Donald Trump gewidmet.
Dem Mann, der die versteinerten Verhältnisse
zum Tanzen bringt.

Niemand verdient seiner Güte wegen gelobt zu werden, wenn er nicht auch die Kraft hat, böse zu sein. Jede andere Güte ist meist nur Trägheit und Willensschwäche.

La Rochefoucauld

Am wenigsten aber liebe und achte ich jene Kleinen, Nichtigen, Spürnäsigen, die davon leben, daß sie Bescheid wissen und Fährte haben, jenes Bedienten- und Läufergeschmeiß der Zeit …

Thomas Mann

You shouldn’t give a shit about skin-colour, you shouldn’t give a shit about sexuality, you shouldn’t give a shit about gender, but you should be deeply suspicious of the people who do.

Milo Yiannopoulos

Leben heißt: Galle absondern.

Emil Cioran

INHALT

Vorbemerkung

Acta diurna 2016

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Personenregister

VORBEMERKUNG

Die Acta diurna haben in den vergangenen Jahren eine immer stärkere Verbreitung gefunden, so dass es kaum mehr nötig erscheint, diesen Notaten einführende Worte beizusteuern. Johannes Gross leitete den letzten Band seiner Notizbücher mit der Bemerkung ein, in ihnen sei »die Rede von Begebnissen und Begegnungen, die einer Seele vorkommen, die, nichts zu suchen, in ihrer Wirklichkeit umherläuft«. Solch interessiertgleichgültiges Flanieren scheint dem Autor der vorliegenden Betrachtungen nicht mehr vergönnt zu sein; ihm wurden die meisten Themen, wie man sagt, unter die Nase gerieben. Dass er seine Nase dann zuweilen rümpft, ist die wenig überraschende Folge.

Es mag dem Leser etwas absonderlich erscheinen, dass ein der Buntheit gewidmetes und dieselbe im Titel führendes, also offenkundig primär dem Optischen verpflichtetes Buch derart olfaktorisch anhebt. Doch ich versichere Ihnen, die in Rede stehende Buntheit ist auch zu riechen, sogar zu hören – und vor allem: zu spüren. Geben Sie, die Sie schon länger hier leben, sich freudig dieser irisierenden, zuweilen auch etwas irritierenden Buntheit hin! Allen anderen Menschen weiter draußen in den Ländern rufen Katja Kipping und ich zu: Schilda wartet auf Sie! (Und Charles Bronson alias Mundharmonika würde an dieser Stelle ganz sicher nicht sagen: »Irgendjemand wartet immer«, wenn er den Hartz-IV-Regelsatz kennte.)

In das hier behandelte Jahr fällt der Wechsel des Chronisten aus dem Journalismus in die Politikberatung – halb zog es, halb schob man ihn dorthin. Der Wechsel hing zusammen mit einem Bruch, und dieser sehr lose mit dem Eintrag vom 23. Januar. Ein paar stutzerhafte Opportunisten und Zeitkorrekte fanden meine kleine Etüde über die beiden Wagnerianer A. Merkel und A. Hitler geradezu hochverräterisch schlimm. Kurz strich das Auge Saurons über meinen wie immer festlich gedeckten Tisch. Ein namenloses Grauen stieg auf unter schwindenden Bäumen – –

Vor kurzem gestattete ich mir, die Aussage zu präzisieren: Was ich – und keineswegs nur ich – damals scheinbar keck formulierte, werde in verblüffend kurzer Zeit ein Gemeinplatz, ja eine Trivialität sein. Nun ist es soweit. Ein Heerrufer des Trivialen, bislang Vizekanzler und damit an den politischen Geschehnissen unbeteiligt, Sigmar der Beherzte und Beleibte, sagte in einem Interview, Merkel habe Deutschland und Europa »in eine Sackgasse geführt«. Als Ursachen dafür nannte er »Naivität oder vielleicht auch Übermut«. Das Resümee des Merkel-Stellvertreters: »Europa steht vor der akuten Gefahr, zusammenzubrechen. Die Aufbauarbeit von zwei Generationen steht vor der erneuten Zerstörung.« Und der Vorhang im Kanzleramt zerriss in zwei Stücke von obenan bis untenaus. Als Außenminister erschien Gabriel später vielen.

Analog zu den beiden Vorgängerbänden sind die ursprünglich als Online-Tagebuch erschienenen Texte für die gedruckte Version leidlich gekürzt und gestrafft, aber niemals gemildert worden. Wie immer suchte der Autor, Galle und Geifer mit Weihrauch und Myrrhe zu übertäuben. Zu übertönen? Auszuräuchern. Dass er mit seinen Prognosen seit Jahren viel zu oft richtig liegt, bedauert niemand mehr als er.

München, im Februar 2017Michael Klonovsky

ACTA DIURNA 2016

JANUAR

1. Januar

Merke: Der natürliche Feind der Vielfalt ist die Meinungsvielfalt.

2. Januar

»In der Silvesternacht kam es im Bereich des Kölner Hauptbahnhofs zu mehreren sexuellen Übergriffen auf Frauen«, meldet – warum eigentlich? – die regionale Presse. Mehr als 30 Frauen seien beschwerdeführend bei der Polizei vorstellig geworden. Eine von ihnen schilderte: »Wir wurden massiv angefasst, an den Brüsten und im Intimbereich. Die Männer lachten, griffen uns in die Haare und behandelten uns wie Freiwild. Wir schlugen um uns, weinten und hatten große Panik. Es war Horror.« Eine Siebzehnjährige berichtete: »Vor dem Hauptbahnhof wurden wir von einer Gruppe von mindestens 30 Männern umringt und eingekreist.« In der »riesigen Traube« seien ihnen nicht nur Taschen und Wertgegenstände geraubt, sie seien von den Männern auch hemmungslos begrapscht worden. »Ich hatte Finger an allen Körperöffnungen.«

Bei den Tätern handelt es sich um junger Nordafrikaner, die in der Vergangenheit bereits durch Taschendiebstähle und Drogenhandel in der Nähe des Hauptbahnhofs aufgefallen sind.

Das Typische und Zukunftsweisende an solchen, nun ja, willkommenskulturellen Missverständnissen liegt darin, dass diese in zärtlicher Geilheit auf Beutefrauen entflammten dunklen Gestalten genau wissen, in welche verteidigungsunfähige Bananenrepublik sie eingedrungen sind, was allein daraus erhellt, dass sie der Polizei offenbar als Diebe und Drogenhändler bekannt waren; doch in einer solchen Republik ist das bekanntlich kein Grund, sie vor die Tür oder hinter Schloss und Riegel zu setzen (vor die Tür geht sowieso nicht mehr, denn Frau Merkel hat alle Türen, wie weiland die 68er Kommunarden die Klotüren, aushängen lassen). Wobei man es in einer echten Bananenrepublik vermutlich nicht wagen dürfte, sich einheimischen Maiden gegenüber so zu betragen, noch dazu in einer Nacht, in welcher die halbe Stadt auf den Beinen ist, denn dort riskierte man, von den aufgebrachten männlichen Landsleuten der terrorisierten Frauen spontan gelyncht zu werden. Aber es gibt ja in Schland gar keine Landsleute mehr! Auch keine Damen und Herren übrigens, sondern nur Mitbürgerinnen und Mitbürger, davon manche, nein viele, mit (teils nur etwas vordergründigem) Migrationshintergrund, aber dass irgendwer aus dem Kreise der entwaffneten, enteierten, unter der Nazivorwurfskeule allzeit zusammenzuckbereiten männlichen Eingeborenen schwungvoll Hand anlegte bei der Landes- bzw. Landeskinderverteidigung, da sei Pegida vor! Beziehungsweise der Justizminister Maas, der solchem Rassistenpack schon in den Anfängen zu wehren wissen würde, aber hallo und willkommen!

