Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2022, Pio X. Perduto
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7543-6575-5
Spätestens seit es Presseberichte gibt, dass in weltweit führenden Auktionshäusern digitale Kunstwerke für Millionenbeträge verkauft wurden, hat sich womöglich der eine oder andere Kunstschaffende gefragt, ob hier nicht auch für sie oder ihn eine Einkommensquelle schlummern könnte. Manche sind bereits auf den Zug aufgesprungen und haben teilweise namhafte Einnahmen erzielt, andere haben – scheinbar – dasselbe getan, allerdings neben Zeit womöglich auch noch Geld verloren.
Ich selbst, ebenfalls Kunstschaffender, habe mir dieselbe Frage gestellt. Auch ich habe mich zunächst von den vielen kryptischen Begriffen wie Blockchain, Hashing, Kryptowährung, Ethereum, Non Fungible Tokens etc. abschrecken lassen. Doch irgendwann wurde die Neugier größer und ich setzte mich mit den Begriffen auseinander. Dabei lernte ich einerseits, was sich hinter all diesen fremdartigen Begriffen verbirgt, und andererseits habe ich auch selbst eigene digitale Kunstwerke online angeboten und bereits verkauft. Allerdings lassen die Millionen zugegebenermaßen noch auf sich warten! Trotzdem: Für den Anfang bin ich enorm zufrieden und freue mich sowohl über Einnahmen aus Verkäufen, wie auch über solche aus den Wiederverkäufen durch meine Käufer (falls Sie sich das noch nicht vorstellen können, machen Sie sich keine Gedanken darüber, wir werden das im Verlauf dieses Buches detailliert besprechen).
Allerdings habe ich relativ schnell festgestellt, dass es nicht einfach reicht, interessante Werke zu erstellen und irgendwo ins Internet zu stellen. Das machen weltweit tausende Menschen und aus dieser Masse herauszustechen und entsprechende Umsätze zu erzielen ist etwa genauso wahrscheinlich, als würden Sie täglich eine Kleinanzeige in einer beliebigen Zeitung schalten, dass man bei Ihnen Kunst kaufen kann. Womöglich würden Sie tatsächlich einen Interessenten auf diesem Weg finden. Es würde sich dabei allerdings vermutlich um einen Zufall handeln.
Wollen Sie also mit NFT erfolgreich werden und wiederkehrende Einnahmen aus Ihrer Kunst generieren, so gilt es einige weitergehende Maßnahmen zu ergreifen. Dabei gibt es viele Wege und manche davon führen einfacher, andere schwieriger oder mit größeren Umwegen und viel Aufwand zum Ziel. Diese Erfahrungen habe ich bereits gemacht und im vorliegenden Buch möchte ich Ihnen sozusagen eine Abkürzung anbieten. Statt alle Fehler – die ich selbst gemacht habe und die mich teilweise auch viel Geld und Zeit gekostet haben –selbst zu machen, biete ich Ihnen hier die Möglichkeit an, von meinen Erfahrungen zu profitieren und damit quasi schon aus der Pole-Position zu starten.
Ich wünsche Ihnen mit Ihrer Kunst und deren Vermarktung viel Erfolg und wünsche Ihnen, dass Sie mithilfe der Erkenntnisse und Informationen aus diesem Buch ein solides Zusatzeinkommen schaffen können, dass es Ihnen erlaubt, sich weiterhin Ihrer Kunst zu widmen. Dabei schon einmal vorab: Die Informationen in diesem Buch sind wertvoll – in jedem Fall zu wertvoll, um sie nur zu lesen und dann wieder zu vergessen.
Das Buch kann Sie in der Vermarktung Ihrer Kunst unterstützen. Das setzt aber voraus, dass Sie aktiv werden und handeln!
Viel Erfolg dabei wünscht Ihnen
der Autor
In diesem Buch finden Sie auch Screenshots von Webseiten. Diese sind selbstverständlich als Zitat zu verstehen und nicht mein Werk. Die Quelle ergibt sich aus dem Kontext. Es kann sein, dass sich Bildschirmdarstellungen im Verlauf der Zeit verändern werden.
Die im Buch genannten Preise können abhängig von Kursentwicklungen, Nachfragen, Anpassungen an Preislisten etc. stark schwanken. Es empfiehlt sich in jedem Fall, die aktuellen Preise vor dem Einstellen und Verkaufen von NTFs zu verifizieren, um Angebote so gestalten zu können, dass diese auch zu tatsächlichem EInkommen führen und nicht nur Kosten verursachen.
Wenn wir uns über NFTs unterhalten, sollten wir uns zunächst darüber im Klaren werden, was NFTs, Non Fungible Tokens, sind. Ich möchte dies in den folgenden Unterkapiteln angehen:
Achtung: Dies ist kein Buch für Techniker oder Menschen, die die hinter NFT stehende Technik im Detail verstehen wollen. Dafür gibt es andere Publikationen. Wir wollen uns im Rahmen dieses Textes nur soweit mit den technischen Grundlagen auseinandersetzen, um die Zusammenhänge zu verstehen, welche wir brauchen, um mit NFT erfolgreich zu sein.
