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MBCP und integrative Medizin: Etwas mehr Hintergrund

Es ist das Frühjahr 2006, und ich sitze an einem dieser großen, runden Familienesstische, wie man sie in chinesischen Restaurants findet. Mittagspause im Crowne Plaza Hotel in Worcester, Massachusetts, wo die vierte jährliche wissenschaftliche Konferenz des Center for Mindfulness am Klinikum der University of Massachusetts stattfindet. Thema der Konferenz ist die Untersuchung und Integration von Achtsamkeit in der Medizin, im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft. Eine Frau mit einem sympathischen Lächeln und ähnlich kurzen grauen Haaren, wie ich sie habe, nimmt am Nachbartisch Platz.

Nach kürzester Zeit unterhalten wir uns angeregt über unsere Kinder (sie hat vier, so wie ich auch) und Enkelkinder (sie hat sechs und ich habe zwei) und biegen uns vor Lachen, als wir uns über die Fallstricke und Freuden im Leben aller Mütter von Kindern, die selbst Kinder haben, austauschen. „Das Elternsein nimmt nie ein Ende, egal, wie alt sie sind“, sagt meine Gesprächspartnerin lachend und schüttelt den Kopf. „Und egal, wie alt wir sind!“, füge ich hinzu.

Als wir nach dem Mittagessen zum Konferenzraum hinübergehen, wo der Hauptvortrag stattfinden soll (ich werde kurze Zeit später feststellen, dass sie ihn halten wird), fragt sie: „Was machen Sie beruflich?“

„Ich gebe einen Kurs, der sich ‚Achtsamkeitsbasierte Geburt und Elternschaft‘ nennt. Es handelt sich um einen Geburtsvorbereitungskurs für werdende Eltern, der auf dem traditionellen MBSR-Kurs basiert“, lautet meine schlichte Antwort.

„Oh, das klingt interessant. So ein Kurs wäre vielleicht etwas für uns. Warum melden Sie sich nicht bei mir, wenn Sie wieder zu Hause sind?“ Mit diesen Worten reicht sie mir ihre Visitenkarte, auf der „Dr. Susan Folkman, Direktorin, Osher Center for Integrative Medicine, UC San Francisco Medical Center“ steht.

Und so begann eine neue und bemerkenswerte Phase in der Entwicklung des MBCP-Kurses. Als ich Susan etwa eine Woche später kontaktierte, wusste ich bereits, dass sie zu den weltweit führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Erforschung von Stress und Stressbewältigungsstrategien zählte. Sie brachte mich in Kontakt mit Dr. Kevin Barrows, einem begabten Familienmediziner und Spezialisten für integrative Medizin. Dr. Barrows hatte das MBSR-Programm am Osher Center kurz nach dessen Gründung ins Leben gerufen und war jetzt klinischer Direktor und Leiter der Gruppenprogramme am Osher Center. Er erwies sich als perfekter Geburtshelfer, um mein MBCP-Programm aus meinem Wohnzimmer herauszuholen und ihm einen Rahmen zu geben, der über den Kursraum hinaus in die berufliche Bildung und Forschung reichte.

Innerhalb eines Jahres gehörte ich zum Lehrpersonal des Osher Center und meine MBCP-Kurse fanden dort statt. Dadurch wurde das Osher Center zum ersten Zentrum für integrative Medizin in den USA, das sich mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden von werdenden Familien befasste. Einige Monate später folgte mir meine Kollegin und Freundin Dr. Larissa Duncan ans Osher Center. Larissa ist eine brillante Entwicklungspsychologin mit einem großen, mitfühlenden Herzen und einem außergewöhnlich gut geschulten Geist. Ihre Aufgabe bestand darin, ein Forschungsprogramm aufzubauen, das die Auswirkungen von Achtsamkeit auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Familien während dieser Transformationsphase untersucht. Anderthalb Jahre später, im Jahr 2009, wurde das MBCP Professional Development and Teacher Training Program (PDTT) aus der Taufe gehoben. Dieses Programm zur Aus- und Weiterbildung von MBCP-Lehrerinnen und -Lehrern richtet sich an Menschen, die in der Perinatalmedizin tätig sind und MBCP-Lehrerinnen bzw. -Lehrer werden oder auf andere Weise Achtsamkeit in ihr eigenes Leben und das der Paare und Familien, die sie betreuen, einbringen wollen.

Für mich war der Beginn meiner Arbeit am Osher Center wie eine Heimkehr. Das Zentrum befindet sich gegenüber von der Klinik, in dessen alternativem Geburtshaus ich vor mehr als drei Jahrzehnten zum ersten Mal schwangere Frauen und ihre Familien betreut hatte. Seit damals haben sich in der Medizin bemerkenswerte Veränderungen vollzogen, die sich auch in der Umgebung widerspiegeln. Der öde, betonierte Hof, in den ich damals die von mir betreuten Frauen und ihre Partner auf einen Spaziergang zu Beginn der Eröffnungsphase geschickt hatte, hat sich in eine Gartenoase verwandelt. Kieswege schlängeln sich jetzt an rosaroten Rosen, üppigen Farnen und Bäumen mit tief herabhängenden Ästen vorbei. Bänke laden die Besucher zum Sitzen in der warmen Sonne oder zu einem ruhigen Mittagessen im Schatten ein. Dieser Garten ist zu einem Ort geworden, an dem kranke Menschen spazieren gehen, sich hinsetzen, nachdenken und die Selbstheilungskräfte ihres Körpers fördern können. Und hier findet auch das Krankenhauspersonal inmitten der Hektik des Arbeitstages ein paar Momente der Ruhe. Die Existenz dieses Gartens gibt mir Hoffnung, dass wir vielleicht langsam anfangen zu verstehen, dass die medizinische Gesundheitsfürsorge den ganzen Menschen einbeziehen und unterstützen kann – nein, muss –, indem sie sich die natürliche und angeborene Weisheit des Geistes, des Körpers und des Herzens zunutze macht.

Integrative Medizin

Integrative Medizin ist ein verhältnismäßig neuer Zweig der Medizin, der im Laufe der Jahre unter verschiedenen Namen bekannt geworden ist: als Geist-Körper-Medizin (Mind-Body-Medizin), als Komplementär- und alternative Medizin, Verhaltensmedizin und Ganzheitsmedizin. Er basiert auf Forschungsergebnissen, die belegen, dass unsere Denkweise, unsere Gefühle und unser Verhalten sowohl unsere körperliche als auch unsere geistige Gesundheit und unser Wohlbefinden beeinflussen. Während der letzten zwei Jahrzehnte ist dieser Bereich der Medizin exponentiell gewachsen. Heute gibt es ein akademisches Konsortium für integrative Medizin, dem Vertreter von über vierzig medizinischen Fakultäten namhafter Universitäten in den USA und Kanada angehören. Viele dieser Einrichtungen verfügen über Zentren für integrative Medizin, in denen Patienten eine breite Palette an Heilmethoden zur Verfügung steht, darunter Akupunktur, Massagen, Ayurvedische Medizin, Yoga, Tai-Chi und Qigong. Derartige Heilmethoden in namhaften universitätsmedizinischen Zentren anzubieten wäre noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar gewesen. Angesichts der gut dokumentierten Vorteile der Achtsamkeitsmeditation, insbesondere des MBSR-Programms, gehören MBSR-Kurse heute zum Grundangebot jedes Programms für integrative Medizin.

