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Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung
Abstract
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Ablauf
2 Mindestlohn in Deutschland
2.1 Allgemeiner Überblick
2.2 Diskussion vor der Einführung
2.2.1 Befürworter
2.2.2 Kritikpunkte
2.2.3 Stand der empirischen Forschung
2.3 Mindestlohngesetz
2.3.1 Darstellung des Gesetzes
2.3.2 Rechtsverordnungen
2.3.3 Rechtsprechung
2.4 Diskussion nach der Einführung
2.4.1 Meinungen
2.4.2 Stand der empirischen Forschung
2.5 Kritische Reflexion
3 Das bayrische Handwerk
3.1 Allgemeiner Überblick
3.2 Handwerksberufe
3.3 Tarifliche Koalitionen
3.4 Branchenmindestlöhne
3.5 Standpunkt zum Mindestlohn
3.5.1 Vor der Einführung
3.5.2 Nach der Einführung
3.6 Wirtschaftslage
3.7 Kritische Reflexion
4 Empirische Untersuchung
4.1 Forschungsfragen
4.1.1 Betroffenheit
4.1.2 Bewertung
4.1.3 Korrekturbedarf und politische Forderungen
4.1.4 Unterscheidungskriterien
4.2 Methodisches Vorgehen
4.2.1 Methodenwahl
4.2.2 Fragebogenkonstruktion
4.3 Stichprobenkonstruktion
4.4 Durchführung der Befragung
4.4.1 Pre-Test
4.4.2 Durchführung
4.5 Datenauswertung
4.5.1 Datenaufbereitung
4.5.2 Datenanalyse
4.6 Kritische Reflexion
5 Auswertung und Interpretation
5.1 Beschreibung der Stichprobe
5.1.1 Handwerksberufe
5.1.2 Bezirk
5.1.3 Rechtsform
5.1.4 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
5.1.5 Tarifbindung
5.1.6 Lohnhöhe
5.1.7 Umsatz
5.2 Betroffenheit
5.3 Allgemeine Bewertung
5.4 Detaillierte Bewertung
5.4.1 Höhe
5.4.2 Wirtschaftliche Entwicklung
5.4.3 Belastungen und Auswirkungen
5.4.4 Reaktionen
5.5 Korrekturbedarf und politische Forderungen
5.6 Kritische Reflexion
6 Schlussbetrachtung
6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
6.2 Weiterführende Forschungsfragen
7 Literaturverzeichnis
Anhang
A Anlage B der Handwerksordnung
B Handwerksberufe und –gruppen
C Anschreiben E-Mail
D Erinnerungs-E-Mail
E Fragebogen
F Quellennachweis der Fragen und Items
G Codeplan
H Datenmatrix
I Häufigkeitsverteilung
J Mittelwerte und Standardabweichung
Zum 01.01.2015 wurde in Deutschland erstmals ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro eingeführt. Der Einführung ging eine jahrelange Debatte über die Chancen und Risiken sowie Vor- und Nach-teile voraus. Auch in der Wissenschaft war die Frage, wie sich ein Mindestlohn auf die Wirtschaft auswirkt, umstritten und der Stand der empirischen Forschung nicht eindeutig. Zwei Jahre nach Einführung des Mindestlohns zeigen erste Untersuchungen, dass die von den Kritikern prognostizierten negativen Effekte bisher nicht eingetreten sind. Die Erforschung der Auswirkungen des Mindestlohns in Deutschland steht allerdings aufgrund des kurzen Zeit-raums seit seiner Einführung sowie der aktuell guten wirtschaftlichen Situation in Deutschland noch an ihren Anfängen, sodass es weiterer Untersuchungen bedarf.
Mit dieser Arbeit soll daher ein Beitrag zur Erforschung der Auswirkungen des Mindestlohns geleistet werden, indem untersucht wird, wie sich der Mindest-lohn auf das bayerische Handwerk ausgewirkt hat und von diesem bewertet wird. Hierzu wurden unterstützend zu den theoretischen Erkenntnissen 422 Handwerksbetriebe aus ganz Bayern mittels eines standardisierten Online-Fragebogens befragt.
Insgesamt zeigt sich, dass sich die wirtschaftliche Situation im bayerischen Handwerk seit der Einführung des Mindestlohns gut entwickelt hat. Nur ein geringer Anteil der Handwerksbetriebe ist direkt vom Mindestlohn betroffen und auch die Auswirkungen werden eher als gering eingeschätzt. Unter den Befragten wird der Mindestlohn überwiegend positiv bis neutral und unter den Verbandsvertretern eher kritisch gesehen. Korrekturbedarf zeigt sich bei den Dokumentations- und Aufzeichnungspflichten, bei Ausnahmeregelungen für Praktikanten, bei der Konkretisierung des Mindestlohngesetzes und bei den Haftungsrisiken.
