Radtouren durch malerische
Landschaften, zu reizvollen Städten
und kulturellen Highlights
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Vorwort
Willkommen in Schleswig-Holstein
Bruckmann-Tourenfinder
Piktogramme und Anforderungen
Schleswig-Holstein erfahren
DIE TOUREN
Nordseeküste
1Inselrundfahrt mit Schiffsanreise
Einmal rund um die Insel Föhr in der Nordsee
2Zu den Dünen auf Amrum
Inselrundfahrt mit zahlreichen Spaziergängen zwischendurch
3Von Bredstedt auf die Hamburger Hallig
Genusstour in der Marschlandschaft und den Salzwiesen
4Von Husum auf die Halbinsel Nordstrand
Von wegen Graue Stadt am Meer – grüne Landschaften an der Küste
5Unterwegs in der flachen Marschlandschaft
Erholung pur zwischen Friedrichstadt und Tönning
6Naturgenuss an der Nordseeküste
Auf dem Nordseeküstenradweg zwischen Büsum und SPO
7Radtour mit kurzer Wanderung ins Meer
Von Brunsbüttel an der Elbe bis Friedrichskoog
Osteeküste
8Kurzausflug nach Dänemark
Von Flensburg zum Museumbesuch nach Padborg
9Gemütliche Einkehr auf halber Strecke
Von Flensburg nach Langballigau und zum schönen Schloss Glücksburg
10Von Kappeln in die Geltinger Birk
Entlang der Ostsee bis in das Naturschutzgebiet
11Abwechslungsreicher Radgenuss bei Eckernförde
Von Windmühlen und Eichhörnchen zwischen Schlei und Ostsee
12Schnuppertour auf dem Ostseeküstenradweg
Kleine Weltreise am Meer über Kalifornien und Brasilien
13Inselrundfahrt Fehmarn
Von Hafen zu Hafen an der Ostküste der Insel
14Zu den Seebrücken an der Ostsee
Auf den Promenaden zwischen Grömitz und Travemünde
15Von Lübeck nach Travemünde
Huckepack unter der Trave hindurch
Binnenland
16Durch die kleinste Stadt Deutschlands
Genusstour an beiden Seiten der Schlei nach Arnis
17Auf den Spuren der Wikinger
Rundtour bei Schleswig an der Schlei
18Rund um den Wittensee
Leichtes Auf und Ab in den Hüttener Bergen
19Tour am Nord-Ostsee-Kanal
Radelgenuss beim Shipspotting
20Rund um den Westensee bei Kiel
Malerische Seenromantik auf schmalen Pfaden erleben
21Radtour zum geografischen Mittelpunkt
Rundtour in der Seenlandschaft von Nortorf
22Die Seenplatte der Schwentine
Auf Schlössertour von Eutin nach Plön
23Seenlandschaft und alte Bahntrassen
Von See zu See im Norden von Bad Segeberg
24Rundfahrt durch Lübeck
Kontraste zwischen urbanem Leben und Natur
25Rund um den Ratzeburger See
Unterwegs auf dem Grünen Band in zwei Bundesländern
Elbe und rund um Hamburg
26Zum Tiefpunkt Deutschlands
An der Elbe bis zur tiefsten Landstelle
27Zu einer der ältesten Kirchen
Ruhige Radrundtour von Itzehoe über Hohenaspe
28Vom Bramstedter Schloss zum Schloss von Barmstedt
Achtung: Verwechslungsgefahr
29Auf Schlössertour bei Hamburg
Von Bargteheide nach Ahrensburg und zurück
30Auf dem Elberadweg unterwegs
Flussradtour mit Besuch in vier Bundesländern
PS
Register
Impressum
Leicht
2Zu den Dünen auf Amrum
3Von Bredstedt auf die Hamburger Hallig
5Zwischen Friedrichstadt und Tönning
6Zwischen Büsum und St. Peter-Ording
13Inselrundfahrt Fehmarn
15Von Lübeck nach Travemünde
17Rundtour bei Schleswig an der Schlei
18Rund um den Wittensee
23Im Norden von Bad Segeberg
24Rundfahrt durch Lübeck
30Auf dem Elberadweg unterwegs
Mittel
1Rund um die Insel Föhr
4Von Husum auf die Halbinsel Nordstrand
8Von Flensburg nach Padborg
9Von Flensburg nach Langballigau
10Von Kappeln in die Geltinger Birk
12Auf dem Ostseeküstenradweg
14Zwischen Grömitz und Travemünde
16Nach Arnis
19Am Nord-Ostsee-Kanal
20Rund um den Westensee bei Kiel
21Rundtour in der Seenlandschaft von Nortorf
22Von Eutin nach Plön
26An der Elbe entlang
27Rundtour von Itzehoe über Hohenaspe
28Vom Bad Bramstedter Schloss zum Schloss Barmstedt
29Von Bargteheide nach Ahrensburg
Schwer
7Von Brunsbüttel bis Friedrichskoog
11Bei Eckernförde
25Rund um den Ratzeburger See
leicht |
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mittel |
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schwer |
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Fahrzeit |
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Höhenunterschied |
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Weglänge |
Tour |
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Tourenvariante |
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Richlungspfeil |
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Ausgangs-/ Endpunkt der Tour |
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Bahnlinie mit Bahnhof |
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S-Bahn |
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Tunnel |