Die bloße Existenz der integrativen Medizin zeugt von den einschneidenden Veränderungen, die zurzeit in der Schulmedizin stattfinden. Die westliche Schulmedizin basiert größtenteils auf dem einige Hundert Jahre alten Denkansatz der Trennung von Körper und Geist. Diese konventionelle Perspektive sieht den Körper als abgeschlossene Einheit, die „repariert“ werden muss, oder als Träger einer Krankheit, die „bekämpft“ und „besiegt“ werden muss, und verlässt sich auf eine Vielzahl von Medikamenten, Maßnahmen, Geräten und chirurgischen Eingriffen.

Ein solcher „Reparaturansatz“ kann durchaus beeindruckende, ja sogar wunderbare Ergebnisse haben, wie jeder weiß, der je von ihm profitiert hat, sei es in Form von künstlichem Ersatz für Körperteile oder in Form eines Medikaments, das zum Beispiel eine Infektion gestoppt oder die psychische Ausgeglichenheit wiederhergestellt hat. Dass dieser Ansatz Wunderbares zu leisten vermag, zeigt sich gerade auch im Bereich der Perinatalmedizin, etwa wenn Paaren durch eine Fertilitätsbehandlung geholfen werden kann, wenn Frauen trotz bestehender gesundheitlicher Probleme wie einer schweren Diabeteserkrankung ein gesundes Baby zur Welt bringen, wenn Schwangere, deren Baby zu groß für eine vaginale Geburt ist, einen Kaiserschnitt bekommen, wenn eine verstärkte Nachblutung durch Medikamente oder eine Operation oder beides erfolgreich behandelt werden kann oder wenn viel zu früh geborene Babys zu gesunden und glücklichen Kindern heranwachsen. Es steht außer Frage, dass viele Menschen, die vor gerade einmal fünfzig Jahren nicht überlebt hätten, heute dank diesem Reparaturansatz der Medizin am Leben sind.

Allerdings wird heute auch mehr und mehr erkannt, dass dieser Ansatz seine Grenzen hat. Es gibt ganze Bereiche der Gesundheit und des Wohlbefindens, in denen die westliche Schulmedizin nicht greift, insbesondere weil viele unserer heutigen Leiden auf unsere Lebensweise zurückzuführen sind, beispielsweise ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und die Art und Weise, wie wir mit Stress umgehen bzw. nicht umgehen. Ebenso wenig nützt der schulmedizinische Ansatz einer gesunden Frau, die mit einem offenbar gesunden Baby schwanger ist.

Die integrative Medizin bietet einen anderen, die Schulmedizin ergänzenden Ansatz. Sie sieht den Patienten als Ganzes, als einen Menschen mit enormen inneren Ressourcen für seine eigene Gesundheit und sein eigenes Wohlbefinden, der in einer auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt beruhenden Zusammenarbeit mit medizinischen Fachleuten gleichberechtigt an seiner Gesundheitsversorgung beteiligt werden kann und muss. Ein solcher Ansatz stellt einen dringend erforderlichen Ausgleich zur Schulmedizin dar, die Patienten nur allzu oft in derselben schlechten – oder einer noch schlechteren – Verfassung zurücklässt als vor der Behandlung. Integrative Medizin beinhaltet Prävention und Gesundheitsförderung während der gesamten Lebensspanne.

Integrative Medizin, Schwangerschaft, Geburt und das Hineinwachsen in die Elternschaft

Das Gebiet der integrativen Medizin bietet einen passenden Rahmen für das MBCP-Programm. Wenn man bedenkt, dass eine Schwangerschaft im Wesentlichen ein normaler, gesunder Zustand des weiblichen Körpers ist und dass eine Achtsamkeitsschulung die Entwicklung von Fähigkeiten fördert, die für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden während unseres ganzen Lebens von unschätzbarem Wert sind, dann ist es nur logisch, sich für einen integrativen Ansatz zu entscheiden, um Familien zu begleiten, die diese normale, gesunde Übergangsphase durchlaufen. Die Autorinnen und Autoren einer britischen Studie im Auftrag des staatlichen Gesundheitswesens schreiben dazu Folgendes: „Jedem Kind den besten Start ins Leben zu geben ist von entscheidender Bedeutung, um gesundheitliche Ungleichheit im gesamten Lebensverlauf zu reduzieren. Die Grundlagen nahezu jeden Aspekts der körperlichen, intellektuellen und emotionalen Entwicklung werden in der frühen Kindheit gelegt. Was in diesen ersten Jahren (angefangen im Mutterleib) [Hervorhebung N. B.], hat einen lebenslangen Einfluss auf viele Faktoren der Gesundheit und des Wohlbefindens – von Übergewicht und Herzerkrankungen über die psychische Gesundheit bis hin zum Bildungsniveau und zum ökonomischem Status.“[60]

Einen Ort zu haben, an dem in dieser prägenden Phase des Familienlebens Achtsamkeitsfähigkeiten erlernt werden können, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der werdenden Eltern und ihres ungeborenen Kindes fördern, ist zweifelsohne ein Lichtblick in einem Bereich der Gesundheitsversorgung, der es dringend nötig hat, wieder ins Gleichgewicht gebracht zu werden. Wie in Kapitel 16 zu lesen war, weisen die Daten darauf hin, dass wir trotz der immensen Summen, die wir für die Gesundheit von Mutter und Kind ausgeben, im Ergebnis als Gesellschaft nicht sonderlich gut dastehen. Wenn wir die riesige Zunahme an Kaiserschnittgeburten als Beispiel nehmen, müssen wir uns fragen, ob wir nicht einen für die meisten Mütter und Babys sehr einfachen Prozess für alle Beteiligten schrecklich kompliziert machen. Fortpflanzung und Geburt sind für uns Menschen relativ einfache Vorgänge, vorausgesetzt, alles ist in Ordnung – und das ist es normalerweise –, und ein integrativer Ansatz in der Medizin kann dazu beitragen, diesen gesunden Zustand zu fördern.