Wenn wir NFTs verstehen wollen, sollten wir uns zunächst kurz mit der Entwicklung des Internets auseinandersetzen.
Zu Beginn, in den 1990er-Jahren, war das Internet eine Plattform, auf die Menschen zugriffen, um sich dort Informationen zu beschaffen. Die meisten Menschen konnten nicht wirklich eigene Inhalte publizieren oder wenn, dann nur auf einer äußerst rudimentären Ebene. Um eine Webseite zu gestalten, mussten Menschen über gewisse technische Fähigkeiten verfügen. Es galt HTML und für Anwendungen, welche über das Darstellen von fixem Text hinausgingen, auch weiterführende Programmiersprachen zu beherrschen. Das schloss einen großen Teil der Menschen von der Publikation eigener Inhalte aus. Sie nutzten das Internet entsprechend, um von anderen – oft von Firmen und Organisationen – bereitgestellte Inhalte zu konsumieren.
In den 2000er-Jahren entwickelte sich das Internet weiter Dies wurde selbstverständlich zu einem guten Teil möglich, weil die Nutzerzahlen stetig zunahmen und dadurch viel mehr Geld in Entwicklungen floss. Auch setzten sich immer mehr Menschen aktiv mit dem Internet und den zugrunde liegenden Mechanismen und Techniken auseinander. In dieser Zeit wurden Plattformen wie Twitter, Facebook, Instagram etc. groß. Benutzer waren nun nicht mehr nur Konsumenten. Sie waren in der Lage, auf einfache Art eigene Inhalte wie Texte, Bilder, Grafiken, Videos, Soundfiles etc. ins Internet zu laden und einem weltweiten Publikum zugänglich zu machen. Dazu brauchen sie kein vertieftes technisches Verständnis mehr oder besondere technische Fähigkeiten. Mit der Kamera in einem Mobiltelefon ließen sich Bilder und Videos aufnehmen, mit teilweise kostenlos verfügbaren Apps ließen sich diese auf Wunsch bearbeiten und schließlich auf unterschiedliche Plattformen laden.
Nun, in den 2020er-Jahren, kommt es zu einem weiteren Quantensprung in der Technik und Anwendung des Internets und dieser hängt zu einem guten Teil mit einer Technologie zusammen, welche wir uns etwas später noch genauer betrachten werden: mit der Blockchain-Technologie. In diesem Kontext werden die Nutzer des Internets immer mehr auch zu Mitbesitzern und Mitbetreibern. Wir stehen erst am Beginn dieser Entwicklung, aber schon heute ist zu erkennen, dass es sich hier um einen Quantensprung in der Entwicklung handelt, welcher dazu führt, dass wir als Internet-Benutzer von irgendwelchen großen Betreibern immer unabhängiger werden. Kryptowährungen, NFTs, Smart Contracting u. v. a. sind erst ein Beginn dessen, was diese Technologie in den kommenden Jahren hervorbringen kann.
Wenn Sie sich mit dem Thema NFT auseinandersetzen, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass Sie zumindest ein grundlegendes Verständnis dessen haben, was ein NFT oder ein Non Fungible Token ist. Lassen Sie uns die Frage trotzdem kurz ansprechen, um sicherzustellen, dass wir alle vom gleichen Sachverhalt sprechen.
Als kunstschaffende Person kennen Sie wahrscheinlich diese Situation: Sie haben ein Werk – ob nun ein visuelles, akustisches oder einen oder mehrere (andere) Sinne ansprechendes Werk – geschaffen. Lassen Sie uns der Einfachheit halber annehmen, es handele sich um ein visuelles Werk, beispielsweise um ein Ölgemälde. Sie könnten zwar ein zweites Gemälde zum gleichen Thema erschaffen, aber es würde sich dabei nie um eine hundertprozentige Kopie handeln.
Unterschiede in Farbauftrag, Pinselstrich u. v. a. wären womöglich nicht auf den ersten Blick, wohl aber bei einer eingehenden Analyse wahrnehmbar. Natürlich können Sie das Bild auch fotografieren und als Fotografie oder Druck weitergeben, ja, Sie könnten es womöglich sogar einscannen und von einem Malroboter tausende Kopien anfertigen lassen. Trotzdem gäbe es tatsächlich nur ein Original. Hätten Sie dagegen eine Druckgrafik realisiert, kann es sein, dass Sie eine gewisse Anzahl von Abzügen erstellen, welche Sie nummerieren und signieren. Somit gibt es eine überschaubare Anzahl von Originalen.
Man kann sich nun allerdings fragen, warum nun das, was wir als Original wahrnehmen, viel wertvoller ist als beispielsweise eine Kopie oder gar ein Druck. Freuen wir uns weniger über die Farben, den Ausdruck, die Bildaussage? Wie kann es sein, dass ein Gemälde von Vincent van Gogh nur, weil er es selbst gemalt hat, einen Millionenwert besitzt, während ein Kunstdruck mit exakt denselben Dimensionen und Farben für die Kosten eines Abendessens zu haben ist? Wenn Sie beide Bilder mit etwas Abstand betrachten, können Sie womöglich nicht einmal einen Unterschied erkennen.