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Seilbahn, Gondelbahn |
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Bushaltestelle |
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Parkmöglichkeit |
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Hafen |
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Autofähre |
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Personenfähre |
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Flugplatz |
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Kirche |
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Kloster |
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Burg/Schloss |
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Ruine |
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Wegkreuz |
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Denkmal |
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Turm |
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Leuchtturm |
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Windpark |
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Windmühle |
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Mühle |
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Hotel, Gasthof, Restaurant |
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Jausenstation |
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Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter) |
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Schutzhütte, Berggasthof (Sommer) |
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Unterstand |
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Grillplatz |
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Jugendherberge |
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Campingplatz |
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Information |
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Museum |
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Bademöglichkeit |
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Bootsverleih |
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Sehenswürdigkeit |
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Ausgrabung |
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Kinderspielplatz |
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schöne Aussicht |
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Aussichtsturm |
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Wasserfall |
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Randhinweispfeil |
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Maßstabsleiste |
HERZLICH WILLKOMMEN IM »ECHTEN NORDEN«, wie sich das Bundesland Schleswig-Holstein selbst vermarktet. Das Land zwischen den Meeren bietet eine große Vielfalt und Abwechslung, sowohl in Sachen Natur als auch bei den vielen bezaubernden Städten und Ortschaften. Wer glaubt, in Deutschlands nördlichstem Bundesland radelt man nur durch flache Landschaft, in der man stets von Schafen angeblökt wird, der irrt. Selbst die Küstenabschnitte der Nord- und Ostsee können kaum unterschiedlicher sein. Im Westen von Schleswig-Holstein zeigt sich die Nordsee oft rau und regelmäßig sogar gar nicht. Dann herrscht Ebbe, was der Küste mit seinen Salzwiesen einen ganz besonderen Charme gibt. Dahingegen wirkt die Ostsee mit ihren langen Stränden beinahe schon harmlos. Doch beide Küstenabschnitte lassen sich wunderbar mit dem Rad erkunden. Sowohl die Radfernwege als auch die kurzen regionalen Rundkurse ermöglichen ein angenehmes Kennenlernen der Küstenlandschaft. Das gilt natürlich auch für die Inseln, die ebenfalls in beiden Meeren gut auf dem Rad erkundet werden können. Aber auch das Landesinnere lockt mit zahlreichen Radwegen und Rundkursen. Auf den Blick aufs Wasser muss man dabei aber lange nicht verzichten. Viele Seen erfreuen das [R]adlerauge und lassen sich an ihren Ufern umrunden oder der Reihe nach besuchen. Gleiches gilt natürlich auch für die anderen Gewässer wie Schwentine, Schlei, Trave oder den Nord-Ostsee-Kanal, den man auf voller Länge zwischen Nord- und Ostsee erradeln kann. Doch Schleswig-Holstein ist nicht nur flach, wie man vor allen Dingen im Südosten des Landes bemerken wird, wenn die Wadenmuskulatur ein wenig mehr gefordert wird. Und zu guter Letzt bleiben natürlich noch die vielen von Menschenhand geschaffenen Sehenswürdigkeiten, wie die Schlösser Ahrensburg, Eutin, Plön, Glücksburg oder die Altstadt von Lübeck voller Stolz beweisen. Sie alle lassen sich ebenfalls wunderbar mit dem Rad bereisen.