Achtsamkeit sorgt in diesem Zusammenhang dafür, dass wir die angeborenen inneren Ressourcen unseres Körpers und Geistes unterstützen und stärken. Durch Achtsamkeit gelingt es uns, lebenslang wirksame Fähigkeiten zu entwickeln, die uns dabei helfen, im Hinblick auf unsere Lebensgewohnheiten (wie Ernährung, Bewegung oder der Umgang mit Stress) bestmögliche Entscheidungen zu treffen und in einem gesunden geistigen und körperlichen Gleichgewicht zu leben, so gut uns dies möglich ist. All diese Aspekte haben einen Einfluss auf unsere Babys und auf die Umgebung, die wir für sie schaffen.

Trotzdem können Schwangerschaft und Geburt aufgrund der ihnen innewohnenden Ungewissheiten manchmal sehr kompliziert sein und Ängste auslösen. Wenn wir uns fortpflanzen und unseren Nachwuchs auf die Welt bringen, sehen wir uns einem Paradox gegenüber: Wir arbeiten mit der Natur, aber die Natur ist leider, wenn wir sie durch das Objektiv unserer allzu menschlichen Wünsche betrachten, nicht immer perfekt. Und gerade in solchen Zeiten brauchen wir unsere Achtsamkeitspraxis und die Kompetenzen derjenigen, die in der Geburtsmedizin tätig sind. In dieser Situation geht es nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein Sowohl-als auch – und um die Weisheit, zu erkennen, welcher von beiden Ansätzen wann angemessen ist und zum Einsatz kommen sollte.

Auf dem Gebiet der Perinatalmedizin, das die Zeitspanne von Schwangerschaft, Geburt und früher Kindheit umfasst, ist der Boden für die Integration beider Ansätze seit Langem bereitet, denn viele Hebammen, Pflegekräfte und andere Gesundheitsfachleute – von Doulas über Still- und Laktationsberaterinnen bis zu Leiterinnen und Leitern von Geburtsvorbereitungs- und Babymassagekursen –, praktizieren bereits integrativ. Sie sehen die Menschen, für die sie arbeiten, aus einer ganzheitlichen Perspektive, die körperliche, psychologische, soziale und spirituelle Aspekte und das familiäre und soziale Umfeld einbezieht. Aus dieser Perspektive ist ein integrativer Ansatz in der Perinatalmedizin die einzig logische Schlussfolgerung. Zu diesen Fachleuten gesellt sich eine wachsende Anzahl von Ärzten, die in ihren Praxen komplementärmedizinische Methoden einsetzen, Heilpraktikern, die sich auf eine oder mehrere komplementärmedizinische Methoden spezialisiert haben, und Psychologen und andere im Bereich der psychischen Gesundheit Tätige, die die immensen Vorteile einer Achtsamkeitspraxis für die geistige und körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Patienten erkannt haben.

In vielen Ländern, die im Bereich der Mutter-Kind-Gesundheit bessere Ergebnisse vorzuweisen haben als die USA, kümmern sich vor allem Hebammen und Pflegekräfte um normale, gesunde Schwangere, ihre Neugeborenen und ihre Familien. Die verstärkte Ausbildung von Hebammen und Pflegekräften, die sich zukünftig in Zusammenarbeit mit Fachärzten für Geburtshilfe um diese gesunden Frauen, ihre Babys und ihre Familien kümmern, ist eine positive Entwicklung in vielen Regionen der USA.[61]

Und wenn die Schulung von Achtsamkeitsfähigkeiten zur Stressbewältigung zu einem wesentlichen Bestandteil jedes Ausbildungsprogramms für medizinisches Fachpersonal – ob Pflegekräfte, Hebammen oder Ärzte – wird, hat dies nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Familien, sondern auch auf die Gesellschaft als Ganzes.[62]

Ein Forschungsprogramm

Zu den erfreulichsten Folgen, die die Eingliederung des MBCP-Programms in das Osher Center für mich hatte, gehörte die Möglichkeit, systematisch zu untersuchen, ob sich das, was ich im Hinblick auf die Wirkung der Achtsamkeitspraxis bei werdenden Eltern in meinen Kursen beobachtet hatte, auch in wissenschaftlichen Studien bestätigen würde. In Dr. Larissa Duncan, die in Pennsylvania Jugendlichen und ihren Eltern Achtsamkeit beigebracht und die Auswirkungen der Achtsamkeitspraxis untersucht hatte, hatte ich eine Gleichgesinnte gefunden.[63] Während dieser Kurse hatten viele Eltern ihr Bedauern darüber geäußert, dass sie solche Fähigkeiten nicht schon früher entwickelt hatten und deshalb während der ersten zehn Jahre oder länger im Leben ihrer Kinder nicht wirklich präsent gewesen waren. Da Larissa selbst Achtsamkeit praktizierte und ihr die Linderung des Leidens vieler Familien am Herzen lag, wusste sie, dass die Vermittlung von Achtsamkeit in Elternkursen früher ansetzen musste, am besten schon vor der Geburt der Kinder. Als sich die Tür zu unserer Zusammenarbeit am Osher Center öffnete, trat sie mutig über die Schwelle.

Unsere erste Pilotstudie, die 2010 veröffentlicht wurde und in Kapitel 6 kurz erwähnt wird, zeigte vielversprechende Ergebnisse. Zurzeit untersuchen wir die Wirksamkeit eines Achtsamkeitstrainings in Bezug auf die Schmerzwahrnehmung während der Geburt und benutzen dazu die in Kapitel 7 vorgestellten Schmerzübungen. Außerdem führen wir eine Beobachtungsstudie durch, mit der wir die Auswirkungen von MBCP auf die Kinder von MBCP-Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern untersuchen wollen. Diese Studie wird uns dabei helfen, zu verstehen, welchen Effekt Achtsamkeitsfähigkeiten zum Beispiel auf die Emotionsregulation der Kinder und die Anpassung von Müttern und Vätern an die Elternrolle und die Veränderungen in der Partnerschaftsbeziehung in dieser ersten Zeit als Familie haben.