As of January 1, 2015, a nationwide statutory minimum wage of 8.50 Euro was introduced for the first time in Germany. The introduction was preceded by a lengthy debate discussing the opportunities and risks as well as the ad-vantages and disadvantages in raising the minimum wage. In science as well, the question of how a minimum wage affects the economy was controversial and the state of empirical research is not clear. Two years after the introduction of the minimum wage, preliminary investigations show that the negative effects projected by the critics have not yet occurred. Due to the short time period since the introduction of this statute resulting in the lack of data, further research on the impact of minimum wage in Germany must be conducted.
The aim of this work is to contribute to the study of the effects of the minimum wage. It is investigated how the minimum wage has been and is valued by Bavarian crafts. To this end, 422 manual workplaces from all over Bavaria were consulted by means of a standardized online questionnaire.
Overall, the economic situation in Bavarian crafts has been well developed since the introduction of the minimum wage. Only a small proportion of trades-people are directly affected by the minimum wage and the effects are considered to be rather low. Among the respondents, the minimum wage is seen as being mostly positive to neutral and among the association's representatives rather critical. There is a need for corrections in the documentation and recording requirements, in the case of exemptions for trainees, in the concretization of the minimum wage legislation and in the case of liability risks.
Abbildung 1: Geschäftslage des Handwerks
Abbildung 2: Allgemeine Bewertung
Abbildung 3: Detaillierte Bewertung - Höhe
Abbildung 4: Datenmatrix
Tabelle 1: Mindestlöhne in Europa und der Welt
Tabelle 2: Daten zum Handwerk
Tabelle 3: Anlage A der Handwerksordnung
Tabelle 4: Auszug aus der Anlage B der Handwerksordnung
Tabelle 5: Betriebe nach Handwerksgruppen
Tabelle 6: Tarifliche Mindestlöhne im Handwerk
Tabelle 7: Wirtschaftslage im Deutschen Handwerk
Tabelle 8: Konjunkturdaten des bayerischen Handwerks
Tabelle 9: Stichprobe je Bezirk
Tabelle 10: Beschreibung der Stichprobe - Handwerksberufe
Tabelle 11: Häufigkeitsverteilung - Handwerksgruppen
Tabelle 12: Verteilung der Stichprobe auf die Bezirke
Tabelle 13: Rechtsform
Tabelle 14: Zeitraum der Beschäftigung
Tabelle 15: Beschäftigung
Tabelle 16: Tarifbindung
Tabelle 17: Niedrigster gezahlter Lohn
Tabelle 18: Umsatz
Tabelle 19: Betroffenheit
Tabelle 20: Allgemeine Bewertung - Deutschland, Branche, Betrieb
Tabelle 21: Detaillierte Bewertung - wirtschaftliche Entwicklung
Tabelle 22: Belastungen und Auswirkungen
Tabelle 23: Detaillierte Bewertung - Reaktionen
Tabelle 24: Korrekturbedarf und politische Forderungen
Tabelle 25: Anlage B der Handwerksordnung
Tabelle 26: Handwerksgruppen I - VI
Tabelle 27: Handwerksgruppe VII
Tabelle 28: Quellennachweis der Fragen und Items
Tabelle 29: Codeplan Item 1.1 - 1.3
Tabelle 30: Codeplan Item 2.1 - 2.2
Tabelle 31: Codeplan Item 3.1 - 3.22
Tabelle 32: Codeplan Item 4.1.1 - 4.1.9
Tabelle 33: Codeplan Item 5.1
Tabelle 34: Codeplan Item 5.2 - 5.8
Tabelle 35: Häufigkeitsverteilung - 1.1
Tabelle 36: Häufigkeitsverteilung - 1.2
Tabelle 37: Häufigkeitsverteilung - 1.3
Tabelle 38: Häufigkeitsverteilung - 2.1
Tabelle 39: Häufigkeitsverteilung - 2.2
Tabelle 40: Häufigkeitsverteilung - 3.1
Tabelle 41: Häufigkeitsverteilung - 3.2 - 3.5
Tabelle 42: Häufigkeitsverteilung - 3.6 - 3.21Reaktionen
Tabelle 43: Häufigkeitsverteilung - 3.22.1 - 3.22.12
Tabelle 44: Häufigkeitsverteilung - 4.1
Tabelle 45: Häufigkeitsverteilung - 5.1
Tabelle 46: Häufigkeitsverteilung - 5.2
Tabelle 47: Häufigkeitsverteilung - 5.3
Tabelle 48: Häufigkeitsverteilung - 5.4
Tabelle 49: Häufigkeitsverteilung - 5.5
Tabelle 50: Häufigkeitsverteilung - 5.6
Tabelle 51: Häufigkeitsverteilung - 5.7
Tabelle 52: Häufigkeitsverteilung - 5.8
Tabelle 53: Übersicht Mittelwerte und Standardabweichung
