Impressum

© 2022 Doris Thomas

c/o Barbara’s Autorenservice

Tüttendorfer Weg 3

24214 Gettorf

Text und Illustrationen von Doris Thomas

Cover von Doris Thomas (mit freundlicher Genehmigung

nach einem Konzept vom Verlag an der ESTE)

www.Doris-T.de

ISBN: 9783754647929

Danke!

An die vielen Zabu-Fans, die mich durch ihr großes Interesse motivieren, weitere Abenteuer zu erfinden und neue Bilder zu malen,

an meine Familie, Freunde und Bekannten, die mich unterstützen und beraten,

und an den Verlag an der ESTE, der mich vor Jahren mit Zabu auf seine dritte Abenteuerreise geschickt hat.

Einleitung

Zabu ist ein erwachsener Schwertwal. Sein schwarz-weißer Körper ist beinahe zehn Meter lang, und seine Rückenflosse, die wie das Schwert eines Ritters wirkt, ragt fast zwei Meter aus dem Wasser.

Schwertwale sind Säugetiere. Sie haben eine ähnliche Körpertemperatur wie die Menschen. Wale haben eine dicke Speckschicht unter ihrer Haut, damit sie im kalten Wasser nicht auskühlen. Wie alle Wale bringen auch die Schwertwale lebende Junge zur Welt und säugen sie mit Milch. Zum Luftholen müssen sie auftauchen, um ihre Lungen mit Sauerstoff zu füllen. Schwertwale haben keine natürlichen Feinde. Der Mensch jedoch kann für sie eine große Gefahr bedeuten. Trotz des Namens zählen Schwertwale zu der Unterart der Delfine.

Jahre waren vergangen, seit Zabu allein herumgezogen war. Er hatte bereits zwei abenteuerliche Reisen hinter sich. Die erste war damals unfreiwillig gewesen. Ein Netz hatte ihn von seiner Mutter Mira und den anderen Familienmitgliedern getrennt. Auf der Suche nach ihnen erlebte Zabu unglaubliche Abenteuer und lernte viele neue Walarten kennen. Seine zweite Reise hatte er freiwillig angetreten. Auch hier reihten sich aufregende Erlebnisse aneinander, und es gab ein Wiedersehen mit alten Freunden. Am Ende war er mit dem jungen Schwertwalweibchen Luna zu seiner Familie zurückgekehrt.

Eine wichtige Frage

Gemeinsam schwamm die Walfamilie an einer kleinen unbewohnten Insel vorbei. Das alte Weibchen Mira war die Anführerin der Gruppe, die aus achtzehn Tieren bestand. Darunter war auch Miras riesiger Sohn Zabu.

Vor einigen Stunden hatten die Wale noch ihre Lieblingsbeute gejagt: Lachse. Nun waren sie satt und müde. Sie schwammen in eine kleine Bucht und genossen das ruhige Wasser. Die Schwertwale schwebten entspannt an der Oberfläche. Hier gab es nur ein paar kleine Wellen. Eine leichte Brise wehte über sie hinweg, während die Sonne ihre Rücken wärmte.

Zabu näherte sich Luna. Sie war genauso voller Abenteuerlust und Neugier wie Zabu. Die beiden Wale verstanden sich sehr gut. Es hatte nicht lange gedauert, da war aus ihrer Freundschaft Liebe geworden. Schon bald hatte das unübersehbare Folgen: Luna trug ein Walbaby in sich. Zabu und Luna würden bald Eltern werden.

„Wir bekommen eine Tochter“, flüsterte Luna Zabu eines Abends zu. „Ich weiß es.“ Flosse an Flosse schwammen sie beieinander. „Wie schön, Luna, eine Tochter! Ich freue mich sehr auf unsere Kleine.“

Zabu war stolz. Lunas Bauch wölbte sich bereits. Nachdem das Walbaby sich nun seit fünfzehn Monaten in Lunas Körper entwickelt hatte, wurde das Leben für Luna immer beschwerlicher. Obwohl das Wasser das zusätzliche Gewicht trug, fiel es ihr von Tag zu Tag schwerer, mit den anderen mitzuhalten. Bei der Jagd auf Fische merkte sie, dass ihre Wendigkeit stetig nachließ. Es würde nur noch wenige Wochen dauern, bis ihr Kind auf die Welt kommen würde.

„Ihr braucht einen Namen für eure Tochter, einen bedeutungsvollen Namen“, stellte Mira eines Tages fest. „Wie soll sie heißen? Zabu, es ist deine Aufgabe, den Namen zu finden. Du weißt, erst dann kann eure Tochter Teil der Familie sein. Ziehe los und suche eine Antwort auf diese wichtige Frage. Zwischen den Wellen und den Geschöpfen, die darin leben, wirst du den Namen und seine Bedeutung finden.“

Zabu sprach die Frage erneut aus: „Wie soll unsere Tochter heißen?“

Schweren Herzens verabschiedete er sich von Luna und den anderen. Er war sich sicher, seine Mutter würde gut auf seine Partnerin Acht geben. „Beeile dich und komm bald wieder zurück!“, rief ihm Luna hinterher, als Zabu sich mit kräftigen Schwanzschlägen auf den Weg machte.