Ein weiterer Schwerpunkt unseres Forschungsprogramms ist das Programm „Centering-Pregnancy with Mindfulness Skills“: In diesem Gemeinschaftsprojekt mit dem Centering Healthcare Institute (CHI)[64] binden wir Achtsamkeitsfähigkeiten aus dem MBCP-Programm in die zehn Gruppentermine des Centering-Pregnancy-Versorgungsmodells ein. Auf diese Weise können einige der am meisten gefährdeten und gestressten Menschen – einkommensschwache schwangere Frauen und ihre Familien – von den Vorteilen einer Achtsamkeitspraxis profitieren.[65]

Wir arbeiten außerdem mit Kolleginnen und Kollegen am Oxford Mindfulness Center (OMC) der Universität Oxford zusammen. Unter der Leitung von Prof. Mark Williams, der dem OMC vorsitzt, wurde ein MBCP-Kursprogramm für werdende Eltern im Vereinigten Königreich entwickelt. Der Schwerpunkt dieses Projekts liegt zum einen auf der Ausbildung britischer Hebammen zu MBCP-Lehrerinnen, damit sie den schwangeren Frauen, die sie betreuen, und deren Partnern MBCP-Kurse anbieten können. Zum anderen sollen die Vorteile des MBCP-Programms für Eltern mit einem erhöhten Risiko für Depressionen und Angstzustände untersucht werden. Das Projekt wird von Dr. Maret Dymond geleitet.[66]

Es wird Zeit, Geduld und die Arbeit vieler brauchen, bevor genügend Forschungsergebnisse vorhanden sind, um mit Sicherheit sagen zu können, dass die Praxis der Achtsamkeit während der Schwangerschaft wirklich zu gesünderen Schwangerschaften, positiveren Geburtserlebnissen, gesünderen Paarbeziehungen und einer besser auf das Kind abgestimmten Elternschaft und damit auch zu glücklicheren, gesünderen und ruhigeren Babys, Kindern und Familien beiträgt. Ich bin zuversichtlich, dass wir dies eines Tages mit wissenschaftlich abgesicherter Überzeugung sagen können.

Was schon heute erwiesen zu scheint, ist, dass ein mit weniger Stress verbundenes, ruhigeres und glücklicheres Leben während der Schwangerschaft nicht nur für unsere eigene geistige und körperliche Gesundheit und unser Wohlbefinden, sondern auch für die geistige und körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder förderlich ist. Die Praxis der Achtsamkeit und die Fähigkeiten, die wir durch sie kultivieren, geben uns die Möglichkeit, gut für uns selbst und unsere eigene Entwicklung zu sorgen, während wir gut für die nächste Generation und deren Entwicklung sorgen.


60 Michael Marmot und das UCL Institute for Health Equity, Fair Society, Healthy Lives: Strategic Review of Health Inequalities in England Post 2010 (London: Marmot-Review, 2010), 23, http://www.ucl.ac.uk/marmotreview.

61 Während die Fachgebiete der Geburtshilfe und Gynäkologie komplexer geworden sind, erkennen immer mehr Mediziner, dass eine Zusammenarbeit mit Pflegekräften sowie Hebammen nicht nur wünschenswert, sondern notwendig ist, um die bestmögliche Versorgung von normalen, gesunden schwangeren Frauen, ihren Babys und ihren Familien zu gewährleisten. Eine solche Zusammenarbeit stellt sicher, dass schwangere Frauen, ihre Babys und ihre Familien zunächst von der Hebamme betreut werden, die eine Expertin für normal verlaufende Schwangerschaften und Geburten ist und häufig über ein breites Wissen hinsichtlich komplementärmedizinischer Methoden zur Unterstützung normaler Schwangerschafts- und Geburtsverläufe verfügt. In einem derartigen auf Kooperation beruhenden Verhältnis wird auf das Fachwissen der Ärzte in der Geburtshilfe als den hoch qualifizierten und unverzichtbaren Experten des schulmedizinischen Reparaturansatzes nur dann zurückgegriffen, wenn es notwendig und angemessen ist. Siehe Margaret Hutchison et al., „Great Minds Don’t Think Alike: Collaborative Maternity Care at San Francisco General Hospital“, in: Obstetrics and Gynecology 188, Ergänzungsband 3 (Sept. 2011), S. 678–682.

62 Michael S. Krasner, Ronald M. Epstein, Howard Beckman et al., „Association of an Educational Program in Mindful Communication with Burnout, Empathy, and Attitudes Among Primary Care Physicians“, in: Journal of the American Medical Association 302, Nr. 12 (2009), S. 284–293.

63 Für weitere Informationen über dieses Programm siehe L. G. Duncan, J. D. Coatsworth und M. T. Greenberg, „A Model of Mindful Parenting: Implications for Parent-Child Relationships and Prevention Research“, in: Clinical Child and Family Psychology Review 12 (2009), S. 255–270.

64 Anm. der Übersetzerin: „Centering“ bedeutet so viel wie „zentrieren, ausrichten“. Das Besondere am Centering-Pregnancy-Programm ist, dass die Schwangerenvorsorge in Gruppen von acht bis zwölf Frauen stattfindet, die sich regelmäßig unter Anleitung treffen.

65 Das letztendliche Ziel des Centering Healthcare Institute ist eine fundamentale Umgestaltung des Gesundheitssystems in den USA zu einem System, das Bildung, Gesundheitsförderung, Wirtschaftlichkeit und Mitgefühl in den Mittelpunkt stellt und damit kein System der Krankenversorgung mehr wäre, sondern eine echte Gesundheitsversorgung. In einem solchen Modell, das die innere Weisheit derjenigen respektiert, die eine Gesundheitsversorgung bauchen, lernen alle Beteiligten voneinander und übernehmen Verantwortung für eine optimale Gesundheit und größtmögliches Wohlbefinden. Weitere Informationen: http://www.centeringhealthcare.org [englisch].

66 Für weitere Informationen zu diesem Projekt wenden Sie sich bitte an Dr. Maret Dymond, leitende klinische Psychologin des MBCP-Programms am Oxford Mindfulness Centre der University of Oxford (UK): maret.dymond@psych.ox.ac.uk.

B
Ressourcen

Die nachfolgend genannten Bücher und Websites bieten zuverlässige Informationen über Schwangerschaft, Geburt und frühe Elternschaft. Natürlich gibt es weitaus mehr ausgezeichnete Informationsquellen als die hier aufgelisteten. Im Interesse des Abbaus von Stress und Informationsüberflutung und damit Sie mehr Zeit für Ihre Achtsamkeitspraxis haben, schlage ich vor, dass Sie zunächst auf die unten aufgeführten Quellen zurückgreifen, wenn Sie Informationen benötigen. Möglicherweise genügen diese bereits. Denken Sie daran, dass es hilfreich sein kann, auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen solchen von außen kommenden Informationen und der eigenen inneren, durch Achtsamkeit kultivierten Weisheit zu achten. Halten Sie das Ganze also möglichst einfach.

Bücher

Schwangerschaft und Geburt

Boston Women’s Health Book Collective, Our Bodies, Ourselves: Pregnancy and Birth. New York: Touchstone, 2008; dt.: Unser Körper, unser Leben – ein Handbuch von Frauen für Frauen. Reinbek: Rowohlt, 1988.

Dick-Read, Grantly, Childbirth Without Fear: The Principles and Practice of Natural Childbirth. London: Pinter & Martin, 2004; dt.: Mutterwerden ohne Schmerz. Die natürliche Geburt. Hamburg: Hoffmann & Campe, 1989.

