Johnny ist ein kleiner, siebenjähriger Junge, der aufgeweckt und ziemlich frech durch die Gegend springt und immer neue Flausen im Kopf hat.

Er ärgert seine Lehrerin, sucht ständig nach Abenteuern und gerät am Ende tatsächlich in die kuriosesten Dinge, die manchmal wirklich kaum zu glauben sind.

Doch wenn es so richtig gefährlich wird, ist eine seltsame silberne Wolke zur Stelle, die immer nachts auf einer kleinen Wiese hinter Johnnys Haus erscheint. Eigentlich ist es sein Papa, den er sehr liebt, den er aber vor Jahren verloren hatte. Doch stimmt das wirklich? Ist es vielleicht ein Geist, ein Engel oder gar Gott selbst? Fest steht, dass mit dieser silbernen Märchenwolke alles wieder gut wird und die Dinge einen guten Ausgang nehmen. Und seine Mami scheint davon zu wissen, nur sagt sie das nie so deutlich. Es ist schon aufregend und interessant zugleich, mit dem kleinen und doch schon so erwachsenen Johnny die Welt zu entdecken.

Denn Johnnys Welt ist voller Wunder, reich an Abenteuern und angefüllt mit den verrücktesten Träumen, die man sich nur ausdenken kann.

Idee, Design & Layout: John Peter Vogt

Dieses Buch ist meinen lieben Eltern gewidmet

Impressum

Herstellung und Verlag:

BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 9783756261871

© 2022

Wozu sind Träume da? Zum Schwitzen oder zum Frieren, oder zum Angst haben davor? Als Sohn einer Säuglings- und Kinderkrankenschwester kam John Peter Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrtausends zur Welt. In einem kleinen sächsischen Städtchen musste die Mutter ihren Sohn anfangs allein großziehen. Der Vater, ein angehender Doktor der Chemie, den die Mutter beim Studium in Leipzig kennenlernte, musste schon bald ins Ausland gehen, dorthin, wo man von der DDR kommend eben nicht reisen konnte. Doch John Peters Mutter arbeitete hart und viel und ermöglichte ihrem Sohn auf diese Weise einen recht guten Lebensstandard. Sie lernte auch einen neuen Mann kennen, einen Pädagogen aus einer größeren Stadt. Dort zogen sie schließlich hin und das Leben nahm einen aufregenderen Weg.

Schon damals fiel John Peter als ausgezeichneter Gedicht-Rezitator auf, erhielt auch Preise. Er eignete sich sogar als Sänger, doch eine diesbezügliche Karriere blieb ihm versagt.

In der Schule war John Peter immer schon ein Träumer – und auch ein wenig Fantast.

Er schwärmte oft von Dingen, die weit entfernt waren von der Wirklichkeit und eher einem Science-FictionIdeal glichen als der harten und stupiden DDR-Wirklichkeit.

Nach der Wende studierte John Peter an einer Akademie für Neue Medien in Westdeutschland und versuchte sich als Radiomoderator.

Er hatte zwar Erfolg und durfte viele eigene Sendungen moderieren, sogar Nachrichten präsentieren, doch sein wirklicher Weg war das noch nicht.

Viel lieber wollte er etwas Eigenes auf die Beine stellen. Und so begann er nach schweren krankheitsbedingten und entbehrungsreichen Jahren schließlich mit dem Schreiben.

Zunächst gelangen ihm keine bewegenden Werke, aber dann entwickelte er sich zum

Lyriker und später sogar zum Kinderbuchautor.

Unter anderen Namen veröffentlichte er viele Bücher. Aber auch das stellte John Peter nicht mehr zufrieden. Er fand das alles nicht gut.

Und nachdem er seine Mutter, zu der er ein sehr enges Verhältnis hatte, sowie seinen Vater pflegte und dann doch verlor, zog er sich erst einmal zurück.

Es folgte eine Zeit der tiefsten Trauer, des Nachdenkens und der Einkehr.

Schlagartig wurde ihm klar, dass wir Menschen auf Erden sicherlich viele großartige Dinge schaffen können, doch wie es mit uns allen letztlich weitergeht, das entscheidet nur Gott.

Und er lernte noch etwas:

Man darf seine Liebsten niemals vergessen!

Man muss jedoch lernen, mit Verlusten zu leben!

Wie es nun für John Peter weitergeht, entscheidet auch für ihn Gott allein.

Fest steht vermutlich nur eines: ein Kind will er irgendwie immer bleiben!

Also: wozu sind Träume da?

Zum Weitermachen?

Ich sag’s euch Leute: Träume sind dazu da,
sie zu verwirklichen, jeden Tag aufs Neue!

Dazu sind Träume da!

Der Unfall
Wie alles begann

Es war ein wunderschöner Sommertag. Die Familie wollte in die Ferien fahren. Das Auto stand schon vor der Tür des kleinen Hauses in Los Angeles, inmitten der wunderschönen Hügel, der Hollywood-Hills! Der kleine siebenjährige Johnny hatte seinen bunten Trolley gepackt und sein Papa rief nach ihm: „Johnny, bist du endlich fertig! Wir müssen los, sonst verpassen wir den Flieger!“

Die Familie wollte nach New York fliegen, um dort Ferien zu machen. Naja, Ferien, das war schon ein großes Wort. Vielmehr wollten sie drei Tage durch die riesige Stadt zu einer Art Erkundungstour starten. Immerhin kannten die drei die Stadt noch nicht. Und am meisten freute sich der kleine Johnny. Es wartete ein riesengroßes Abenteuer auf ihn, ein unbekanntes verrücktes Abenteuer, ja, das spürte der gewitzte Junge genau!

Und seine Eltern hatten schon ein richtig tolles Hotel gebucht. Dort wollten sie einfach mal abschalten vom Alltag. Sie liebten nicht etwa die Ruhe, nein, sie mochten es, wenn richtig viel Treiben war. Und New York, ja diese Stadt hatte genau das!

Doch erst mussten sie mal zum Airport. Und in vier Stunden ging es schon los!

Johnny zerrte seinen Trolley stöhnend bis zum Fahrzeug, welches draußen auf der Straße stand. Es roch nach Blumen, irgendwie und es war ganz seltsam. Johnny war so komisch zumute, er konnte sich das Ganze gar nicht so recht erklären. Irgendwie war es unheimlich. Zwar freute er sich riesig auf die Reise, doch irgendetwas schien ihn aufhalten zu wollen, irgendetwas, dass er nicht kannte, das ihm ständig etwas ins Ohr tuschelte. Es hörte sich beinahe so an, wie: „Fahrt nicht! Bleibt hier!“

Johnny hustete ganz laut und erhoffte sich auf diese Weise, dass diese sonderbare Stimme endlich verschwand. Doch sie verschwand nicht, sie blieb, ewig lange noch.

Sein Papa räumte die Trolleys schön nebeneinander und übereinander in den Kofferraum des Autos und war sichtlich stolz, dass er es so gut hinbekam. Die Mami lachte und verzog dann ihr Gesicht, rollte mit ihren großen hellbraunen Augen und stieß ein: „Pedant“ genervt hervor.