Mit dem Inkrafttreten des Tarifautonomiestärkungsgesetzes vom 16.08.2014 ist in Deutschland das Mindestlohngesetz eingeführt worden. Dieses hat bewirkt, dass mit Wirkung zum 01.01.2015 in Deutschland ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro gilt. Begleitet wurde die Einführung durch eine kontroverse gesellschaftliche Diskussion über die Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns. Vor allem die Wirtschaft, vertreten durch Wirtschaftsforschungsinstitute, Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände, Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern hat sich gegenüber der Festlegung einer gesetzlichen Lohnuntergrenze eher negativ geäußert. Angeführt wurde, dass ein gesetzlicher Mindestlohn die in Artikel 9 Absatz 3 GG geschützte Tarifautonomie untergrabe, zu einem Abbau von Stellen führe, die Berufschancen von Langzeitarbeitslosen verringere und zu falschen Anreizen bei jungen Menschen sowie geringerer Wettbewerbsfähigkeit führe. Demgegenüber haben die Gewerkschaften und politischen Parteien dargelegt, dass ein Mindestlohn für mehr soziale Gerechtigkeit sorge, Lohnarmut verhindere, würdigere Arbeitsbedingungen schaffe und die Binnenwirtschaft stärke.
Mittlerweile sind seit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns mehr als zwei Jahre vergangen. Darüber hinaus wurde der Mindestlohn erstmalig zum 01.01.2017 auf 8,84 Euro angehoben und einige bisher geltende Übergangsregelungen sind weggefallen.
Obschon die Evaluation des Gesetzes laut § 23 des Mindestlohngesetzes erst für das Jahr 2020 vorgesehen ist, stellt sich bereits jetzt die Frage, inwiefern sich die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns auf die Wirtschaft ausgewirkt hat.
Mit der vorliegenden Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wie sich die Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns auf die Wirtschaft ausgewirkt hat und von dieser bewertet wird. Als Teilbereich der Wirtschaft steht hierbei das Handwerk im Fokus, regional begrenzt auf das Bundesland Bayern.
Diese allgemeine Frage untergliedert sich in mehrere Unterfragen. Es soll beantwortet werden, wie die Unternehmen des bayerischen Handwerks die Einführung des Mindestlohns hinsichtlich der letzten zwei Jahre wie auch hinsichtlich der Zukunft im Allgemeinen und im Detail bewerten. Darüber hinaus soll erfasst werden, wie viele Betriebe und in welcher Art diese von der Mindestlohnregelung betroffen sind. Damit einhergehend soll eruiert werden, ob und in welcher Form die im Rahmen der Diskussion vor der Einführung des Mindestlohns genannten negativen Auswirkungen eingetreten sind und welche Forderungen das bayerische Handwerk an die Politik stellt.
Um diese Fragen zu beantworten, wird die Arbeit in einen theoretischen und einen praktischen Teil untergliedert. Der theoretische Teil umfasst die Kapitel zwei und drei. Im Kapitel zwei wird der Mindestlohn dargestellt. Hierbei wird ein allgemeiner Überblick gegeben, die Diskussion vor und nach der Einführung aufgezeigt sowie das Mindestlohngesetz mit den begleitenden Rechtsverordnungen und der aktuellen Rechtsprechung veranschaulicht.
Im Kapitel drei erfolgt die Darstellung des Wirtschaftsbereichs des bayerischen Handwerks. Angefangen mit einem allgemeinen Überblick werden die Kategorisierung der Handwerksberufe beschrieben, die tariflichen Koalitionen und Tariflöhne dar- und die verschiedenen Standpunkte zum Mindestlohn gegenübergestellt sowie die Wirtschaftslage im Handwerk veranschaulicht.
Basierend auf dem theoretischen Teil wird eine empirische Untersuchung in Form einer standardisierten Online-Befragung durchgeführt. Diese wird im praktischen Teil, der die Kapitel vier und fünf umfasst, beschrieben. In Kapitel vier erfolgt die Darstellung der empirischen Untersuchung. Einführend werden hierzu die einzelnen Forschungsfragen aufgeführt sowie daran anschließend das methodische Vorgehen, die Stichprobenkonstruktion, die Durchführung der Befragung und die Datenauswertung veranschaulicht. Die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse erfolgt in Kapitel fünf.
Abgeschlossen wird die Arbeit mit der Schlussbetrachtung in Kapitel sechs, in dem die Ergebnisse zusammengefasst und weiterführende Forschungsfragen dargestellt werden.