Gaskin, Ina May, Ina May’s Guide to Childbirth. New York: Bantam Books, 2003; dt.: Die selbstbestimmte Geburt: Handbuch für werdende Eltern. München: Kösel, 2004.

Höfer, Silvia, Nora Szász, Hebammen-Gesundheitswissen. Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Graefe und Unzer Verlag, 2012.

Hüther, Gerald, Inge Krens, Das Geheimnis der ersten neun Monate. Unsere frühesten Prägungen. 5. Auflage, Beltz 2012.

Klaus, Marshall H., John H. Kennell u. Phyllis H. Klaus, The Doula Book: How a Trained Labor Companion Can Help You Have a Shorter, Easier, and Healthier Birth. New York: Perseus Publishing, 2012; dt.: Doula, der neue Weg der Geburtsbegleitung. München: Mosaik, 1993.

Schöne, Melanie, Dunja Herrmann, Doula-Wissen rund um die Geburt. Freiburg: Arbor, 2011.

Stadelmann, Ingeborg, Die Hebammensprechstunde. Einfühlsame und naturheilkundliche Begleitung zu Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit mit Heilkräutern, Homöopathie und Aromatherapie. Ingeborg Stadelmann Eigenverlag, 2007.

Viethen, Cassandra, Ressourcen für Mütter: Praktische Hilfen für die Zeit der Schwangerschaft und das erste Jahr mit Ihrem Baby. Freiburg: Arbor, 2011.

Stillen

Huggins, Kathleen, The Nursing Mother’s Companion. Massachusetts: Harvard Common Press, 2010; dt.: Das große Buch vom Stillen. Ihr Begleiter durch alle Phasen der Stillzeit. Stuttgart: Trias, 1993.

La Leche League International, The Womanly Art of Breastfeeding. New York: Ballantine Books, 2010; dt.: Das Handbuch für die stillende Mutter: Das umfassende Nachschlagewerk für den Stillalltag. Zürich: La Leche Liga International, 2001.

Lothrop, Hannah, Das Stillbuch. 35., aktualisierte Auflage. Bearbeitet von Vivian Weigert Kösel-Verlag, 2012.

Elternschaft

Deutscher Hebammenverband (Hg.), Entspannt erleben: Babys 1. Jahr. Alles Wichtige: Ernährung, Schlafen, gesunde Entwicklung, Pflege. 2. Auflage. Trias 2011.

Kabat-Zinn, Myla u. Jon Kabat-Zinn, Everyday Blessings: The Inner Work of Mindful Parenting. New York: Hyperion, 1997; dt.: Mit Kindern wachsen: Die Praxis der Achtsamkeit in der Familie. Freiamt: Arbor, 1998.

Kaiser Greenland, Susan, Wache Kinder: Wie wir unseren Kindern helfen, mit Stress umzugehen und Glück, Freude und Mitgefühl zu erleben. Freiburg: Arbor, 2011.

Klaus, Marshall, u. Phyllis Klaus, Your Amazing Newborn. Massachusetts: Perseus Books, 1998; dt.: Das Wunder der ersten Lebenswochen. München: Goldmann, 2003.

Klein, Margarita, Schmetterling und Katzenpfoten. Sanfte Massagen für Babys und Kinder. Oekotopia Verlag, 1999.

Kohn, Alfie, Liebe und Eigenständigkeit: Die Kunst bedingungsloser Elternschaft, jenseits von Belohnung und Bestrafung. Freiburg: Arbor, 2010.

Largo, Remo H., Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. Piper Verlag, 2010.

Martin, William, The Parent’s Tao Te Ching: Ancient Advice for Modern Parents. New York: Marlowe & Co, 1999; dt.: Das Tao Te King für Eltern. Bielefeld: Aurum im Kamphausen Verlag, 2005.

McClure, Vimala, Infant Massage: A Handbook for Loving Parents. New York: Bantam Books, 2000; dt.: Babymassage: Praktische Anleitung für Mütter und Väter. München: Kösel, 2002.

Siegel, Daniel J. u. Tina Payne Bryson, The Whole-Brain Child: 12 Revolutionary Strategies to Nurture Your Child’s Developing Mind, Survive Everyday Parenting Struggles, and Help Your Family Thrive. New York: Delacorte Press, 2011. dt.: Achtsame Kommunikation mit Kindern. Zwölf revolutionäre Strategien aus der Hirnforschung für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes. Freiburg: Arbor, 2013.

Siegel, Daniel J. u. Mary Hartzell, Gemeinsam leben, gemeinsam wachsen: Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Kinder einfühlsam ins Leben begleiten können. Freiamt: Arbor, 2004.

Valentin, Lienhard, Achtsame Eltern, glückliche Kinder. Freiamt: Arbor, 2007.

Valentin, Lienhard, Petra Kunze, Die Kunst, gelassen zu erziehen. Buddhistische Weisheit für den Familienalltag. Graefe und Unzer Verlag, 2010.

Weitere interessante Bücher

Glöckler, Michaela u. Wolfgang Goebel, Kindersprechstunde. Ein medizinisch-päda­gogischer Ratgeber. 19., aktualisierte Auflage. Urachhaus/Geistesleben, 2013.

Hrdy, Sarah Blaffer, Mothers and Others: The Evolutionary Origins of Mutual Understanding. Massachusetts: Belknap Press, 2011; dt.: Mütter und Andere: Wie die Evolution uns zu sozialen Wesen gemacht hat. Berlin: Berlin Verlag, 2010.

Pikler, Emmi, Anna Tardos, Miteinander vertraut werden. Erfahrungen und Gedanken zur Pflege von Säuglingen und Kleinkindern. Freiamt: Arbor.

Pollan, Michael, Food Rules: An Eater’s Manual. New York: Penguin Books, 2009; dt.: 64 Grundregeln Essen: Essen Sie nichts, was Ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte. München: Goldmann, 2011.

Reuter, Wilfried, Zusammen aufwachen. Buddhistische Weisheit für glückliche Beziehungen. Berlin: Edition Steinrich, 2012.

Tew, Marjorie: Safer Childbirth. A critical history of maternity care. London: Free Association Books, 1998; dt.: Sichere Geburt? Eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der Geburtshilfe. Frankfurt a. Main: Mabuse, 2007.

Walser, Robyn u. Darrah Westrup, The Mindful Couple: How Acceptance and Mindfulness Can Lead You to the Love You Want. Oakland: New Harbinger, 2009; dt.: Liebe ist Achtsamkeit: Mit ACT zu einer glücklichen Partnerschaft. Olten: Walter-Verlag, 2010.

Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft: Audiomaterial

Die Audio-CD mit den im Buch genannten geführten Meditationen erscheint im Herbst 2013 im Arbor Verlag unter dem Titel Übungen zur achtsamen Geburtsvorbereitung.

Die CD zum Buch „Der achtsame Weg durch Schwangerschaft und Geburt“

Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft: Onlineressourcen

Hier finden Sie weitere Informationen zu den Themen Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillen und allgemeine Frauengesundheit, damit Sie während der Schwangerschaft und in der Zeit danach durchdachte und fachlich fundierte Entscheidungen treffen können.

Adresse der offiziellen Website zum Buch

www.mindfulbirthing.org

Auf dieser Website finden Sie die im MBCP-Kurs benutzten Audio-CDs mit geführten Meditationen [in englischer Sprache], eine Übersicht der MBCP-Kurse samt der dazugehörigen US-amerikanischen Adressen sowie Informationen über die Ausbildung zur MBCP-Lehrerin oder zum MBCP-Lehrer. Zudem verlinkt Sie die Website zur englischsprachigen App „Mindfulness for Pregnancy“.

Hebammenverbände im deutschsprachigen Bereich

Deutscher Hebammenverband e.V. www.hebammenverband.de

Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands BfHD e.V. www.bfhd.de

Deutscher Fachverband für Hausgeburtshilfe e.V. (DFH) www.dfh-hebammen.de

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e.V. (DGHWi) www.dghwi.de

Österreichisches Hebammengremium www.hebammen.at

Schweizerischer Hebammenverband (SHV) www.hebamme.ch

Informationen zu Geburtshäusern

Netzwerk der Geburtshäuser in Deutschland www.geburtshaus.de

Interessengemeinschaft der Geburtshäuser der Schweiz www.geburtshaus.ch

Erhebung und Auswertung statistischer Daten der Geburtshilfe

Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe“ QUAG e.V. : www.quag.de Dokumentation, statistische Auswertung von außerklinischen Geburten, Veröffentlichung der Ergebnisse und Empfehlungen

AQUA - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Sektorenübergreifende Qualität im Gesundheitswesen: www.sqg.de Leistungsbereich Perinatalmedizin – Geburtshilfe, jährliche Bundesauswertung der Daten von Geburten in deutschen Kliniken

Europäische European Perinatal Health Report: www.europeristat.com Geburtshilfliche Daten des Jahres 2010 von 29 europäischen Ländern

Gesundheitsinformationen

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) www.bzga.de www.kindergesundheit-info.de

Gesundheitsinformation des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)www.gesundheitsinformation.de/fortpflanzung

Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft (AKF) e.V. www.akf-info.de

Gesellschaft für Geburtsvorbereitung - Familienbildung und Frauengesundheit - Bundesverband e.V www.gfg-bv.de Wissenswertes zu Schwangerschaft, Geburt, Familienbildung, Frauengesundheit und Wechseljahre

Hebamedia, Fachwissen von Hebammen für Eltern, Entscheidungshilfen, Bücher, Filme www.hebamedia.de

Zum Thema Stillen: Stillgruppen, Stillberaterinnen, Stillhotline und Elterninfos

Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen  (AFS) www.afs-stillen.de

SLa Leche Liga e.V. www.lalecheliga.de

Ausbildungszentrum für Laktation & Stillen www.stillen.de

Internetportale mit Informationen zu Schwangerschaft, Geburt und Leben mit Kindern.

Geburtskanal www.geburtskanal.de

Babyclub www.babyclub.de

Schatten & Licht e. V. Krise rund um die Geburt www.schatten-und-licht.de Hier finden Sie Informationen, direkte Unterstützung und professionelle Hilfe bei Fragen, die die psychische Gesundheit während der Schwangerschaft und nach der Geburt betreffen.

Achtsamkeitsmeditation: Literaturempfehlungen

Es gibt viele hervorragende Meditationslehrer und jedes Jahr erscheinen zahlreiche neue Bücher über Achtsamkeit und Meditation. Die hier aufgeführten Titel stellen nur eine kleine Auswahl dar, die zum Ausgangspunkt für eine lebenslange Entdeckungsreise werden könnte. Das Buch Achtsamkeit für Anfänger von Jon Kabat-Zinn enthält zum Beispiel eine umfangreiche Literaturliste. Im Internet sind außerdem viele Audioprogramme und Ressourcen zu finden, die Sie beim Aufbau und bei der Aufrechterhaltung einer regelmäßigen Meditationspraxis unterstützen.

Brach, Tara, Radical Acceptance: Embracing Your Life with the Heart of a Buddha. New York: Bantam Books, 2003; dt.: Mit dem Herzen eines Buddha: Heilende Wege zu Selbstakzeptanz und Lebensfreude. München: Knaur, 2006.

Chödrön, Pema, Comfortable with Uncertainty: 108 Teachings on Cultivating Fearlessness and Compassion. Boston: Shambhala, 2003; dt.: Die Weisheit der Ausweglosigkeit. Freiamt: Arbor, 2004.

Goldstein, Joseph u. Jack Kornfield, Seeking the Heart of Wisdom: The Path of Insight Meditation. Boston: Shambhala, 1997; dt.: Einsicht durch Meditation: Die Achtsamkeit des Herzens. Freiamt: Arbor, 2006.

Gunaratana, Mahathera Henepola, Mindfulness in Plain English. Massachusetts: Wisdom Publications, 2002; dt.: Die Praxis der Achtsamkeit. Eine Einführung in die Vipassana-Meditation. Heidelberg: Kristkeitz, 1996.

Hanh, Thich Nhat, Peace Is Every Step: The Path of Mindfulness in Everyday Life. New York: Bantam Books, 1991; dt.: Ich pflanze ein Lächeln. München: Arkana, 2007.

Hanh, Thich Nhat, The Miracle of Mindfulness: An Introduction to the Practice of Meditation. Boston: Beacon Press, 1976; dt.: Das Wunder der Achtsamkeit: Einführung in die Meditation. Bielefeld: Theseus, 2009.

Kabat-Zinn, Jon, Mindfulness for Beginners: Reclaiming the Present Moment – and Your Life. Sounds True, Inc. Boulder, CO, 2012; dt.: Achtsamkeit für Anfänger. Freiburg: Arbor, 2013.

Kabat-Zinn, Jon, Wherever You Go There You Are: Mindfulness Meditation in Everyday Life. New York: Hyperion, 1994; dt.: Im Alltag Ruhe finden: Meditationen für ein gelassenes Leben. München: Knaur, 2010.

Kornfield, Jack, A Lamp in the Darkness: Illuminating the Path Through Difficult Times. Sounds True, Inc. Boulder, CO 2011; dt.: Das innere Licht entdecken: Meditationen für schwierige Zeiten. München: Arkana, 2011.