Es gibt also jede Menge zu entdecken – im echten Norden.
Herzliche Grüße und viel Spaß beim Radeln
Michael Moll
Als der »echte Norden« bezeichnet sich das Bundesland zwischen den Meeren. Echt sind auf jeden Fall die Fakten, die Schleswig-Holstein zu bieten hat und manches Mal erstaunen lassen.
Lange Radfernwege
Es gibt viel zu tun, wenn man sich alleine nur mit den längsten Fernradwegen in Schleswig-Holstein befasst. Der Abschnitt des Nordseeküstenradweges misst etwas mehr als 300 Kilometer, auf dem Ostseeküstenradweg radelt man zwischen Flensburg und Travemünde sogar ca. 440 km. Auch Radfernwege wie den Eider-Treene-Sorge-Radweg (240 km) oder den Elberadweg (170 km) sowie den Mönchsweg (340 km) teilt man sich besser in mehrere Etappen ein.
167 m
Der Bungsberg ist der höchste Gipfel
Über die Höhe von 167 Metern kann man in anderen Bundesländern nur schmunzeln, wenn es um den höchsten Punkt geht. Schleswig-Holstein ist also eher flach. Radeln kann trotzdem anstrengend werden, denn dafür gibt es jede Menge Gegenwind.
Nord-Ostsee-Kanal
Exakt 98,2 Kilometer ist der Nord-Ostsee-Kanal lang, der 1914 fertiggestellt wurde und Brunsbüttel mit Kiel verbindet.
6:1
Die Nordsee gewinnt
Fehmarn ist die einzige Ostseeinsel des Bundeslandes. An der Nordseeküste gibt es dagegen sechs Inseln sowie zahlreiche Halligen.
Dänische Südschleswiger
Rund 50 000 Einwohner des Bundeslandes gehören der dänischen Minderheit in Südschleswig an, die als ethnische Gruppe Minderheitenschutz genießt.
Möwen an der Küste
Es gibt nicht die eine Möwe. Vielmehr leben in Schleswig-Holstein zehn Möwenarten, so zum Beispiel die Sturmmöwe, die Lachmöwe und die Silbermöwe. Letztere ist der Klassiker und nicht nur wegen ihrer Größe, sondern auch mit dem roten Punkt am gelben Schnabel gut erkennbar.
Seenotretter an beiden Küsten
Rausfahren, wenn andere reinkommen – so lautet die Devise der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), für die der Autor dieses Buches bereits ehrenamtlich mehrere Wochen durch ganz Deutschland radelte, um auf die wichtige Arbeit der Seenotretter aufmerksam zu machen. Mit 25 Stationen an der schleswigholsteinischen Küste hilft die DGzRS jedem aus Seenot und kommt dabei ganz ohne staatliche Unterstützung aus. Wichtig sind die Sammelschiffchen, die an zahlreichen Orten im Bundesland aufgestellt sind und zu einer kleinen Spende bitten.
Leuchtturm
Rund 60 Leuchttürme, von denen noch 50 aktiv sind, erheben sich an der schleswig-holsteinischen Küste. Der wohl klassischste ist der rot-weiß gestreifte Leuchtturm Westerheverstrand. Er kann nördlich von St. Peter-Ording nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden.
Größter Nationalpark
Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist nicht nur der größte Nationalpark in ganz Deutschland, sondern sogar von Mitteleuropa. Der Landteil besteht überwiegend aus den Salzwiesen.
INFO
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Länge
Höhenunterschied
Fahrzeit
Einkehr |
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kindergeeignet |
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Sehenswürdigkeit |
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viel Sonne |
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schattiger Weg |
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Baden |
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ÖPNV |
ANFORDERUNGEN
LEICHT
Technisch einfache Radtour auf gut ausgeschilderten und befestigten Wegen, die außerdem durch ihre kurze Wegstrecke schnell und leicht zu befahren sind. Hierbei handelt es sich oft um Strecken, die vor allen Dingen von trainierten Radlern auch als Halbtagestour in Angriff genommen werden können.