Schließlich, und man kann wirklich sagen „endlich“, ließen sich die drei ins Fahrzeug plumpsen und dann ging es los! Mit ordentlichem Schwung steuerte der Papa das Auto aus der Spitzkehre vorm Haus und dann befanden sie sich auch schon auf der Zubringerstraße zum Highway 101!

Es war nicht viel Betrieb auf der Autobahn und die fünf Fahrspuren, die sich wie graue Bänder um Los Angeles herumlegten, erschienen leer und langweilig. Johnny starrte aus dem Fenster und beobachtete einen Vogel, der sich Mühe gab, mit dem Fahrzeug mitzuhalten. Immer wieder schaute er zu Johnny, vermutlich, weil er dem Jungen zeigen wollte, wie schnell er fliegen konnte und dass er nicht auf einen solchen Blechkasten angewiesen war.

Unterdessen gab der Papa so richtig Gas. Irgendwie hatte er festgestellt, dass sie den Flug verpassen würden, wenn sie nicht endlich ein wenig schneller führen. Sie rasten in Richtung „Airport“ und Johnny sah den Vogel nicht mehr. Vermutlich hatte der seine Verfolgung aufgegeben? Vielleicht hatte er aber auch etwas anderes Interessantes entdeckt. Johnny wollte die Scheibe herunterlassen, um sich den frischen Wind um die Nase wehen zu lassen. Seine Mami, die das bemerkte, hielt ihn davon ab. „Du wirst dich erkälten“, meinte sie und Johnny starrte wieder zum Fahrbahnrand, der doch viel zu langweilig war, als dass man ständig dorthin sehen müsste.

So langsam fielen ihm die müden Äuglein zu und er sah sich schon on New York vor der Freiheitstatue und dann hoch droben auf dem Dach des Empire State Buildings, um diese riesige Stadt New York von oben zu beschauen.

Plötzlich hörte er seine Mami schreien, dann auch seinen Papa und dann knallte er laut, so laut, dass er sonst nichts mehr wahrnehmen konnte. Blech knirschte, Rauch und Flammen hüllten das Fahrzeug ein, während es mit einem ungeheuren Schwung durch die Luft flog. Dann schwanden Johnny die Sinne!

Als er wieder erwachte, saß er keineswegs im Auto und auch nirgends anders. Er schien zu schweben, frei wie ein Vogel zu sein. War diesem seltsamen Vogel gefolgt, der so lang neben dem Auto einher geflogen war? Nein, das war doch unmöglich! Er wollte seinen Kopf heben und nachsehen, wo er sich befand. Doch das ging nicht. Irgendwie hatte er das Gefühl, das er gar keinen Kopf zum Drehen besaß, auch keinen Körper, an dem er hinabsehen konnte, nichts. Um ihn herum waberte grauweißer Nebel und es war totenstill. Wo war er nur hingeraten? Und wo waren Mama und sein Papa?

Wieder versuchte er, sich zu bewegen. Und auch diesmal tat sich nichts. Plötzlich sah viele Farben und dann vernahm er eine Stimme, die sich anhörte wie die eines Kindes, eines Jungen, aber es war nicht seine Stimme. Die Stimme sagte etwas, sprach sie vielleicht zu ihm? War das ein Clown, der bunt schillernd irgendetwas zu ihm sagte?

„Schön, dass du hier bist, Johnny“, sagte der vermeintliche Clown, „leider kannst du noch nicht hierbleiben. Dazu ist es zu früh. Du wirst nach Hause gehen. Doch da musst du sehr stark sein. Sei aber gewiss, du bist sehr stark und wirst es schaffen. Und irgendwann später werden wir uns wiedersehen. Ich werde hier auf dich warten, glaube mir. Ich hab dich sehr lieb.“

Irgendwie spürte Johnny erst jetzt, dass es gar kein Junge war, sondern jemand, den er kannte, ein Mann vielleicht? Ja, er kannte diese Stimme – nur, wer war das? Ein Mann mit einer so jungen Stimme? Ist das dieser Clown gewesen?

Der Nebel um ihn herum waberte immer stärker und verfärbte sich in ein tiefes Schwarz.

Es war ein Schwarz, welches er noch nie zuvor wahrgenommen hatte – es war so intensiv und bedrohlich, dass er sich zu fürchten begann. Aber dann hörte er die Stimme des Fremden, die so ruhig war und so voller Zuversicht. Sie verschwand langsam im Nebel, verhallte wie das Säuseln eines Windes, der sich legte. Johnny verstand nicht mehr, was sie sagte, doch sie gab ihm Kraft, keine Angst mehr zu haben. Und dann vernahm er aus der Ferne so ein merkwürdiges Pfeifen, ein rätselhaftes Piepen, komisch.

Immer lauter wurden diese Geräusche und mittlerweile erschienen sie ihm lästig. Er wollte sie nicht hören und versuchte, sich wegzudrehen. Da bemerkte er, dass er sich wieder spürte. Ja, er konnte sich bewegen drehen, wenngleich jede Bewegung ungeheuer schmerzte.

Dennoch war er irgendwie erleichtert, denn er konnte atmen, hören, fühlen – nur sehen, das ging noch nicht. Seine Augen schienen verklebt zu sein, aber wieso?

Aber dann sah er vor sich einen Sarg, einen richtigen Sarg. Er glitzerte und überstrahlte diesen ewig düsteren Nebel. Er glitzerte in einem märchenhaften Gold. Dabei stand er still, schien sich keinen Millimeter zu bewegen. Er schwebte im Raum und ein seltsames Säuseln war hörbar. Es war ganz leise, aber es war da. Johnny glaubte jedenfalls, dass es da war. Aber wieso war dieser goldene Sarg da und sonst gar nichts? Und wo war er überhaupt?

Ungeachtet dieser Frage bewegte sich plötzlich der Deckel des Sargs und schob sich ein wenig beiseite. Gleichzeitig erhob sich Johnny aus seinem Bettchen und schien schwerelos und frei von der Schwerkraft der Erde oder von sonst etwas bis über den Sarg zu fliegen.

Wie von Geisterhand bewegt drehte sich Johnny so, bis er ins Innere das Sargs sehen konnte. Gleichzeitig traf ihn beinahe der Schlag.

Sein Herz schien stehenzubleiben und der Schweiß rann ihm trotz dieser allgegenwärtigen Kühle über die Stirn zu perlen. Im Sarg lag jemand! Johnny konnte ihn nicht so genau erkennen, aber eine sonderbare Gewissheit, die ihn an nichts zweifeln ließ, sagte ihm, dass es sein geliebter Papa war.

Wie kam aber sein Papa in diesen Sarg? War er tot? Und was war mit Johnny selbst? War auch er nicht mehr am Leben? War das, wo er sich befand, eine Art Zwischenwelt, vielleicht der Weg zu Gott im Himmel? In der Ferne, genau in der Linie des Sargdeckels und des Horizonts, des vermeintlichen Horizonts, erschien ein weißes, angenehm warmes Licht. Es wurde rasch größer und intensiver. Und dann erhob sich auch sein Papa – er schwebte alsbald vor seinem Sohn. Die beiden umarmten sich und weinten dicke Tränen. Johnny konnte sich nicht mehr beruhigen, es zerriss ihm beinahe das Herz und er wollte seinen Papa niemals wieder loslassen. Er klammerte sich an seine Jacke, die seltsamerweise gar nicht kaputt oder zerrissen war. Immer und immer wieder tat er das und er spürte die wärmenden Hände seines Papas. Sie schienen ihm Kraft und Trost geben zu wollen, auch, wenn das in diesem unfassbaren Moment gar nicht möglich war.