Der Wertunterschied hat nicht so viel mit der Bildaussage zu tun, sondern vielmehr mit der Seltenheit, welche durch Unterschriften, Zertifikate und Eigentumsnachweise festgehalten wird. Es gibt eben nur ein Originalgemälde, dagegen potentiell Millionen von Reproduktionen. Diese Zertifikate, welche sicherstellen sollen, dass es sich bei einem Gemälde tatsächlich um ein Werk von Vincent van Gogh handelt – und es nicht beispielsweise von einem begabten Fälscher erstellt wurde – bieten für den Käufer einen Wertnachweis, der es ihm erleichtert, das Werk auch wiederum weiterverkaufen zu können, wenn er das anstrebt. Auf der anderen Seite führt dies auch dazu, dass der Käufer stolzer Besitzer eines echten, einmaligen van Gogh-Gemäldes ist.
NFTs umfassen ebenfalls Zertifikate, welche digitale Objekte eindeutig identifizieren und damit sicherstellen, dass diese weder verfälscht, vervielfältigt noch nachgeahmt werden können. Dabei kann selbstredend ein digitales Bild unendlich oft kopiert werden. Es handelt sich bei den Resultaten des Kopiervorganges aber stets um Kopien und es bleibt bei genau einem Original, dessen Status sich durch das NFT jederzeit verifizieren lässt.
Die NFT-Technologie basiert auf der Blockchain-Technologie. Frühe Formen davon lassen sich schon seit Langem nachweisen. Eine frühe Version einer Blockchain-ähnlichen Technologie wurde von David Chaum bereits 1982 beschrieben. „Bitcoins“, die heute wahrscheinlich am meisten mit der Blockchain verbundene Anwendung dieser Technologie, weisen als Geburtsjahr 2008 aus. Die für die Umsetzung von NFTs notwendigen Technologien lassen sich aber auf die Entwicklung des ERC-721-Standards zurückführen, der 2017 publiziert wurde. Mit diesem Standard wurde die Arbeit mit Token-basierten Smart Contracts möglich, welche es ermöglichten, NFTs zu erstellen und verarbeiten.
Um NFTs zu verstehen, sollten wir wissen, was mit “non fungible” gemeint ist. “Fungible” meint austauschbar. Ein typisches Beispiel für einen fungiblen Wertträger ist beispielsweise eine Banknote über zehn Euro. Sie ist austauschbar. Wenn ich meinem Gegenüber eine Banknote von zehn Euro gebe und er mir eine andere, dann haben wir zwar unterschiedliche Papiere vor der Transaktion, aber wir haben beide nach wie vor dasselbe Vermögen. Auch wenn er mir statt einer zehn Euro-Banknote zwei Banknoten für fünf Euro zurückgäbe, hätten weder er noch ich den Eindruck, durch diesen Tausch etwas eingebüßt zu haben.
Non-fungible Anlagen sind da anders. Sie sind voneinander verschieden und es gibt keine zwei, die gleich wären. Anders als beim Banknotenbeispiel wäre hier zwar auch ein Tausch möglich, aber es wäre dabei zunächst abzusprechen, wie die beteiligten non-fungiblen (NF) Anlagen zu bewerten wären. Wäre der Wert der NF1 und der Wert der NF2 gleich hoch, so dass die beiden Besitzer diese quasi einfach austauschen könnten, oder müsste der Besitzer von NF2 eventuell noch etwas drauflegen, um Wertgleichheit zu schaffen?
Lassen Sie uns dazu ein Beispiel aus dem realen Leben betrachten. Womöglich besitzen Sie ein Ölgemälde, was sich bereits seit vielen Generationen in Ihrer Familie befindet und auch wenn es nicht von Vincent van Gogh gemalt wurde, so besitzt es doch einen Wert im vierstelligen Bereich. Andererseits habe ich unlängst in einer Schuhschachtel eine Zeichnung aus meiner Kinderzeit gefunden. Wie bei Ihrem Gemälde handelt es sich bei meinem um ein Einzelstück und es wurde zudem mit sehr viel Liebe und Enthusiasmus geschaffen. Trotzdem würden Sie wahrscheinlich einen Tausch Ihres Gemäldes gegen meines als nicht gerecht empfinden. Die beiden Gemälde sind also in unserer Wahrnehmung nichtfungible.
Ein weiterer wichtiger Unterschied von fungiblen und nichtfungiblen Anlagen besteht darin, dass fungible Anlagen oft unterteilbar sind. Statt der Zehn-Euro-Banknote könnten Sie auch zehn einzelne Euromünzen nehmen, denn die jeweilige Kaufkraft ist gleichwertig. Dies ist mit unseren Gemälden ebenfalls nicht machbar.
Man könnte als Eigenschaften von NFTs benennen: