Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN-13: 978-3-7562-9783-2

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche
Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
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Grafiksoftware: easy Sports-Graphics. Lektorat: Anti-Fehlerteufel.

Coverfoto: Thomas Wolf, www.foto-tw.de (CC BY-SA 3.0 DE)

© 2022 Martin Hasenpflug, www.fussballtraining.li

—Inhaltsverzeichnis—

VORWORT| Martin Hasenpflug

Nur aus wenigen Regionen der Welt kommen so viele Top-Clubs wie aus dem Ruhrpott. Vereine wie Dortmund und Schalke sind international bekannt. Die Städte Bochum, Duisburg, Essen, Wattenscheid und Oberhausen stellen bzw. stellten Erstligisten. Insgesamt gewannen die Ruhrpott-Clubs 16 Meistertitel, wurden 11x Pokalsieger und holten auch als erste deutsche Mannschaft den Europapokal. Eine lange und erfolgreiche Historie ist vorhanden. Allein Dortmund und Schalke haben zusammen 320.000 Vereinsmitglieder.

Für die Menschen im Ruhrpott gibt es nur zwei Dinge: Fußball und Maloche. Jeder hat seinen Verein, den er bis zur Selbstaufgabe unterstützt. Der Lebensrhythmus ist vorgegeben: Wochentags harte Maloche und am Wochenende mit Kumpels auf den Fußballplatz oder ins Stadion.

Der Ruhrpott steht für Maloche und Zusammenhalt

Maloche: Ruhrpott ist kein Schickimicki. Man trägt keine Schminke auf. Man zeigt sich, wie man ist. Diese „Authentizität“ sucht ihresgleichen. Die Lebensumstände sind rau. Man bekommt nichts geschenkt und muss hart für seinen Unterhalt arbeiten. Die Ruhrpott-Vereine sind von dieser Mentalität geprägt. Doch trotz der scheinbaren Rohheit existiert eine große Herzlichkeit. Im Inneren ist man verspielt und träumt von der großen weiten Welt. Daher hat die fußballerische Finesse im Ruhrpott-Fußball immer eine große Rolle gespielt.

Zusammenhalt: Von klein auf gilt es, sich zu behaupten. Man benötigt Verbündete. Als Einzelkämpfer hat man auf den grauen Großstadtstraßen schnell verloren. Zusammen mit seinen Kumpels ist man dagegen stark und besitzt Ansehen.

Die Symbiose aus Zusammenhalt, Maloche und technischer Finesse führten im Ruhrpott zum großen Erfolg. Der FC Schalke 04 hat sich seine sechs Meistertitel in den 30er- und 40er-Jahren durch den sogenannten Schalker-Kreisel erspielt. Den Ball ließ man, revolutionär für die damalige Zeit, im Kurz-Passspiel zirkulieren. Borussia Dortmund holte Anfang der 2010er unter Jürgen Klopp zwei Meistertitel, einen Pokalsieg und erreichte das Champions-League-Finale. Sie spielten den sogenannten „Heavy-Metal“-Fußball. Keine langen Passstafetten, sondern früh den Gegner attackieren und brutal schnell umschalten.

Die beiden unterschiedlichen Spielstile haben die Gemeinsamkeit, dass man als Team agieren will. Kein Abwarten, sondern immer volle Pulle, immer Rambazamba! Ruhrpott Fußballtraining beinhaltet eine Anleitung für ein systematisches Training. Fertige Trainingseinheiten nach dem Schwerpunktprinzip. Die Methodik lautet vom Leichten zum Schweren, Fokussierung auf Spielformen, Flow schaffen und aufrechterhalten durch Wettbewerbe und Organisationsformen (alle Spieler haben immer was zu tun).