Selbstverständlich, sage ich, wissen die heißblütigen nordafrikanischen Mitbürger vom Kölner Hauptbahnhof sehr genau, in welchen weichen, nachgiebigen, neuerdings sogar aller schützenden Grenzen weltbrüderlich entratenden Landeskörper sie eingedrungen sind, und wer wird sich wundern, dass sie auch da und dort ohne groß zu fragen in ein unverteidigtes Landeskind einzudringen versuchen? Und mal unter uns, Schwestern, es ist doch beim Wollen geblieben, oder? Die Zeugin hat gesagt, an – nicht in – den Körperöffnungen sei ihr der Willkommensdank erstattet worden, an der Tür quasi. Also hört mal auf, herumzuzicken und zur Polente zu rennen! An Weiberfastnacht wollt ihr doch auch grapschen und Krawatten abtrennen, ohne dass ein erschütterter Muselman oder Mohr euch gleich anzeigt!

PS: Bei den in Rede stehenden Afrikanern handele es sich aber keineswegs um »Flüchtlinge«, verlautbart die Polizei. Was mag das bedeuten? Dass sie schon länger zu Köln am Rhein weilen bzw. tätig sind? Womöglich gar abstammen von afrikanischen Gladiatoren aus der Colonia Claudia Ara Agrippinensium?

5. Januar

Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers erblickte in der silvesternächtlichen Frauenhatz am Hauptbahnhof »Straftaten in einer völlig neuen Dimension«. Ganz falsch. Dergleichen geschieht seit Jahrhunderten in zerfallenden Staaten, in die fremde Völkerschaften drängen. Wie normal es ist, zeigen die überaus ähnlichen Vorfälle in Hamburg und wer weiß, wo noch überall. Und wir stehen erst ganz am Anfang.

6. Januar

Alle, die jetzt behaupten, die Herkunft der Täter auf der u. a. Kölner Silvesterkirmes sei egal, sollen sich die Frage stellen, ob dergleichen Exzesse auch an braven, äußerlich als solchen kenntlichen Muslimas vollzogen worden wären.

7. Januar

Leserin ***, Juristin, schrieb mir zur Kölner Silvesterkirmes*:

»Die Herkunft der Täter ist natürlich relevant, die Herkunft und Lebensart der weiblichen Opfer halte ich jedoch beim vorliegenden Geschehen für irrelevant.

Es geht bei sexuellen Übergriffen natürlich grundsätzlich auch ums Herrschen und Terrainmarkieren, wie Sie ja selbst gestern geschrieben haben. Als Frau, die alleine in Köln lebt, kenne ich das Verfolgt- und Belästigtwerden durch muslimische Männer seit Jahren, das ist längst normal. Ich persönlich bin froh, dass das Thema jetzt ans Licht kommt. Ich habe im letzten Jahr die Konsequenzen gezogen und bin ins sichere Umland gezogen. Das nur als Hintergrund.

Unabhängig von diesen längst normalen ›täglichen Einzelfällen‹ gewinnt man jedoch ein etwas anderes Verständnis der Vorgänge in der Silvesternacht, wenn man sich die Parallelen zu den Geschehnissen auf dem Tahrir in Kairo während des ›Arabischen Frühlings‹ vor Augen führt. Auch dort wurden Frauen in großem Stil belästigt, verjagt und vergewaltigt. Wenn man die Berichte der Augenzeugen liest, könnte es sich um das gleiche Geschehen handeln. Und: Es war vollkommen egal, woher die Frauen kamen, wie sie gekleidet waren, wie sie lebten. Es gab Ägypterinnen, die mit ihren eigenen Kopftüchern gewürgt wurden.

Dort konnte man bereits nachweisen, was ich hier nur vermute: dass es sich bei den Vorgängen um konzertierte Aktionen handelte und dass zumindest ein Teil der Täter als bezahlte Söldner agierten. Das Misshandeln, Vergewaltigen und sexuelle Bedrängen von Frauen stellte auf dem Tahrir wie auch in Köln eine Kriegshandlung dar, die der Destabilisierung des Staates und Demoralisierung der Bevölkerung diente bzw. dient. Daher ist die interessante Frage hier nicht, wie eine Muslima behandelt worden wäre. Ich bin mir sicher, sie wäre bei diesen Vorgängen nicht geschont worden.

Die interessante Frage ist: Wer hat die Aktion koordiniert? Und warum?«

Ich gestatte mir die kleine Anmerkung, dass die Frauen in Kairo sich allein durch ihre Teilnahme an den Demonstrationen als Feinde des »wahren« Islam der Radikalen offenbart hatten, weshalb sie auch ein Kopftuch nicht schützen konnte. Ansonsten hat die merkwürdige Parallelität der Exzesse in mehreren deutschen, aber auch österreichischen, Schweizer und sogar finnischen Städten schon frühzeitig die Vermutung geweckt, es könne sich um ein konzertiertes Vorgehen gehandelt haben; übrigens auch dergestalt, dass manche Zeitgenossen mutmaßen, die Aktionen seien von Einwanderungsgegnern angestiftet, organisiert, vielleicht sogar bezahlt worden, womöglich von sesshaften Ausländern selber, weil man die Stimmung in Deutschland endlich kippen sehen wolle, damit Angela Merkel ihren willkommenskulturellen Amoklauf abzubrechen genötigt werde, den schließlich doch jeder Hirnbesitzer des Landes für dumm und verhängnisvoll halte. – Ich will mich an diesen Spekulationen nicht beteiligen. Mir scheint die These, dass sich der Mob an einem ohnehin exzessförderlichen Abend spontan sammelte und per Händi in bekannter Südländermanier immer mehr Kumpane zusammenrief, sich an seiner Stärke und an der Ohnmacht der Kartoffeln und Schweinefleischfresser erfreute, genüsslich das Revier markierte, sich nahm, was man vor der Nase hatte, und so einfach dem Gefühl Ausdruck verlieh, dass man dieses Land als eine Art Beute betrachte, und zwar allein aufgrund der schieren Zahl eingewanderter junger Männer – wir haben mehr Illegale im Land als von Staats wegen Bewaffnete – am einleuchtendsten. Allah schütze Angela Merkel!

9. Januar

Den »Niedergang eines Machtsymbols« hat unlängst die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung verkündet. Deutsche Spitzenmanager trügen nämlich keine Krawatten mehr. Diesen »neuen Look« hätten sie allerdings nicht selber erfunden, sondern nur »abgekupfert« bei den total hippen, trendigen und überhaupt vorbildlichen Internet-Millionären im Silicon Valley.

Davon abgesehen, dass der halsfreie »Look« so neu gar nicht ist, denn schon die Steinzeit kannte ihn, steht man etwas irritiert vor der Behauptung, es handle sich bei der Kragenbinde um ein Machtsymbol. Da woll(t)en uns die Krawattenmänner von Cary Grant bis Pep Guardiola nur ihre Macht demonstrieren? Gott, wie prosaisch.

Zur Erkenntnis, was dieses kleine Accessoire recht eigentlich bedeutet, führen die Bilder von Boxchampions, denen man Sakko und Schlips angelegt hat: Sie sehen sofort manierlich aus. Es geht um Manieren. Es geht um Ästhetik. Die Krawatte gehört zu jenen Bollwerken, die der Mensch gegen den inneren Affen errichtet hat. Dieses kleine Stück Stoff ist ein großes Stück Zivilisation und vor allem: Kultur. Kultur bedeutet immer ein Mehr an Anstrengung, egal, ob beim Bau von Kathedralen oder beim Binden eines Krawattenknotens. Das erklärt, warum sie vergleichsweise unpopulär ist. Die Gegner der Kultur sind: die Schwerkraft, das Praktische, die Eile und die Vulgarität (die man heute gern Authentizität nennt). Was Manager tun oder lassen, hat selten mit Kultur zu tun, sie dienen anderen Göttern.

Gewiss: Krawatte, Einstecktuch, Manschettenknöpfe, Maßanzug, das sind auch Distinktionsmerkmale, die schnell zum Protzgegenstand irgendwelcher Fatzkes werden können. Im Wesentlichen aber sind dergleichen Dinge da, um die Welt schöner und ihre Träger ansehnlicher zu machen. Sie mögen einerseits Rüstungen sein, aber andererseits bezeugen sie, dass man seiner Umwelt mit Achtung entgegentritt. Es gibt übrigens auch Menschen, die daheim allein für sich selbst eine Krawatte anlegen – aber das ist Champions League.

10. Januar

Eins.

»Im Rhein, im schönen Strome/ Da spiegelt sich in den Welln,/ Mit seinem großen Dome/ Das große heilige Köln.«

(Heinrich Heine, Buch der Lieder)

Zwei.

Zuerst hatten die Anschläge der Islamisten nichts mit dem Islam zu tun. Dann hatte die unkontrollierte Masseneinwanderung von vornehmlich Muslimen weder mit Kontrollverlust noch mit Muslimen und bei Lichte besehen auch nichts mit irgendwelchen Massen zu tun. Sodann wiederum hatten die Anschläge von Paris nichts mit eingewanderten Muslimen bzw. überhaupt mit wandernden Menschenbrüdern zu tun. Schließlich hatten die Jahreswechsel-Saturnalien auf der Kölner Domplatte und andernorts nichts mit Flüchtlingen zu tun.

Nachdem sich all das als empirisch nicht wirklich haltbar erwiesen hatte, erfolgte ein bestmenschlicher Rückzug in das letzte, sozusagen notbeleuchtete Erklärschema: Während auf dieser Welt Weiße vollkommen schuldhaft Straftaten gegen Nichtweiße begehen, steckt hinter den Verbrechen von Nichtweißen gegen wen auch immer stets eine die besagten Taten letztlich mildernde Ursache. Die andere Kultur etwa, aus der sie stammen, vor der sie einerseits geflohen sein mögen, die sie aber anderseits in sich tragen und als Heimat empfinden, was einen erheblichen Identitätskonflikt erzeugt (dessen Dimension ein mit sich selbst zu hundert Prozent nichtidentischer Deutscher gar nicht verstehen kann). Oder die traumatischen Umstände ihrer Flucht. Beziehungsweise Wanderung. Natürlich auch die latent rassistische, als kränkend empfundene Distanziertheit der deutschen leider immer noch Mehrheitsgesellschaft. Zuvörderst aber, und gottlob gerade nach Köln angeprangert, gehört der Aufenthalt in engen, gegen die ständigen Angriffe von Eingeborenen notdürftig mit Zäunen abgesicherten Lagern zu den nun wirklich jederfrau verständlichen Frustrationsursachen, zumal die erzwungene Untätigkeit besonders die jungen afrikanischen Männer geradezu in die Abwechslungskriminalität nötigt. Wer da nicht mal einer Maid ins Höschen langt, vereinzelt mit Eisenstangen auf andere Frustrierte eindrischt oder wenigstens ein Händi mopst, dem ist womöglich sogar von Integrationsfachleuten kaum mehr zu helfen.

Drei.

Kollege *** fühlt sich durch die Reaktion gewisser Schickeriaschachteln aus dem Refugees welcome!-Edelreservat auf die Silvesterkrawalle an die geflügelten Worte weißer Hundebesitzerinnen erinnert: »Also das hat er ja noch nie gemacht!« Doch doch, Frauchen, das hat er schon immer gemacht, Sie haben nur präventiv-indigniert weggeschaut.

Vier.

Nach dem nordrhein-westfälischen Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft GdP, der im Walten der Extremkuschler auf der Unterwäscheparty zu Köln und anderswo »eine völlig neue Dimension der Gewalt« erkannt hatte, machte Justizminister Maas dortselbst eine »neue Dimension organisierter Kriminalität« aus. Derselbe Maas weiß zugleich, dass die Zahl der Straftaten von Asylbewerbern wegen der Enge in den Lagern und in vielen deutschen Herzen so beharrlich steigt, dass Zensurmaßnahmen innerhalb der Innen- und Justizministerien sowie der Polizei eingeführt wurden. Derselbe Maas sagte in demselben Statement allerdings, dass sich die Kriminalitätsbilanz von Deutschen und Einwanderern nicht unterscheide (in absoluten Zahlen glaube ich das sogar) und man anderslautenden Behauptungen – vulgo: rechter Hetze – mit jener Entschiedenheit entgegentreten müsse, die ihm, Maas, bislang offenbar für die gleichzeitige Bekämpfung islamistischer Hetze, linker Straftatenprahlerei oder linksextremer Kämpfer gegen rechts nicht zu Gebote steht. Es ist schon erstaunlich, was für Kretins in diesem Land Ministerposten bekleiden.

Fünf.

Ich gebe aber zu, dass mich die Karrieren und Äußerungen deutscher demokratischer Kretins aufgrund der Vorhersehbarkeit nahezu sämtlicher ihrer Lebensregungen allmählich so sehr ennuyieren, dass ich überhaupt kein Fernsehen mehr schaue und die Lückenpresse nur noch lese, um da und dort aufzulachen und die Blätter hernach zum Schweißaufsaugen unters Ergometer zu legen. Abends lese ich dann zuweilen in den wenigstens vergnüglichen Memoiren aristokratischer Kretins.

Sechs.

Stopp: Maas sprach bei seinem Kriminalitätsvergleich von »Flüchtlingen«, nicht von Einwanderern. Obwohl er das gewiss nicht so meinte, wie ich es meine – in der Tat war keiner der Kölner Gangster ein Flüchtling; ein Mensch, der an Leib und Leben bedroht in ein sicheres Land flieht und dort Aufnahme findet, benimmt sich mit Sicherheit nicht so –, führt die Unterscheidung auf die richtige Spur. Vor vier Tagen erklärte Innenmister Thomas de Maizière, im vergangenen Jahr seien 1,1 Millionen »Flüchtlinge« nach Deutschland gekommen, und alle Zeitungen plapperten dieses Wort gedankenlos nach. Schauen wir nach, woher die sogenannten Flüchtlinge kommen. Selbst wenn man berücksichtigt, dass in den Aufnahmeeinrichtungen gilt: Syrer ist, wer sich als Syrer ausgibt, sind nur um die 430 000 Ankömmlinge als Syrer registriert. Dazu 120 000 Iraker. Macht 550 000. Will heißen: Von den Flüchtlingen sind 50 Prozent keine, sondern, rein staatsrechtlich betrachtet, Eindringlinge. Und wie solche haben sich die Silvesterbeutemacher und Frauenerniedriger in vielen Städten ja auch benommen.

Sieben.

Allmählich beginnt die Beute zu zappeln, mancherorts sogar sich zu wehren. Allerdings steht sie zwischen zwei Fronten: den vitalen Invasoren auf der einen, den eigenen medienverstärkten Funktionseliten auf der anderen Seite. Wer sich in einer solchen Situation geschmäcklerisch über gewisse AfD-Figuren entrüstet, gleicht jemandem, der bei steigendem Wasserpegel über die Qualität der Rettungsboote zu räsonieren anhebt. Ersaufen ist womöglich doch unangenehmer. Wer sonst sollte, wie der Genosse Marx formulierte, die versteinerten (politischen) Verhältnisse zum Tanzen bringen, nachdem die realen Verhältnisse längst die Musik dafür spielen? Das Gerede von Rechtsruck, Viertem Reich oder, noch komischer, Muslimen als den neuen Juden ist natürlich lächerlicher Unfug; die Deutschen, die 1933 ff. den Stacheldraht ausrollten oder Grenzen niederwalzten, waren, wie ihre roten feindlichen Brüder im Osten auch, junge Leute um die Zwanzig in Millionenstärke; die heutigen Deutschen haben im Schnitt die Fünfzig überschritten und lärmen bevorzugt im Internet herum, während die Straße vielerorts längst den neuen Herren gehört. Schon aus Rücksicht auf ihre Bandscheiben und andere Elementaria des knirschenden alten Leibes werden viele, zum vielleicht letzten Mal, auf eine demokratische Karte setzen.

Acht.

Ehe diese Meldung völlig untergeht: Der Präsident des Bayerischen Gemeindetags rechnet bis 2020 mit 20 Millionen Muslimen in Deutschland. Der Lückenpresse war diese Prognose wohl zu niedrig bzw. nicht sensationell genug; vielleicht hat Merkel sie aber auch bloß mit dem Nicht hilfreich!-Stempel versehen.

Neun.

Das ist aber nur die erste Welle. Nach UN-Schätzungen werden anno 2100 in Afrika statt der heutigen 1,2 Milliarden Menschen 4,4 Milliarden leben. In Europa dagegen wird sich die Bewohnerzahl von heute 738 Millionen auf 646 Millionen reduzieren. Wird sie natürlich nicht; Europa wird bloß schwarz. Möglich, dass die Religion des Friedens von dieser Welle selber mit fortgespült wird, wahrscheinlich wird sie aber hinreichend viele Proselyten machen, um als Klippe oder Fels darin zu überdauern. Selbst wenn dieser Prozess halbwegs friedlich ablaufen sollte, woran zu zweifeln ähnlich gute Gründe bestehen wie für jeglichen Zweifel an Merkels Zurechnungsfähigkeit, wird der Kontinent, von dem nahezu alles stammt, was das Leben auf diesem Planeten erträglich macht (ja, liebe Eselinnen und Esel, auch vieles Schlimme), nicht nur nicht mehr derselbe sein, sondern ein so vollkommen anderer, so dass es sich womöglich denn doch und aller Toleranz zum Trotz empfiehlt, ihn zu verlassen. Aber der weiße Mann (wenn er sich erst einmal aller rotgrünen Schlacken entledigt hat) ist findig genug, um sich irgendwo am Rande der Erde oder im Universum ein neues hyperboräisches Plätzchen zu suchen, und wenn er es sich dort wohnlich eingerichtet hat, ich wette, dann werden sie ihm wieder auf die Pelle rücken, von außen wie von innen, und ihm vorwerfen, er habe das alles nur auf Kosten der anderen erworben …

11. Januar

Eine nicht unbedingt stattliche Reihe von Öffentlichkeitsarbeitern hat auf die Silvester-Exzesse mit dem Hinweis reagiert, dergleichen sei auf urdeutschen und garantiert muslimfreien Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest doch normal. Mein Kollege Alexander Wendt stellt dazu die interessante Frage, warum sie dann niemals zuvor in einem beherzten Aufschrei dagegen protestiert haben. (Pedanten könnten freilich einwenden: Hatten sie doch auch diesmal nicht vor.)

Wendt schreibt an den Springer-Journalisten Alan Posener: »Sie gehören offenbar auch zu denjenigen, die jetzt entdecken, dass das Oktoberfest schon seit Jahren der beschwiegene deutsche Tahirplatz ist. Im Jahr 2015 hatte es bei mehr als 5 Millionen Besuchern und im Zeitraum von 14 Tagen 20 Anzeigen wegen sexueller Belästigung und eine versuchte Vergewaltigung gegeben, das nur nebenbei. Meine Fragen, gestellt teils im Zusammenhang mit einem Rechercheprojekt, teils aus anthropologischer Neugier, lauten: 1. Waren Sie einmal auf dem Münchner Oktoberfest? 2. Wenn Sie wissen, dass das Oktoberfest eigentlich der deutsche Tahirplatz ist und Rudel von Männern täglich über Frauen herfallen – warum haben Sie als Journalist den Skandal nicht längst aufgedeckt? Denn dann können ja die Zahlen der bayerischen Polizei nicht stimmen, nicht wahr?«

12. Januar

Zitat des Tages, verzapft von zwei deutschen PremiumjournalistInnen: »Die organisierten Trickdieb-Banden, die offenbar schon lange zum Kölner Hauptbahnhof gehören, bestehen wohl überwiegend aus Nordafrikanern, die schon länger in Deutschland sind – aber offenkundig nicht angekommen sind. Eine echte Perspektive sehen sie für sich nicht, sonst wären sie wohl nicht zu professionellen Dieben geworden. Sie kennen den Grundbestand der Vorurteile in der deutschen Gesellschaft. Dass sie die Urangst des älteren weißen Mannes – die nehmen uns unsere Frauen weg – auf der Domplatte in der Silvesternacht ausagiert haben, war die größtmögliche Provokation einer Gesellschaft, die sie nicht aufnehmen will.« Der ganze Altjungfernporno stand im Berliner Tagesspiegel.