Mit leisen Worten sprach der Papa, während er ihm tief in die vereinten Augen sah:

„Mein lieber kleiner Sohn. Ich musste euch leider im Stich lassen. Ein Fußgänger hatte den Highway überquert und ich konnte nicht mehr bremsen. Wir waren zu schnell und sind dem Fußgänger ausgewichen. Ihm ist nichts passiert, aber unser Auto ist von der Fahrbahn abgekommen, hat sich mehrfach überschlagen und landete in einem Feld. Es brannte schnell aus und du und die Mami sind aus dem Wagen geschleudert worden. Ich habe es nicht geschafft. Glaube mir, ich habe euch beide unsagbar lieb und ich gehe jetzt dorthin, wo wir im Moment nicht mehr zusammen sein können. Aber glaube mir, ich werde dennoch immer bei euch sein, bei dir sein, mein kleiner Johny. Und irgendwann sind wir dann wieder zusammen. Du musst nur immer daran glauben. Alles wird gut, ich weiß es. Aber nun leb wohl, ich hab dich sehr lieb. Schau mal, was ich hier habe!“ Ganz langsam zog der Papa einen kleinen Gegenstand aus seiner Jackentasche und hielt ihn Johnny unter die Nase. Es war eine kleine silberne Wolke, die magisch im düsteren Licht blinkte. „Hier nimm“, sprach der Papa, „und pass gut darauf auf. Sie wird dir immer Glück bringen, versprochen mein kleiner großer Sohn.“

Johnny wollte sich bedanken und betrachtete sich die kleine silberne Wolke ziemlich genau. Währenddessen hatte sich sein Papa wieder in den Sarg gelegt und seine Augen geschlossen.

Vielleicht wollte er nicht, dass sein kleiner trauriger Sohn sah, wie er dort so lag? Vielleicht war es auch der unweigerliche Abschied? Vielleicht wollte es Gott so? Johnny hielt die kleine Silberwolke fest in seiner Hand und drückte sie noch fester an sein Herz. Dabei weinte er bitterlich. Was für ein unsagbarer Schmerz, welch eine unbeschreibliche Trauer, die sich in dem kleinen Jungen ausbreitete.

Langsam senkte sich der Sargdeckel und verschloss den Sarg. Dann verschwand er einfach so im Nichts. Und Johnny? Der lag wieder in seinem Bettchen und weinte fürchterlich. Trauer tut so weh, so unglaublich weh. Er konnte das alles nicht fassen. Aber er wusste schon, dass es real war. Denn den Unfall hatte er tatsächlich kommen sehen, wenngleich er ihn nicht richtig miterlebt hatte.

Nun hatte er seinen Papa nicht mehr. Und Mami war bestimmt ganz traurig.

Plötzlich verspürte er einen unbändigen Drang, das herauszuschreien, was so tief in ihm arbeitete. Er konnte nicht mehr anders und die Wortfetzen drangen ungehindert aus ihm heraus: „Gott, nein, tu´s nicht! Ich will meinen Papa behalten, bitte Gott, nicht! Ich will nicht, dass du mir meinen Papa wegnimmst!“ Seine Worte verhallten in der Düsternis des unheimlichen Nebels und es war, als wenn er sie nie gesagt hätte. Alles erschien ihm so sinnlos, so vergeblich, so schwach. Er wusste nicht, was er tun sollte. Und doch wusste er, dass er es richtig gemacht hatte. Vielleicht hat Gott ja doch seine Hilferufe gehört, vielleicht?

Doch es kam keine Antwort, keine Reaktion und Gott schien zu schweigen, für immer still zu sein!

Auch Papas Sarg war fort. Johnny fühlte sich allein und hilflos, ausgesprochen hilflos!

Was war da nur geschehen? Würde er wieder zurück zu seiner Mami gehen können, oder dürfen? Würde dieser Gott das wollen? Oder wollte er, dass er nun für immer zu ihm käme?

Ihm war, als schwänden ihm die Sinne. Ihm war, als ob etwas Unglaubliches geschehen würde! Oder war dieses Unglaubliche schon geschehen? War dieses Unglaubliche vielleicht dieser eine letzte Kontakt zu seinem Papa? Oder doch nicht?

Er fühlte sich auf einmal so leicht, so unfassbar leicht. Farben tanzten um ihn herum, unzählige Farben. Farben, die er nie zuvor gesehen hatte. Wo kamen sie nur her, wenn doch eben noch alles grau war? Es schien wie das Leben auf der Welt, auf der Erde, in seinen eigenen Träumen. Diese Farben waren voller Leben und voller Zuversicht, voller Hoffnung und voller Demut vor irgendetwas, das er nicht kannte. Wieso fühlte er all das? Wieso?

Trotz dieser Unklarheiten fand er alles doch so unglaublich schön. Es war wunderschön! Ein Fest vielleicht, eine nie gekannte Klarheit, dass alles doch seinen Sinn hatte. Nichts war umsonst und alles war irgendwie wichtig. Auch er war wichtig, so wichtig wie sein Papa, seine liebe Mami und wie seine Welt. Alles eben!

Und nun spürte er, dass er nach Hause ging. Aber wo lag dieses Zuhause? Im Himmel?

Nein, es war sein Zuhause auf Erden! Auf Erden bei seiner Mami!

Und dann hörte eine Stimme. Sie sprach die Worte: „Fürchte dich nicht.“ Und diese Worte waren so beruhigend, wie noch nie etwas für den kleinen Johnny war. Es war wie eine Befreiung, das Abnehmen einer schweren Last, die Rettung vielleicht nach einer unfassbaren Tragödie. Und doch war es ein unsagbarer Schmerz. Es war wie ein endgültiger Abschied, und doch auch wieder nicht. Es war wie ein Versprechen, eine tief in der Seele verwurzelte Wahrheit. Es war eine Wärme, die er nie zuvor gefühlt hatte. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl, eine absolute Wahrheit! Alsbald formte sich vor seinen Augen ein Meer aus Blumen. Ein Meer aus Sonnenblumen, schöner als die Sonne selbst und sich im Wind der Freude bewegend, wie sonst nichts. Es war ein wunderschönes Feld voller Leben.

Johnny konnte all das nicht glauben. Hier gab es weder Angst noch Leid, weder Grenzen noch Ungeduld, weder Hast noch Eile, nur endlose Freude und endlose Liebe.

Alles, was vorher unwichtig erschien, war plötzlich wichtig, bedeutsam und ein Hauch des Lebens. Hier gab es auch keine Schuld, keine Bestrafung, nur endlose Freiheit und tiefes Vertrauen. Alles schien, wie ein wundersamer Traum, eine Verneigung vor etwas, dass man nicht begreifen kann. Alles Leben schien hier gleich zu sein. Eine unbegreifliche Schöpfung, ein unsagbares Wunder.

