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© 2022 Penguin JUNIOR in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Silvia Schröer
Umschlaggestaltung: Maria Proctor
Umschlag- und Innenillustration: Caroline Opheys
ck · Herstellung: AJ
Satz & Reproduktion: Lorenz+Zeller GmbH, Inning a. A.
ISBN 978-3-641-28905-8
V001
www.penguin-junior.de
Inhalt
Ein Haus voller Tiere
Die rettende Idee
Alle Tiere helfen mit
Eine Nachricht aus Afrika
Polynesia und der König
Die Affenbrücke
Der Anführer der Löwen
Der Rat der Affen
Das Stoßmich-Ziehdich
Die Warnung der Ratten
Der Drache der Barbarei
Die geheimnisvolle Tür
Delfine wissen alles
Gerüche aus allen Richtungen
Der Felsen
Die Heimat des Fischers
Wieder zu Hause
Ein Haus voller Tiere
Vor langer Zeit lebte in der kleinen englischen Stadt Puddelby ein Arzt, der John Dolittle hieß. Wenn Doktor Dolittle seinen hohen Hut aufsetzte und durch die Straßen spazierte, grüßten ihn alle Leute freundlich.
„Da geht ja unser Doktor Dolittle“, sagten sie. „Er ist so ein netter, kluger Mann.“
Auf Schritt und Tritt liefen dem Doktor Kinder, Hunde und Katzen nach.
Doktor Dolittle wohnte mit seinen Tieren in einem großen Haus mit Garten.
Doktor Dolittle hatte sehr viele Haustiere: In seinem Teich schwammen Goldfische, in der Speisekammer hüpften Kaninchen herum, im Klavier lebten weiße Mäuse, in der Kommode ein Eichhörnchen und im Keller ein Igel. Im Garten wohnten eine Kuh und ein Kalb, ein altes, lahmes Pferd, Hühner, Tauben, Schafe und andere Tiere.
Aber die besten Freunde des Doktors waren der Hund Jip, das Schwein Göb-Göb, der Papagei Polynesia, die Ente Dab-Dab und die Eule Tuh-Tuh.
Es waren so viele Tiere, dass die Leute anfingen, sich zu beklagen. Einmal hätte sich eine Frau, die wegen ihrer Halsschmerzen in die Praxis kam, beinahe auf den Igel gesetzt. Der Igel hielt gerne auf einem der Stühle im Wartezimmer seinen Mittagsschlaf. Als die Frau seine spitzen Stacheln spürte, sprang sie schnell wieder auf.
„Das geht zu weit! Nie wieder komme ich in diese Praxis!“, schrie sie und rannte aus dem Haus.
Leider war sie nicht die Einzige. Den meisten Bewohnern von Puddelby wurden die Tiere mit der Zeit zu viel.
„Sogar das Schwein darf ins Haus!“, erzählten sie einander. „Nein, wir suchen uns lieber einen anderen Arzt.“
„Ach“, zuckte der Doktor mit den Schultern, „Tiere sind sowieso netter als diese komischen Leute.“
Es wurde schlimmer und schlimmer. Der Doktor ließ immer mehr Tiere in sein Haus und immer weniger Menschen kamen in seine Praxis. Darum verdiente er auch kein Geld mehr.
Sein letzter Patient war der Händler, der das Katzenfutter verkaufte. Diesen Mann störten die vielen Tiere im Haus nicht. Aber er hatte nicht viel Geld und wurde auch nur einmal im Jahr krank. Das reichte nicht für einen Menschen und so viele Tiere.
Doktor Dolittle musste das Futter für die Tiere mit dem Geld aus seiner Spardose bezahlen. Aber die war bald leer.
„Ich muss leider das Klavier verkaufen“, sagte der Doktor eines Tages zu den Mäusen. „Aber ihr könnt dafür gerne in meinen Schreibtisch ziehen. Ich räume die Schublade aus, dann habt ihr Platz.“
Die Mäuse waren einverstanden. Doktor Dolittle verkaufte das Klavier und konnte mit dem Geld eine Weile das Tierfutter bezahlen.
Aber auch das reichte nicht lange und der Doktor musste auch noch seinen guten Anzug verkaufen. Wenn er jetzt in seinem alten Mantel durch die Straßen von Puddelby ging, sagten die Leute: „Das ist Doktor Dolittle. Er war einmal ein ganz guter Arzt. Aber jetzt ist er leider verrückt geworden und hat kein Geld mehr.“
Doch die Kinder und die Tiere kümmerte es nicht. Sie liefen dem Doktor immer noch nach.