Salzberg, Sharon, Lovingkindness: The Revolutionary Art of Happiness. Boston: Shambhala, 1995; dt.: Metta Meditation – Buddhas revolutionärer Weg zum Glück. Geborgen im Sein. Freiamt: Arbor, 2003.

Salzberg, Sharon, Real Happiness: The Power of Meditation. New York: Workman Publishing, 2011; dt.: Entdecke die Kraft der Meditation: Das 28-Tage-Programm. München: Lotos, 2011.

Stahl, Bob u. Elisha Goldstein, A Mindfulness-Based Stress Reduction Workbook. Oakland: New Harbinger, 2010; dt.: Stressbewältigung durch Achtsamkeit: Das MBSR-Praxisbuch. Freiburg: Arbor, 2010.

Suzuki, Shunryu, Zen Mind, Beginner’s Mind. Boston: Shambhala, 1973; dt.: Zen-Geist, Anfänger-Geist: Unterweisungen in Zen-Meditation. Freiburg: Herder, 2009.

Williams, Mark u. Danny Penman, Mindfulness: An Eight-Week Plan for Finding Peace in a Frantic World. New York: Rodale, 2011; dt.: Meditation im Alltag: Gelassenheit finden in einer hektischen Welt. München: Arkana, 2011.

C
Tagebuch „Angenehme und unangenehme Ereignisse“

Tagebuch

D
Verzeichnis der Achtsamkeitsübungen

Die Rosinenübung, Teil 1

Rosinenübung: Teil 2

Atemmeditation

Atemmeditation: Übung 1

Atemmeditation: Übung 2

Übung: „Mit dem Baby sein“

Der Drei-Minuten-Atemraum

Der Body-Scan

Frage-Antwort-Meditation: Angst

Frage-Antwort-Meditation: Glück

Schmerzübungen während der Empfindungen

Schmerzübungen für die Pausen

Berührungsübungen mit Partner

Tönen

Übung für die Austreibungsphase

Eine einfache Yogasequenz

Formale Sitzpraxis

Mit dem Atem meditieren

Mit Körperempfindungen meditieren

Den Körper als Ganzes wahrnehmen

Mit Geräuschen meditieren

Mit Gedanken und Gefühlen meditieren

Offenes Gewahrsein

Gehmeditation

Achtsamkeitsübungen im Alltag

Achtsamkeitspraxis: Frage-Antwort-Meditation über unsere Herkunftsfamilie

Liebende-Güte-Meditation

Mehr von Nancy Bardacke:

Arbor Verlagsprogramm

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Mit dieser Plattform hat Arbor einen virtuellen Ort der Inspiration und des Lernens rund um das Thema Achtsamkeit geschaffen. Lernen Sie die AutorInnen unserer Bücher und die ReferentInnen unserer Veranstaltungen kennen: in Interviews, Vorträgen, Meditationsübungen, Webinaren, Podcasts sowie Online-Kursen und zahlreichen weiteren Ressourcen.

Über die Autorin

Nancy Bardacke ist staatlich geprüfte Krankenschwester und Hebamme, Achtsamkeitslehrerin und Gründungsdirektorin des MBCP-Programms (Programm für achtsamkeitsbasierte Geburt und Elternschaft). Seit 1971 unterstützt sie werdende Eltern bei der Geburt ihrer Kinder. Als Hebamme begleitete sie Hausgeburten und Geburten in Geburtshäusern und Krankenhäusern. Sie praktiziert seit vielen Jahren Meditation und ließ sich 1994 von Jon Kabat-Zinn zur Lehrerin für achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction; MBSR) ausbilden. Nachdem sie einige Jahre MBSR-Kurse geleitet hatte, begann sie das Programm an die Bedürfnisse schwangerer Frauen und ihrer Partner anzupassen und rief so das MBCP-Programm ins Leben. Seit 1998 haben mehr als tausend werdende Eltern daran teilgenommen. Nancy Bardacke leitet das MBCP-Programm am Osher Center for Integrative Medicine an der University of California in San Francisco und gibt darüber hinaus Achtsamkeitskurse für werdende Eltern sowie für Gesundheitsfachleute, die in diesem Bereich tätig sind. Außerdem schult sie MBCP-Lehrerinnen und -Lehrer in den USA und in anderen Ländern.

Informationen zu Nancy Bardackes Aktivitäten finden Sie online (in englischer Sprache) unter

www.mindfulbirthing.org.

Informationen über Nancy Bardackes Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum finden Sie unter

www.arbor-seminare.de.

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Dank

Zahlreiche Menschen haben dazu beigetragen, dass dieses Buch Wirklichkeit wurde, und ich bin jedem Einzelnen von ihnen auf ganz besondere Weise dankbar. Zuallererst möchte ich Jon Kabat-Zinn von ganzem Herzen danken. Durch sein Kursprogramm – den achtwöchigen MBSR-Kurs – gelang es ihm auf brillante Weise, eine Sprache und eine Form der Wissensvermittlung zu schaffen, die die Praxis der Achtsamkeit unzähligen Menschen auf der ganzen Welt zugänglich gemacht, ihr Leben verändert und Leiden gelindert hat. Bei meinen Bemühungen, den MBSR-Kurs an die Bedürfnisse werdender Eltern anzupassen, ist Jons jahrelange unermüdliche Unterstützung von unschätzbarem Wert gewesen. Dieses Buch geht auf seine Anregung zurück, und ohne sein Vertrauen in meine Fähigkeiten hätte ich es wohl nie zu schreiben gewagt. Wer je einen von Jons Vorträgen gehört oder eines seiner Bücher gelesen hat oder seinen geführten Meditationen gefolgt ist, wird den Nachhall auf jeder Seite meines Buchs entdecken – als seine Schülerin habe ich seine Worte aufgesogen und sie später, so gut ich es vermochte, in mein MBCP-Programm für achtsamkeitsbasierte Geburt und Elternschaft verwandelt.

Ich danke Saki Santorelli, Direktor des Center for Mindfulness (CFM) am medizinischen Zentrum der University of Massachusetts, für seine wunderbaren Lehren, seine Freundschaft, seine außergewöhnliche Arbeit am CFM und für seine Einladung, auf der CFM-Konferenz 2004 einen Vortrag zu halten, der weitreichende Folgen haben sollte. Ganz besonders danke ich auch der unglaublich engagierten Gemeinschaft von Freunden und Kolleginnen und Kollegen, die weltweit Achtsamkeit in all ihren Ausprägungen unterrichten, und an die vielen Pioniere der Achtsamkeitsforschung für die tiefe Hingabe, mit der sie untersuchen, auf welche Weise Achtsamkeit tatsächlich Leiden lindert und unsere Fähigkeit zu Glück, Gesundheit und Wohlbefinden stärkt.

Ich verneige mich voll Dankbarkeit vor meiner lieben Freundin und Lehrerin Ferris Urbanowski, die mich mit ihrer Freude und Energie, ihrem großen Herzen, ihren klugen Ratschlägen und ihrer tiefen Überzeugung, dass es wichtig ist, werdende Eltern Achtsamkeit zu lehren, in all den Jahren immer wieder inspiriert und beschenkt hat. Sie hat das gesamte Manuskript nicht nur gelesen, sondern auch durch viele wichtige und kluge Vorschläge bereichert.

Auch Bob Stahl, meinem ersten Mentor, bin ich zu tiefem Dank verpflichtet. Er lud mich vor vielen Jahren ein, MBSR-Kurse im Rahmen eines von ihm gegründeten Programms am El Camino Hospital in Mountain View, Kalifornien, anzubieten. Seine anfängliche Beratung und spätere Betreuung bei der Ausbildung von MBCP-Lehrerinnen und -Lehrern waren für mich ungeheuer wertvoll. Mein herzlicher Dank geht auch an die wunderbare Gemeinschaft von Achtsamkeitslehrerinnen und -lehrern, insbesondere an Amy Saltzman, Joanne Martin Braun, Patrick Thornton, Tom Williams, Catherine Guta, Margaret Cullen, Mary Wade, Steve Flowers, Mark Neenan, Bonnie O’Brien Jonsson, Mark Abramson, Renee Burgard, Steve Alper, Bob Kalayjian und Dennis Warren. Sie alle haben mich in den Anfangsjahren auf je eigene Weise unterstützt – und unterstützen mich bis heute.

Das Schreiben dieses Buchs war vergleichbar mit einer sehr langen Schwangerschaft, und viele „Hebammen“ haben mich durch die Wehen und den Geburtsprozess begleitet: Mein Dank geht an Dorothy Wall, Caroline Pincus und Michael Ellsberg für ihre Hilfe bei der Erstellung des Exposés und an meine gute Freundin Barbara Gates für ihre klugen Vorschläge in der Entwurfsphase.

Ich bin auch Sharon Salzberg sehr dankbar. Sie hörte mir bei einem zufälligen Frühstückstreffen in Seattle, Washington, aufmerksam zu, als ich ihr von meinem MBCP-Programm erzählte, und stellte den Kontakt zu meiner späteren Literaturagentin Linda Loewenthal (David Black Literary Agency) her. Linda erkannte den Wert des MBCP-Programms und arbeitete unermüdlich daran, meinem Buchprojekt einen Weg durch das Dickicht des Verlagswesens zu bahnen, bis es schließlich bei HarperCollins/HarperOne ein Zuhause und jede denkbare Unterstützung fand.

Die „Haupthebamme“ bei der Entstehung dieses Buches war zweifellos Lektor und Freund Peter Guzzarde. Ich habe fast drei Jahre gebraucht, um es zu Papier zu bringen, und in all der Zeit war er immer an meiner Seite. Mit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten als Lektor, seinem tiefen Verständnis für meine Ziele und Vorstellungen und seinen eigenen Erfahrungen als Vater von drei Kindern leitete er mich geschickt und mit großer Freundlichkeit durch die vielen Stadien des Schreibprozesses und ermutigte mich dabei immer, meinen eigenen Weg zu finden. Die Zusammenarbeit mit ihm war äußerst produktiv und lehrreich und wir haben viel miteinander gelacht. Ich hätte dieses Buch wohl auf keine andere Weise schreiben können.

Mein tiefer Dank gilt auch Jeanette Perez, meiner Lektorin bei Harper One, für ihre scharfe Intelligenz, ihren Enthusiasmus und ihre unendliche Geduld. Jeanette, die vor Kurzem selbst Mutter geworden ist, hat mich immer ermutigt und fest daran geglaubt, dass dieses Buch vielen Menschen von Nutzen sein würde. Ich hatte das Glück, neben Jeanette ein engagiertes „Geburtsteam“ bei HarperOne zu meiner Verfügung zu haben: Gideon Weil, Melinda Mullin, Mandy Chahal, Suzanne Quist, Jacqueline Berkman sowie Michele Wetherbee und Madeleine Budnick, die für die künstlerische Gestaltung des Buchcovers verantwortlich zeichnen. Unsere Zusammenarbeit war wunderbar unkompliziert und von Interesse und Begeisterung geprägt. Dafür bin ich sehr dankbar. Dank gebührt auch dem hervorragenden Lektor und Autor Barry Boyce, meinem treuen Freund, der mir seine Hilfe, sein Wissen und seine Weisheit schenkte, als ich sie wirklich brauchte.

Ich danke meiner Freundin Maria T. Kluge, einer leidenschaftlichen Kämpferin für das Gute in dieser Welt, von ganzem Herzen für ihre vielfältige, nie erlahmende Hilfe und Unterstützung. Sie war so großzügig, mir ihr Zuhause in Featheridge, Virginia, als Zuflucht zur Verfügung zu stellen. Dort ist mein erster Entwurf entstanden. Ein von Herzen kommendes Dankeschön geht auch an Myla Kabat-Zinn für ihr Wissen, ihre Ermutigung und ihre fürsorgliche Unterstützung sowohl beim Aufbau des MBCP-Programms als auch beim Schreiben dieses Buches. Dank schulde ich außerdem Christiane Wolf, Ärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, für ihre fachliche Perspektive, die Tiefe ihrer Achtsamkeits­praxis, die Freude am gemeinsamen Unterrichten und ihre Bereitschaft, Teile des Manuskripts mit kritischem Blick zu lesen. Ich bedanke mich herzlich bei der Ehe- und Familientherapeutin Catherine Polan Orzech für ihre mitreißende Energie und pädagogische Leidenschaft und für ihre Mitarbeit im MBCP-Programm. Meine tiefe und beständige Dankbarkeit gebührt auch meiner lieben und treuen Freundin Elizabeth Cohen für unsere langjährige Freundschaft und ihre vielfältige und unermüdliche Unterstützung des MBCP-Programms.

Gegen Ende des Schreibprozesses lernte ich zwei Menschen kennen, deren Beiträge unverzichtbar waren: Logan Granger schulde ich großen Dank für sein außerordentliches Talent, die Hingabe, mit der er sich auf die Praxis der Achtsamkeit einließ, und seine Erfahrungen als neugeborener MBCP-Vater. Seinem Einfallsreichtum, seiner Intelligenz und seiner unermüdlichen Geduld sind die schönen Abbildungen und Schaubilder in diesem Buch zu verdanken. Die unentbehrliche Kimberly Streeter, Doula, leidenschaftliche Geburtsbegleiterin und Technikfan, erschien, als ich ihre Hilfe am meisten benötigte.