Alles verschmolz zu einem goldenen Glitzern, die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft, alles war nur noch ein glitzerndes wunderschönes Licht. Die Ewigkeit vielleicht, die unendliche Hoffnung?

Johnny wusste es nicht und doch wusste er es ganz genau!

Er wollte seiner Mami davon erzählen, damit sie nicht auch so traurig war, wie er und nicht weinte.

Ob er sie jemals wiedersehen würde?

Es schien wie die Beantwortung seiner Frage. Jedenfalls erwachte er wie aus einem ewig andauernden Traum. Er lag in einem Bettchen und ein Gesicht, ein wohl bekanntes Gesicht war über ihm. Es war das vertraute Gesicht seiner lieben Mami. Tränen tropften aus ihren Augen auf seine Wangen. Vorsichtig hob Johnny einen Arm und wische die Tränen weg.

Er wollte etwas sagen, aber die Mami zwinkerte ihm zu und sagte dann leise: „Nicht reden mein Sohn, du bist im Krankenhaus. Aber es ist alles in Ordnung. Ich hab dich sehr lieb, mein kleiner Johnny.“

In den nächsten Tagen ging es Johnny schnell besser. Er hatte nicht viele Wunden. Und die, die er hatte, heilten schnell ab. Schon bald konnte er nach Hause entlassen werden und seine Mami holte ihn mit dem Auto ab. Auch sie war im Krankenhaus, konnte aber viel früher entlassen werden, weil sie weitgehend unverletzt geblieben war. Es ging ihr gut und sie war täglich bei ihrem Sohn, schlief manchmal sogar bei ihm im Krankenzimmer.

Sie war so unendlich glücklich, dass es ihrem Sohn endlich besser ging.

Gemeinsam packten sie Johnnys Trolley und dann ging es ab nach Hause!

Als Johnny daheim seine Sachen aus dem Trolley holte, fiel ihm auf, dass etwas in der Hosentasche war. Es war genau die Hose, die er im Krankenhaus getragen hatte, als er eingeliefert werden musste. Er holte den seltsamen kleinen Gegenstand heraus und staunte. Es war die kleine silberne Wolke, die er von seinem Papa bekommen hatte. Aber wie war das nur möglich? War am Ende alles gar kein Traum?

Es konnte kein Traum sein, denn die Silberwolke war ja da.

Und dann fiel ihm alles wieder ein. Er war bei seinem Papa. Und dort, wo der Papa war, wo auch er war, dort war auch Gott. Die silberne Wolke wollte er immer bei sich tragen. Er wollte sie niemals weggeben, und auch niemals verlieren, niemals!

Das war ein Versprechen, ein richtig tiefsitzendes sogar!

In der darauffolgenden Nacht hatte er schließlich einen total verrückten Traum.

Sein Papa war erschienen, in einer wunderschönen silbern glitzernden Zauberwolke und versprach, immer zu ihm zu kommen. Zusammen wollten sie den Menschen helfen, die in Not geraten waren, vielleicht auch, um die Wunder des Lebens und des Universums zu entdecken.

Dabei lächelte er ein ganz klein wenig, wenngleich er sehr traurig war, weil er seinen kleinen Sohn und seine Mami in der echten Welt allein lassen musste.

Und dann sprach er noch etwas, dass Johnny niemals vergessen sollte.

Es war auch ein Versprechen, ein Versprechen, dass Johnny Kraft und Hoffnung gab und welches er tief in seiner Seele trug:

„Ich bin nicht fort, mein kleiner Sohn. Ich bin immer in deiner Nähe. Ich bin ganz nah bei dir und bei der Mami, das verspreche ich dir. Gott ist hier, ich bin hier und alles ist wunderbar, denn es geht mir dort, wo ich jetzt bin, bestens. Du musst nur ganz fest daran glauben, Johnny, dann wird alles gut, immer. Deine Tränen sind auch meine Tränen und deine Träume sind auch meine. Es ist einfach wunderbar, mein kleiner mutiger Junge. Du bist nicht allein, keine einzige Sekunde, niemals!“

Und als Johnny am nächsten Morgen seiner Mami von dem wundersamen Traum erzählte, ihr auch von seinem Erlebnis mit Papa berichtete, sah sie ihn nur mit traurigen Augen an und meinte dann mit leisen Worten: „Ich weiß mein Sohn, ich weiß. Papa ist hier. Immer.“

Wenige Tage später fand die Beerdigung statt. Es war furchtbar, voller Tränen, Schmerz und doch voller Liebe. Johnny weinte ununterbrochen und seiner Mami ging es nicht anders. Die große Traurigkeit war da. Und es schien, dass sie niemals wieder verging. Wie einsam es doch war an diesem Ort. Und wieviel Trauer doch in den Büschen, zwischen den dichten Bäumen und auf den schmalen Wegen lag. Johnny schaute sich immer wieder um und schien nach seinem Papa zu suchen. Noch konnte er es nicht glauben, dass sein Papa niemals wieder dort den Weg entlangkam. Nur der Wind war es, der den Staub ein wenig aufwirbelte. Und dann begann es zu regnen. Johnny versteckte sich unter Mamis Schirm. Sie sprachen kein Wort, nur der Pfarrer redete ruhig und andächtig. Es war eine schöne Trauerrede. Sogar ein Gedicht, welches Johnny selbst gedichtet hatte für seinen Papa, sprach der ältere, weißhaarige Mann. In diesem Augenblick nahm sich der kleine Junge vor, immer zu seinem Papa auf den Friedhof zu kommen. Das war er ihm irgendwie schuldig. Das war auch kein Vorhaben, nein, es war ein Versprechen! Ja, und während der gesamten Beerdigung hielt Johnny den kleinen Talisman, den er von seinem Papa zum Abschied bekommen hatte, diese seltsame silberne Zauberwolke, fest in seinen Händen und flüsterte:

„Du wirst immer bei mir sein, immer.“

Papas Grab

Johnny war oft mit seiner Mami auf dem Friedhof, denn dort, in einem wunderschönen Grab, dort lag sein Papa. Jeden Sonntag brachten sie frische Blumen ans Grab und Johnny wusste, dass sich sein Papa sehr darüber freuen würde. Manchmal saßen die beiden sehr lange auf der alten morschen Bank neben dem Grab und erinnerten sich an die schöne Zeit, als der Papa noch bei Ihnen war. Johnny wünschte sich wie seine Mami, dass er wieder zu Ihnen zurückkommen möge. Doch leider war das nicht möglich und Johnny wurde immer trauriger. Sehr oft ging er allein ohne seine Mami zu Papas Grab und weinte. Er wollte einfach eine Antwort von ihm, warum er so früh gehen musste. Doch es kam nie eine Antwort. Vollkommen verzweifelt kniete Johnny dann vor dem kalten Stein und betrachtete sich das winzige Foto von seinem Papa, welches in den Grabstein eingelassen war. Aber alles Weinen und Flehen nutzte nichts. Der Papa schwieg und zeigte sich nicht. Die ersten Tage nach dem Tod des Papas waren deswegen sehr schwierig für Johnny und er konnte sich in der Schule bei Mrs. Boss überhaupt nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren. Die besorgte Mrs. Boss sprach schließlich mit Johnnys Mami. Die redete daraufhin mit Johnny und versuchte, ihm wieder Mut zu machen, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Sie wollte, dass er nicht mehr so traurig war. Doch Johnny half das recht wenig. Er lebte in den Erinnerungen an seinen Papa und sah, bei allem, was er so tat, den Papa neben sich. So konnte es unmöglich weiter gehen. Die Mami dachte schon daran, mit Johnny zu einem Psychologen zu gehen, doch Johnny meinte nur, dass er ja nicht verrückt sei, sondern einzig und allein seinen Papa so sehr vermisste. Das verstand die Mami natürlich nur zu gut, denn auch sie hatte den schmerzlichen Verlust noch immer nicht verkraftet. Und so vergingen die Tage, die Wochen und die Monate. Irgendwie musste es ja weitergehen und Johnny wurde auch tatsächlich ein wenig ruhiger. Dennoch wünschte er sich so sehr, dass ihm der Papa wenigstens ein klitzekleines Zeichen gäbe. An einem Sonntag hörte es einfach nicht mehr auf zu regnen. Und die Mami dachte schon darüber nach, den Besuch bei Papas Grab auf einen anderen Tag zu verschieben. Doch Johnny wollte unbedingt dorthin und weil die Mami einfach nicht mit sich reden ließ, zog sich Johnny seine Regenjacke über und lief allein los. Er tappte patschend in die zahlreichen Pfützen auf der Straße und war so richtig traurig, dass seine Mami nicht mit ihm ging. Auf dem Friedhof waren kaum Leute. Irgendwie schienen sie alle von dem Wetter abgeschreckt zu sein. Johnny jedoch störte das nicht. Er lief über die aufgeweichten Wege bis zum Grab seines Papas. Dort streichelte er über den nassen kalten Stein und sagte, dass seine Mami diesmal nicht dabei sei. Und weil ja wie immer keine Antwort zu erwarten war, setzte er sich auf die feuchte Bank neben dem Grab und schaute immerfort auf das kleine Bildchen in dem Stein. Plötzlich sprach ihn jemand von hinten an: „Hallo Johnny, na wie geht’s?“ Johnny erschrak fürchterlich und fuhr herum. Was er da erblickte, konnte er einfach nicht glauben! Vor ihm stand sein Papa! In voller Größe stand er neben der Bank und lächelte, als sei nie etwas gewesen. Seltsamerweise wurde er gar nicht nass, obwohl es so sehr regnete. Johnny sprang auf und fiel seinem Papa um den Hals. Der hob seinen Sohn hoch und hielt ihn ganz fest. Und Johnny schlug das Herz bis zum Halse. Er hatte es immer gewusst, dass sein Papa eines Tages zu ihm zurückkehrte. Und er würde ihn nun nie wieder weg gehen lassen, das stand fest. Der Papa war so glücklich, dass er seinen Sohn in den Armen halten konnte und sagte leise: „Wo ist denn die Mami? Geht’s ihr nicht gut?“

Johnny schüttelte den Kopf und sagte, dass sie wegen des Regenwetters nicht mitkommen wollte.

Der Papa aber war gar nicht traurig deswegen und flüsterte nur: „Macht nichts. Sie soll sich doch auch mal ausruhen. Sie muss so viel und so hart arbeiten, damit sie Euch beide über die Zeit bringt. Da hat sie einfach mal ein wenig Ruhe gebraucht.“ Johnny wunderte sich über die Gelassenheit seines Papas. Doch dann fragte er ihn, ob er nun für immer bei ihm bleiben würde. Der Papa setze Johnny wieder auf die Bank und machte es sich neben ihm bequem.

Dann sagte er: „Ach Johnny, ich hab schon gesehen, dass du so traurig bist, weil ich nicht mehr bei Euch sein kann. Aber du musst irgendwann verstehen, dass der Tod etwas Unwiderrufliches ist. Da kann niemand mehr zurückkommen, denn der Betreffende konnte aus irgendeinem Grund nicht mehr weiterleben. Und ganz sicher ist man dann sehr traurig. Doch das darf niemals zu lange dauern. Denn wenn man lebt, muss man dieses wertvolle Leben auch nutzen. Den Toten nutzt es nichts, wenn wir ihnen ewig nachweinen. Sie wären viel glücklicher, wenn ihre Angehörigen ihr eigenes Leben meistern.“

Johnny hörte seinem Papa aufmerksam zu und verstand im ersten Moment gar nicht, wie er das meinte. Doch er wusste, dass sein Papa rechthatte. Eine Antwort auf seine Frage, ob der Papa nun für immer bliebe, war das jedoch nicht, oder doch?

Der Papa sagte: „Ich kann nicht mehr zurückkommen kleiner Johnny. Du musst das verstehen. Und du darfst nicht mehr so viel weinen und auch nicht mehr traurig sein. Vielleicht darf ich ab und zu als Geist zu dir kommen und dich trösten. Doch mehr geht wirklich nicht. Mach deiner Mami nicht so viel Kummer und spielt zusammen im Vorgarten und lebt zusammen, wie wir früher immer miteinander gelebt haben. Dann bin auch ich glücklich. Denn ich will um Gotteswillen nicht, dass mein kleiner Johnny so traurig ist.“

Johnny schaute seinem Papa tief in die Augen und der verbarg tapfer seine Tränen. Denn er wollte nicht, dass Johnny wieder weinte. Er wollte seinen Sohn doch glücklich sehen. Er wollte ihn lachen und herumspringen sehen. Und er drückte ihn noch einmal ganz fest an sein Herz. Dann stand er auf und meinte nur noch: „Ich muss nun fort. Und du musst mir versprechen, den Kopf oben zu halten und nicht mehr so traurig zu sein. Du musst wissen, dass ich euch beide sehr liebe und immer bei euch bin. Immer!“ Bei diesen letzten Worten verschwand der Papa hinter dem Grabstein. Johnny blieb allein zurück und musste nun doch wieder weinen. Er wollte dem Papa noch so viel sagen, doch jetzt war er fort. Dafür hörte er die Stimme seiner lieben Mami. Die rief schon nach ihm, machte sich große Sorgen, dass ihm etwas passiert war. Aber Johnny ging es gut. Er sprang von der Bank und rannte seiner Mami schon entgegen. Die hatte einen kleinen Blumenstrauß in den Händen und gab ihn Johnny. Der fiel seiner Mami um den Hals und meinte, dass er eben mit dem Papa geredet hatte. Er sagte ihr, dass er dem Papa versprochen habe, nicht mehr so traurig zu sein. Und die Mami wollte sich die Tränen aus dem Gesicht wischen. Doch wegen des Regens brauchte sie das nicht. Denn Johnny würde ja ohnehin nicht bemerken. Die beiden legten die Blumen aufs Grab und Johnny rief laut: „Ich liebe meine Eltern!“

Und die beiden verabschiedeten sich von Papa und liefen den seichten Friedhofsweg zurück. Und Johnny war auch wirklich gar nicht mehr so traurig, auch, wenn er noch immer einen dicken Kloß in seinem Halse verspürte. Als die beiden das Friedhofstor durchschritten, schaute sich Johnny noch einmal um. Auf dem Weg stand ein Mann und winkte ihm lächelnd zu. Und auch Johnny winkte, während ihm dicke Tränen über seine Wangen kullerten. Da wusste er genau, dass es sein Papa war. Ja, unser kleiner Johnny hielt sich wirklich an sein Versprechen, nicht mehr so traurig zu sein. Und die Mami sagte leise zu ihrem Sohn:

„Ich habe es ihm auch versprochen.“

Johnny:

Ein 7-jähriger aufgeweckter, manchmal recht frecher, aber kluger und gewitzter Junge,

Die Mami:

Johnnys Mami,

Mrs. Boss:

Johnnys Lehrerin,

spätere Direktorin des Gymnasiums,

Mrs. Clark:

Leiterin des Kinderheims am „Lillian Way“ in Los Angeles,

und

Johnnys Papa:

Ein Engel oder…?