MITTEL
Touren, die durch einzelne Abschnitte oder Begebenheiten nicht mehr als leicht eingestuft werden können, aber dennoch nicht schwer sind. Oft handelt es sich um kurze Bereiche, bei denen die etwas schlechtere Wegbeschaffenheit kein müheloses Rollen ermöglicht. Außerdem sind hier auch schon mal kurze Abschnitte entlang von Straßen zu bewältigen oder der ein oder andere moderate Anstieg zu fahren. Die meisten Touren landeten jedoch in dieser Kategorie, weil sie mit mehr Kilometern auskommen.
SCHWER
Anspruchsvollere Strecken, auf denen man sich schon alleine wegen der Länge mit Vorrat eindecken sollte. Bei den schweren Touren handelt es sich ausnahmslos um Ganztagestouren, die man nur mit entsprechender Kondition angehen sollte.
Ausgiebige Radtouren auf Inseln und Halligen sowie von Küste zu Küste. Schleswig-Holstein bietet für den Radbegeisterten etwas, was kein anderes Bundesland kann.
Das nördlichste Bundesland, das Land zwischen den Meeren. Hier lässt es sich aus mehreren Gründen wunderbar radeln. Einerseits ist Schleswig-Holstein ausgesprochen flach. Der Bungsberg als höchster Punkt des Bundeslandes misst gerade einmal 167 Meter über dem Meeresspiegel. Natürlich ist er nicht die einzige Erhebung, vielmehr liegt er innerhalb der sogenannten Holsteinischen Schweiz, die mit einer sanft hügeligen Landschaft begeistert. Aber diese Landschaftsformation ist für den Tourenradler, erst recht für denjenigen, der elektrisch unterwegs ist, keine Herausforderung. Andererseits bietet Schleswig-Holstein jede Menge Radwege. Sei es nun, ob es sich hierbei um Fernradwege handelt, wie zum Beispiel den Nordseeküstenradweg oder den Ostseeküstenradweg, oder ob es kurze Touren wie die Wikingerroute bei Schleswig sind. Neben den Themenrouten gibt es aber auch die Rad- und Fußwege, die neben einer Landstraße verlaufen und so das Radeln abseits des motorisierten Verkehres zulassen.
Die vorgeschlagenen Touren in diesem Buch sind zwischen 17 und 63 Kilometer lang. Sie reichen von einer Stadtrundfahrt mit kleinem Abstecher ins Grüne bis hin zur ausgedehnten Tour entlang der Küste oder durch die weite Landschaft. Außerdem können manche der Touren miteinander kombiniert werden. So ist für jeden Radler etwas dabei. Die Ausgangspunkte sind so gelegt, dass in den meisten Fällen ein Bahnhof bzw. ein Parkplatz in der Nähe ist. Wenn es keine Anbindung an den Bahnverkehr gibt, dann ist wenigstens eine Bushaltestelle in unmittelbarer Entfernung. Da Schleswig-Holstein eine klassische Reise- und Urlaubsregion ist, fällt es darüber hinaus nicht schwer, eine Unterkunft in der Nähe des Ausgangspunktes oder Zielortes zu finden.
Jede einzelne Tour ist einer Kategorie zugeordnet, die Sie dem Infokasten an jeder Tourenbeschreibung entnehmen können. »Stadtspaziergang«, »Naturparadies« oder »Sehenswürdigkeit« verraten Ihnen schon vorab, was Sie im Schwerpunkt auf der Tour zu erwarten haben. Die Übergänge sind dabei aber auch etwas fließend. So ist ein Stadtspaziergang in Lübeck natürlich auch gleichzeitig eine Sehenswürdigkeit. Mit etwas Vorbereitung und mithilfe dieses Buches mit seinen zahlreichen Tipps und Informationen wird es jedoch ein Leichtes sein, eine den eigenen Bedürfnissen entsprechende Tour zu finden.