»Ist das verstanden worden?«, pflegte mein Chemie-Lehrer immer zu sagen, wenn er berechtigte Zweifel hegte, dass dem so war. Also noch mal zur Sicherheit: Wenn Ihnen, meine Damen, ein Araberl oder auch ein Negerl fulminant an die »Speckmusch« (E. Henscheid) geht, ohne vorher Ihr Plazet eingeholt zu haben, dann will er bloß die Urangst des (ggf. Ihres) älteren weißen Mannes ausagieren und die Gesellschaft provozieren, die ihn bislang nur zum Hauptbahnhof statt zu Deutschland gehören ließ. Kein Grund also, irgendwelches Ge- oder gar einen #aufschrei anzustimmen; und er versteht Sie sowieso nicht.

Späterer 12. Januar

Im Grunde kann man’s oftmals bei der Selbstentlarvung belassen: Unter der Überschrift »Wahrheit ist ein zartes Gut« referiert mein Lieblingsnarr Georg Diez auf Spiegel online über die journalistische Sorgfaltspflicht, welche im konkreten Fall darin bestanden habe, über die etwas aus dem Ruder gelaufene Kölner Lingerie-Spontanparty eben erst mal drei Tage zu schweigen und dann zögerlich und zagend den einen oder anderen Übergriff einzuräumen. Dies etwas unlustig abgehakt habend (er war ja nicht dabei), geht unser Bild von einem deutschen Mann schneidig zum Gegenstoß über mit den Fragen: »Was ist mit den No-go-Areas für Ausländer oder einfach nur Politiker? In Wismar wurde diese Woche ein Politiker der Linken niedergestochen. Wo blieb da der #aufschrei?«

Er folgte am selben Tag in jenem Medium, wo Diez seine Schwurbeleien ausstellt: »Staatsanwaltschaft: Linken-Politiker soll Messerattacke erfunden haben«. Besser drei Tage warten, schon vergessen?

Sich neigender 14. Januar

Leser *** will offenkundig meine Vorurteile gegenüber deutschen Studenten in Betreff Bildungsgrad sowie Sprach- und Konversationsniveau zerstreuen; jedenfalls schreibt er mir folgenden, hier leicht gekürzt wiedergegebenen Brief:

»Verehrter und gelehrter Herr Klonovsky, die pikareske Anrede ist geliehen vom frühen Joachim Kaiser (aus der Zeit, da er noch kein Beethoven-Zombie war), aber das werden Sie wissen, sonst wären Sie bloß verehrt.

Am Montagabend kreuzte in Schwabing Martin Mosebach meinen Weg. Warum erkenne anscheinend nur ich diesen bedeutenden Mann und wo ist die ihm gebührende Menschentraube? Warum sieht er so unglücklich aus, hat er etwa noch nie eine Hochkultur untergehen sehen? Trifft er sich mit Klonovsky zur Pizza oder mit Botho bei Pegida?

So viele Fragen drängten sich mir auf, dass ich es versäumte, ihn an- und ihm meine Hochachtung auszusprechen. Das suche ich nun zu kompensieren, indem ich mich endlich an Sie wende, um Ihnen zu danken für manches, allem voran jedoch für das Führen und Veröffentlichen Ihres Online-Tagebuchs, in dessen grandiosem Humor sich Ihre glückselige Veranlagung zum Amor Fati weist.

Dieses Kompliment spreche ich aus als selbsternannter Erbe Harald Schmidts (welcher im vergangenen Jahr seinen Katholizismus mit dem zitierfähigen Satz umriss: ›Ich glaube, dass es etwas Größeres gibt als Andrea Nahles.‹) und Urheber teils bemühter Bonmots wie:

Man wird heiter älter als Ernst Jünger.

Man muss auch mal über den eigenen Talleyrand hinausblicken.

Hochhuth kommt vor dem Fall.

Ich bin gegen die Bierdeckelsteuer, weil schon Caesar an den Ideen des Merz scheiterte.

Napoleon plante zwar eine Invasion der britischen Inseln, doch mit Lord Nelson hatte England noch ein Ass im Ärmelkanal … und so fort.

Sollte es möglich sein, dass große Stilisten durch bloße Präsenz – und sei es in Schwabing auf dem Bürgersteig – ungeahnte poetische Kräfte freisetzen in Schreibenden, die ansonsten dürftig begabt scheinen? Immerhin verfasste ich am späten Montagabend meinen bisher druckreifsten Brief an Rolf Schilling. Schätzen Sie ihn? Wenn es auch zugegebenermaßen manches unfreiwillig Komische aus seiner Feder geben mag (wobei man jenen Versen natürlich Komik plausibler attestieren kann als deren Unfreiwilligkeit), so findet sich doch nach meinem Dafürhalten vieles überaus Gelungene.

Viel zu umfangreich ist dieser Text bereits geraten, dessen Summe ein schlichter Dank sein soll für Ihre Tagebuch-Einträge und Feuilletons.

Mit besten Grüßen verbleibe ich

Ihr sehr ergebener

***

(seit 2015 Student der Germanistik und Geschichte).«

15. Januar

Wie sonderbar, dass dieselben Leute, die behaupten, Nation, Staatsvolk und Landesgrenzen seien Kategorien von gestern, immer brav ihre Wohnungstür abschließen und argwöhnisch achtgeben, dass niemand außer ihnen Zugriff auf ihr Konto besitzt.

16. Januar

Als CDU und SPD im November 2013 ihren Koalitionsvertrag vorlegten – Motto: »Deutschlands Zukunft gestalten« –, fragte ich mich verwundert, was wohl der dort erstmals prominent auftauchende Terminus »Transphobie« bedeuten möge. Jener nämlich, beteuerten die Koalitionäre, müsse hierzulande neben der allseits gerügten Homophobie und über diese hinaus der Kampf angesagt werden. Nun dürfte ein erster herausragender Fall bekannt geworden beziehungsweise aufgrund der üblichen Mechanismen doch eher unbekannt geblieben sein. In Dortmund sind zwei Transsexuelle, also heute Frauen, hinter dem Hauptbahnhof von drei Jugendlichen zunächst auf Arabisch beschimpft und sodann angegriffen worden. »Euch Huren müsste man steinigen«, habe einer der drei dem Schutzsuchendenstadium offenbar glücklich Entwachsenen gerufen, und da neben den beiden dekadenten Eingeborenen gleich ein Kiesbeet die erforderliche Munition darbot, seien die Lauser sogleich zur Tat geschritten. Die beiden Nunmehr-Frauen hatten großes Glück – als die ersten Steine auf sie flogen, bog zufälligerweise ein Streifenwagen der Polizei um die Ecke. Die »nordafrikanischen Täter« im Alter von 16 bis 18 Jahren wurden festgenommen, der Ältere, ein hinreichend bekannter Intensivtäter, sitzt jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft. Die erste Steinigung auf deutschem Boden muss sich noch etwas gedulden.

Den Qualitätsmedien, Bild und Focus online ausgenommen, war dieser Zwischenfall keine Erwähnung wert, und auch die Transphobie-Bekämpfer aus den Koalitionsparteien beschwiegen ihn aus willkommenskulturellem Idealismus und weil gerade ohnehin dermaßen viel Wasser auf die Mühlen der AfD fließt.

18. Januar

Lückenpresse, x-te Fortsetzung. »Hamburg: Prügelei bei Kinderfußballturnier – mehrere Verletzte«, meldet Spiegel online. »Bei einem Kinderturnier in Hamburg kam es nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung zu einer Schlägerei. Auch Erwachsene wurden handgreiflich – gegen Acht- bis Zehnjährige«.

Das ist ja wieder typisch für Kevin, Bernd und Klaus!, denkt sich der Leser. Denkt er natürlich nicht, denn er weiß genau, was in der Meldung fehlt, nämlich der Gorilla auf der Hollywoodschaukel. Es trafen aufeinander die Mannschaften Bergedorf 85 und FC Bingöl. Ein Klick zur Lokalpresse offeriert: Der FC Bingöl ist ein kurdischer Verein, der schon öfter wegen Schlägereien ins Gerede geriet. Spiegel online ist daran allerdings vollkommen unschuldig. Nur die Lokalpresse zieht nicht mit. Sind halt keine richtigen Journalisten.

20. Januar

Sie sollen, geneigter Leser, nicht glauben, mein kleiner Eckladen verwandle sich allmählich in eine medienkritische Schlupfbude. Wer mit einem Dreck ringt, mahnt ein altdeutsches Sprüchlein, bekommt, er gewinne oder verliere, dreckige Hände. Doch wenn einer wie ich, der die schwachen Spätausläufer des Stalinismus noch erlebt hat, in der Süddeutschen liest, wie eine freie Journalistin Selbstanklage erhebt – die SZ formuliert: »WDR-Autorin geißelt sich selbst« –, weil sie unter dem »Druck der Live-Situation« im niederländischen Radio »Unsinn geredet«, nämlich zu Protokoll gegeben habe, die öffentlich-rechtlichen Sender seien angehalten, über Merkels Flüchtlingspolitik eher positiv zu berichten, wenn einer wie ich bzw. nur ich dies denn also liest, kann dieser eine oder ich nicht an sich halten und muss es in seinem deutschen Deliriums-Diarium bon gré mal gré festhalten. Jeder weiß, dass die Gute nichts als die Wahrheit gesagt hat, dass die Entrüstung des Senders nur ein Sichertappt-Fühlen war, und das prompte Statement, man berichte stets »ausgewogen und unabhängig«, ein Offizialwitz ist, wie er auch in der Spätzeit der DDR gern verkündet wurde – wobei ich jenen Desinfektionszwang, der mich damals nach jedem medialen Penetriertwerden heimsuchte, noch nicht mit dem Waschdrang gleichsetzen will, den Medienkontakt derzeit regelmäßig bei mir auslöst.

Nun, wie auch immer, die molestierte Maid, als freiberufliches Callgirl besonders auf das Wohlwollen ihrer Zuhälter angewiesen, tat jedenfalls Abbitte und sprach reuig: »Mir ist das ungeheuer peinlich. Denn ich bin niemals aufgefordert worden, tendenziös zu berichten oder einen Bericht in eine bestimmte Richtung zuzuspitzen.« Auch das mag in gewisser Weise stimmen, denn während die SED-Chefpropagandisten den nachgeordneten Genossen Medienschaffenden sicherheitshalber exakt vorgaben, was sie zu melden und zu kommentieren hatten, ist der endaufgeklärte bundesrepublikanische Durchschnittsjournalist so zugerichtet, dass er selber weiß, was von ihm erwartet wird, und im Glücksfall sogar wähnt, seine eigenen Ansichten vorzutragen, während er die herrschende Tendenz so sturheil befolgt, dass unsereinem der alte Kohl-Kalauer von der Gnade der späten Geburt durch die gnadenvoll spätgeborene Rübe rauscht.

Einschub: Ich habe mir früher gelegentlich und recht amüsiert ausgemalt, wie Stasi-Chef Mielke die Generäle der Hauptabteilung Aufklärung dafür lobt, dass sie die Monitor-Sendung des grämlichen Klaus Bednarz unter ihre Fittiche genommen hätten, und sich erkundigt, was der Mann denn dafür einstreiche, woraufhin die Belobigten verlegen mit den Schultern zucken und gestehen, dass sie überhaupt nichts getan hätten, der Mann mache das ganz von allein … – Einschub beendet.

Die Selbstanklage der WDR-Domestikin geschieht nur wenige Tage nachdem der Kriminologe Christian Pfeiffer, über dessen Diagnosen ansonsten das Nessoshemd allgemeinen Gelächters gebreitet sei – er erklärte beispielsweise anno 2000 die vermeintliche Ertränkung eines Kindes durch zwanzig oder auch zweihundert Skinheads im sächsischen Sebnitz für glaubwürdig –, nachdem also dieser Gevatter Tod ausgeplaudert hat, dass man ihn im Staatsfernsehen vor einer Live-Sendung aufgefordert habe, nicht das Wort »Flüchtlinge« zu erwähnen, wenn er über Kriminalität spreche. Pfeiffer ist zwar kein Journalist, aber die Anweisung kam von Vertretern dieser Sparte, und sie ging an einen, wie man sagt, renommierten Experten, nicht an eine subalterne Freiberuflerin. Erinnern wir uns ferner daran, wie viel Zeit vergehen musste, ehe unsere Qualitätsmedien über die Silvesterkrawalle sich zu berichten buchstäblich genötigt sahen, was sie mit ihrer Sorgfaltspflicht zu begründen suchten, einer Pflicht, die in anderen Fällen keine Rolle spielt, etwa wenn in einem Dresdener Asylheim das erste schwarze Pegida-Opfer von einem afrikanischen Landsmann erdolcht wird, wenn Rechtsextremisten liberale Medienschaffende von hinten krankschubsen oder Linksparteilern ihre Kneipenrechnung in den Unterarm kerben, dass es einen Diez graust.

Spotten wir nicht, »wir alle sind schwache Menschen« (Konsul Johann Buddenbrook). Außerdem sind das alles nur Petitessen, verglichen mit der schon vor mindestens einem Jahr politisch befohlenen und bis in die Gegenwart medial beflissen befolgten Desinformation größeren Stils über kriminelle Eindringlinge aus Nordafrika. »Führende NRW-Innenpolitiker waren schon im Oktober 2014 über Straftaten durch Gruppen nordafrikanischer Männer, die in Flüchtlingsheimen in Nordrhein-Westfalen lebten, informiert. Um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen, suchten sie mit diesen Informationen zunächst aber nicht offensiv die Öffentlichkeit. Das legt zumindest das Protokoll einer Innenausschusssitzung vom 23. Oktober 2014 nahe«, meldete die Welt am 17. Januar 2016.

Dieselbe betrügerische Geringschätzung des Demos bezeugt der auf Befehl der grünroten Landesregierung exekutierte Ausschluss der AfD aus der SWR-Talkrunde vor den Landtagswahlen. Dass diese Spitzbuben, die von Demokratie offenbar nur wenig halten, quasi im selben Atemzug die Polen und Ungarn wegen staatlicher Bevormundung der Medien kritisieren, würde ich freilich nur dann für grandios erachten, wenn stichhaltige Beweise vorlägen, die Indolenz, Spaltungsirresein und moralische Hybris als Primärmotive ausschlössen.

21. Januar

Thomas Steinfeld, langjähriger Feuilletonchef der Süddeutschen, macht in einem Artikel mit u. a. Rüdiger Safranski, Reinhard Jirgl und Frank Böckelmann die »intellektuellen Wortführer einer neuen nationalkonservativen Bewegung« – also quasi von Pegida – ausfindig und dingfest, was Letztgenannter ausdrücklich begrüßt, denn »die Menschen da draußen im Land« (so A. Merkel, weniger Hüterin denn Mehrerin derselben) sollten ruhig wissen, dass auch viele Intellektuelle dächten wie sie. Steinfeld erfindet in diesem Text übrigens die »globale Nation«, freilich nur als Plapperbegriff ohne jeden Ansatz einer Definition, was das sein mag und wie in einer solchen ein Staat sein Recht setzt und seine Souveränität definiert.

Mit anderen Worten: Es handelt sich um eine Kapitulationserklärung vor der laufenden Landnahme durch überwiegend junge nordafrikanische Männer. Thilo Sarrazin hat – wie vor ihm andere auch, etwa der Schreiber dieser Zeilen, und zuletzt die New York Times – darauf hingewiesen, dass Käßmann-Deutschland gewaltige Augenwischerei betreibe, wenn man die Neuankömmlinge auf eine Gesamtbevölkerung von 80 Millionen anrechne: »Wir hatten im vergangenen Jahr rund 1,1 Millionen Flüchtlinge, davon 800 000 junge Männer. Man muss sich vergegenwärtigen, dass wir in der Altersgruppe der 15- bis 30-Jährigen nur fünf Millionen deutsche Männer haben. Die Zusammensetzung der Bevölkerung ändert sich dramatisch. Hinzu kommt: Seriöse Wissenschaftler sagen voraus, dass bis zu 80 Prozent der Flüchtlinge auf unserem Arbeitsmarkt keine Chance haben werden, weil ihnen einfachste Qualifikationen fehlen.« Die »globalisierte Nation« ist nichts als ein verwesender, in Anarchie und »molekularen Bürgerkrieg« (H. M. Enzensberger) absinkender, einstmals blühender Nationalstaat als schließliche Beute von wem auch immer. Deutschland erntet, was 40 Jahre moralische Erpressung und negative Auslese in der Politik, an den Universitäten und in den Medien gesät haben.

Es liegt, psychologisch gesehen, nahe, Kommentare wie jenen von Steinfeld als vorauseilende Bitte um ein künftiges Verschontwerden an die Adresse der eindringenden neuen Herren zu interpretieren, wobei die natürlich kein Feuilleton lesen; es handelt sich eher um ein mentales Training für künftige Anpassungsspitzenleistungen. Was ist schließlich, neben der naturhaft wirkenden Verlogenheit durch die Vermählung von Gesinnung und Brotkorb, das habituell Verbindende bei deutschen Zeitgeist-Lautsprechern? Genau: Es sind wahre Schrumpfmannsbilder, sie alle haben eine Körperspannung wie Regenwürmer. Sie sind prädestiniert, ja geknetet für Unterwerfungsgesten jeglicher Art. Nehmt die Brüder und Schwestern nicht zu ernst, wenn sie sich krümmen; sie trainieren nur.

Schön, mein Fürst, kommst du einhergeschritten:

Sterben will ich drum zu Füßen dir;

Schön bewegst du dich, mein holder Türke:

Sterben will vor deinem Wuchs ich hier.

Hafis

Sich vollendender 23. Januar

Von ihrem Amt sowie ihrer Geschlechtslosigkeit abgesehen, schienen lange Zeit kaum Ähnlichkeiten oder gar Verbindungen zwischen A. Hitler und A. Merkel zu bestehen. Mittlerweile dämmert es vielen, dass es eine womöglich fundamentale, ins Metaphysische reichende Allianz zwischen den beiden geben könnte insofern, als die heutige Kanzlerin den letzten Willen des Führers, das Verschwinden der Deutschen, zwar nicht direkt exekutiert – das erledigen sie durch ihre Kinderwunscharmut allein –, aber immerhin kolossal beschleunigt. Beim Umkreisen der Frage, was derzeit eigentlich und warum passiert, kam mir noch eine Affinität, ein Konnex, eine bislang eher übersehene geistige Wahlverwandtschaft der beiden eigenschaftslosesten deutschen Staatsführer in den Sinn: Beide waren bzw. sind Verehrer des Linksextremisten Richard Wagner, Bayreuth-Pilger, weihevoll Ergriffene (er gewiss weit kenntnisreicher als seine Nachfolgerin), beiden war bzw. ist als Topos und Option ein Finale namens Götterdämmerung geläufig, in welchem der komponierende Revolutionär und Großutopist die bisherige Welt, speziell die bürgerliche Gesellschaft, auf der Bühne dem Untergang in den Fluten und Flammen des Gerichtstages übergibt. Der deutsche Führer brachte bekanntlich die bislang eindrucksvollste Realversion dieses Großreinemachens zustande, und seine komplementäre Nachfolgerin Brünnhilde Merkel ist gerade dabei, starke Scheite zuhauf schichten zu lassen am Rand des Rheins, um das, was damals übrigblieb und sich rappelte, neuerlich einer »glodernden Lut« (E. Stoiber) bzw. eben doch einer Flut zu überantworten, welche sich über den gesamten Kontinent zu ergießen anschickt.

Bringen wir die Inkommensurabilität der weltgeschichtlichen Ausgangslage, der entfaltbaren Kräfte und der Verbrechen in Abzug und stellen wir in Rechnung, dass der eine Prozess abgeschlossen ist, während der andere gerade anläuft, dann lässt sich, halbwegs schlechten Gewissens, folgender Vergleich ziehen: Der eine, Hitler, setzte das von ihm beherrschte juvenile Volk in Marsch, die halbe Welt zu überrennen, die andere, Merkel, ruft die halbe Welt herbei, das von ihr regierte greise Volk zu überrennen; der eine akzeptierte keine fremden Grenzen, die andere akzeptiert keine eigenen Grenzen; der eine meinte es auf monströse Weise böse mit den Fremden, die andere meint es auf monströse Weise gut mit den Fremden; der eine verlangte seinem (im allerweitesten Sinne) Volk übermenschliche Leistungen beim Unterjochen fremder Völkerschaften ab, die andere verlangt ihrem (im allerweitesten Sinne) Volk übermenschliche Leistungen beim Bewillkommnen fremder Völkerschaften ab; der eine ruinierte Deutschland durch eine außer Rand und Band geratene Inhumanität, die andere ist dabei, Deutschland durch eine außer Rand und Band geratende Humanität zu ruinieren. Beiden Hauptakteuren gemeinsam indes ist der sturheile Marsch in den Kollaps, das triumphierend widervernünftige, gegen jedes Maß, gegen alle Tradition und alle Vernunft gerufene: »So – werf’ ich den Brand/ in Walhalls prangende Burg.«

24. Januar

»Herr ***«, sagte ein Bekannter über einen prominenten Opponenten der Kanzlerin, dem es an der letzten Entschiedenheit mangelt, seine Position in der Öffentlichkeit geltend zu machen, »ist ein vorsichtiger Mutiger.«

26. Januar

Formulierungsvorschlag für das Ende der Trauerrede auf eine Kanaille: »Er ist jetzt hoffentlich in einer schlechteren Welt.«

27. Januar

Mir ist heute zum ersten Mal bewusst geworden, dass Mozarts Geburtstag und die Befreiung von Auschwitz auf dasselbe Datum fallen; damit könnte der Hoffnung doch ein symbolischer Termin eingeräumt werden.