Heiliger Abend

Johnny, ein kleiner siebenjähriger Junge, freute sich schon unglaublich auf das Weihnachtsfest. Er hielt es kaum noch aus und es würde gar nicht mehr lange dauern, wenn er mit seiner Mami die Tanne im Vorgarten und später auch den kleinen Weihnachtsbaum schmücken könnte.

Ach, darauf freute er sich schon so sehr. Und irgendwie schien es in diesem Jahr ein ganz besonderes Weihnachten zu werden. Schon im November schneite es ein ganz kein wenig und eine dünne Schneedecke überzog die Wiesen wie Puderzucker. Nur eines machte Johnny so traurig- seine Mami weinte oft heimlich im Bett. Sie wollte nicht, dass er es merkte, doch er hatte es so oft gehört.

Dabei sah er, wie sie sich Papas Bild anschaute und es an ihr Herz drückte. Ja, es war schon traurig, dass er nicht mehr da war. Und manchmal musste selbst der kleine Johnny weinen. Aber an Weihnachten spürte er, dass sein Papa bei ihm war.

Manchmal glaubte er sogar, dass sein Papa irgendwo in einer Ecke des Zimmers stand und ihn beobachtete, wie er die Weihnachtsgeschenke auspackte. Und manchmal glaubte Johnny, den Papa neben dem Weihnachtsbaum gesehen zu haben. Er sah, wie ihm der Papa zuwinkte und dabei lachte. Ja, er erinnerte sich wirklich so gern an seinen lieben Papa. Doch leider war er ja nicht mehr da. Und Mami versuchte, immer zu lächeln und fröhlich zu sein. Aber leider gelang ihr das manchmal eben nicht. Nur, was sollte Johnny nun tun? Konnte man da überhaupt noch etwas machen? Oft ging er mit ihr über den Hollywoodboulevard, um ihr seinen Stern zu zeigen. Da freute sie sich so sehr, dass sie das Weinen beinahe vergaß. Aber eben nur beinahe, denn immer, wenn sie ihn dann an ihr Herz drückte, weinte sie schon wieder. Und nun kam das Weihnachtfest. Aber diesmal musste es eine Überraschung sein, die nur für sie ganz allein bestimmt war. Er dachte an einen richtig großen Weihnachtsbaum. Doch der kleine, den sie immer hatten, war so niedlich und so wunderschön, dass er eigentlich gar keinen anderen wollte. Die Mami war auch mit dem kleinen Baum glücklich. Es musste schon etwas völlig anderes sein. Vielleicht sollte er extra lange und oft mit ihr über seinen Stern am Hollywoodboulevard laufen. Dann wäre sie ja auch glücklich und würde sich freuen. Aber so ein richtiges Weihnachtsgeschenk konnte das nicht sein, denn das hatte er ja seiner Mami schon viel früher geschenkt.

Plötzlich wusste er es! Er wollte seiner Mami das Lachen schenken! Nie mehr sollte sie weinen. Sie sollte immer fröhlich und guter Dinge sein. Aber der einzige, so glaubte Johnny, der ihr das Lachen zurückgeben konnte, war der Papa. Und der war nicht da. Niedergeschlagen setzte sich Johnny auf sein Bettchen und träumte davon, wenn sein Papa ganz plötzlich wieder zu ihnen zurückkäme.

Da wäre die Freude riesengroß! Nicht nur die Mami würde immer fröhlich sein, auch er würde wohl immer lachen und herumhopsen wie ein Clown. Und, als hätte er ein magisches Wort gesagt, wusste er auf einmal, wer der Mami das Lachen zurückgeben könnte, ein Clown! Ja, ein Clown musste her! Papa hätte den bestimmt ganz wunderbar spielen können. Aber wenn der das könnte, vielleicht könnte das auch Johnny? Skeptisch schaute er sich in seinem Zimmer um. Doch da gab es weder eine rote Pappnase noch ein Clownskostüm. Also, wie sollte er dann ein Clown sein? Vielleicht half es ja, wenn er zu Papa auf den Friedhof ging und ihn fragte, wie man all diese Sachen bekäme. Ob er Johnny helfen konnte? Der hopste von seinem Bettchen und schaute aus dem Fenster. Wie gut, dass die Sonne so schön vom Himmel strahlte. Allerdings war die dünne Schneeschicht weggetaut. Bei diesem Wetter machte es sogar Freude, zu Papa zu gehen. Und er zog sich eine Jacke über und verschwand.

Da seine Mami noch nicht von ihrer Arbeit zurück war, brauchte er sich nicht einmal abzumelden.

So lief er los. Unterwegs sah er viele Menschen, die sich freuten und lachten. Und er dachte bei sich, dass es vielleicht nicht schaden könnte, sie einfach zu fragen, wie sie zu diesem Lachen gekommen seien. Doch die Leute, die er ansprach, wunderten sich über diese wirklich etwas seltsame Frage. Die einen sagten, dass es ihnen einfach so zumute sein und sie sich wunderbar fühlten. Und andere meinten, dass es doch besser sei, das Leben fröhlich zu nehmen und über alles ein wenig zu

schmunzeln, als sich über so manche Schwierigkeit zu ärgern. Ein alter Mann meinte sogar, dass das Lachen das Leben verlängerte, deswegen sei er auch so alt geworden. Er sagte zu Johnny, dass er eigentlich gar keinen Grund brauchte, um sich zu freuen. Wenn er lachte, dann würde auch seine Mami lachen und alle wären froh. Johnny schaute den alten Mann misstrauisch an und lief weiter.

Auch dem Friedhof jedoch sah er viele Menschen, denen es gar nicht nach Lachen und Fröhlichsein war. Sie weinten und hatten dicke Tränen in den Augen. Sie sahen beinahe so traurig aus, wie seine Mami, wenn sie abends in die Kissen schluchzte. Diese Menschen wollte Johnny nicht nach dem Lachen fragen.

