED

EIN TRAUERLIED

AN MEIN KIND

OUVERTÜRE

AN MILL

ES KOMMT DER ABEND

DIE VERSCHEUCHTE

ICH WEISS

HERBST

EIN LIEBESLIED

ICH LIEBE DICH .....

IN MEINEM SCHOSSE

DEM HOLDEN

DIE UNVOLLENDETE

ICH SÄUME LIEBENTLANG

VERWELKTE MYRTEN

LIEBE

BRAUTWERBUNG

SEHNSUCHT

DEINE SCHLANKHEIT FLIESST WIE DUNKLES GESCHMEIDE

ICH FRAGE NICHT MEHR

ABER ICH FINDE DICH NICHT MEHR ......

HEIMLICH ZUR NACHT

WENN DU KOMMST –

ICH TRÄUME SO LEISE VON DIR – – –

ICH GLAUBE WIR ......

DU ES IST NACHT –

DIE LIEBE

UNSER LIEBESLIED

DEM BARBAREN

DEM PRINZEN VON MAROKKO

AN DEN HERZOG VON VINETA

GISELHEER DEM KNABEN

GISELHEER DEM KÖNIG

HINTER BÄUMEN BERG’ ICH MICH

DAS LIED DES SPIELPRINZEN

HÖRE!

LAUTER DIAMANT ...

O, ICH HAB DICH SO LIEB

AN DEN PRINZEN BENJAMIN

AN HANS ADALBERT

DEM HERZOG VON LEIPZIG

VERINNERLICHT

LAURENCIS

ABSCHIED

DEM GOLDPRINZEN

AN TRISTAN

AN DEN GRALPRINZEN

AN DEN PRINZEN TRISTAN

AN DEN RITTER AUS GOLD

DER MÖNCH

DEM MÖNCH

EIN LIED

LIEBESSTERNE

GOTTFRIED BENN

ALS ICH TRISTAN KENNENLERNTE –

GISELHEER DEM HEIDEN

DAVID UND JONATHAN

ABSCHIED

PABLO NACHTS HÖRE ICH DIE PALMENBLÄTTER

DAS WUNDERLIED

DIE VERSUCHUNG

WEIHNACHT

AM FERNEN ABEND

DIE DÄMMERUNG NAHT ...

KOMM MIT MIR IN DAS CINEMA

DENK ICH AN DIE SCHOKOLADENSPEISE

BIBLIOGRAFISCHE NOTIZ

FRÜHLING

Wir wollen wie der Mondenschein
Die stille Frühlingsnacht durchwachen,
Wir wollen wie zwei Kinder sein,

Du hüllst mich in Dein Leben ein
Und lehrst mich so, wie Du, zu lachen.

Ich sehnte mich nach Mutterlieb’

Und Vaterwort und Frühlingsspielen,
Den Fluch, der mich durch’s Leben trieb,
Begann ich, da er bei mir blieb,

Wie einen treuen Feind zu lieben.

Nun blühn die Bäume seidenfein
Und Liebe duftet von den Zweigen.
Du musst mir Mutter und Vater sein
Und Frühlingsspiel und Schätzelein!

– – Und ganz mein Eigen ...

DIE SCHWARZE BHOWANÉH

Die Göttin der Nacht Zigeunerlied

Meine Lippen glühn

Und meine Arme breiten sich aus wie Flammen!

Du musst mit mir nach Granada ziehn

In die Sonne, aus der meine Gluten stammen ...

Meine Ader schmerzt

Von der Wildheit meiner Säfte,

Von dem Toben meiner Kräfte.

Granatäpfel prangen

Heiß, wie die Lippen der Nacht!

Rot, wie die Liebe der Nacht!

Wie der Brand meiner Wangen.

Auf dem dunklen Schein

Meiner Haut schillern Muscheln auf Schnüre gezogen,

Und Perlen von sonnenfarb’gem Bernstein

Durchglühn meine Zöpfe wie Feuerwogen.

Meine Seele bebt,

Wie eine Erde bebt und sich auftut

Dürstend nach Luft! Nach säuselnder Flut!

Heiße Winde stöhnen,

Wie der Odem der Sehnsucht,

Verheerend wie die Qual der Sehnsucht ...

Und über die Felsen Granadas dröhnen

Die Lockrufe der schwarzen Bhowanéh!

MEINE SCHAMRÖTE

Du! Sende mir nicht länger den Duft,

Den brennenden Balsam

Deiner süßen Gärten zur Nacht!

Auf meinen Wangen blutet die Scham

Und um mich zittert die Sommerluft.

Du ... wehe Kühle auf meine Wangen

Aus duftlosen, wunschlosen

Gräsern zur Nacht.