Zur Planung gehört natürlich auch die Überlegung, wie der Zustand der Radwege, die Beschilderung und die Sehenswürdigkeiten rechts und links des Weges aussehen. Generell gilt, dass die Radwege gut ausgebaut sind. Sie sind überwiegend asphaltiert und, wie weiter oben schon beschrieben, meist baulich von den Straßen abgegrenzt. Überwiegend verlaufen die Touren auf Nebenstrecken und landwirtschaftlichen Nutzwegen. Hier kann es natürlich auch schon mal sein, dass die Trasse verdreckt ist oder dass Baumwurzeln die Asphaltdecke ein wenig anheben. Auch beim Radeln auf oder an den Deichen ist man in der Regel auf Asphalt unterwegs. Hier gelten übrigens besondere Regeln. Manche Deiche dürfen zwar zum Spazieren bzw. Wandern betreten werden, aber das Radeln ist dort nicht in allen Fällen erlaubt.
Die Beschilderung der schleswig-holsteinischen Radwege ist generell gut. Neben den Schildern für die Themenradwege existieren Richtungsangaben mit grüner Schrift auf weißem Grund, die mit Kilometerangaben zu weiteren Städten führen.
Schleswig-Holstein bietet nicht nur jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten, sondern auch zahlreiche Gelegenheiten, den Gaumen zu verwöhnen und den Bauch zu füllen. Die Bandbreite reicht vom einfachen Imbiss, an dem man herzhaft in ein Fischbrötchen beißen kann, bis zum gediegenen Restaurant, in dem die Radlerhose auch schon mal fehl am Platz sein könnte. Dennoch schadet es nicht, seinen eigenen kleinen Proviant mitzuführen. Im ländlichen Raum radelt man zuweilen schon mal etwas länger zwischen Feldern und Wäldern, bis ein Gasthof erreicht wird. Außerdem gibt es jede Menge Picknickplätze oder zumindest Sitzmöglichkeiten, an denen man es sich einfach bequem machen kann. Wichtig ist ohnehin die Mitnahme von Getränken bzw. Wasser. Denn das Bundesland ist von Landwirtschaft geprägt. Das bedeutet wiederum, dass entlang so mancher Strecke kaum Schatten spendende Bäume anzutreffen sind. Gleiches gilt natürlich für die schattenlosen Fahrten entlang der Deiche.
Nun möchte man fast schon sagen, dass man für die flache Landschaft in Schleswig-Holstein kein E-Bike benötigt. Doch ein Punkt wurde noch gar nicht erwähnt – der Wind. Eingefleischte Radler wissen: Der Wind kommt immer von vorne. So ganz richtig ist das natürlich nicht. Gerade an der Küste, wo der Wind überwiegend aus westlicher Richtung auf das Land trifft, kann man auch schon mal mit einer gehörigen Portion Rückenwind unterwegs sein. So beschwingt, wie man dann fährt, sollte man sich nicht zu einer extraweiten Tour verleiten lassen. Denn wenn man in die entgegengesetzte Richtung wieder zurück muss, dann wird es umso anstrengender und genau dann ist man dankbar für die Unterstützung eines E-Bikes.
Sollten Sie mal kein eigenes Rad zur Verfügung haben, dann finden Sie in vielen Orten einen Fahrradverleih. Hierbei gilt: Je touristischer ein Ort, umso mehr Mietmöglichkeiten sind vorhanden. Auf den Nordfriesischen Inseln mit ihren kleinen Ortschaften ist die Auswahl an Fahrradvermietern zum Beispiel enorm groß, während so manche Stadt im Landesinneren in dieser Hinsicht weniger zu bieten hat. So oder so, genießen Sie die Radtouren durch Schleswig-Holstein, planen Sie immer den einen oder anderen Mehrkilometer ein, der baustellenbedingt oder durch eigene Interessen anfallen kann, und erleben Sie Radgenuss pur zwischen den Meeren.
Inselhopping und entschleunigtes Radeln zwischen Ebbe und Flut
Einmal rund um die Insel Föhr in der Nordsee
Selbstverständlich kann man auch die anderen Nordfriesischen Inseln wie Amrum, Sylt oder Pellworm mit dem Fahrrad wunderbar bereisen. Auch die dazwischen gelegenen Halligen sind ein schönes Ausflugsziel. Daher ist dieser Radrundkurs auf der Insel Föhr nur als Beispiel für weitere tolle Touren auf den Inseln der Nordsee zu sehen.