Er lief schnurstracks zum Grab seines Papas und setzte sich wie schon so oft auf die alte Holzbank neben der Grabstätte. Dann stöhnt er laut und fragte den Papa, ob er vielleicht ein Clownskostüm

für ihn hätte. Er wollte nämlich der Mami das Lachen schenken. Und er erzählte dem Papa, dass die Mami immerzu weinte. Vor allem und am häufigsten tat sie das, wenn sie das Bild von Papa in den Händen hielt. Deswegen wollte er sich als Clown verkleiden und der Mami das Lachen zurückbringen. Es dauerte nicht lange, da raschelte es zwischen den Büschen am Grab. Und, als hätte es der Papa gehört, stand ein Clown vor Johnny. Der konnte gar nicht fassen, dass sein Wunsch so schnell erfüllt wurde. Ein Clown, ein richtiger Clown! Johnny sprang von der Bank und stolzierte neugierig um den großen Clown herum. Irgendwie schiene er genau so groß wie Papa zu sein, bemerkte Johnny kritisch. Diese großen Schuhe, diese bunten Kleider und die feuerrote Knubbelnase. Ja, das wollte er sehr gern auch haben. Der Clown beugte sich zu Johnny hinunter und meinte dann leise: „Ich weiß, was Du suchst. Und ich kann es Dir geben, wenn Du willst. Aber ob Deine Mami dann lachen kann, weiß ich auch nicht.“ Johnny schaute in das kunterbunte Gesicht des Clowns und hatte den Eindruck, sein Papa spräche zu ihm. Irgendwie hatte dieser Clown die gleiche Stimme wie Papa. Und als der Clown seinen Kopf lustig drehte und dann auch noch vor Johnny einige Luftsprünge vollführte, musste der laut lachen. „Ja“, rief er dann, „ich spiele am Heiligen Abend den Clown und dann wird Mami nie mehr weinen!“ Der große Clown hielt seine Hand nach oben und rief laut: „So soll es sein!“ Dann verschwand er hinter dem Busch und Johnny schaute dahinter, wo sich der Clown versteckt hatte. Doch als er hinter den Busch sah, war da kein Clown, nur seine Sachen lagen da. Johnny musste sie nur einfach mitnehmen. Er freute sich und bedankte sich bei seinem lieben Papa, dass er ihm diesen großen Wunsch erfüllt hatte. Denn Johnny war sich sicher, dass nur Papa solche Wünsche erfüllen konnte, sonst keiner. Freudestrahlend lief er heim und musste sich sputen, denn in Kürze würde die Mami von der Arbeit kommen. Sie durfte nichts von seinem Vorhaben erfahren und schon gar nicht merken, dass er ein Clownskostüm bei sich hatte.

Daheim versteckte er das Kostüm unter seinem Bett. Als seine Mami kam, sagte er, dass er noch einmal bei Papas Grab war und ein wenig auf der Bank daneben saß. Von dem Kostüm aber sagte er kein Wort. Er lächelte nur ganz sonderbar und die Mami spürte, dass ihr kleiner Sohn irgendein Geheimnis hatte. Sie ließ sich jedoch auch nichts anmerken und sie aßen schließlich ein großes Stück Torte, welches die Mami mitgebracht hatte. Die Tage vergingen schnell und schon bald war nur noch ein einziger Tag bis zum Heiligen Abend übrig. Johnny und seine Mami schmückten den kleinen Weihnachtsbaum im Zimmer. Die Tanne im Vorgarten hatten sie bereits mit Girlanden und Lichterketten behangen. Sie leuchtete abends so wunderbar und angenehm, dass Johnny schon seinem großen Vorhaben entgegenfieberte. Noch einmal probierte er heimlich das Clownskostüm an und übte seinen Auftritt. Zwar war ihm das Kostüm viel zu groß, doch was störte das schon.

Die Mami sollte ja lachen und da kam Johnny dieser kleine Umstand so richtig zu passe.

Und dann war es so weit, der Heilige Abend kam. Die Mami hatte sich ganz feingemacht und auch Johnny hatte seinen schönsten Pullover angezogen. Der Weihnachtsbaum erstrahlte und verbreitete ein märchenhaftes Licht. Ja, nun war Weihnachten und Johnny hatte große strahlende Augen, als seine Mami ihn bat, doch noch einmal kurz hinauszugehen. Als er schließlich die Weihnachtsglocke läuten hörte, ging er wieder ins Zimmer und staunte über all die vielen Geschenke, die sich unterm Baume türmten. Ach, wie schön das doch war. So wie damals, als der Papa noch bei ihnen weilte. Die Mami hatte sich auch etwas auf den Weihnachtsteller gelegt, so wie jedes Jahr. Es war jedoch nicht viel, im Gegensatz zu Johnnys übervollen Weihnachtsteller. Und nun stand sie am Weihnachtsbaum und beobachtete ihren kleinen Johnny. Dann nahm sie ihn auf den Schoß und half ihm beim Auspacken der Geschenke. Was da alles dabei war. Johnny war sehr glücklich und froh, dass seine Mami sich freute. Er ahnte ja nicht, dass sie sich nur wegen ihm so freute. Sie war schon glücklich, wenn sie ihren Sohn sah und ihn knuddeln konnte. Sie liebte Johnny wirklich sehr.

Und dann schauten die beiden wieder die alten Fotos an. Da war Papa zu sehen und die beiden erinnerten sich an diese ferne gemeinsame Zeit mit ihm. Doch was war das? Irgendjemand musste Johnnys Clownskostüm gestohlen haben. Neben dem Weihnachtsbaum stand der große Clown vom Friedhof. „Aber, aber“, stotterte Johnny, „was willst Du denn hier. Das wollte ich doch, Clown sein.“ Der Clown aber lachte und machte Späße und Faxen und er tanzte, wie eben ein Clown so tanzt.

Johnny und seine Mami hatten eine Menge Spaß und tanzten einfach mit. Sie sangen und tanzten schließlich ausgelassen um den Weihnachtsbaum herum und Johnny vergaß dabei, dass er ja eigentlich selbst seine Mami zum Lachen bringen wollte.

Er wollte ihr ja ganz allein das Lachen schenken. Doch sie lachte ja schon. Da brauchte er ihr es nicht erst zu schenken. Irgendwann waren sie alle müde und der Clown sprang noch einmal hoch in die Luft. Schließlich gab er der Mami ein Küsschen auf die Wange und drückte Johnny ganz fest,

bis er schließlich durch die Tür verschwand. Johnny schaute seine Mami mit großen Augen an und sagte dann traurig zu ihr: „Warum muss denn der Clown schon gehen? Es war doch so schön, dass Du ihn herbestellt hast.“ Da schaute die Mami plötzlich ganz sonderbar zu ihrem Sohn und dann auf den Weihnachtsbaum. Schließlich lief sie zum Fenster und öffnete es. Doch draußen vorm Haus war niemand, nur einige Schneeflocken rieselten leise vom Himmel. Überall leuchteten die Weihnachtsbäume in den geschmückten Vorgärten und die Mami holte Johnny ans Fenster. Zusammen schauten sie auf die weihnachtliche Pracht und atmeten den würzigen, geheimnisvollen Duft von Mandelkernen und von Überraschungen ein. Dann sagte die Mami leise: „Ich habe den Clown nicht bestellt. Ich dachte, Du warst das? Aber es war eine gelungene Überraschung.“ Johnny konnte nicht glauben, was er da hörte. Wenn nicht seine Mami diesen Clown beauftragt hatte, wer war es dann?