Maloche spielt eine große Rolle. Das Training ist nach dem sogenannten HIIT-Prinzip (High Intensity Intervall Training) gestaltet. Intervalle zwischen hoher Belastung (Dauer einer Spielform: 3–4 Minuten) und Regeneration (Trinken, Übungswechsel, Erklärungen). Die Power aus dem Training wird ins Spiel transferiert. Mittels hohen Pressings wird malocht. Diese Spielweise ist zwar voll Plackerei, aber dafür gewinnt man die Bälle in gegnerischer Tornähe.

Mit Gelassenheit zum Erfolg

Wenn zwei gleich starke Teams aufeinandertreffen, die beide im Vorfeld alles für den Sieg getan haben. Wer wird Sieger? Im Fußball lässt sich nichts erzwingen. Selbst mit dem besten Training und der besten Mannschaftsansprache kann es keine Garantie für den Erfolg geben. Eine Mannschaft ist ein fragiles Gebilde, die eine Kombination aus „Müssen“ und Niederlagen nicht lange standhält.

Nur das „Nicht-Müssen“ in Kombination mit der sportlichen Fokussierung führt zu einem nachhaltigen Erfolg. Durch den Aufbau von Druck kann zwar eine Fokussierung entstehen, doch bei einer Niederlagenserie bricht dieses Gebilde wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Erzwingen lässt sich nichts. Ehrliche, engagierte und fundierte Arbeit zahlt sich dagegen am Ende immer aus.

Dieses Buch ist in zwei Bereiche aufgeteilt: Einzeltraining und Mannschaftstraining. Mit dem Einzeltraining lassen sich Spieler individuell fördern, um sie beispielsweise nach einer Verletzung wieder aufzubauen, aber auch um besonders motivierten Spielern Extra-Einheiten anzubieten. Im Einzeltraining lernt man die Spieler gut kennen. Vertrauensverhältnisse können aufgebaut werden. Starke Verbindungen entstehen, welche die Arbeit mit der Mannschaft vereinfachen.

Jede Mannschaft benötigt eine Identität. Eine Idee von der Art, wie sie Fußball spielen will. In der folgenden Tabelle ist eine Übersicht dargestellt, wie eine Spielidee in den vier Phasen des Fußballspiels aussehen kann. Unabhängig der Spielidee ist jeder Spieler immer aktiv, auf jeder Spielposition, gleich ob Angriff oder Verteidigung. Alle wollen möglichst oft den Ball und bieten sich daher ständig an. Hier die Prinzipien einer offensiven und dominanten Spielweise:

Ohne Ball Kompaktheit. Gegner möglichst hoch attackieren. Doppeln nach hinten. Aggressivität. Ausgebildete Viererkette. Klare Zuordnung von Gegenspielernund Manndeckung im Strafraum.
Ballgewinn Ballsicherung und Verlagerung. Schnelles Umschalten nur nach sehr aussichtsreichen Anspielstationen in der Tiefe.
Ballbesitz TW spielt 1. Pass immer flach. Kombinationsspiel mit möglichst wenig Kontakten. Mutiges Dribbling im vorderen Drittel mit Absicherung. Orientierungan Spielaufbau-Strategie zum Erreichen der gegnerischen Hälfte. Im vorderen Drittel startet ein Spieler immer in die Tiefe. Flugbälle (ohne Druck) nur zufreien Spielern.
Ballverlust Durch ständiges Nachschieben Absicherungen schaffen. Sofortiges Gegenpressing bei Ballverlust. Nur fallen lassen und Kompaktheit schaffen, wennder Gegner frontal Richtung Tor dribbelt.

LEGENDE|Abkürzungen und Grafiken

Ein Pfeil mit einer durchgezogenen Linie steht für einen Pass. Befinden sich an den Linien Kreise mit Zahlen, ist eine feste Passfolge vorgesehen. Eine gestrichelte Linie zeigt den Laufweg eines Spielers. Eine Schlangenlinie markiert den Dribbelweg und eine doppelte Linie steht für einen Schuss. Derjenige Spieler, der die Trainingsform startet, ist mit einem gelben Kreis unterlegt.