FÖHRNatürlich startet man die Rundfahrt auf der Insel Föhr am Fährhafen. Wer sich dafür entscheidet, die Insel gegen den Uhrzeigersinn zu erradeln, wobei es natürlich auch möglich ist, andersherum zu fahren, der hält sich gleich nach rechts. Die Inselhauptstadt Wyk auf Föhr bleibt dann für später übrig, wenn man die Rundfahrt beendet hat. Denn am Fährhafen passiert man nur noch den Jachthafen und schon hat man Wyk auf Föhr im Rücken. Noch ein Kurzbesuch im Café Klein Helgoland und schon radelt man nordwärts am Deich entlang. Rund eineinhalb Kilometer sind es bis zum schmalen Bundixumweg, der nach links abzweigt und auf dem Sie ein wenig mehr in das Landesinnere radeln. Gleich an der ersten T-Kreuzung halten Sie sich rechts und folgen dem Siedlerweg nach links. So funktioniert die Radtour in diesem Bereich gleich noch zwei Mal. Erst rechts und an der nächsten Möglichkeit wiederum links.
Die Gefahr des Verfahrens ist hier natürlich gegeben, da immer wieder Wege abzweigen und die zahlreichen Höfe aus der Ferne ähnlich wirken und so manches Straßenschild fehlt. Aber sind wir ehrlich: Wir sind auf einer Insel, im schlimmsten Fall landet man wieder am Deich und blickt von dort aus aufs Meer. Im nordwestlichen Teil von Föhr erstreckt sich der kleine Ort Oldsum. Er wird von Nord nach Süd auf einer der vielen kleinen Querstraßen passiert, sodass man die Hauptstraße Am Stig überquert und zur Landstraße Nei Wai gelangt. Hier wenden Sie sich nach rechts und folgen der Straße für ein kurzes Stück nach Süderende.
In Süderende passieren Sie Karins Landcafé, und radeln weiter gen Süden zur weithin sichtbaren St.-Laurentii-Kirche. Sie ist im Inneren sehenswert, aber einen Blick sollte man auch auf den Friedhof werfen, der das Gotteshaus umgibt. Zahlreiche Gräber und ihre Grabsteine mit zum Teil sehr langen Inschriften erinnern an die ehemaligen Seeleute der Insel Föhr.
Tipp
SCHLESWIG-HOLSTEIN-ERFAHRUNG
Die östlichste Spitze von Föhr, das sogenannte Näshörn, befindet sich in sechs Kilometern Entfernung vom Dagebüller Hafen. Die Fährschiffe legen weiter südlich im Hafen der Inselhauptstadt Wyk an. Die Überfahrt dauert rund 50 Minuten und findet das ganze Jahr hindurch bis zu 14-mal täglich statt. Selbst der Winterfahrplan sieht bis zu 12 Abfahrten pro Tag vor. Trotz der vielen Besucher und Urlauber sowie fast 10 000 Einwohnern konnte sich Föhr eine idyllische Atmosphäre bewahren. Das größte Treiben findet im Südosten, im Hauptort Wyk, statt. Die Stadt bietet alles, was sich der Urlauber wünscht: Lange Badestrände, viel Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten und größere Einrichtungen wie ein Krankenhaus, ein Schwimmbad und ein kleiner Flugplatz lassen es an nichts mangeln. Sehr schön ist beispielsweise die Aussicht von der Strandpromenade, von der aus man am Horizont die einzelnen Warften der Halligen sehen kann.
DUNSUMVor der Kirche wenden Sie sich nach rechts in Richtung Utersum, doch schon an der ersten Möglichkeit können Sie abermals rechts abbiegen, um auf dem Dunsumer Kirchenweg links in Richtung Dunsum zu fahren. Auf dem kurvigen Weg radelt man an Feldern vorbei und überquert Wassergräben, bis man in Dunsum direkt zum Parkplatz am Deich radelt. Der Ausblick – unbezahlbar. Zu sehen ist die südlichste Spitze von Sylt und links daneben die nördlichste Spitze von Amrum. Dazwischen befinden sich der Horizont und der freie Blick auf Großbritannien – theoretisch zumindest. Aber der Ausblick auf die Nordsee ist natürlich auch schön und unterstreicht den genussvollen Aufenthalt auf dem Eiland.