Schweigend schaute er noch einmal unter den Weihnachtsbaum. Dort lag plötzlich ein kleines Clownspüppchen und lachte ihn an. Johnny hob es auf und gab es seiner Mami. Doch dann passierte genau das, was er eigentlich nicht wollte, sie begann zu weinen. Sie konnte sich gar nicht so recht beruhigen. Und Johnny wusste nicht, was er tun sollte. Er sorgte sich sehr um seine Mami und streichelte ihr übers Gesicht. Doch die Mami beruhigte ihn und meinte nur, dass sie vor Freude weinen musste.

Denn das Clownspüppchen kannte sie. Es war ein Püppchen, welches vor Jahren der Papa für sie angefertigt hatte. Leider verschwand es irgendwann und die Mami fand es nicht mehr.

Da musste auch Johnny weinen und auch er weinte vor Freude. Es war noch ein wundervoller Heiliger Abend und beide wussten, wer da den Clown gespielt hatte. Sie schwiegen und hielten sich nur ganz fest, als sie zum Fenster hinauf in den Himmel schauten. Und sie wischten sich die Tränen aus den Augen und sagten leise: „Frohe Weihnachten Papa.“

Die silberne Glocke

Der siebenjährige Johnny wollte immer schon einmal eine Kirchenglocke sehen. Zwar hatte er schon oft die Kirchenglocken läuten gehört, doch wie sie aussahen und wie sie wirklich funktionierten, wusste er nicht. Seine Mami erklärte ihm, dass eine Kirchenglocke noch etwa richtig Echtes sei. Eben keine neumodische Erfindung, die nur über den Computer funktionierte. Und am Heiligen Abend würden sie dann läuten, wenn Santa Claus durch die Straßen zog. Und da es bald wieder Weihnachten war, wollte Johnny unbedingt noch vorher eine solche Glocke sehen. Doch wo sollte er hingehen, um eine richtige Glocke zu sehen. Als er so durch die Straßen ging und nicht wusste, wo er mit seiner Suche beginnen sollte, kam da ein schwarz gekleideter Mann des Weges. Johnny wusste genau, dass es ein Pfarrer war, denn er ging ja immer brav mit seiner Mami in die Kirche und wusste daher, wie ein Pfarrer gekleidet war. Aber der Pfarrer, den er kannte, war es nicht.

Vor Johnny blieb er stehen, so, als wüsste er, was Johnny von ihm wollte. Er beugte sich zu unserem Johnny herunter und sagte: „Wenn Du willst, dann zeige ich Dir eine echte Weihnachtsglocke. Gleich dort drüben in der nächsten Straße ist eine.“ Johnny schaute den Pfarrer groß an und wusste gar nicht, was er sagen sollte. Hatte dieser fremde Pfarrer wirklich eine solche Kirchenglocke oder schummelte er nur? Aber was half es. Wenn er eine echte Glocke sehen wollte, musste er schon einmal Opfer bringen und so hopste Johnny neben dem Pfarrer her. Unterwegs blieb der stehen und schaute in den Himmel. Dann wartete er einige Sekunden ab und sagte zu Johnny.

„Ich glaube, jetzt ist es so weit. Wir können in die Kirche und dort wirst Du eine richtige Glocke sehen.“ Die beiden bogen in eine Seitenstraße ein und ganz hinten sah Johnny etwas, dass ihm bis dahin noch nie aufgefallen war. Am Ende der Straße erhoben sich zwei riesige Türme und leuchteten im Sonnenlicht. Es blendete derart stark, dass sich Johnny eine Hand vors Gesicht halten musste, damit er den Weg noch erkennen konnte. Der Pfarrer nahm Johnny an die Hand und die beiden liefen gemächlichen Schrittes geradewegs zu dieser Kirche. Als sie davorstanden, konnte Johnny vor lauter Staunen gar nichts mehr sagen. Dieses Gebäude war so hoch, dass es mit den beiden Turmspitzen wohl den Himmel berühren mochte. Außerdem fiel Johnny auf, dass die Kirche inmitten von waberndem weißem Nebel stand. Und das allerverrückteste war, das diese Kirche ganz und gar aus Silber bestand, na, jedenfalls sah sie so aus. Wie der Stoff, aus dem die Träume sind, blinkte sie und Johnny blieb der Mund offenstehen. Der Pfarrer aber lächelte Johnny an und meinte: „Wenn Du willst, können wir mal hineingehen. Schau dort, das Tor, es öffnet sich gerade.“

Johnny hatte es längst gesehen. Genau vor den beiden öffnete sich plötzlich ein riesiges, reich verziertes silbernes Tor und Johnny rannte als erster hindurch.

Er war so neugierig geworden, dass er den Pfarrer glatt links liegen ließ. Doch der lachte nur und folgte Johnny mit langsamen Schritten. Dabei rief er Johnny zu: „Nicht so schnell. Ich bin doch nicht mehr so rüstig wie Du!“ In der Kirche sah es noch schöner aus als davor. Überall standen große silberne Engel und lachten unseren Johnny an. Eine weiße Taube mit blauen blitzenden Augen flog auf Johnny zu und setzte sich auf seine Schulter. Ach, wie war da Johnny glücklich. Durch die riesigen Scheiben an der Stirnseite fiel gleißend helles Sonnenlicht. Es erleuchtete einen großen Altar und es war, als schwebte über dem Kreuz dort am Alter ein noch viel hellerer Schein. So etwas hatte Johnny noch nie gesehen. Staunend stand er da und die weiße Taube auf seiner Schulter berührte seine Wangen mit ihrem Schnabel. Das sollte wohl heißen, dass er nicht so herumstehen sollte, sondern weitergehen möge. Das tat er auch. Er lief bis zum Alter und stand wie ein Gotteskind davor. Er schaute staunend auf den Altar und plötzlich fiel ein Lichtstrahl genau auf sein Gesicht. Da wurde dem kleinen Johnny so wohlig warm und er fühlte sich wie am Strand, wenn er in der Sonne lag. Wie wunderbar es hier doch war. Aber bei aller Schönheit, wo war die Glocke, von welcher der Pfarrer gesprochen hatte? Als ob der das gehört hätte, deutete er auf den riesigen funkelnden Sternenhimmel, der sich über den beiden wölbte.

Auf einer Silberwolke schwebte eine ebenso silberne Glocke genau vor Johnnys Nase. Der bekam einen Schreck, denn er war ja viel kleiner als diese Glocke. Doch der Pfarrer sprach mit beruhigenden Worten auf ihn ein: „Fürchte Dich nicht. Du kannst sogar mal die Glocke läuten. Gleich ist wieder eine Stunde der Zeit herum und dann kannst Du dort an diesem silbernen Seil ziehen.“ Johnny sah neben der Glocke ein Seil liegen. Und es war tatsächlich auch so silbern wie die ganze Glocke. In dieser Kirche musste wohl alles aus Silber bestehen, einfach unfassbar! Ja, die Glocke sah schon mächtig toll aus. Es war wirklich gut, dass er mit dem netten Pfarrer in diese Kirche gegangen war. Nun sah er endlich eine richtige Glocke. Doch Johnny hatte noch so viele Fragen: „Sag mal“, fragte er den Pfarrer, „ist das auch eine Weihnachtsglocke?“ Der Pfarrer