Für die Spielpositionen werden folgende Kürzel verwendet : TW = Torwart, IV = Innenverteidiger, AV = Außenverteidiger, 6er = Sechser (defensiver Mittelfeldspieler), 10er = Zehner (offensiver Mittelfeldspieler), MA = Mittelfeldaußen (offensiver Außenspieler) und ST = Stürmer.

Weitere Abkürzungen: KL = Koordinationsleiter, MB = Medizinball, HT = Hütchentor, TE = Trainingseinheit, KT = Konter, GP = Gegenpressing, ML = Mittellinie.

TRAININGSMETHODE|Systematisch trainieren

Im Training findet die Entwicklung der Spieler und der Mannschaft statt. Das Training bestimmt somit den Erfolg einer Mannschaft. Wie lässt es sich nun am effektivsten trainieren? Welche Trainingsinhalte? Welche Organisationsformen? Welches Trainerverhalten? Welche Rahmenbedingungen? Im Folgenden vier Erfolgs-Faktoren für das Fußballtraining:

Belastung: Die Spieler maximal vertretbar belasten. Nicht überlasten, dass sie beim nächsten Training eingeschränkt sind. Dazu wendet man die HIIT-Methodik an. Das Training wird in Intervallen unterteilt. Hohe Belastungen und Regeneration wechseln sich ab. ⅔ Belastung und ⅓ Regeneration. Keine komplette Regeneration, sondern einfach die Dauer fürs Trinken, für Übungswechsel und Erklärungen als Regeneration einstufen. Für eine Trainingseinheit, zwischen dem Warm-up plus Sprints und dem Abschlussspiel, etwa acht Belastungsspitzen einplanen. Diese Belastungsspitzen werden mit den Technikübungen und den Spielformen erreicht. Zum Erzielen der nötigen Belastung wird die Trainingsgruppe möglichst oft geteilt. Die Trainingsformen im Idealfall mit einer Spieleranzahl absolvieren, die gerade ausreichend für einen funktionierenden Ablauf ist.

Flow: Die Spieler gilt es in einen Flow zu versetzen. Dieser wird auch als „Tätigkeitsrausch“ bezeichnet. Im Fußball bedeutet dies, dass die Spieler für einen Moment nur den Fußball im Kopf haben. Außerhalb des Platzes wird nichts wahrgenommen. Das Zeitgefühl verschwindet. Die Körperfunktionen arbeiten auf Idealniveau. Der Flow wird durch das Zusammenspiel von Wettbewerben, kleinen Spielformen und permanentem Fordern in einem für die Spieler machbaren Rahmen erreicht. Das Training gilt es also so zu steuern, dass sich die Spieler stets zwischen Unterforderung und Überforderung bewegen.

Aggressivität: Um im Fußball die entscheidenden Spielsituationen zu gewinnen, benötigt es Entschlossenheit. Diese entsteht durch Aggressivität. Wie kann man die Spieler nun aggressiv machen? Durch Verlieren bzw. eine nahende Niederlage! Daher organisiert man ständig Wettbewerbe. Sind die Spieler im Flow, verlieren und müssen obendrein noch eine „Strafe“ wie z. B. Liegestütze absolvieren, werden sie schnell sehr aggressiv. Eine weitere Möglichkeit des Trainers, seine Spieler in Rage zu bringen, sind „Fehlentscheidungen“. Einfach mal fälschlicherweise auf Abseits entscheiden. Ganz schnell werden die betroffenen Spieler aggressiv und gehen in den nächsten Aktionen entschlossen zur Sache. Gegenspieler sind gezwungen dagegenzuhalten und so „schaukelt“ sich die Intensität des Spiels hoch.

