»WIR KÖNNEN NICHT WIEDER WERDEN WIE DIE KINDER. WIR KÖNNEN ABER neue Lebensfreude VON IHNEN LERNEN.«
Kinder besitzen eine Glückskraft, die angeboren ist, so wie die Augenfarbe oder der Fingerabdruck. Sie verstehen diese Glückskraft vom ersten Tag ihres Lebens an zu nutzen.
Kinder machen etwas anders und besser als Erwachsene. Sie sind niemals erschöpft, höchstens zum Umfallen müde. Sie erleiden im Spiel auch kein Burn-out, und das liegt nicht an der Art der Tätigkeit, sondern an ihrem Zugang zum Spiel, den sie instinktiv wählen.
Wer übrigens denkt, das Leben als Kind wäre einfacher und daher auch glücklicher als das Erwachsenenleben, übersieht die Herausforderungen, denen ein Kind gegenübersteht. Jeder Tag, jede Tätigkeit, jede Begegnung ist zuerst einmal neu. Kinder können nicht auf Erfahrungen zurückgreifen wie Erwachsene, sie müssen erst einmal lernen, mit allem umzugehen. Aus der Perspektive eines Kindes erscheint die Welt oft überwältigend groß. Das Leben ist weder frei von Angst noch von Problemen oder Schwierigkeiten.
In der Kindheit sind Neugier, Staunen, Direktheit, Offenheit, herzliches Lachen, das Versinken in Tätigkeiten, bedingungslose Liebe, aber auch Tränen, die den Kummer lösen, ein selbstverständlicher Teil des Lebens.
In jedem Menschen befindet sich eine ureigene innere Quelle der Lebensfreude, die bei jedem so verschieden ist wie der Fingerabdruck. Diese Quelle ist von Anfang an vorhanden und sie beginnt zu sprudeln, wenn sie mit den richtigen Gefühlen und Eindrücken gespeist wird.
Was für uns richtig ist, spüren wir in den ersten Lebensjahren intuitiv. Selbst wenn wir noch nicht sprechen und analytisch denken können, fühlen wir, was uns anzieht, was uns glücklich macht und was uns Freude bereitet. Wir müssen darüber nicht lange nachdenken.
Betrachten wir unser Leben als Erwachsene, könnte man meinen, diese Quelle des Glücks wäre im Laufe der Jahre verloren gegangen. Aber ist sie das wirklich?
Dieses Buch soll für dich eine Reise sein. Das Ziel ist deine ureigene Quelle der Lebensfreude. Du kannst dabei das Kind näher kennenlernen, das für dich als Erwachsenen wertvolle Ideen und Ratschläge bereithält. Entdecke deine Glückskraft, aktiviere sie und setze sie jeden Tag ein.
Die Glückskraft, die du seit deiner Geburt in dir hast, ist wie die Sonne. Selbst wenn sich dichte Wolken vorschieben, scheint sie weiter.
Impuls
1
ÜBUNG
Die folgenden Fragen sollen eine liebevolle Bestandsaufnahme sein. Entscheide dich ganz spontan, ohne viel nachzudenken, für Ja oder Nein.
Lache ich genug im Alltag?
JA NEIN
Ist mein Leben anstrengend?
JA NEIN
Ist mein Alltag zu ernst geworden?
JA NEIN
Habe ich Freizeitbeschäftigungen, die sich wie Spiel anfühlen?
JA NEIN
Ist meine berufliche Tätigkeit für mich erfüllend?
JA NEIN
Mache ich manches, weil MAN das so tut?
JA NEIN
Habe ich Träume meiner Kindheit als Erwachsener verwirklicht?
JA NEIN
Bin ich heute so glücklich, wie ich es als Kind war?
JA NEIN
Bin ich heute glücklicher, als ich es als Kind war?
JA NEIN
Wäre das Kind, das ich einmal war, stolz auf mich als Erwachsener?
JA NEIN
Impuls
2
DENKANSTOSS
Wenn wir uns der Glückskraft bewusst werden, die seit Kindertagen in uns steckt, und wenn wir dafür sorgen, dass die Quelle der Lebensfreude wieder stärker zu sprudeln beginnt, wird sich für uns einiges ändern.