Nachtrag: Kaisers Geburtstag übrigens auch (das hätte ich als Preuße eigentlich parat haben müssen); es nimmt der Hoffnungen kein Ende.

29. Januar

Eins.

Gestern war für mich ein historischer Tag: 35 Jahre nachdem der Stasi-Major T. mein Traktätlein »Zur Kritik des DDR-Bildungssystems« beschlagnahmte (ich kam aus der Sache heil heraus, weil mein Vater mit dem Mann zusammen studiert hatte und ihm ausreden konnte, mich seinen Genossen zu überantworten; übrigens künde ich hier zum ersten Mal von T.s Dienstpflichtverletzung), ist ein Text von mir, den ein libertäres Magazin auf seiner Facebook-Seite gepostet hatte, von kalter Zensorenhand getilgt worden. Bei besagtem Text handelt es sich um meine kleine Etüde über die beiden götterdämmerungsaffinen Wagnerianer A. Hitler und A. Merkel, nachzulesen in diesem Diarium unter dem 23. Januar. Historisch ist der Vorgang, weil die Internet-Zensur, die unser Justizministerlein Maas seit langem und ausschließlich gegen »rechts« angekündigt hat, nunmehr also ins Werk gesetzt wird, und zwar offenbar nicht (nur) gegen sogenannte rassistische Hetze, sondern auch gegen das Statuieren viertelwegs geistreicher und halbwegs gewagter Analogien zum Kurs der momentanen Parteien- und Staatsführung … – historisch also, um den Faden wieder aufzunehmen, ist der Vorgang insofern, als er, aufgemerkt nun denn, unter der Mitwirkung von Frau A. Kahane alias »IM Victoria« stattfindet, die acht Jahre lang als Stasi-Spitzel »ehrlich und zuverlässig«, so ihr Führungsoffizier, Dutzende Personen aus ihrem Umfeld beobachtet und den Genossen des MfS getreulich darüber berichtet hatte, was sogar in der Wikipedia steht, obwohl dort viele ihrer Gesinnungskumpan_innen daran arbeiten, dass dergleichen Ehrenrührigkeiten nicht das Lexikon des Weltweitwissens trüben. Später schloss sich Kahane mutig dem antifaschistischen Widerstand gegen das Vierte Reich an, gründete in wiederholter Lebensgefahr die Amadeu-Stiftung und darf heute im Auftrage des Justizministers wieder in einstweilen noch beratender Funktion den Klassenfeind bearbeiten. Womit sich für mich ein Kreis schließt. Heimat ist, wo du bespitzelt, denunziert, zensiert wirst. Und wirklich heimisch bistu worden, wenn du anerkennst, dass es gut sey.

Zwei.

Ein Wort an die Gebildeten unter meinen Verächtern. Neben der kognitiven Dissonanz nimmt auch, scheint’s, die kognitive Legasthenie unter Öffentlichkeitsarbeitern ständig zu. Neuerlich halten mir ein paar hermeneutisch Hochbegabte im Empörungstremolo vor, ich hätte in besagter Etüde unsere Kanzlerin der Herzen mit dem zu Braunau am Inn einem Schmeißfliegenei entschlüpften Oberteufel und Menschheitsabschaum verglichen. Ich gestatte mir zunächst den formalen Hinweis, dass die Überschriften über meinem Text, wo immer er im Netz veröffentlicht wurde, nicht von mir stammen, denn ich setze in den Acta diurna keine; soll meinen: Jene ca. 98 Prozent der Kommentierer, die nicht über die Lektüre einer Headline hinauskommen, weil’s ihnen sofort höllisch in den Fingerchen zu jucken beginnt, ihren Senf, wie man jenem gegenüber ungerechterweise sagt, dazuzugeben, kakeln ins Leere, beruhigen sich dabei aber vermittels bewährter Affektabfuhr wieder halbwegs, und so soll es meinetwegen bleiben. Sodann: Natürlich kann ich Frau Merkel mit jedem und allem vergleichen, wonach immer mir der Sinn steht, mit Claudia Schiffer, einem Schuhlöffel, einem Zierfisch, dem iranischen Präsidenten oder eben dem besagten Alien aus Braunau – indem sich wer darüber echauffiert, hat er ja ebenfalls: verglichen –, denn ohne Vergleich gelangt man schwerlich zur Differenz. In besagtem Text ist nun ausdrücklich auch von der Inkommensurabilität der Umstände die Rede, bevor das wagnerianisch Gemeinsame der beiden Akteure herausgestellt wird. Wer denn aber zwischen Vergleichen und Gleichmachen nicht zu unterscheiden versteht, möge sich vielleicht in die Mysterien der Sterbehilfe einlesen und/oder für immer schweigen.

Drei.

Nein, ich bin nicht »auf« Facebook, und ich werde mich weiterhin fernhalten. Die Gründe finden Sie unter: Zwei. Außerdem bin ich sehr empfindlich gegenüber sozialem Mundgeruch und dem penetranten Odium der Zeitgenossenschaft.

Vier.

Folgende Perspektive auf meine Fingerübung gibt es auch noch, und sie sei niemandem vorenthalten: »Oft sind Sie meine einzige Freude, wenn ich meine tägliche Rundschau im Netz durchführe«, notiert Leser ***. »Diesmal allerdings haben Sie es geschafft, mir einige Ekel-Schauer über den Rücken zu jagen. Die Einordnung der aktuellen Lage und ihrer Akteure unter Zuhilfenahme der Werke des Meisters ist absolut unangebracht und geradezu obszön!«

Fünf.

In der ersten existentiellen Krise dieses (freilich von seinen sogenannten intellektuellen Wortführern jahrzehntelang mental sturmreif geschossenen) Landes seit der Höllenfahrt der NS-Diktatur versagt die Staatschefin mitsamt dem sogenannten Parlament vollständig und geradezu methodisch, weil sie, unkultiviert, historisch ahnungslos, als Lakaiin erst der Sowjets, später der Amerikaner konditioniert, eben nicht die Kanzlerin Deutschlands ist, sich gar nicht als eine solche empfindet, sondern eher wähnt, die Verwalterin eines ihr politisch zugeteilten Gebietes zu sein, das weder historisch noch sittlich noch kulturell noch, horribile dictu, irgendwie ethnisch zusammenhängt und in dem, wie sie selber formulierte, eben »möglichst viele Menschen« leben sollen.

Sechs.

Was nun die Zusammensetzung dieser möglichst vielen hierzulande leben sollenden Menschen angeht: »Entsetzt« hat, laut Bild,