Spaß: Man sollte alles dafür unternehmen, dass die Spieler gerne zum Training kommen. Fühlen sie sich wohl, dann treffen die Trainingsinhalte auf nahrhaften Boden. Nie Langeweile aufkommen lassen und daher ein abwechslungsreiches Training anbieten. Eine positive Grundstimmung gilt es zu schaffen, indem man z. B. die Spieler freudig und lächelnd begrüßt. Während des Trainings kann man die Spieler gut motivieren, indem man sie „anstachelt“ und persönlich lobt.

Jede Trainingseinheit benötigt eine „Überschrift“. Ein Thema, welches sich wie ein roter Faden durch alle Übungen zieht. Die Spieler sollen verschiedene Aufgabenstellungen nach dem gleichen Prinzip lösen. Aufgrund der durchgängigen „Beschäftigung“ mit dem Thema werden die Lösungswege verinnerlicht.

Die Trainingseinheiten beginnen immer mit einem Warm-up. Im gleichnamigen Kapitel (Seite →) sind acht verschiedene Übungen enthalten. Die dort beschriebenen Aufwärmübungen sind so gestaltet, dass neben der Erwärmung gleichzeitig auch die Fußballtechnik trainiert wird. Somit wird die investierte Zeit effektiv genutzt. Die Kapitel der einzelnen Schwerpunkte enthalten zum Teil ebenfalls Aufwärmübungen, die dann aber speziell auf das Thema zugeschnitten sind.

Dieser doppelte Nutzen des Warm-ups schafft Zeit für zusätzliche Dinge. Wann immer es die Zeit erlaubt, sollten Sprintübungen ins Training integriert werden. Diese gilt es im aufgewärmten und „frischen“ Zustand zu absolvieren. Im gleichnamigen Kapitel (Seite →) sind zehn Sprintübungen enthalten. Sie sind mit technischen Elementen versehen und sorgen durch Wettbewerbe für Spaß. Durch Sprints verbessern die Spieler ihre Schnelligkeit und kommen so gut in den Flow.

Neben der Aufwärmübung, den Sprints und dem Abschlussspiel finden in der Regel drei Trainingsformen statt. Diese Trainingsformen werden in kleine Zeitabschnitte (Belastungsspitzen) von etwa 3–4 Minuten geteilt. Nach jedem Zeitabschnitt folgt entweder eine Variation oder eine neue Übung. Die Pausen zwischen den einzelnen Trainingsformen werden kurz gehalten. Sind sie zu lang, kommen die Spieler aus dem Flow und auch die eingesparte Zeit (durch die Warmups) geht wieder verloren. Zwischen zwei hochintensiven Trainingsformen zu je drei Minuten sollte z. B. nur eine Minute Pause liegen. Zeit zwischen den Übungen spart man durch eine „Blitzerklärung“. Den groben Ablauf in 2–3 Sätzen erklären, Übung starten und die weiteren Details kommen erst während der Übung.

In der Psychologie gibt es den Begriff des „impliziten Lernens“. Dies besagt, dass man Dinge spielerisch beim Ausüben einer Tätigkeit lernt. In diesem Wissen sollte man seine Erklärungen auf das Nötigste reduzieren. Anstatt eine Anleitung zu geben, wie und was man in welcher Situation zu machen hat, sollten die Spieler sich selbstständig Lösungen erarbeiten. Treten sie in Wettbewerben gegeneinander an, suchen und finden sie Wege zu gewinnen. Das selbstständig Erarbeitete wird verinnerlicht und entwickelt sich zu einer spielerischen Qualität.

Die Trainingseinheiten werden mit einem Spiel möglichst nahe dem „Originalspiel“ beendet. Hier können die Spieler nun das Erlernte unter realen Bedingungen anwenden. Das sogenannte Abschlussspiel wird auch zur weiteren Verfeinerung der mannschaftstaktischen Abläufe wie die des Spielaufbaus und des Pressings genutzt. Weitere Details im gleichnamigen Kapitel auf Seite →. Einige Schwerpunkte beinhalten ein individuelles Abschlussspiel mit einer Provokationsregel. Das bedeutet, dass es eine „Sonderregel“ gibt, die dafür sorgt, dass der trainierte Schwerpunkt möglichst oft umgesetzt wird.

