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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffsbestimmungen: Kultur, Kommunikation, interkulturelle Kommunikation
2.1 Kultur
2.2 Kommunikation
2.3 Interkulturelle Kommunikation
3 Zentrale Charakteristika von Kultur für den Kommunikationsprozess
3.1 Jedes Individuum teilt seine Kultur mit seinen Mitmenschen
3.2 Individuen erlernen Kultur
3.3 Kulturwandel und Kommunikation
4 Unterscheidung von Kultur anhand wesentlicher Aspekte nach Edward T. Hall
4.1 Sprache, materieller Besitz, Verhalten
4.2 Dichte des Informationsnetzes
4.3 Kommunikationstempo und Aktionsketten
5 Kulturvergleichende Studie von Geert Hofstede
5.1 Machtdistanz
5.2 Individualismus versus Kollektivismus
5.3 Maskulinität versus Feminität
5.4 Unsicherheitsvermeidung
6 Ebenen interkultureller Kommunikation und Missverständnisse in der verbalen Kommunikation
6.1 Wahrnehmung
6.2 Denken
6.3 Verbale Kommunikation
6.3.1 Sprache in der schriftlichen Kommunikation
6.4 Missverständnisse in der verbalen Kommunikation
6.4.1 Probleme auf verschiedenen Ebenen der interkulturellen Kommunikation nach Astrid Erll
6.4.2 Weitere Ursachen für Missverständnisse in der verbalen Kommunikation
7 Verbesserung der interkulturellen Kompetenz
7.1 Interkulturelle Trainings
8 Resümee
9 Literaturverzeichnis
9.1 Internetquellen
10 Anhang
Seit 1970 herrscht Krieg und Leid in ganz Afghanistan, sodass das Leben vieler afghanischer Bürger durch den Einmarsch der Sowjetunion und durch den Widerstand verschiedener Gruppen wie den Mudjahiddin und den Taliban geprägt wurde. Frauen die sich „westlich“ kleideten, Beruf und Familie vereinten, mussten sich einem radikalen Regime unterordnen, das sie nach und nach zwang, sich zu verschleiern und ihren Beruf aufzugeben. Wer sich widersetzte und westlich orientiert war, wurde sofort mundtot gemacht. Dies bewegte viele Menschen Afghanistan zu verlassen, mit dem Ziel ein sicheres Leben in Europa zu führen. Viele Flüchtlinge wählten und wählen auch in der gegenwärtigen Zeit den riskanten Fluchtweg über Pakistan, Usbekistan und Russland. Diejenigen, die in einem europäischen Land wie zum Beispiel Deutschland sicher angekommen sind und die Anerkennung als Flüchtlinge erhalten haben, werden mit neuen Schwierigkeiten wie die der sprachlichen Kommunikation konfrontiert: Ohne fremde Hilfe können sie die Formblätter der Behörden nicht ausfüllen, den Ärzten nicht ihr Krankheitsanliegen vermitteln und schließlich sind ihnen auch Regeln, Gesetze und die Kultur in Deutschland fremd. Kumbier (2009) beschreibt dieses Phänomen wie folgt: „Das Leben in einer fremden Kultur gestaltet sich oft genauso wie das Spielen eines Spiels, dessen Regeln man nicht kennt.“ (Kumbier et al., 2009: 73). Auch nach erfolgreicher Integration der Flüchtlinge kann eine Verständigung zwischen Angehörigen unterschiedlicher Kulturen unter Umständen sowohl im alltäglichen als auch im beruflichen Leben mit großen Schwierigkeiten verbunden sein. Durch das fehlende kulturelle Wissen und kulturelle Verständnis des Arbeitnehmers und des Vorgesetzten kann es auf der Arbeitsebene immer wieder zu kommunikativen Missverständnissen oder sogar zu Konflikten kommen, welche die Qualität der Zusammenarbeit stark beeinträchtigt.
Anlässlich der oben genannten Situationen beschäftigt sich diese Arbeit mit der interkulturellen Kommunikation mit einem besonderen Gewicht auf Missverständnisse in der verbalen Ebene der Kommunikation. Dabei wird das Ziel verfolgt, die relevanten Begriffe und Teilaspekte der interkulturellen Kommunikation zu beleuchten sowie die Ursachen von Missverständnissen und Problemen in der verbalen Kommunikation aufzuzeigen. Hierbei ist die Intention darauf aufmerksam zu machen, dass nicht nur kulturelle Unterschiede in der Sprache vorhanden sind, sondern auch in bestimmten Denkmustern und Verhaltensweisen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig für interkulturelle Missverständnisse sensibilisiert zu werden und sich interkulturelle Grundkompetenzen anzueignen.
Im ersten Teil werden die theoretischen Grundlagen, die für das Verständnis der vorliegenden Arbeit relevant sind, vorgestellt und definiert. Hierbei finden der Kultur- und Kommunikationsbegriff sowie der Begriff der interkulturellen Kommunikation besondere Beachtung. Außerdem werden die zentralen Merkmale, die für den Kommunikationsprozess grundlegend sind, erörtert. Anschließend werden bedeutende kulturelle Unterschiede anhand von wesentlichen Faktoren nach Edward T. Hall, dem Begründer der interkulturellen Kommunikation, vorgestellt. Darauf folgt eine kurze Analyse der hier ausgewählten kulturvergleichenden Studie von dem meistzitierten Forscher Geert Hofstede. Dabei werden einige Studienergebnisse und ihre Konzeption anhand von Beispielen beschrieben und veranschaulicht.
Im Schwerpunkt der Arbeit werden die Ebenen der interkulturellen Kommunikation vorgestellt. Es wird erörtert, wie der Mensch in seiner Wahrnehmung und in seinem Denken von seiner Kultur geprägt wird. Des Weiteren werden die Missverständnisse in der verbalen Kommunikation untersucht. Hier wird die Theorie der Professorin Astrid Erll, die sich mit den Problemen auf den verschiedenen Ebenen der Kommunikation auseinandersetzte, ausgeführt.
Nach diesem theoretischen Teil der Arbeit werden im letzten Abschnitt Methoden vorgestellt wie die interkulturelle Kompetenz verbessert werden kann. Dabei wird eine zusammenfassende Darstellung zu dem Phänomen interkulturelle Trainings gegeben, wobei die Ziele und die verschiedenen Trainingstypen erläutert werden. Exemplarisch für die Vielzahl an angebotenen Trainings, wird das Konzept des Culture-Assimilators vorgestellt und abschließend kritisch bewertet