»DIE GLÜCKSKRAFT DER KINDER IN UNS ZU ENTDECKEN UND ZU TRAINIEREN ist so wichtig WIE ZU LAUFEN ODER EIN FITNESSSTUDIO ZU BESUCHEN.«
Impuls
3
GESCHICHTE
Die Glückskraft der Kinder ist mit einem Kompass zu vergleichen. Im Kleinkind, das instinktiv seinen Gefühlen folgt, wirkt dieser Kompass als innere Steuerung. Er lenkt das Kind in die Richtung und zu den Lebewesen, Gegenständen und Erlebnissen, mit denen es sein Glücksgefühl am stärksten erleben kann.
Die Kompassnadel kann im Laufe der Jahre durch Störfelder in unserer Erziehung, in der Schule und durch verletzende Erfahrungen einen Teil ihrer Magnetkraft einbüßen. Wenn wir die Glückskraft der Kinder in uns wieder stärken, magnetisieren wir damit die innere Kompassnadel. Sie wird uns in vielen Bereichen des Lebens die Richtung zu Glück und Erfüllung zeigen. Uns Erwachsenen dient der Kompass als Orientierung, er weist uns den Weg, wie wir in Einklang mit uns und unserer Umwelt gelangen. Er hilft uns, zu finden, was uns lächeln lässt und mit Begeisterung erfüllt.
Offenheit und Feingefühl sind Schlüssel zur inneren Truhe, in der unser Glückskompass liegt. Um ihn wieder voll funktionstüchtig zu machen, ist eine Reise durch schöne Erinnerungen hilfreich. Das Startsignal lautet:
Ich will die Glückskraft in mir neu entdecken!
Impuls
4
ÜBUNG
Je besser wir uns zurückerinnern, desto stärker wird die Verbindung zur Glückskraft in uns. Manche Teile unserer Kindheit liegen vielleicht wie in einem Nebel und wollen entdeckt werden.
Wir können viel von dem Kind lernen, das wir einmal waren.
Nimm dir etwas Zeit und beantworte die folgenden Fragen. Die Erfahrung ist intensiver, wenn du die Antworten aufschreibst. Wenn du magst, kannst du den Fragebogen mit deinem Partner oder deiner Partnerin ausfüllen. Das ist ein besonderes Erlebnis, da es vielleicht Neues über den Menschen zu erfahren gibt, mit dem man durch das Leben geht.
Mein liebstes Kuscheltier:
Mein liebstes Spiel im Freien:
Mein liebstes Spiel drinnen:
Das habe ich gerne gezeichnet:
Meine beste Freundin / mein bester Freund von damals:
Darum mochte ich sie/ihn so gerne:
Das schönste Geschenk, das ich als Kind bekommen habe:
Meine Lieblingsspeise als Kind:
Ein guter Geruch meiner Kindheit:
Wenn ich an mein Kinderzimmer denke, fällt mir ein:
Das mochte ich in der Schule gerne:
Das war mein Spitzname:
In diesen Momenten habe ich mich richtig gut gefühlt:
In diesen Momenten habe ich mich richtig schlecht gefühlt:
Trage ich ein Geheimnis aus meiner Kindheit in mir? Welches?
»Respekt und Liebe FÜR DAS KIND, DAS WIR EINMAL WAREN, BRINGEN ZUGANG ZU DER INNEREN GLÜCKSKRAFT.«
Impuls
5
DENKANSTOSS
Auch wenn die Sommertage sonnig sind, kommt wenig Freude auf. Die Tage im Büro sind lang, die Arbeit ist anstrengend. Der Urlaub ist noch Wochen entfernt. Abwechslung bringt ein gemütlicher Sommerabend im Freundeskreis.
»Als Kind bin ich in den großen Ferien immer nur barfuß herumgelaufen«, erzählt jemand.
Dieser Satz ist ein Auslöser für eigene Erinnerungen.
Nackte Füße. Das taunasse Gras unter den Sohlen. Der heiße Asphalt. Der Bienenstich. Das Brennen am Zeh. Der Trost. Das kalte Wasser aus dem Schlauch. Das Spielen an den langen Abenden. Bis in die Nacht hinein aufbleiben dürfen.
Die Freude von damals wird wieder fühlbar. Es ist wie eine verborgene Tür, die geöffnet wurde.
Impuls
6
GESCHICHTE
Vielleicht gefällt uns nicht alles an uns als Kind.Vielleicht schämen wir uns für etwas von damals. Vielleicht ist uns etwas an unserer Kindheit peinlich.Vielleicht verzeihen wir uns etwas noch nicht, was wir damals getan haben.Vielleicht lieben wir nicht alles an uns.
W