Grundsätzlich sollte man versuchen die Spielformen und das Abschlussspiel durchlaufen zu lassen. Also wenig zu unterbrechen bzw. „einzufrieren“. Jedoch kennzeichnet jede erfolgreiche Mannschaft einheitliche Spielprinzipien. Mitspieler orientieren sich daran. Hier darf es keine Kompromisse geben und ein gegensätzliches Verhalten rechtfertigt eine Unterbrechung durch den Trainer mit sofortigem Coaching der Situation. Zur Herstellung des „Gleichgewichts“ kann eine kurze Unterbrechung auch nach einer großartigen und nachahmungswürdigen Aktion erfolgen.

Nicht nur die Trainingseinheit sollte strukturiert sein, sondern auch die Trainingswoche. Die Trainingswoche ist die nächsthöhere „Ebene“ der Spieler- und Mannschaftsentwicklung. Bei drei Einheiten in der Woche empfiehlt sich eine Struktur wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Mit den Inhalten dieses Buchs lassen sich etwa sechs Wochen gestalten, ohne dass sich eine Trainingsform wiederholt.

Exemplarische Trainingswoche

Geht man von drei Trainingseinheiten in der Woche aus, orientiert man sich an untenstehende Tabelle. Bei vier Einheiten empfiehlt sich ein Thema des zweiten oder dritten Trainingstages mit neuen Übungen zu wiederholen.

1. Trainingstag / Woche 2. Trainingstag / Woche 3. Trainingstag / Woche
1x Warm-up, Seite → 1x Warm-up, Seite → 1x Warm-up, Seite →
1x Sprints, Seite → 1x Sprints, Seite → 1x Sprints, Seite →
1x Technik, Seite → Mannschaftstaktik: Pressing, Angriffsspiel: 1-gegen-1, Bo
2x Ballzirkulation mit Um-schalten, Seite → bis →. Spielaufbau, Spielverlagerung,Vertikalpass, Viererkette, Ball-sicherung. Seite → bis →. chum, Dortmund, Schalke, Essen, Duisburg. Seite → bis →
Abschlussspiel, Seite → Abschlussspiel, Seite → Abschlussspiel, Seite → Standards, Seite →

EINZELTRAINING A |Großaufbau mit drei Toren

Während der Corona-Pandemie war das Einzeltraining die einzig erlaubte Möglichkeit, Fußballer zu trainieren. Aus der Not heraus entstehen oft wertvolle Modelle für die Zukunft. Denn das direkte 1-zu-1-Training mit dem Coach ist eine hervorragende Ergänzung zum Mannschaftstraining. Der Spieler erhält eine starke Verbesserung im technischen und kognitiven Bereich. Zusätzlich intensiviert sich das Verhältnis zwischen Trainer und Spieler.

Die folgenden Übungen decken die wesentlichen Bereiche des Fußballs ab, z. B. Athletik, Dribbling, Passen, Schießen, Kopfball und Kognition. Mit den folgenden Übungen lassen sich mindestens zwei Einheiten zu je 60 Minuten absolvieren, ohne dass sich etwas wiederholt.

Alle Übungen lassen sich im unten abgebildeten Aufbau absolvieren. Es sind keine Unterbrechungen durch Umbauten nötig. Es reichen wenig Platz und Material. Ein Rechteck 22 x 16 Meter beginnend von der Strafraumlinie aufbauen. Zwei Minitore aufstellen und mit je einer Farbe markieren (Hütchen). Im Rechteck befindet sich ein Quadrat (4 Meter) mit Hütchen unterschiedlicher Farben. Dann noch die Torecken markieren bzw. einen Area-Shooter aufspannen.

Die Erwärmung des Spielers findet komplett an der Koordinationsleiter statt. Danach leichtes Stretching.

Organisation & Ablauf (1. Aufwärmen)

Koordinationsleiter auslegen.

Der Spieler steht im ersten Fenster der KL. Der Trainer steht mit einem Ball in der Hand neben der Leiter. Der Abstand zum Spieler beträgt etwa drei Meter.

Der Spieler kommt per Skippings auf die Seite des Trainers und erhält von ihm einen Ball zugerollt. Der Spieler lässt den Ball klatschen und wechselt (erneut per Skippings) durch das gleiche Fenster auf die andere Seite der KL. Dort erhält er den Ball vom Trainer hoch zugeworfen. Er spielt den Ball mit der Innenseite des äußeren Fußes direkt zum Trainer zurück.

Der Spieler läuft über das nächste Fenster wieder auf die Seite des Trainers. Gleicher Ablauf wie zuvor.

Variation: Der Trainer steht auf der anderen Seite der Leiter. Der Spieler passt jetzt jeweils mit seinem anderen Fuß. Andere Passtechnik auf der Seite des Trainers (z. B. Drop-Kick).

Tipp: Während der Übung bewegt der Trainer sich rückwärts, so dass er immer seinen Abstand von ca. drei Metern zum Spieler hält. Ein Durchgang geht so lange, bis der Spieler das letzte Fenster bewältigt hat.

Organisation & Ablauf (2. Aufwärmen)

Koordinationsleiter auslegen.

Spieler und Trainer stehen sich gegenüber. Zwischen ihnen liegt die KL. Der Trainer hat einen Ball in der Hand.

Der Spieler durchschreitet die KL Richtung Trainer und absolviert dabei zwei Kontakte im ersten Fenster. Sobald er vor den Trainer tritt, bekommt er einen halbhohen Ball in den rechten Fuß geworfen. Der Spieler passt diesen Ball mit einem Kontakt hoch zum Trainer zurück. Er läuft rückwärts (wieder mit zwei Kontakten) durch das gleiche Fenster zu seiner Ausgangsposition zurück. Durch das nächste Fenster kommt er dem Trainer wieder entgegen.

Dieser Ablauf wird bis zum letzten Fenster wiederholt.

Variation: Anstatt den halbhohen Ball mit der Innenseite direkt zurückzuspielen, nun jeweils Durchgänge absolvieren, indem der Spieler den zugeworfenen Ball mit dem Spann, dem Kopf, dem Knie oder per Drop-Kick (Innenseite und Spann) zurückspielen soll.

Tipp: Präzision vor Schnelligkeit. Tempo sukzessive steigern. Kurze Bodenkontaktzeiten.

Organisation & Ablauf (3. Aufwärmen)

Drei Hütchen in einer Reihe aufstellen.

Der Spieler stellt sich neben der Hütchenreihe Richtung Trainer. Der Trainer steht mit Bällen ihm gegenüber.

Der Spieler läuft per Skippings (zwei Kontakte) durch die Hütchenreihe und absolviert nach dem letzten Hütchen einen Einbeinstand (äußeres Bein). Der Trainer wirft ihm zweimal hintereinander einen halbhohen Ball in die Innenseite seines äußeren Fußes (welchen der Spieler hebt). Der Spieler passt jeweils direkt zurück und durchläuft dann die Hütchenreihe, nach seinem zweiten Pass, in die andere Richtung.

Variation: Bevor der Spieler den Ball erhält, beugt er einmal das Knie des Standbeines. Alternativ eine „Standwaage“ absolvieren. Andere Technikaufgaben mit dem Ball. Mehr Hütchen in die Reihe stellen.

Tipp: Kurze Bodenkontaktzeiten. Stabiler Stand auf einem Bein. Gleichgewicht halten.

Organisation & Ablauf (4. Dribbling)

Der Spieler steht im inneren Quadrat und der Trainer mit Bällen ihm gegenüber.

Der Trainer passt zum Spieler, ruft eine Farbe und zeigt eine „Torfarbe“. Der Spieler dribbelt um die gerufene Farbe und passt dann ins entsprechende Tor.

Sobald der Spieler ins Tor geschossen hat, erhält er vom Trainer direkt den nächsten Pass (inkl. der neuen „Farbkombination“).

Wettbewerb: Schafft der Spieler sechs Tore in 60 Sekunden?

Variation: Der Trainer ruft zwei Farben hintereinander und der Spieler muss dann auch zwei Hütchen des Quadrats umdribbeln. Der Trainer wirft den Ball hoch zum Spieler. Dieser muss den Ball volley ins Tor schießen.

Organisation & Ablauf (5. Dribbling)

Der Spieler steht bei A mit zehn Bällen. Der Trainer steht mit ausreichend Gummitellern bei C.

Der Spieler dribbelt ins Quadrat und passt von dort ins Minitor. Der Trainer wirft permanent mit Gummitellern und der Spieler weicht diesen aus.

Nach einem Torschuss läuft der Spieler zu A zurück und absolviert die gleiche Aufgabe mit dem nächsten Ball.

Wettbewerb: Der Spieler erhält drei Punkte für ein Tor und einen Minuspunkt, wenn ein Gummiteller ihn trifft. Erreicht der Spieler in 60 Sekunden 15 Punkte?

Variation: Gleicher Ablauf auf der anderen Seite. Der Spieler muss ins gegenüberliegende Tor schießen.

Tipp: Der Spieler hat den Kopf während des Dribblings oben, um die anfliegenden Teller zu sehen und diesen ausweichen zu können.

Organisation & Ablauf (6. Dribbling) Der Spieler steht im Quadrat.

Der Spieler hat einen Ball am Fuß und steht im Quadrat. Der Trainer steht mit einem Ball in der Hand ihm gegenüber.

Der Spieler kickt sich den Ball zwischen seinen Fußinnenseiten hin und her. Dabei bewegt er sich im Quadrat seitlich hin und her. Der Trainer wirft alle paar Sekunden dem Spieler einen Ball zu. Der Spieler muss den Ball fangen und zum Trainer zurückwerfen.

Der Trainer ruft etwa alle zehn Sekunden eine Torfarbe und der Spieler muss unmittelbar ins entsprechende Minitor schießen.

Wettbewerb: Erzielt der Spieler sechs Tore nach zehn Bällen?

Variation: Der Spieler dribbelt jetzt nicht seitlich durch das Feld, sondern vertikal. Der Trainer wirft den Ball als Aufsetzer zum Spieler. Der Spieler führt den Ball mit der Sohle (links / rechts im Wechsel).

Tipp: Der Spieler muss sich dran gewöhnen, den Blick vom Ball zu lösen und die Spielfeldumgebung wahrzunehmen. Die Aufgaben vom Einfachen zum Schweren gestalten.

Organisation & Ablauf (7. Passen) Der Spieler steht im Quadrat.

Spieler und Trainer stehen sich etwa 5 Meter gegenüber. Der Trainer hält zwei Bälle in den Händen.

Der Trainer wirft einen Ball hoch zum Spieler. Dieser absolviert direkt eine Jonglage und spielt den Ball mit seinem dritten Kontakt hoch zum Trainer zurück. Mit diesem Pass wirft der Trainer seinen anderen Ball Richtung Spieler. Der Trainer fängt den ersten Ball und der Spieler hat die gleiche Aufgabe wie zuvor. Der Trainer ruft alle 10–15 Sekunden eine Torfarbe und der Spieler muss mit seinem zweiten Kontakt ins entsprechende Tor schießen (aus dem Quadrat).

Wettbewerb: Erzielt der Spieler sechs Tore nach zehn Bällen?

Variation: Der Torschuss muss volley aus der Luft erfolgen.

Tipp: